Meg 2: Die Tiefe – OT: Meg 2: The Trench (2023)

Heute war ein voller Tag, an dem wir einen schönen Ausflug unternommen hatten. Danach war ich noch eine Runde laufen und eines führte zum anderen, so dass wir erst gegen 21 Uhr zur Ruhe kamen. Da es heute draußen recht frisch war, haben wir uns nach drinnen verzogen und mit „Meg 2: Die Tiefe“ noch die Fortsetzung von „Meg“ angeschaut. Vermutlich waren wir alle schon zu müde, doch manchmal braucht es einfach einen Filmabend. 🦈

Meg 2: Die Tiefe (2023) | © Warner Home Video

Meg 2: Die Tiefe (2023) | © Warner Home Video

Hai-Wahnsinn mit hanebüchener Handlung

Zunächst einmal muss ich kurz festhalten, dass ich mich beinahe verschluckt hatte, als ich Ben Wheatley als Regisseur im Abspann gelesen habe. Ben Wheatley? Da klingelt doch was und zwar „Kill List“. Auch wenn ich den gehypten Geheimtipp nicht so überragend fand wie die meisten Zuschauer:innen, so hat es mich doch sehr überrascht, dass ausgerechnet Wheatley bei „Meg 2: Die Tiefe“ Regie geführt hat. Davon merkt man nämlich so gar nichts. Der Film sieht aus wie der generischste Blockbuster überhaupt. Auch inhaltlich. Außer dass alles noch viel hanebüchener ist, als im, was Logik und Handlung angeht, ohnehin schon grenzwertigen Vorgänger. Verblüffend. Hollywood und viel Geld aus China eben.

„Meg 2: Die Tiefe“ ist ein Quasi-Remake des ersten Teils, nur dass noch eine öde Kriminalhandlung mit noch öderen Bösewicht:innen eingebaut wurde. Als stärksten Teil empfand ich erneut das Finale, was aber auch nur wieder ein Aufwärmen des bereits bekannten Endkampfes war. Gut gefallen hat mir ebenfalls das Tauchabenteuer bis zur Unterwasserstation, was aber z.B. in „Underwater: Es ist erwacht“ in ähnlicher Form bereits besser umgesetzt wurde. Die Figuren bleiben erneut blass und tauchen teils auch gar nicht mehr auf. Auch hier wieder typisch generische Fortsetzung.

Fazit

Obwohl ich wirklich müde war, bin ich wachgeblieben und hatte auch meinen Spaß mit „Meg 2: Die Tiefe“. Das hätte heute bestimmt nicht jeder Film geschafft. Trotz einiger guter Ideen schwächelt die Inszenierung und am Ende bleibt ein eher müder Abklatsch des auch nur munteren ersten Teils übrig. Das Zappelinchen sieht das ganz ähnlich, der Zwergofant hat sich wieder blendend unterhalten gefühlt: 5/10 Punkte.  (Zappelinchen: 5/10 Punkte; Zwergofant: 8/10 Punkte.)

Sonne und Beton (2023)

Die Operation von Frau bullion ist erfolgreich verlaufen. Morgen früh geht es noch einmal zur Nachsorge, doch das Schlimmste ist hoffentlich vorerst überstanden. Der Zwergofant hat sich spontan für eine zweite Nacht abgemeldet, so dass wir auch beim heutigen Filmabend nur zu dritt waren. Ich habe „Sonne und Beton“ vorgeschlagen und hoffte, dass der Film für das Zappelinchen nicht zu hart werden würde. Es war an der Grenze. Auch für mich. 🌇

Sonne und Beton (2023) | © Constantin Film (Universal Pictures)

Sonne und Beton (2023) | © Constantin Film (Universal Pictures)

