Nach unserer abenteuerlichen Lauf- und Fahrradrunde, war ich heute eigentlich zu platt für einen Film. Aber man will ja keinen Abend verschenken, weshalb ich „Repo Men“ in den Player geschoben habe. Der Film steht schon seit einer halben Ewigkeit auf meiner Liste und da ich die Blu-ray kürzlich für 2,99 Euro im Laden stehen sah, war es nun endlich an der Zeit. Ob der Preis für meine bis dato günstigste Blu-ray Disc dem Wert des Films entspricht?

Repo Men (2010) | © Universal Pictures Germany GmbH
Schnitzel, Schnetzel, Schabernack
Wie Stammleser inzwischen wissen sollten, liebe ich Dystopien. Egal ob „Soylent Green“ aus den 70ern oder „Gattaca“ aus den 90ern, das Genre hat es mir angetan. Auch die Rahmenhandlung von „Repo Men“ passt in diese Schiene, hält sie uns doch sozialkritisch einen Spiegel vor und reflektiert heutige Missstände durch überhöhte Sci-Fi-Elemente. Was soll da noch schiefgehen? Leider eine ganze Menge, denn Regisseur Miguel Sapochnik konzentriert sich leider auf ausgewalzte Actionszenen, die mit deftigen Gore-Einlagen angereichert sind. Dagegen habe ich normalerweise nichts, doch ist der Ton des Films so unfassbar zynisch und die Charaktere komplett verabscheuungswürdig, dass ich nicht wirklich am Fortgang der Geschichte interessiert war. Schade um die spannende Prämisse.
Mit Jude Law, Forest Whitaker und Liev Schreiber ist der Film exzellent besetzt und man merkt speziell Whitaker seine Spielfreude deutlich an. Wenn man sich doch nur etwas mehr auf die Handlung konzentriert hätte und weniger auf wildes Geschnetzel, dann hätte durchaus etwas daraus werden können. Die Optik der Welt ist nahezu 1:1 aus „Blade Runner“ übernommen (inklusive Werbe-Zeppelin mit Videotafel) und auch die anderen Sets wirken so, als hätte man sie schon dutzendfach gesehen. In einer unerträglich langen Montage inszeniert Sapochnik dann die Selbstverstümmelung unseres Liebespaares als Sexakt, was wohl unglaublich anspruchsvoll wirken soll, letztendlich aber nur anstrengend und gewollt ist. Spätestens beim darauffolgenden Happy Ende hatte ich mich schon darauf eingestellt, den Film komplett zu verreißen, doch das tatsächliche Finale hat dann doch wieder perfekt zum Rest des Filmes gepasst. Ziemlich gelungen, das muss ich leider zugeben.
Fazit
Es ist schwierig mit „Repo Men“. Die Prämisse finde ich nach wie vor faszinierend, es macht Spaß den Schauspielern zuzusehen und auch optisch hat der Film einiges zu bieten. Leider konnte ich mich mit dem zynisch-bösartigen Ton nicht so wirklich anfreunden und in nur wenigen Szenen funktionierten die satirischen Aspekte für mich. Das Ende fand ich dann aber doch wieder sehr gelungen, was die zuvor gesehene, ungare Mischung aus Blut, Action und fehlgeleitetem Humor aber auch höchstens auf Mittelmaß anhebt: 5/10 Punkte.