Aktualisierung: Ich habe „Zurück in die Zukunft III“ am 24. Januar 2023 zum zweiten Mal gesehen und eine Besprechung der Wiederholungssichtung veröffentlicht.
Gestern Abend habe ich wieder einmal Abschied von Marty McFly und Doc Brown genommen. Ich bin mir auch sicher, dass die nächste Sichtung von „Zurück in die Zukunft III“ einige Zeit auf sich warten lassen wird. Früher dauerte dies – so ich denn meine Eltern davon überzeugen konnte – höchstens bis zur nächsten TV-Ausstrahlung der Trilogie. Heute allerdings warten zu viele neue Filme darauf gesehen zu werden, andere Klassiker stehen in der Warteschlange und Zeit hat sich ohnehin zu einer viel wertvolleren Ressource entwickelt. Schade eigentlich…

Zurück in die Zukunft III (1990) | © Universal Pictures Germany GmbH
Auch wenn ich den dritten Teil schon immer am schwächsten fand, so hatte ich doch immer eine ganz besondere Beziehung zum Abschluss der Trilogie. Ich konnte – und kann heute teils immer noch – große Teile des Films mitsprechen. Warum? Natürlich aufgrund der Hörspiel-Kassette von Europa, die ich als Kind rauf und runter gehört habe, und deren Konsum die Anzahl der Filmsichtungen bei weitem übersteigt. Somit kollidierte meine Fantasie stets etwas mit der Filmhandlung, doch bei der gestrigen Sichtung konnte ich diesem Problem ganz einfach aus dem Weg gehen, da ich zum ersten Mal auf die englische Originaltonspur zurückgegriffen habe. Zwar keine ganz neue Erfahrung, doch zumindest nicht mehr so verstörend nostalgisch, wie die synchronisierte Fassung, die auch Grundlage des Hörspiels war.
Im Gegensatz zum Original und besonders der ersten Fortsetzung, wirkt „Zurück in die Zukunft III“ viel geradliniger und weniger komplex konstruiert. Marty muss Doc zurückholen, bevor er erschossen wird. Viel mehr gibt die Zeitreisehandlung nicht her. Das Besondere ist eher das Setting, welches – für Westernfreunde – wahrlich famos eingefangen wurde. Somit fällt der dritte Teil interessanterweise ein wenig aus dem Rahmen, was besonders verwunderlich ist, da ja die beiden Fortsetzungen back-to-back gedreht wurden. In meiner Wahrnehmung werden jedoch stets die ersten beiden Teile inhaltlich näher zusammengehören.
Aufgrund der abnehmenden Komplexität, konzentriert sich der Film mehr auf seine Figuren und insbesondere auf Doc Brown, der 1885 seine große Liebe findet. Man gönnt ihm als Zuschauer dieses private Glück und drückt auch allen anderen Beteiligten die Daumen für das große Happy End – und dennoch mochte ich Doc als verrückten Erfinder lieber, ebenso wie Marty als völlig überforderten Wanderer zwischen den Zeiten. Somit ist der dritte Teil eher romantisches Western-, als konfuses Zeitreiseabenteuer. Das funktioniert durchaus gut, kann mich aber nicht mehr so vollständig begeistern, wie die beiden Vorgänger. Das Ende ist zudem etwas zu over-the-top und zuckersüß, was ich den Figuren aber durchaus zugestehen möchte.
Fazit
Auch wenn der Film etwas abfällt, so liebe ich „Zurück in die Zukunft III“ dennoch. Der Abschluss ist inhaltlich rund, die Actionszenen sind famos gefilmt und es gibt genügend Referenzen zu den beiden Vorgängern. Am Ende des Films bin ich dann stets etwas traurig, dass dieses fantastische Abenteuer – immerhin fügen sich alle drei Filme ja nahtlos aneinander – nun erst einmal wieder vorbei ist. Eigentlich würde ich mir wünschen jedes Jahr mindestens einmal Zeit für die Trilogie zu finden, doch Vorfreude ist ja bekanntlich die schönste Freude… ein wirkliches gelungenes Finale: 9/10 Punkte.