Schmerzhaft authentisches Coming-of-Age-Kino

Im Gegensatz zu Frau bullion kannte ich Felix Lobrechts Roman nicht. Ich hatte im Vorfeld nur viel Gutes gehört und war demnach sehr gespannt auf den Film. Speziell das deutsche „Kids“ ist mir als Vergleich im Kopf geblieben, denn Larry Clarks Film aus dem Jahr 1995 hat mich damals nachhaltig mitgenommen. Ganz so hart ist „Sonne und Beton“ nicht, auch wenn er durchaus dahin geht, wo es weh tut. Berlin-Gropiusstadt im Jahr 2003 wirkt, aus meiner privilegierten Kleinstadtwelt betrachtet, wie ein anderer Planet. Die sozialen Verhältnisse sind schwierig, die familiären teils bestürzend. Ich hatte die meiste Zeit des Films einen dicken Kloß im Hals. Hunderte, nein tausende junge Menschen wachsen in diesen Hochhaussiedlungen auf. Die meisten von ihnen haben keine Chance. Ein Felix Lobrecht, der seine Geschichte in unbestimmten Teilen autobiografisch erzählt, ist da die Ausnahme.

Was „Sonne und Beton“ hoffnungsvoller erscheinen lässt als „Kids“, ist der Zusammenhalt der vier Hauptfiguren. Auch Larry Clark hat die freundschaftlichen Aspekte miterzählt, doch in David Wnendts „Sonne und Beton“ wirkt die Verbindung auf naive Art und Weise aufrichtiger. Selbst das in Teilen durchaus schockierende Finale ist viel versöhnlicher und optimistischer, was die vier Freunde angeht. Kein Vergleich zum Schlag in die Magengrube, mit dem uns „Kids“ zurückgelassen hat. Aber ich möchte die beiden Filme gar nicht zu sehr miteinander vergleichen. „Sonne und Beton“ hat eine ganz eigene Stimme. Es ist ein durch und durch deutscher Film und dennoch wirkt er viel frischer als das meiste, was man hierzulande sieht. In jeder Hinsicht wirklich gelungen.

Fazit

„Sonne und Beton“ ist kein einfacher Film, aber doch einer der nachwirkt. Das Zappelinchen war sichtlich verstört, weil es eben keine eindeutige Identifikationsfigur gibt. Dennoch hat irgend etwas geklickt. Für mich ist „Sonne und Beton“ einer der besten deutschen Filme der letzten Jahre. Kleines und doch umso größeres Kino. Sollte man gesehen haben: 9/10 Punkte. (Zappelinchen: 7/10 Punkte; Zwergofant: hat erneut bei seiner Patin übernachtet)

Die Nachbarn von oben (2023)

Heute Abend haben wir recht lange das Gesellschaftsspiel „Hitster“ gespielt, weshalb es am Ende zu spät für einen Filmabend mit den Kids war. Frau bullion und ich haben es dennoch aufs Sofa geschafft. Mit ihren Kolleginnen hatte sie im Kino den Trailer zu „Die Nachbarn von oben“ gesehen, den Film dann aber verpasst. Für uns gab es also einen Filmabend ohne Kinder. Ob sich der Film gelohnt hat? 🥂

Die Nachbarn von oben (2023) | © Ascot Elite Home Entertainment

Die Nachbarn von oben (2023) | © Ascot Elite Home Entertainment

Angestrengt zwischen Drama und Komödie

Das Setting erinnert an „Gott des Gemetzels“: Ein intimes Kammerspiel zwischen zwei Paaren, welches zu schmerzhaften Fragestellungen führt und in einer existenziellen Krise endet. Aufhänger ist, dass die titelgebenden Nachbarn beim nächtlichen Sex zu laut sind und ob man das, so rein nachbarschaftlich gesehen, ansprechen könne. Das Paar, dessen Perspektive wir einnehmen, ist in den Fünfzigern, die einzige Tochter ist Teenagerin und beide haben sich nicht mehr viel zu sagen. Das Nachbarpaar führt eine offene Beziehung und veranstaltet regelmäßig Orgien. Soweit, so vielversprechend anzüglich die Prämisse. Das hat anscheinend auch der Trailer versprochen.

Tatsächlich ist „Die Nachbarn von oben“ bis auf ein, zwei kurze Momente überhaupt nicht witzig. Wir wohnen eher einem Beziehungsdrama bei, das allerdings auch in nicht im Geringsten erhellend ist. Der ganze Film ist unfassbar dröge inszeniert und es kommt keine Spannung auf. Was hätte man alles daraus machen können? Beide Lebensentwürfe ins Extrem drehen und den Figuren ihren Spiegel vorhalten. Es tatsächlich anzüglich werden lassen oder zumindest eine Entwicklung der Charaktere vorantreiben. Doch da ist nichts. Die Schauspieler:innen machen ihre Sache gut, doch bekommen sie einfach zu wenig zu tun. Die Dialoge wirken unnatürlich und steif. Am Ende hat sich nichts zwischen den Figuren geändert. Die knapp 90 Minuten haben sich angefühlt wie drei Stunden.

