Dawn of the Dead – Director’s Cut (2004)

Bei einem spontanen DVD-Abend fiel die Wahl gestern auf Zack Snyders 2004er Remake von „Dawn of the Dead“ im Director’s Cut. Auch bei meiner inzwischen schon dritten Sichtung hatte ich erneut viel Spaß mit dieser sehenswerten Neuauflage des Romero-Klassikers.

Am besten gefallen mir nach wie vor die ersten zehn Minuten. Das Chaos bricht unvermittelt los. Man wird auch als Zuschauer einfach in das Geschehen hineingeworfen. Erschreckend unmittelbar und absolut mitreißend. Danach schlägt der Film ruhigere Pfade ein und es werden erst einmal die wichtigsten Charaktere genauer vorgestellt. Ziemlich ausführlich sogar für einen simplen Zombieschocker. Dadurch fühlt man tatsächlich mit den Figuren mit und sieht sich der Bedrohung unmittelbar ausgesetzt, die aufgrund der rennenden Zombies auch stets präsent ist.

Für Kenner des Originals birgt die Geschichte kaum Neuigkeiten. Insgesamt ist sie wohl sogar einen Tick schwächer. Kann man Romeros Film tatsächlich als sozialkritische Auseinandersetzung mit der amerikanischen Konsumgesellschaft interpretieren, bietet Snyders Werk einfach nur gute Unterhaltung – und das ist nicht einmal wirklich negativ gemeint. Das Ende des Films ist zudem erfrischend ausweglos, ohne jedoch aufdringlich zu wirken. Würde sich das Drehbuch nicht solche Kapriolen wie das Zombie-Baby oder die Hunderettungsaktion leisten, wäre der relativ geradlinige Film für mich noch effektiver gewesen.

Man mag über rennende Zombies denken, was man will – ich selbst kann mich durchaus mit ihnen arrangieren, wenngleich auch nichts über die schlurfenden Toten geht – doch man kann dem Film nicht vorhalten, dass er Romeros Original nicht Tribut zollt. Seien Elemente im Score oder Gastauftritte von Ken Foree und Tom Savini. Da wird Zombieluft geatmet. Zudem geizt der Film nicht mit expliziter Gewaltdarstellung, die ich weitaus unbedenklicher finde, als die hundertste Großaufnahme von stilisierter Schusswaffenbenutzung. Damit hat es Snyder teils wirklich übertrieben.

Für alle Zombiefreunde gehört Zack Snyders „Dawn of the Dead“ wohl zum Pflichtprogramm. Einer der seltenen Fälle, in denen das Remake durchaus neben dem Original existieren kann und sogar Sinn macht. Nicht frei von Fehlern, aber wirklich sehenswerte Zombieaction: 8/10 Punkte.

17 Gedanken zu “Dawn of the Dead – Director’s Cut (2004)

  1. That’s my kind of movie!
    Den Film könnte ich mir immer wieder anschauen. Allein das Intro mit dem Johny Cash-Song *gänsehaut*. Überhaupt die Musik. Und das Ende erst.

    Das Original habe ich einmal gesehen, aber dieses Remake macht mir einfach mehr Spaß.

    10 von 10, da kenn ich nix.

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  2. „Burt Reynolds“ *peng*

    Eine meiner Lieblingsstellen^^
    Der Soundtrack ist in der Tat echt gut gelungen.
    Vor allem die Richard Cheese-Version von „Down with the Sickness“ 😉

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  3. Ja, ja, der Snyder. Konsequent inszenieren kann er ja, und der DC ist wahrlich besser gelungen als die Kinoversion. Wenn Snyder sich die alberne Promi-Abschuß-Szene und die Neugeborenen-Zombie Szene verkniffen hätte, wer weiß… Als Action-Film geht der wirklich durch. Leider bringt Snyder nicht den nötigen Intellekt mit, um wirklich zu überzeugen. Sarah Polley ist hier aber wirklich gut, da kann man nicht meckern.

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  4. @Inishmore: Wie konnte ich den Soundtrack nur vergessen? Wahrlich eine grandiose Songwahl.

    Das Original habe ich auch nur zweimal gesehen, doch blieb ich stets mit einem beklemmenden Gefühl zurück. Das Remake ist für mich dagegen – trotz dem Ende – ein reiner Spaßfilm.

    @Lars: Die Promi-Abschuss-Szene fand ich auch gelungen. Hat schön gezeigt, wie weit es mit den Gestrandeten schon gekommen ist.

    @tumulder: Die Baby-Zombie-Szene fand ich auch reichlich albern und unnötig wie einen Kropf. Hier irgendeinen intellektuellen Ansatz finde ich sowieso den falschen Ansatz, die Person Snyders einmal ganz außen vor gelassen. Sarah Polley spielt wirklich grandios. Sowieso schön solch eine Charakterschauspielerin in einem Genrefilm zu sehen.

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  5. Mein Statement zu Snyders Intellekt ist nicht nur im Zusammenhang mit diesem Film und seiner Vorlage zu sehen. Bei 300 hat er mit seinem Ende die Message des Stoffes ins umgekehrte verdreht und bei Watchmen ging es ebenso in die Hose. Ich möchte ihm da noch nicht einmal Absicht unterstellen, einfach nur Unverständnis.;)

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  6. Bei „300“ kenne ich die Vorlage nicht, fand den Film aber – rein vom Unterhaltungsstandpunkt aus betrachtet – recht gelungen. Die Sichtung von „Watchmen“ habe ich noch vor mir, möchte bis dahin aber endlich auch die Vorlage gelesen haben. Dann kann ich vielleicht mehr zu Snyders möglichem Unverständnis sagen… 😉

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