Nope (2022)

Nachdem ich heute den letzten Jahresrückblick fertig gestellt habe, wollte ich abends unbedingt noch einen Film schauen. Tatsächlich hat es dann die neueste Blu-ray aus meiner Sammlung in den Player geschafft. Jordan Peeles „Nope“ lag bei mir unter dem Weihnachtsbaum und ich war schon sehr gespannt darauf. Was also hat Peeles Ausflug in das Sci-Fi-Genre zu bieten? 🛸

Nope (2022) | © Universal Pictures Germany GmbH

Nope (2022) | © Universal Pictures Germany GmbH

Ein fantastisch gefilmtes Sci-Fi-Rätsel

Zunächst einmal muss ich festhalten, wie unglaublich gut „Nope“ aussieht. Vor der Sichtung war mir nicht klar, dass der Film in Teilen im IMAX-Format gefilmt wurde. Das Format wechselt somit häufiger von Cinemascope auf 16:9-Vollbild, was den ohnehin schon bombastischen Look noch imposanter werden lässt. Ein wahrer Augenschmaus. Interessanterweise spiegelt sich die hochwertige Inszenierung auch im Inhalt, denn wir blicken zurück auf die ersten bewegten Bilder, wohnen einem Filmdreh bei und am Ende packt sogar einer der Protagonisten eine IMAX-Kamera aus, um die unbekannten, fliegenden Objekte festzuhalten. Wie jedoch sieht es um den Inhalt aus?

Ich mochte die bisherigen Filme Jordan Peeles sehr. „Get Out“ war noch recht einfach zu lesen, „Wir“ dagegen schon allegorischer, was ihn für mich zu einem der faszinierendsten Filme der letzten Jahre macht. Zudem war er unheimlich. Aber so richtig. „Nope“ dagegen konnte mich, was den Grusel angeht, nicht so richtig packen. Seine erzählerischen Ebenen finde ich dagegen sehr spannend. Was will uns Peele mit dem Film sagen? Ich habe ihn noch nicht wirklich entschlüsselt: Es scheint um das Verhältnis zwischen Mensch und Tier zu gehen. Um Ausbeutung und Urinstinkte. Die Kamera als erweitertes Auge des Menschen. Um Aufmerksamkeit und Bekanntheit. Es steckt einiges in „Nope“, das unter der Oberfläche aufblitzt. Ich freue mich jetzt schon darauf, den Film immer weiter zu entschlüsseln.

Fazit

„Nope“ hat mich über zwei Stunden blendend unterhalten. Er konnte mich allerdings nicht so komplett packen, wie Peeles letztes Werk. Was bleibt ist ein spannender Genrefilm, der extrem gut aussieht und der zum Nachdenken anregt. Was will man mehr? Nicht nur für Freunde von Jordan Peeles bisherigen Oeuvre definitive eine Empfehlung: 8/10 Punkte.

Jumanji (1995)

Der erste Januar und damit ein eher fauler Tag. Dennoch habe ich ihn nicht auf dem Sofa verbracht, sondern war laufen und habe am letzten Jahresrückblick gearbeitet. Abends war es dann aber doch Zeit für einen Film und auf „Jumanji“ hatte ich schon lange wieder Lust. Exakt vor zwei Jahren habe die beiden Reboot-Filme „Jumanji: Willkommen im Dschungel“ und „Jumanji: The Next Level“ geschaut, welche mich recht gut unterhalten haben. Also mal sehen, was das Original kann, dessen letzte Sichtung bestimmt schon 20 Jahre zurückliegt… 🐒🦁🦏

Jumanji (1995) | © Sony Pictures Home Entertainment

Jumanji (1995) | © Sony Pictures Home Entertainment

Weit mehr als die Summe seiner Effekte

An die ersten 20 Minuten konnte ich mich so gut wie nicht mehr erinnern. Alan Parrishs Verschwinden hatte ich nur noch als Fußnote in Erinnerung und war positiv überrascht, wie ausführlich dessen Hintergrundgeschichte doch ist. Der nächste Schock (im wortwörtlichen Sinne) war, dass „Jumanji“ doch recht unheimlich ist. Gerade zu Beginn, als man noch nicht so recht weiß, wie es mit der Geschichte weitergeht. Der Zwergofant, der Actionfilme wie „Avatar: The Way of Water“ inzwischen mühelos wegsteckt, hat sich häufiger in meiner Armbeuge bzw. seiner Decke vergraben. Aber ja, Joe Johnston (u.a. „October Sky“ oder „Jurassic Park III“) inszeniert „Jumanji“ teils wirklich unheimlich.