Fazit

Wenn wir uns bei einem Film mehrfach überlegen auszuschalten, dann mag das etwas heißen. Hinter dem anzüglichen Thema verbirgt sich ein arthousig angehauchter Schnarcher, der mich leider so gar nicht überzeugen konnte. Schade um die nette Grundidee und die guten Schauspieler:innen. Leider wurde nichts daraus gemacht. Schade drum: 3/10 Punkte.

Theater Camp (2023)

Endlich einmal wieder ein Familienfilmabend. Da wir gerade nicht mitten in einer Reihe stecken, wollte ich den Kids einen Gefallen tun und habe mit „Theater Camp“ einen recht aktuellen Film vorgeschlagen. Warum ausgerechnet dieser? Ich habe die Besprechung im Sneakpod gehört und da auch das Zappelinchen und der Zwergofant letzte Woche wieder auf der Bühne gestanden haben, dachte ich der Film könnte den beiden gut gefallen. Ob ich damit recht behalten habe? 🎭

Theater Camp (2023) | © Searchlight Pictures

Theater Camp (2023) | © Searchlight Pictures

Sympathisch erzählt, doch zu wenig Charakter

Musikfilme funktionieren eigentlich immer. Gerade die „Pitch Perfect“-Reihe haben die Kinder geliebt. In „Theater Camp“ geht es um die Rettung eben dieses Theatercamps, die Kinder und speziell ihre Lehrer:innen. Der Film wird im Stil einer Mockumentary erzählt und ich befürchte, dass der im Impro-Stil inszenierte Film durch die deutsche Synchronisation einiges von seinem Charakter und Charme verloren hat. Doch auch davon abgesehen ist die Geschichte nicht so rund, wie ich mir es erhofft hatte. Speziell den starken Fokus auf die Lehrerschaft fand ich seltsam. Die Kinder im Camp verkommen fast schon zur Staffage, was ich sehr schade fand. Warum man sie nicht ins Zentrum gerückt hat, mag sich mir nicht erschließen. Potenzial wäre auf jeden Fall da gewesen. Wie gut das funktionieren kann, wissen wir spätestens seit „School of Rock“.

In der Verschrobenheit seiner Figuren liegt auch die wahre Stärke von „Theater Camp“, was der Film vor allem in seinem letzten Drittel auszuspielen weiß. Der finale Musical-Auftritt ist dann auch das Highlight, in dem endlich die Kinder als die Stars gefeiert werden, die sie sind. Alles davor plätschert ein wenig vor sich hin, ist durchaus sympathisch erzählt, aber wirklich witzig fand ich den Film kaum. Da hatte ich mir deutlich mehr erwartet. Auch Zappelinchen und Zwergofant waren nicht extrem begeistert, was schon seltsam ist für einen aktuellen Film, der inhaltlich auch noch so nah an ihrem Interessengebiet liegt.

Fazit

„Theater Camp“ ist nette Unterhaltung, mehr leider auch nicht. Die Sympathie für den zusammengewürfelten Haufen ist auf jeden Fall da, doch hätte man viel mehr Fokus auf die Kinder geben müssen. Das ist zumindest meine Einschätzung. So bleibt am Ende eine Geschichte über ein schrulliges Camp mit sehenswerter Musical-Sequenz. Mehr leider nicht: 6/10 Punkte. (Zappelinchen: 7/10 Punkte; Zwergofant:  7/10 Punkte.)

Teenage Mutant Ninja Turtles: Mutant Mayhem (2023)

Da sich Frau bullion und das Zappelinchen heute außer Haus rumtreiben, haben der Zwergofant und ich mit „Teenage Mutant Ninja Turtles: Mutant Mayhem“ einen entspannten Filmnachmittag veranstaltet. Der jüngste Turtles-Film stand ohnehin auf meiner Liste und dies schien mir die perfekte Gelegenheit, um ein wenig Zeit mit den vier ungewöhnlichen Teenagern zu verbringen… 🐢

Teenage Mutant Ninja Turtles: Mutant Mayhem (2023) | © Paramount Pictures

Teenage Mutant Ninja Turtles: Mutant Mayhem (2023) | © Paramount Pictures

Kann man Schildkröten melken?

