Die nächste „Star Wars“-Serie von Disney. Tatsächlich hatte ich für „Obi-Wan Kenobi“ wohl die größten Hoffnungen aller bisherigen Serien aus dem beliebten Franchise. Eben weil ich Ewan McGregor in der Rolle sehr gerne sehe und ich annahm, dass in seiner Figur noch viel Potenzial steckt. Letztendlich sollte alles ein wenig anders kommen, doch dazu mehr in der folgenden Besprechung… ✨

Obi-Wan Kenobi | © Walt Disney
Inhaltlich leider ziemlich dünn und unnötig
Die Serie beginnt mit einem langen Zusammenschnitt der Ereignisse aus „Die dunkle Bedrohung“, „Angriff der Klonkrieger“ und speziell „Die Rache der Sith“. Für mich recht unnötig, da ich die Filme kurz davor erneut gesehen hatte. Für jede(n) andere(n) Zuschauer*in vermutlich auch, denn wer wird sich die Serie „Obi-Wan Kenobi“ ohne Kenntnis der Filmreihe anschauen? Aber sei es drum. Danach begegnen wir der Titelfigur und es war zu Beginn wirklich eine Freude, Ewan McGregor in dieser Rolle wiederzusehen. Teils erinnerte er schon mehr an Ben Kenobi, wie wir ihn aus dem allerersten „Star Wars“-Film kennen. Dann geht es weiter nach Alderaan und wir begegnen der jungen Leia. Damit haben für mich dann auch die Probleme angefangen, denn ich habe sie nicht mit der Leia aus den Filmen zusammenbekommen. Viel zu altklug und zu wenig Kind. Als hätte diese Rolle jemand geschrieben, der noch nie mit Kindern zu tun gehabt hat.
Im weiteren Verlauf der Serie dreht sich alles um einen einzigen Auftrag, der so simpel wie generisch ist: Leia wird entführt und von Obi-Wan gerettet. Dabei muss er in eine Basis des Imperiums eindringen und trifft im weiteren Verlauf natürlich auch auf Darth Vader. Mit den Inquisitoren gibt es auch neue Bösewicht*innen, welche seltsam comichaft überzeichnet wirken. Kein Wunder, entstammen sie doch ursprünglich den animierten Serien. Gerade die Motivation der Third Sister wird so fahrig und plump erzählt, dass es einfach nur bitter ist. In der Geschichte wäre viel Potenzial gewesen, welches leider kaum genutzt wird. Sehr, sehr schade.
Viel „Star Wars“-Look, kaum „Star Wars“-Gefühl
Es ist erstaunlich, wie gut die Serie teils den Look der „Star Wars“-Filme trifft. Gerade die Sets sehen toll aus und auch Vader im Sternenzerstörer weckt Erinnerungen an die Original-Trilogie. Toll anzusehen! Doch irgendetwas stimmt nicht: Die Welt wirkt kleiner, die richtige Stimmung kommt nicht auf. Die Geschichte scheint unbedeutend und selbst die bekannten Figuren kommen nicht an ihren Ursprung heran. Als würde eine unsichtbare Lücke klaffen, welche sich jedoch stark auf das Seherlebnis auswirkt. Somit saß ich größtenteils recht unbeteiligt vor dem Fernseher, habe die teils schönen Bilder bewundert und hätte mir insgesamt einen feingeschliffeneren Film rund um die Figuren gewünscht. Oder eben auch nicht, denn die Geschichte selbst füllt keine Lücke, an der man sich seit „Episode III“ gerieben hätte.
Fazit
Das liest sich nun alles so, als hätte ich gar keinen Spaß mit der Serie gehabt. Das stimmt so nicht, doch für „Star Wars“ war ich seltsam wenig mitgerissen. „The Mandalorian“ spielt da auf einem anderen Level und selbst mit dem ebenso unnötigen „The Book of Boba Fett“ hatte ich mehr Spaß. „Obi-Wan Kenobi“ tut nicht weh und hat ein paar schöne Bilder, doch ist das der Anspruch, den wir an solch eine Produktion haben wollen? Irgendwie nett, aber mehr auch nicht: 7/10 (6.7) Punkte.
Aus der Serie hätten sie echt mehr machen müssen. Stattdessen bauen sie nur mehr Logiklöcher auf ( Leia kannte also Obi-Wan, aber wenn er stirbt, juckt sie das nicht). Die Story war einfach sehr verschwendet. Ich find’s auch schade,dass sie aus der Inquisitorin nicht mehr gemacht haben. Die fand ich eigentlich echt cool.
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Ja, sehe ich genauso. Gute Ansätze sind ja da, aber wirkt alles sehr mit der heißen Nadel gestrickt. Als hätte es keine Zeit für Story, Drehbuch usw. gegeben.
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Immerhin wissen wir jetzt, wo Darth Vader seine fulminante Narbe am Schädel her hat. Das hätte man meiner Meinung aber auch in zwei Episoden erzählen können. Und Mini Prinzessin Leia gefiel dir nicht? Die war doch toll, goldig und wagemutig, hach! Nee, mir ging sie auch schnell auf den Senkel. So ist doch kein Kind, auch wenn ich da jetzt nicht soviel Erfahrung beisteuern kann.
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Ja, ein höher budgetierter Film wäre die bessere Wahl gewesen. Konzentration auf das Wesentliche und dafür knalligere Action und eine bessere Story (ohne Mini-Leia). Ewan McGregor hat es für mich doch noch rausgerissen, aber es wurde halt viel Potenzial verschenkt. Schade.
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