Als die Regeln des Spiels dann klar sind und mit Robin Williams ein erwachsener Alan Parrish (wundervoll gespielt!) auftritt, dreht auch der Film auf: Damals waren die Effekte bahnbrechend und heute können die computeranimierten Affen nur noch ein müdes Lächeln auf die Gesichter der Kinder zaubern. Trotz der veralteten Technik besitzen die Tiere Charakter und gerade die Affen haben mich teils an „Gremlins: Kleine Monster“ denken lassen. Der achterbahnartige Mittelteil des Films war mir noch recht gut in Erinnerung und ich hatte wieder sehr viel Spaß damit. An da Finale dagegen konnte ich mich nicht mehr so recht erinnern und war überrascht, wie gut hier alle Fäden zusammengeführt wurden. Fast schon ein übertriebenes Happy End, aber eines, das für mich sehr gut funktioniert hat. Einfach schön.

Fazit

Also ich „Jumanji“ in den Player legte, war mir nicht klar, wie gut er mich abholen würde. Hat mir heute besser gefallen als damals. Auch die Kinder waren begeistert, nachdem sich der erste Schrecken gelegt hatte. Die restaurierte Blu-ray-Neuauflage ist zudem sehr zu empfehlen. Die Bild- und Tonqualität ist wahrlich herausragend. Insgesamt ein perfekter Start ins Filmjahr 2023: 9/10 Punkte. (Zappelinchen: 9/10 Punkte; Zwergofant: 9/10 Punkte.)

Avatar: The Way of Water (2022)

Heute war es endlich soweit! Nachdem wir vor ca. sechs Wochen „Avatar: Aufbruch nach Pandora“ geschaut haben, stand heute endlich der Kinobesuch von „Avatar: The Way of Water“ auf dem Programm. Die Kinokarten hatte ich schon letzte Woche gekauft, da alle Vorstellungen tatsächlich ausverkauft sind. Für die Kids hieß es zum ersten Mal IMAX und die Patin des Zwergofanten hat sich auch noch spontan angeschlossen. Was also hatte der zweite Ausflug nach Pandora zu bieten? 🌊

Avatar: The Way of Water (2022) | © 20th Century Studios

Avatar: The Way of Water (2022) | © 20th Century Studios

Die 13 Jahre des Wartens haben sich gelohnt

Habe ich schon den Erfolg von „Avatar: Aufbruch nach Pandora“ nicht so ganz begriffen, scheint sich dieser mit „Avatar: The Way of Water“ zu wiederholen. Der nahezu ausverkaufte IMAX-Saal war bevölkert von jeder Altersgruppe und jedem Geschlecht. Gruppen von Senior*innen haben sich auf den Rolltreppen zum IMAX-Kino über Pandora unterhalten, Kindern war die Vorfreude ins Gesicht gemalt und Teenager*innen haben sich zum Date in der Nachmittagsvorstellung eigefunden. Ein kompletter Schnitt durch alle Bevölkerungsschichten. Komplett verrückt und doch war dies beim ersten Teil ja auch nicht anders. Die Vermutungen, dass nach 13 Jahren das Interesse an James Camerons Franchise abgeflaut sei, wirken uninformiert. So voll habe ich das Kino schon lange nicht mehr erlebt. Und ja, nach der Sichtung des Films wundert es mich erneut, wie solch ein Genre-Mix nahezu jeden ins Kino zieht.

Inhaltlich ist „Avatar: The Way of Water“ eine konsequente Weitererzählung der Geschehnisse des Vorgängers. Auch auf Pandora sind 13 Jahre vergangen und wir erleben Jake und Neytiri als Eltern von vier Kindern, die nach der Rückkehr der Himmelsmenschen zu einem Inselvolk fliehen. Dort lernen sie die Artenvielfalt der Unterwasserwelt kennen und müssen am Ende gegen einen alten Gegner kämpfen. Ihr seht schon: Die Geschichte ist erneut nicht besonders umfangreich, doch es ist die Art und Weise, wie James Cameron sie erzählt, die auch diese Fortsetzung unglaublich immersiv und mitreißend macht. Die 193 Minuten Laufzeit vergehen wie im Flug und ich hätte durchaus noch mehr Zeit auf Pandora verbringen können. Es gibt schöne und ruhige Szenen, emotionale Höhepunkte, die mir die Tränen in die Augen getrieben haben, und wirklich harte(!) Actionsequenzen:

„Papa, hast du gesehen, wie dem [Tulkun-Jäger] der Arm von dem Seil abgerissen wurde? Und dann sind beide weggeflogen! Das hat man genau gesehen!“

– Der Zwergofant nach der Kinovorstellung

Technisch beeindruckend und anstrengend (HFR)