Nachdem wir erst letztes Jahr die Michael-Bay-Adaptionen gesehen haben, und immer noch mit der 2012er Nickelodeon-Serie beschäftigt sind, war es für uns wie nach Hause zu kommen. Dabei hatte uns der Look des Trailers erst ein wenig irritiert. Klar, nach „Spider-Man: A New Universe“ ist diese Art von Comic-Look recht angesagt, doch „Teenage Mutant Ninja Turtles: Mutant Mayhem“ geht noch zwei Schritte weiter und häufig wirken einzelne Bilder wie grobe Skizzen. Allerdings wie Skizzen, die unglaublich viel Dynamik und Charakter besitzen. Nach den ersten paar Minuten war ich komplett drin in diesem Stil und er könnte nicht besser zu diesem frischen Ansatz der Turtles passen. Denn auch was die Figuren angeht, beschreitet Jeff Rowes Adaption neue Wege, indem er das Teenagertum der vier Schildkröten herausstellt. Auch Splinters Charakter ist ein anderer und April, wie bereits in der oben erwähnten Serienadaption, ebenfalls eine Teenagerin.

Das alles funktioniert wunderbar und ich hatte unfassbar viel Spaß mit dieser Neuinterpretation der Figuren. Einzig die Geschichte wirkt so, als wäre sie schon unzählige Male erzählt worden. Mal wieder geht es um das Ooze und eine Armee von Mutanten. Alles alte Bekannte, was schon wieder schön war. Wenn sich Superfly in bester Kaiju-Manier durch New York City kämpft, dann hat sich bei mir fast schon ein Ermüdungseffekt eingestellt. Dafür war das Finale so übertrieben positiv, dass ich auf dem Sofa einen dicken Seufzer ausgestoßen habe: Die Turtles sind endlich angekommen und werden akzeptiert. Zu schön, um wahr zu sein. Stil und Figuren schlagen die Geschichte somit um Längen und doch passt das alles wunderbar zusammen. Die in der Mid-Credit-Szene angedeutete Fortsetzung darf von uns aus gerne kommen!

Fazit

Sowohl der Zwergofant als auch ich hatten sehr viel Spaß mit „Teenage Mutant Ninja Turtles: Mutant Mayhem“. So viel gelacht haben wir bisher bei kaum einer Turtles-Adaption. Nach den beiden 90er-Jahre-Filmen wohl meine bisher liebste Adaption (von den Serien einmal abgesehen). Ein großer Spaß und stilistisch wirklich eine Wucht. Gerne mehr davon: 8/10 Punkte. (Zappelinchen: war mit Frau bullion außer Haus; Zwergofant: 8/10 Punkte.)

Totally Killer (2023)

Bereits zum zweiten Mal wurde ich vom Sneakpod zu einer Podcast-Aufnahme eingeladen. Die Wahl des zu besprechenden Films oblag mir. Er musste nur die Voraussetzung erfüllen, möglichst aktuell zu sein. Deshalb habe ich mich letztendlich für „Totally Killer“ entschieden, denn viel aktueller geht es nicht. Zudem passt der Film thematisch in den  Horrorctober und er besitzt eine Zeitreisekomponente, womit man mich ja immer bekommt. Aber es ist kein Film für Kinder und somit war es nach längerer Zeit einmal wieder ein Filmabend zu zweit bzw. alleine, denn es mag vorgekommen sein, dass jemand eingeschlafen ist. 🔪⌚