An was ich mich noch erinnere ist, dass die Indianer den Wagen verfolgen… die müssen sonst was gedacht haben 🙂
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Ja, das ist eine wirklich starke Szene. Überhaupt sind die Actionszenen schön mitreißend inszeniert. Zemeckis kann schon was und sollte mal unbedingt wieder Realfilme machen.
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Das ist allerdings auch die einzige Szene dir mir in Erinnerung geblieben ist 😉
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Dann wird es doch höchste Zeit für eine Auffrischungssichtung! Wie ich über die letzten Tage wieder einmal gemerkt habe, kann man „Zurück in die Zukunft“ gar nicht häufig genug einlegen…
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Ja, den dritten Teil fand ich auch am schwächsten, aber ich finde ja auch, dass man „Back to the Future“ eher als Gesamtkunstwerk betrachten sollte. Das kommt zwar am besten in Teil 2 rüber – von wegen all der Hinweise auf Teil 1 – aber insgesamt bleibe ich dabei: Eine der besten Reihen aller Zeiten!!!
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Stimmt. Die gesamte Trilogie ist ohnehin beinahe wie ein einziger langer Film aufgebaut bzw. wie eine TV-Serie. Das mag auch daran auch sehr: Man erlebt ein einziges episches Abenteuer durch die Augen von Marty McFly. Grandios! Ist auch ohne Zweifel – und wie man sicher gemerkt hat – eine meiner Lieblingstrilogien.
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Eine der besten Filmreihen überhaupt. Bin auch der Meinung, das man alle 3 Filme als Gesamtes betrachten muss.
Für den geneigten Videospielespieler, dem sei nämlich die Spielereihe von Telltale Games ans Herz gelegt. Hier wird die Geschichte von BttF im Anschluß an Teil 3 sehr schön weitergesponnen! Die 5 Adventureteile gibt’s für kleines Geld und so ziemlich jede erdenkliche Plattform. Die Rätsel sind zwar lasch (zumindest für passionierte Monkey Island Spieler) aber die Story und die Kulisse machen hier eben den Reiz aus!
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Das Spiel hat mir auch schon Inishmore in meinem Eintrag zum ersten Teil empfohlen. Zwar war ich anfangs noch zögerlich (ich habe ja schon kaum Zeit meine Filme und Serien unterzubringen), doch letztendlich konnte ich der Verlockung auf einen beinahe schon vierten Teil nicht widerstehen. Ist also bestellt und sollte in spätestens 6 Wochen hier eintreffen. Bin schon gespannt, ob ich das Spielen nicht verlernt habe – doch da ich damals die Lucas Arts-Adventures rauf und runter gespielt habe, bin ich gute Dinge… 😉
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Für Kenner der Lucas Arts Adventures, werden die Spiele ein Klacks sein. Die Rätsel könnte teilweise dein Kind lösen.
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Hmm, also keine Herausforderung? Muss ja nicht immer ein dreiköpfiger Affe sein… 😉
Ich bin auf jeden Fall gespannt und hoffe irgendwann die Zeit zum Spielen zu finden.
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Die Trilogie hat mich über meine Zahn-Op hinweg geholfen. Dürfte fast eine Woche die Trilogie hoch und runter gucken! Dabei ist es mir auch egal ob ein Teil schlechter ist wie der andere! Gucke es immer wieder gern und verbinde damit sehr freudige Erinnerungen 😉
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Wenn man einen Teil als schlechter als die anderen bezeichnet, dann ist das auch Jammern auf hohem Niveau. Ich würde die Unterschiede eher als Geschmacksnuancen beschreiben und da ich mit Western weniger anfangen kann, als mit Sci-Fi, gefällt mir Teil 2 eindeutig besser. Aber die Trilogie sollte man sowieso als Gesamtwerk betrachten.
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