Neben den inhaltlichen Qualitäten, die durchaus vorhanden sind (nicht auf die Hater hören), steht natürlich die audiovisuelle Präsentation im Fokus. Es war schon eine Wucht, „Avatar: The Way of Water“ auf der riesengroßen IMAX-Leinwand in 3D zu sehen. Der Film sieht unfassbar gut aus. CGI ist als solches nicht mehr auszumachen und Pandora wirkt wie ein lebendiges Ökosystem. Die Na’vi agieren teils menschlicher als die menschlichen Darsteller und jede noch so kleine Emotion kommt unmittelbar durch. Es wäre perfekt, wäre da nicht die hohe Framerate (HFR) gewesen. Diese hatte mir damals bereits den Kinobesuch von „Der Hobbit: Smaugs Einöde“ verdorben, denn der Film sah aus wie eine Seifenoper. Ich kann das nicht verstehen: Jahrelang hat man versucht, den Filmlook zu kopieren und selbst Dokumentationen filmisch aussehen zu lassen – und dann plötzlich dieser Trend. Glücklicherweise setzt Cameron nicht in jeder Szene auf HFR und bei so mancher Totale sieht es auch ganz gut bzw. nur wie in einem flüssigen Videospiel aus. Leider werden die 48 fps (frames per second) jedoch auch in mancher Naheinstellung verwendet und da greift dann doch wieder der Seifenoper-Effekt. Weit nicht so schlimm wie damals bei „Der Hobbit“, doch ich hätte den Film insgesamt lieber in 3D mit 24 fps gesehen. Als Kinofilm eben.

Fazit

Mir hat „Avatar: The Way of Water“ ziemlich genau das gegeben, was ich erwartet hatte. Es ist ein bombastisches Kinoerlebnis, das man auch im Kino sehen sollte. Einzig HFR hat mich gestört, doch das sieht bestimmt nicht jede(r) Zuschauer*in so kritisch. Inhaltlich mag ich die Welt von Pandora und auch die Sully-Großfamilie ist mir ans Herz gewachsen. Immer haarscharf am Ethnokitsch vorbei, dennoch mit sinnvoller Botschaft und einem fantastischen Look. Den Kinobesuch zur Fortsetzung haben wir heute schon geplant, auch wenn die Kinder den Vorgänger gelungener fanden. James Cameron hat es immer noch drauf: 9/10 Punkte. (Zappelinchen: 8/10 Punkte; Zwergofant: 9/10 Punkte.)

True Romance (1993)

In den letzten zwei Wochen musste ich wieder häufiger an Hans Zimmers Score zu „True Romance“ denken. Vor 20 bis 25 Jahren war dieser mein ständiger Begleiter. Bis heute halte ich ihn für einen der unterschätztesten Scores des Komponisten. Nach einem ruhigen Urlaubstag nach den Weihnachtsfeiertagen, habe mich also für Tony Scotts Umsetzung dieses Tarantino-Skripts entschieden. Eine sehr gute Wahl. 💑

True Romance (1993) | © Warner Bros.

True Romance (1993) | © Warner Bros.

„…all I could think was: You’re so cool!“

Es war damals in der Phase meines filmischen Erwachens. Ich muss um die 16 bis 18 Jahre alt gewesen sein und Filme wie „Pulp Fiction“, „Reservoir Dogs“, „From Dusk Till Dawn“, „Killing Zoe“ oder eben auch „True Romance“ liefen im Freundeskreis rauf und runter. Neben „Pulp Fiction“ war es auch dieser Genremix aus Gangsterfilm und Romanze, den ich damals am häufigsten gesehen habe. Tarantinos Handschrift war im Drehbuch, der Besetzung und dem Soundtrack deutlich erkennbar, doch Tony Scotts Straight-Forward-Regie hat den Mix für mich perfekt gemacht. Nach einer geschnittenen VHS-Aufnahme folgten später die ungeschnittene UK-VHS-Ausgabe, darauf die DVD mit nur deutscher Tonspur, dann endlich die DVD mit beiden Sprachfassungen. Die UK-Blu-ray stand nun schon ewig im Regal und da ich die schöne Sammleredition von Arrow verpasst habe, musste eben der alte Transfer herhalten.

Ich bin heute abermals erstaunt, wie gut das Pacing in „True Romance“ doch ist. Der Film nimmt sich einerseits viel Zeit für seine Figuren und doch hetzt man mit ihnen ins Chaos. Hier merkt man, dass mit Tarantino und Scott wirklich fähige Filmemacher die Zügel in der Hand hielten. Ebenso fantastisch sind die Schauspieler*innen: Christian Slater und Patricia Arquette besitzen zusammen so viel Chemie, dass es eine wahre Freude ist. Doch was wäre „True Romance“ ohne Gary Oldman, Dennis Hopper, Christopher Walken, James Gandolfini (bekannt als Tony Soprano aus „The Sopranos“), Brad Pitt und weiteren Schauspielgrößen? Es ist eine wahre Freude. Die dargestellte Gewalt, für die der Film hierzulande jahrelang nur geschnitten zu sehen war, ist schmerzhaft anzusehen und doch nicht selbstzweckhaft. Alleine die Szene zwischen Arquette und Gandolfini, die beinahe schon körperlich schmerzt, in der beide Schauspieler*innen zu Höchstform auflaufen und aus der sich Alabama letztendlich selbst und ohne männliche Hilfe befreien kann, ist unfassbar in vielerlei Hinsicht. Das sitzt auch heute noch.