Totally Killer (2023) | © Amazon Prime Video

Totally Killer (2023) | © Amazon Prime Video

Ein (zu) alberner Zeitreise-Slasher-Spaß

Ich bin der größte Angsthase, wenn es um gruselige Filme geht. Dennoch schaue ich sie recht gerne. Aber nicht alleine. In Bezug auf „Totally Killer“ kann ich schon einmal festhalten, dass ich zu keinem Zeitpunkt Angst hatte. Der Film ist, wie im Vorfeld schon zu vermuten war, eine Horrorkomödie und erinnert dabei wohl am ehesten an „Happy Deathday“ bzw. „Happy Deathday 2U“, die ich jedoch beide durchdachter und charmanter fand. Ich weiß auch nicht, warum reine Streaming-Filme diesen Eindruck bei mir hinterlassen, doch wirken sie auf mich häufig so, als würde weder in Drehbuch noch Inszenierung ausreichend viel Sorgfalt gesteckt. Das bedeutet nicht, dass „Totally Killer“ ein schlechter Film ist, zumal er sehr bewusst Themen aus „Zurück in die Zukunft“ oder „Scream“ aufgreift bzw. diese auch in wörtlichen Zitaten (leider recht plump) in Dialogen erwähnt. Dies ist nicht per se ein Qualitätsmerkmal, doch für mich, der die Vorbilder liebt, gibt es deshalb eine Rückbezüge zu entdecken.

Rein inhaltlich wird eine recht klassische bzw. klischeehafte Slasher-Geschichte erzählt. Das Zeitreisethema wird dann leider so plump in den Plot geschrieben, als hätte eine KI die Versatzstücke aus der „Zurück in die Zukunft“-Reihe genommen und diese in ein 1980er-Jahre-Setting gestopft. Sei es drum; die technische Komponente nimmt glücklicherweise nur einen kleinen Teil der Handlung ein. In der Vergangenheit angekommen erlebt unsere Heldin (Kiernan Shipka, Serienfreund*innen bekannt als Sally Draper aus „Mad Men“) eine Fish-Out-of-Water-Geschichte, welche vor allem davon lebt, die überzogenen Klischees der 1980er Jahre in Kontrast mit der ebenso klischeehaften Woke-Kultur der 2020er Jahre zu stellen. Dieser Aspekt hat für mich leider nicht sonderlich gut funktioniert, da diese Verarbeitung der Unterschiede sehr gewollt als gekonnt wirkt und dabei nicht wirklich witzig ist.

Am besten hat mir „Totally Killer“ immer dann gefallen, wenn unsere Zeitreisende völlig panisch durch die 1980er Jahre rennt und verzweifelt versucht, die Morde zu verhindern, sich mit ihrer Mutter (in der erwachsenen Version gespielt von Julie Bowen aus „Modern Family“) anfreundet und eben klassische Zeitreise-Tropes bedient. Das hat eine durchaus schöne und mitreißende Dynamik. Ich mochte auch das Finale und die Konsequenzen, die sich daraus ergeben. Das fand ich wirklich witzig und sympathisch erzählt. Gastauftritte von u.a. Randall Park (bekannt als Louis Juang aus „Fresh Off the Boat“) runden den durchaus positiven Gesamteindruck ab.

Fazit

Insgesamt hatte ich eine gute Zeit mit „Totally Killer“. Leider jedoch nicht durchgehend, denn im Detail ist der Film ziemlich hit and miss, was Humor, Geschichte und Inszenierung angeht. Ein passenderer Titel wäre vielleicht eher „Occasionally Killer“ gewesen. Wenn euch eine detailliertere Besprechung interessiert, dann hört am besten in die Sneakpod-Episode rein. Für den seichten Halloween-Spaß kann ich Nahnatchka Khans Film durchaus empfehlen: 6/10 Punkte.

Arielle, die Meerjungfrau – OT: The Little Mermaid (2023)

Nach einer sehr fordernden Woche war die Energie Freitagabend komplett raus. Ich hätte gut und gerne sofort ins Bett gehen können. Dabei war diese Woche nur ein fader Vorgeschmack auf die kommende. Doch nun ist erst einmal Wochenende und das bedeutet auch Filmabend, an dem wir uns die Neuverfilmung von „Arielle, die Meerjungfrau“ angeschaut haben. Bisher stand ich den von mir gesehenen Disney-Realfilm-Remakes ja eher positiv eingestellt gegenüber. Hat sich das nun geändert? 🧜‍♀️

