Letzte Woche haben wir angefangen, zusammen mit den Kindern die Serie „Cobra Kai“ zu schauen. Seitdem ist unser Filmkonsum massiv eingebrochen. Da sich die Ferien und auch mein Urlaub ihrem Ende neigen, habe ich mit „Mein großer Freund Joe“ einen abschließenden Filmabend angeregt. Vereinzelte Serienepisoden kann man schließlich auch unter der Woche schauen. Wie der Film so ankam, könnt ihr in der folgenden Besprechung lesen… 🦍

Mein großer Freund Joe (1998) | © Walt Disney
Ein verschollener Filme aus dem Disney-Katalog
Warum ausgerechnet „Mein großer Freund Joe“? Während meines Zivildienstes hatte ich häufiger Spätschicht, sprich ich habe bis 22 Uhr gearbeitet, war dann meist noch für ein bis zwei Bier unterwegs und habe mir danach im Nachtprogramm noch einen Film angeschaut. Während dieser Zeit habe ich auch „Mein großer Freund Joe“ zum ersten und einzigen Mal gesehen. Er hat mir damals ausgezeichnet gefallen und ich war stets auf der Suche nach einer DVD bzw. Blu-ray. Gab es aber nicht. Inzwischen hat Disney+ den Film im Programm und da die Kinder nun alt genug sind, wollte ich mein damaliges Erlebnis mit ihnen teilen. Vorausschicken sollte ich noch, dass meine Erinnerungen an den Film nicht mehr die besten waren: Den Anfang hatte ich als ziemlich hart und verstörend im Kopf, während ich den Mittelteil rund um die Beziehung zwischen Joe und seinen menschlichen Bezugspersonen als wirklich herzergreifend und schön erzählt in Erinnerung behalten habe. Details wusste ich jedoch nicht mehr.
Bei der heutigen Sichtung wussten hauptsächlich die Spezialeffekte zu gefallen, die größtenteils noch auf praktische Effekte setzen und dadurch umso beeindruckender wirken. Joe wirkt wirklich lebensecht und man nimmt seiner Figur die enorme Präsenz, die er an den Tag legt, durchaus ab. Die Geschichte ist dagegen eher seicht und das Remake des 1949er Films „Panik um King Kong“ ist auch inhaltlich in die Jahre gekommen. Speziell die Beziehung des 20 Jahre älteren Bill Paxton zu Charlize Theron wirkt aus heutiger Sicht etwas befremdlich. Die Action-Szenen sind in ihrer Härte auch seltsam fehl am Platz in solch einer scheinbaren Familienproduktion. Da passt vieles nicht zusammen und doch hat mich „Mein großer Freund Joe“ auch heute wieder unterhalten. Jedoch fand ich ihn nicht mehr so magisch wie damals, bei der ersten Sichtung. Vielleicht waren es letztendlich doch die zwei Bier in der Kneipe nach der Zivi-Spätschicht?
Fazit
Es war schön „Mein großer Freund Joe“ einmal wieder einen Besuch abstatten zu können. Ich mochte das Abenteuergefühl und Joe als tricktechnisch beeindruckende Figur. Die Kinder waren sichtlich mitgenommen von der durchaus nicht zimperlichen Geschichte. Alles in allem ein fast schon nostalgisches 90er-Jahre-Abenteuer, das man bestimmt nicht sehen muss, welches aber zu unrecht nahezu komplett untergegangen ist: 7/10 Punkte. (Zappelinchen: 7/10 Punkte; Zwergofant: 8/10 Punkte.)
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