„Did I do my part okay?“

Ist „True Romance“ auch heute noch so gut anschaubar, wie vor nun beinahe schon 30 Jahren? Ja und nein. Der Film enthält Szenen (z.B. Dennis Hoppers Monolog), die selbst ein Quentin Tarantino heute nicht mehr so schreiben würde. Zudem ist es ein rein männlich geprägter Film, selbst wenn Alabama durchaus eine starke Frauenfigur ist. Kann man heute also noch Spaß mit „True Romance“ (oder anderen Filmen aus dieser Zeit) haben? Ich finde ja. Es ist allerdings wichtig, sich der Weiterentwicklung unserer Welt und Werte gewahr zu sein und Filme wie diesen in seiner zeithistorischen Epoche einzuordnen. Ich würde heute nicht mehr alle Dialoge mitsprechen wollen, doch viele Zitate sind mir noch im Kopf, wie damals vor 30 Jahren. Speziell Alabamas Abschlussmonolog ist hängen geblieben:

„Amid the chaos of that day, when all I could hear was the thunder of gunshots, and all I could smell was the violence in the air, I look back and am amazed that my thoughts were so clear and true, that three words went through my mind endlessly, repeating themselves like a broken record: you’re so cool, you’re so cool, you’re so cool. And sometimes Clarence asks me what I would have done if he had died, if that bullet had been two inches more to the left. To this, I always smile, as if I’m not going to satisfy him with a response. But I always do. I tell him of how I would want to die, but that the anguish and the want of death would fade like the stars at dawn, and that things would be much as they are now. Perhaps. Except maybe I wouldn’t have named our son Elvis.“

– Alabama Worley (gespielt von Patricia Arquette) in „True Romance“

Fazit

„True Romance“ ist auch heute noch ein absolut packender Mix aus Gangsterfilm und Romanze. Das Drehbuch ist geschliffen, die Inszenierung mitreißend und der Score ein Traum. Auch wenn gewisse Elemente veraltet sind, so ist Tony Scotts Umsetzung des Tarantino-Drehbuchs, mit der nötigen Reflektion betrachtet, immer noch beste Unterhaltung: 10/10 Punkte.

Prädikat: Lieblingsfilm

Schöne Bescherung – OT: Christmas Vacation (1989) (WS13)

Ich sehe „Schöne Bescherung“ jedes Jahr und bespreche den Film danach auf meinem Blog. Du möchtest die komplette Dosis Griswolds? Du findest alle Besprechungen hier!

Es ist der 23. Dezember. Der letzte Arbeits- bzw. Schultag des Jahres liegt hinter uns. Die Weihnachtsvorbereitungen sind größtenteils getroffen. Was fehlt? Natürlich ein Weihnachtsfilm. Da auch in diesem Jahr der Endspurt eher stressig war, schaffen wir es einzig und alleine noch „Schöne Bescherung“ zu schauen. Ist zweifellos auch der Wichtigste unter den Weihnachtsfilmen. Damit sind wir eine Woche später dran als noch letztes Jahr. Hier also die inzwischen 14. Besprechung auf diesem Blog… 🎄🎅

Schöne Bescherung (1989) | © Warner Home Video

Schöne Bescherung (1989) | © Warner Home Video

Die schönste filmische Weihnachtstradition

Nachdem ich heute am letzten Arbeitstag des Jahres schon mit unzähligen GIFs aus dem Film um mich geworfen habe, war ich abends doch voller Vorfreude auf das Wiedersehen mit den Griswolds. Dieses Mal ist mir besonders aufgefallen, wie gut „Schöne Bescherung“ doch inszeniert ist. Umso verwunderlicher ist es, dass Regisseur Jeremiah S. Chechik danach nicht mehr so wirklich viel auf die Beine gestellt hat. Außer „Benny und Joon“ mit Johnny Depp sind mir nicht mehr viele Filme bekannt. Dafür hat er seine Nische wohl im TV gefunden und inzwischen unzählige Serienepisoden inszeniert. Was er hier in dieser Komödie auffährt, ist dagegen schon großes Kino für das Genre. Immer wieder beeindruckend.