Arielle, die Meerjungfrau (2023) | © Walt Disney

Arielle, die Meerjungfrau (2023) | © Walt Disney

Uncanny Valley: The Movie

Tatsächlich mochte ich die bisherigen, mir bekannten, Realfilm-Remakes doch ganz gerne: „Jungle Book“ fand ich sogar richtig großartig, denn Jon Favreau hat damit tatsächlich etwas Neues versucht. Selbst dem nah am Original inszenierten „Die Schöne und das Biest“ konnte ich etwas abgewinnen. Auch Rob Marshall hat sich für den klassischen Weg entschieden und sein Remake von „Arielle, die Meerjungfrau“, den ich zuletzt Neujahr 2018 gesehen habe, bewegt sich extrem nah am Original. Dabei steigt die Laufzeit um gut 40 Minuten, was viel zu viel ist. Doch das ist nicht das größte Problem eines Films, den wohl niemand in dieser Form gebraucht hätte.

Zunächst zu ein paar positiven Aspekten: Halle Bailey als Arielle ist eine famose Besetzung. Sie wirkt nicht wie eine Kopie der Zeichentrickversion, sondern drückt der Figur ihren eigenen Stempel auf. Hat mir wirklich sehr gut gefallen. Im Mittelteil hat der Film für mich auch am besten funktioniert: Die Annäherung zwischen Arielle und Eric war nett anzusehen und es gibt ein paar schöne Bilder. Vielleicht ist ein Grund dafür auch, dass es der Abschnitt des Films ist, der am wenigsten CGI bietet? Hier kommen wir auch zum großen Schwachpunkt: Der unfassbar schlechte Look. Durch den angestrebten Realismus wirkt alles komplett neben der Spur. Die Animationen der Meermenschen, wie sich die Haare unter Wasser bewegen, die tierischen Gefährten, die fotorealistisch wirken sollen usw. usf. Gerade im ersten Drittel tauchen wir komplett ins Uncanny Valley ab. Selbst ein Javier Bardem wirkt wie ein schlechtes Cosplay von König Triton. Da ist die Zeichentrickversion von 1989 in jeder Hinsicht gelungener. Oder nehmen wir „Avatar: The Way of Water“, der atemberaubende Unterwasserszenen zu bieten hat. Trotz CGI. Das hier jedoch ist technisch und künstlerisch ein Armutszeugnis für Disney.

Fazit

Die Geschichte von „Arielle, die Meerjungfrau“ ist immer noch toll und mitreißend. Doch auch diese erzählt die Neuverfilmung in jeder Hinsicht schlechter als das Original. Vom Look gar nicht zu sprechen. Einzig Halle Bailey ist eine wunderbare Arielle. Ansonsten ist die 2023er Version leider belanglos bis ärgerlich. Mit viel gutem Willen: 5/10 Punkte. (Zappelinchen: 7/10 Punkte; Zwergofant: 7/10 Punkte.)

Elemental (2023)

Nach „Die drei ??? – Erbe des Drachen“ im Februar, war heute endlich einmal wieder die ganze Familie im Kino. Wir haben uns sehr auf „Elemental“ gefreut, vor dem noch der schöne Kurzfilm „Carl’s Date“ lief. Das Kinopublikum war leider schrecklich. Es hat das Konzept Vorfilm nicht verstanden, dauernd liefen erwachsene(!) Menschen durch den Saal, Meinungen wurden geäußert, Kinder haben alle 5 Minuten gefragt, wann der Film denn zu Ende sei usw. Glücklicherweise war der Film so stark, dass er es mir leicht gemacht hat, den Rest auszublenden. Mehr in der Besprechung… 🔥❤💧

Elemental (2023) | © Walt Disney

Elemental (2023) | © Walt Disney

Eine unfassbar schöne Fantasy-Romanze

„Elemental“ ist wohl kolossal gefloppt. Schlagzeilen, die Pixars kreatives Ende heraufbeschwören, liest man überall. Der Film sei enttäuschend, nur eine „Romeo & Julia“-Variante und würde Fantasy-Figuren wie in „Alles steht Kopf“ oder „Soul“ reaktivieren. Da frage ich mich schon, was für ein Film hier gesehen wurde. Und ob der offensichtlichste Grund für den Flop bewusst ignoriert wird: Disneys unfähige Veröffentlichungspolitik. Selbst ich hatte mir überlegt, ob sich ein Kinobesuch denn lohnt, wenn der Film ohnehin ein paar Wochen später auf Disney+ läuft. Zumal man sich dann auch das dämliche Kinopublikum sparen würde. Damit graben sie sich doch selbst das Wasser ab. So ging es doch allen Pixar-Filmen, die nach Corona veröffentlicht wurden. Ja, selbst die ach so tollen Realfilm-Remakes floppen an der Kasse. Kein Wunder! Eine Schande, dass nun auch ein fantastischer Film wie „Elemental“ darunter zu leiden hat und vermutlich falsche Schlüsse aus dem Flop gezogen werden.

Doch nun endlich zu „Elemental“: Ja, es wird eine „Romeo & Julia“-Variante erzählt. Sehr oberflächlich betrachtet. Der wahre Kern ist allerdings eine wunderschöne Einwanderergeschichte, die autobiographisch geprägt ist, da Regisseur Peter Sohns Eltern selbst Einwanderer waren. Obwohl es sich um einen Animationsfilm handelt, fühlt sich dieser Teil der Geschichte sehr authentisch an. Überhaupt sind die Elemente, die diese Welt bevölkern, keine abstrakten Wesen, wie z.B. die Seelen in „Soul“, sondern extrem haptische Figuren in einer sich sehr real anfühlenden Welt. Die Liebesgeschichte zwischen der jungen Feuerfrau Ember und dem Wassermann Wade ist absolut herzergreifend und zuckersüß. Es gibt auch keine Bösewichte, sondern nur den Konflikt zwischen Liebe, Elternhaus, Tradition und Selbstverwirklichung. Am Ende des Films sind mir sogar ein paar Tränen gekommen. Einfach nur schön. Wie übrigens auch der fantastische audiovisuelle Eindruck, den „Elemental“ hinterlassen hat. Ganz anders als das Kino, das am Ende unter einer zentimeterdicken Schicht aus Popcorn und Nachos begraben war. Vielleicht ist es auch diese Art von Publikum, die tatsächlich am Film interessierte Zuschauer*innen abhält, ins Kino zu gehen. Auch wenn ich mich nun wie ein alter Mann anhöre: Das hat es vor 20 Jahren noch nicht gegegben.

Fazit

Ich hatte mich auf „Elemental“ gefreut, aber hatte auch keine großen Erwartungen an den Film. Somit wurde ich extrem positiv überrascht und finde es umso trauriger, dass er gefloppt ist. Gerade weil es einmal wieder eine originelle Geschichte mit neuen Figuren war. Ich hoffe sehr, dass Pixar in Zukunft dennoch weitere davon produzieren darf. Diese hier hat mir ausgesprochen gut gefallen: 9/10 Punkte. (Zappelinchen: 8/10 Punkte; Zwergofant: 8/10 Punkte.)

Der Super Mario Bros. Film – OT: The Super Mario Bros. Movie (2023)

Aktualisierung: Ich habe „Der Super Mario Bros. Film“ am 9. November 2024 zum zweiten Mal mit dem Zwergofanten gesehen und eine aktualisierte Besprechung veröffentlicht.

Man sagt mir gerne nach, dass ich nicht sonderlich spontan wäre. Heute jedoch habe ich eine gute Stunde vor Kinostart beschlossen, den Zwergofanten einzupacken und mit ihm in „Der Super Mario Bros. Film“ zu gehen. Er war schon heiß auf den Film, seit er den ersten Trailer gesehen hat. Der Rest der Familie hatte keine Lust und so haben sich die Männer des Hauses alleine auf den Weg ins Pilzkönigreich gemacht. 🍄