Wir haben wieder viel gelacht, was sowohl den Slapstick-Szenen als auch dem Wortwitz, der in der Synchronfassung ebenfalls wunderbar funktioniert, zuzurechnen ist. Nun ist tatsächlich Weihnachten. Ohne „Schöne Bescherung“ wäre das Fest einfach nicht dasselbe. So geht es inzwischen nicht nur mir, denn der Film ist ja wahrlich kein Geheimtipp mehr. Filmische Weihnachtstradition. Einfach schön. 🥰

Fazit

Auch dieses Jahr ist „Schöne Bescherung“ unser einziger Weihnachtsfilm. Aber das ist schon in Ordnung so. Die letzten Tage waren einfach unglaublich voll und ich bin froh, dass es mit den Griswolds und uns auf den letzten Drücker noch geklappt hat. Bei euch hoffentlich auch! Nun kann Weihnachten kommen: 10/10 Punkte. (Zappelinchen: 8/10 Punkte; Zwergofant: 9/10 Punkte.)

Prädikat: Lieblingsfilm

Star Wars: Das Imperium schlägt zurück – OT: Star Wars: The Empire Strikes Back (1980) (WS1)

Nanu, was ist denn da los? Nachdem ich die originale „Star Wars“-Trilogie seit Jahren nicht mehr gesehen hatte, plötzlich bereits zum zweiten Mal „Star Wars: Das Imperium schlägt zurück“ innerhalb eines Jahres. Ganz konkret liegt die letzte Sichtung des Films erst acht Monate zurück. Wie es dazu kam, dass Empire erneut so schnell den Weg in mein Programm gefunden hat? ☃🚀☁

Star Wars: Das Imperium schlägt zurück (1980) | © Lucasfilm & Walt Disney

Star Wars: Das Imperium schlägt zurück (1980) | © Lucasfilm & Walt Disney

Neues Publikum, neue Filmerfahrung, neue Fragen

Es soll tatsächlich noch Menschen geben, an denen das Phänomen „Star Wars“ bisher komplett vorbeigegangen ist. Filmfreund*innen wohnt zudem stets die Tendenz inne, ihre Mitmenschen missionieren zu wollen. Beides zusammengenommen ist natürlich die perfekte Mischung. So haben es sich zwei wackere Mitstreiter*innen zur Aufgabe gemacht, einer geschätzten Kollegin George Lucas‘ Sci-Fi-Klassiker nahezubringen. Bei der Sichtung von „Star Wars: Eine neue Hoffnung“ war ich leider verhindert, doch als „Star Wars: Das Imperium schlägt zurück“ auf dem Programm stand, habe ich mich der Mission natürlich mit Feuereifer angeschlossen. So ging es abends nach dem Büro noch auf in das Heimkino eines Kollegen, wo wir uns bei leckeren Subs auf das Filmerlebnis eingestimmt haben.

Die Sichtung wurde durch vielfältige, kritische Fragen unterbrochen, welche nicht immer unbedingt in direkter Relation zur Handlung des Films (z.B. was ist eigentlich der Unterschied zwischen einer Galaxis und einer Galaxie?) standen. Der Bechdel-Test fand Anwendung und das Verhalten der Figuren wurde minutiös analysiert. Ich kann mit Gewissheit sagen, dass auch ich „Das Imperium schlägt zurück“ mit ganz neuen Augen gesehen habe. Vermutlich war dies nicht die Sichtung mit der allergrößten Immersion, doch mit Sicherheit eine der unterhaltsamsten.

Fazit

Es fällt mir schwer, den Film losgelöst vom Event-Charakter des Abends zu betrachten. Ich war abermals beeindruckt, wie gut der Film aus technischer Sicht gealtert ist und habe neue Perspektiven auf Handlung und Figuren gewonnen. Nun freue ich mich schon darauf, auch bei „Die Rückkehr der Jedi-Ritter“ wieder unerwartete Fragen zu beantworten und werde die folgende Punktzahl sowohl Publikum als auch Film zurechnen: 10/10 Punkte.

Prädikat: Lieblingsfilm

Uncharted (2022)

Heute war ein voller Tag: Weihnachtsbaum gekauft und aufgestellt, eine Runde durch den Schnee laufen und vorgezogener Adventskaffee mit der Oma. Abends noch zum Sport in den Keller und danach einen Ofenkäse reingezogen. Somit ging es erst spät aufs Sofa, doch ich wollte heute einen Film schauen und habe mich für „Uncharted“ entschieden. Schien mir seichter Eskapismus zu sein, was er letztendlich auch war. 🪂

Uncharted (2022) | © Sony Pictures Home Entertainment

Uncharted (2022) | © Sony Pictures Home Entertainment

Zum ersten Mal eine Ultra HD Blu-ray eingelegt

Zunächst einmal muss ich kurz auf die technischen Aspekte eingehen. Zwar besitze ich schon länger einen Ultra-HD-Blu-ray-Player und etliche Filme in diesem Format, doch bisher hat sich noch keine Sichtung ergeben. Im Stream sieht HDR zudem immer etwas totkomprimiert aus, so dass ich durchaus gespannt auf das volle Erlebnis war. Zunächst musste ich die richtigen Einstellungen finden, doch nach etwas Herumprobieren, war es ein netter Bildeindruck mit kräftigeren Farben und etwas mehr Details. Ehrlich gesagt ist der Sprung, zumindest in diesem Fall, zur Standard-Blu-ray nicht allzu groß. Kein Vergleich zum Wechsel von DVD zu Blu-ray. Dennoch nett anzusehen.

Ein wirklich unterhaltsamer Abenteuerfilm

Der Film selbst startet ziemlich abschreckend: Das Cold Opening außerhalb des Flugzeugs sah sowas von nach künstlichen CGI aus, dass ich schon das Schlimmste befürchtete. Glücklicherweise wurde der Level an Effekten danach zurückgefahren und wir erleben ein ziemlich klassisches Abenteuer, das mich durchaus an die jüngste „Tomb Raider“-Verfilmung erinnert hat. Überhaupt ein guter Vergleich, denn auch dieser Film besitzt übertriebene CGI, welche er gar nicht nötig gehabt hätte. Bei „Tomb Raider“ kenne ich die Videospielvorlage, bei „Uncharted“ nicht. Dennoch fühlt sich beides recht ähnlich an. Speziell die Verlagerung von Abenteuer hin zu immer mehr Action. Das hätte ich gerne andersrum gehabt.

Gegen Ende dreht „Uncharted“ in Sachen CGI noch einmal ordentlich auf, was den Look und die Action unglaublich generisch wirken lässt. Trotz der an sich durchaus interessanten Schauplätze. Warum muss heute jeder Film so aussehen, wie jeder andere auch nur annähernd erfolgreiche Blockbuster? Wirklich schade, denn die klassischer inszenierten Abenteuerszenen machen wirklich viel Spaß. Auch die Dynamik zwischen Nathan Drake (Tom Holland) und Sully (Mark Wahlberg) ist toll. Da stört es auch kaum, dass die Bösewichtin viel zu comichaft wirkt.

Fazit

Alles in allem hat mich „Uncharted“ wirklich gut unterhalten. Es ist eben ein 08/15-Blockbuster, der auf einem erfolgreichen Videospiel basiert. Vermutlich wird mir der Film nicht sonderlich im Gedächtnis bleiben, doch für knapp 120 Minuten war er wunderbar seichter Eskapismus. Somit gibt es knappe 7/10 Punkte.

Die Chroniken von Narnia: Prinz Kaspian von Narnia – OT: The Chronicles of Narnia: Prince Caspian (2008) (WS1)

Eine weitere Woche ist ins Land gezogen. Die Energie schwindet. Somit war ich heute schon vor dem Filmabend recht müde. Ob das am vorherigen Lauf in Eiseskälte lag? So oder so habe ich „Die Chroniken von Narnia: Prinz Kaspian von Narnia“ in den Player geschoben. Im Gegensatz zum ersten Teil habe ich die Fortsetzung bisher nur einmal gesehen und konnte mich an kaum noch etwas erinnern. Eine gute Voraussetzung? ⚔

Die Chroniken von Narnia: Prinz Kaspian von Narnia (2008) | © Walt Disney

Die Chroniken von Narnia: Prinz Kaspian von Narnia (2008) | © Walt Disney

Eine leider zu kampfwütige Fortsetzung

Es ist wirklich erstaunlich: An die erste Filmhälfte habe ich kaum noch Erinnerungen. Meine letzte Sichtung von „Die Chroniken von Narnia: Prinz Kaspian von Narnia“ liegt allerdings auch schon 13 Jahre zurück. Einzig die finale Schlachtszene ist mir noch recht präsent gewesen. Da liegt auch direkt die Krux: Im Gegensatz zum doch recht fantasievollen Vorgänger ergeht sich der zweite Teil in schwelgerischen Kampfszenen, die nahezu jede Minute des Films dominieren. Das ist nicht nur ermüdend, sondern auch schade, denn wir bekommen kaum etwas von der Welt Narnias zu sehen.

Dabei besitzt der Film durchaus Stärken und ich mochte so manche neue Figur. Speziell Peter Dinklage (bekannt als Tyrion Lannister aus „Game of Thrones“) als grummeliger Trumpkin hat mir sehr gut gefallen. Der titelgebende Prinz Kaspian dagegen bleibt erstaunlich blass. Die Bilder sind schön und die Effekte sehen deutlich besser aus als noch im ersten Teil. All das konnte den Film für mich heute jedoch nicht wirklich retten. Vielleicht war ich zu müde, vielleicht nicht richtig in Stimmung. Letztendlich ist nur nette Fantasy-Unterhaltung geblieben.

Fazit

Leider konnte mich „Die Chroniken von Narnia: Prinz Kaspian von Narnia“ heute nicht sonderlich begeistern. Auch der Zwergofant mochte den ersten Teil etwas lieber. Das Zappelinchen dagegen war ziemlich begeistert. Somit war zumindest das ein Erfolg. Kein schlechter Film, doch setzt er für mich die falschen Schwerpunkt. Inwiefern das der Vorlage geschuldet ist, kann ich allerdings nicht einschätzen: 6/10 Punkte. (Zappelinchen: 9/10 Punkte; Zwergofant: 8/10 Punkte.)

Die Chroniken von Narnia: Der König von Narnia – OT: The Chronicles of Narnia: The Lion, the Witch and the Wardrobe (2005) (WS1)

Schon seit exakt einem Monat habe ich keinen Film mehr gesehen. Das sagt wohl ziemlich viel über die momentane Situation aus. Es ist einfach alles zu viel. Von wegen besinnliche Vorweihnachtszeit. Deshalb habe ich am heutigen Adventssonntag einen frühen Filmabend vorgeschlagen, bei dem ich „Die Chroniken von Narnia: Der König von Narnia“ in den Player geschoben habe. Die Kinder haben sich gefreut und auch mir hat der kurze Anflug von Eskapismus gut getan, zumal meine letzte Sichtung des Films bereits 16 Jahre zurückliegt. 🦁

Die Chroniken von Narnia: Der König von Narnia (2005) | © Walt Disney

Die Chroniken von Narnia: Der König von Narnia (2005) | © Walt Disney

Ein schönes Fantasy-Märchen mit Schwächen

Ich habe „Die Chroniken von Narnia: Der König von Narnia“ damals, als er ins Kino kam, ziemlich entgegengefiebert. Weil es das große Fantasy-Epos nach „Der Herr der Ringe“ werden sollte. Auch wenn C. S. Lewis und J. R. R. Tolkien durchaus verwandte Themen behandelten, so ist dieses Fantasy-Märchen jedoch deutlich kindgerechter und märchenhafter als das große Mittelerde-Epos. Auch bei der heutigen Sichtung haben mich die Schwankungen im Ton teils gestört. Dabei mag ich jeden Aspekt für sich: Das kindliche Abenteuer, der Aufbruch in das fremde Narnia und die gemütliche Atmosphäre. Dem gegenüber stehen durchaus harte Schlachtszenen und die leider kaum ausgearbeitete zeitliche Komponente, der eine gewisse Tragik innewohnt.

Inhaltlich ist „Die Chroniken von Narnia: Der König von Narnia“ nicht wirklich rund. Wie sieht es inszenatorisch aus? Regisseur Andrew Adamson (bekannt für „Shrek“) gestaltet liebevoll eine Welt, an der jedoch bereits der Zahn der Zeit nagt. Einige Einstellungen und Animationen sehen auch heute noch wunderbar aus, doch an etlichen Stellen sieht man den Greenscreen förmlich auf der Leinwand. Dies ist umso tragischer, da eine erweiterte Schnittfassung existiert, in der auch manche Effektszenen polierter sind. Diese hat jedoch nie den Sprung auf Blu-ray oder ins Streaming geschafft. Mein DVD-Set ist inzwischen verkauft und somit wird diese Rarität wohl für immer verschollen bleiben. Trotz der nicht mehr perfekten Effekte besitzt „Die Chroniken von Narnia: Der König von Narnia“ immer noch viel Charme und Magie. Gerne hätte ich mehr davon gesehen und lieber weniger Fokus auf die große Schlacht am Ende gelegt.

Fazit

Ich habe „Die Chroniken von Narnia: Der König von Narnia“ auch heute wieder genossen. Inzwischen weiß ich, was ich inhaltlich erwarten kann, und bin damit gut bedient. Auch die Kinder mochten den Film. Der Zwergofant fand ihn teils nur recht unheimlich. Aber so ist das oft bei neu zu entdeckenden Welten. Die beiden Fortsetzungen habe ich bisher nur einmal gesehen und ich bin gespannt, wie sie sich gehalten haben. Immer noch ein schönes Fantasy-Märchen: 7/10 Punkte. (Zappelinchen: 8/10 Punkte; Zwergofant: 8/10 Punkte.)

Avatar: Aufbruch nach Pandora – Kinofassung (2009) (WS2)

Weil der Kinostart des zweiten Teils kurz bevor steht, haben wir uns beim heutigen Filmabend noch einmal „Avatar: Aufbruch nach Pandora“ angesehen. Zum ersten Mal mit den Kindern und zum ersten Mal die 3D-Fassung in den heimischen vier Wänden. Da der Film trotz (oder wohl eher aufgrund) seines Erfolgs viel Hass und Häme erfährt, kann ich in der folgenden Besprechung vielleicht erläutern, warum er mir immer noch ausgesprochen gut gefällt. 🏹🌍

Avatar: Aufbruch nach Pandora (2009) | © 20th Century Studios

Avatar: Aufbruch nach Pandora (2009) | © 20th Century Studios

Ein unwahrscheinlicher Kinoerfolg

Ich kann mich nur wiederholen: Bis heute kann ich nicht verstehen, warum ausgerechnet dieser Film 2009 so viele Menschen, inklusive mich, ins Kino gezogen hat. Bei James Camerons „Titanic“ war der Erfolg für mich nachvollziehbarer. Eben eine massenkompatible Geschichte in einem Genre, das für jeden Zuschauertyp geeignet war. „Avatar“ dagegen ist doch eher ziemlich spezifische Genrekost und wartet gerade im ersten Drittel mit recht harter Sci-Fi und Kriegsästhetik auf. Eher typisch für den James Cameron der 1980er Jahre. Damals war er zwar auch erfolgreich, aber doch eher für ein bestimmtes Publikum. „Avatar: Aufbruch nach Pandora“ hat dagegen die ganze Welt gesehen. Ein Grund dafür ist bestimmt die, inzwischen auch von vielen gehasste, 3D-Technik, die „Avatar“ wie kaum ein zweiter Film einzusetzen weiß. Selbst auf meinem eher überschaubaren 60-Zoll-Fernseher sieht der Film damit unglaublich immersiv und beeindruckend aus. So gut hat das kein(e) zweite(r) Regisseur*in hinbekommen.

Bei der Technik sind sich die meisten Zuschauer*innen noch einig und können „Avatar“ ein gewisses Erfolgsmerkmal attestieren. Inhaltlich sieht die Sache schon anders aus: „Pocahontas“ im Weltraum, „Die Schlümpfe“ in gigantisch usw. sind so die typischen Dinge, die man gerne im Zusammenhang mit „Avatar“ liest. Tatsächlich gewinnt die Geschichte keine Innovationspreise, doch ist die Art des Storytellings tatsächlich etwas Besonderes: James Cameron gestaltet Jake Sullys Weg unglaublich immersiv und mitreißend. Häufig blicken wir direkt durch seine Augen und lernen Pandora durch eben diese kennen. Das Pacing funktioniert perfekt und es gibt etliche Setups mit Payoff. Die Struktur von „Avatar“ funktioniert einfach wie eine gut geölte Maschine. Neben der imposanten Technik ist dies bestimmt einer der Hauptaspekte, warum der Film so erfolgreich war.

Pandora wirkt wie ein lebendiger Planet

Warum ich persönlich so viel Freude an „Avatar“ habe, liegt wohl tatsächlich am typischen Cameron-Sci-Fi-Look mit harten Marines, dreckigen Mechs, High-Tech-Kommandozentralen und 80er-Jahre-Bösewichten. Als hätte er den Look von „Aliens: Die Rückkehr“ ins neue Jahrtausend geholt. Daneben mag ich den Kontrast zur organischen Welt Pandoras: Der Planet sieht auch heute, 13 Jahre(!) nach Erscheinen, noch unglaublich gut aus: Flora und Faune scheinen zu leben und zu atmen. Die Na’vi sehen nicht aus wie Computerfiguren, sondern wirken unfassbar realistisch. Gerade auch im Zusammenspiel mit den menschlichen Akteuren und der harten Technik. Neben all dem mag ich auch die simple Botschaft des Films: Der Mensch beutet die Ressourcen eines Planeten aus und zerstört diesen dabei. Längst leben wir in dieser Realität und haben es dennoch nicht begriffen. Das kann man der Menschheit, und sei es nur den Kinobesucher*innen, gar nicht oft genug erzählen.

Fazit

Nein, ich verstehe immer noch nicht, wie man „Avatar“ teils mit soviel Abscheu begegnen kann. Auch wenn ich immer noch nicht ganz begreife, warum gerade dieser Film so erfolgreich war. Ich habe jede Minute genossen und hätte gerne noch mehr Zeit auf Pandora verbracht. Leider jedoch gibt es den Extended Collector’s Cut nicht in 3D. Die Kinder waren extrem begeistert und dies war wohl auch der erwachsenste Film, was Gewaltlevel und Gesamtkonzept angeht, den ich bisher mit ihnen gesehen habe. Nun freuen wir uns alle schon auf „Avatar: Der Weg des Wassers“, den wir hoffentlich gemeinsam im Kino sehen können werden: 9/10 Punkte. (Zappelinchen: 10/10 Punkte; Zwergofant: 10/10 Punkte.)