Der Super Mario Bros. Film (2023) | © Universal Pictures

Der Super Mario Bros. Film (2023) | © Universal Pictures

Meine persönliche Geschichte mit Mario

Der Videospiel-Klempner aus dem Hause Nintendo begleitet mich schon seit ich denken kann. Ja, selbst weit vor meiner ersten Konsole. Es dürfte 1986 gewesen, dass ich bei Freunden erstmals das originale „Super Mario Bros.“ auf dem NES gespielt habe. Da wir kurz danach in eine andere Stadt gezogen sind, sollte das eine kurze Begegnung bleiben. Mit dem Game Boy kam ein paar Jahre später „Super Mario Land“ und damit mein erstes eigenes Mario-Spiel. Der richtige Durchbruch stellte sich jedoch erst mit „Super Mario World“ auf dem SNES ein. Dieses Spiel habe ich unglaublich intensiv gespielt. Auch heute packe ich es mit dem SNES Classic Mini teilweise noch an und bin erstaunt, wie sehr sich manche Level und Musikstücke in mein Gedächtnis gebrannt haben. Nun mit den Kindern, speziell dem Zwergofanten, bin ich mit „Mario Kart 8 Deluxe“, „Super Mario Odyssey“  und „Super Mario 3D World“ auch wieder mit dem Klempner konfrontiert. Die Spiele sind auch heute noch einfach großartig.

Der (fast schon zu) perfekte Super-Mario-Film

Natürlich habe ich irgendwann auch den berüchtigten „Super Mario Bros.“-Film aus dem Jahr 1993 gesehen. Hängen geblieben ist bis auf die Absurdität des Werkes nicht viel. Inzwischen sind seitdem exakt 30 Jahre vergangen und Nintendo hat ihre Marke offensichtlich perfekt im Griff. Perfekt ist auch der neue „Der Super Mario Bros. Film“ geworden: Er sieht fantastisch aus und klingt noch besser. Er funktioniert für kleine Kinder und drückt bei Erwachsenen so manchen Nostalgieknopf. Die Geschichte ist einfach, doch irgendwie schlüssig im Rahmen der Vorlage. Das Tempo ist extrem hoch und es gibt kaum Zeit zum Durchschnaufen. Braucht es auch nicht, denn das Gameplay flutscht. Um bei diesem Vergleich zu bleiben: Der Film wirft seinen Zuschauer*innen keine wirklichen Hindernisse in den Weg. Es kommt kein Frust auf, ist aber für geübte Kinogänger*innen vermutlich zu einfach und glatt.

Nintendo geht mit „Der Super Mario Bros. Film“ auf Nummer sicher und wer könnte es ihnen verdenken? Ich habe mich mehrfach gefragt, warum man keinen Meta-Ansatz, wie bei „The LEGO Movie“, gewagt hat. Sprich eben die unzähligen Videospiele als Medium aufzugreifen, doch vermutlich ist ihnen da Disney mit „Ralph reichts“ über 10 Jahre zuvorgekommen. Somit erzählt „Der Super Mario Bros. Film“ eine Geschichte, wie man sie erwarten würden. Viel Humor ergibt sich aus Slapstick-Szenen und dem Wissen um die Mario-Historie. Da könnte man jetzt viel drüber schimpfen, doch ich habe den Ritt einfach genossen. Schon alleine der orchestral interpretierten Mario-Musik hätte ich noch stundenlang lauschen können (beim Abspann lohnt sich also das Sitzenbleiben). Wer hier keine Innovation erwartet, kann für 90 Minuten eine wirklich gute Zeit haben.

Fazit

Der Erfolg gibt Nintendo und Illumination mit ihrem Ansatz für „Der Super Mario Bros. Film“ recht. Der Zwergofant war sehr angetan und auch ich hatte eine tolle Zeit. Allerdings ist uns beiden auch klar, dass hier eher die Figuren und die Referenzen auf die Spiele im Vordergrund stehen und wir keinen neuen Klassiker gesehen haben. Auf jeden Fall war es ein gelungener Kinonachmittag, an den ich mich noch gerne zurückerinnern werde: 8/10 Punkte. (Zappelinchen: leider kein Interesse an dem Film; Zwergofant: 8/10 Punkte.)

Die drei ??? – Erbe des Drachen (2023)

Nach einer kurzen Nacht und einem müden Morgenlauf, war die Stimmung im Hause bullion ziemlich aufgeladen. Vermutlich die Nachwehen des Skilagers. Also haben wir uns recht spontan entschlossen, ins Kino zu gehen und „Die drei ??? – Erbe des Drachen“ zu sehen. Die Kids sind große Fans der Reihe und auch ich kann deutschen Kinderkrimis (siehe „TKKG: Jede Legende hat ihren Anfang“, „Die drei !!!“ oder die „Fünf Freunde“-Reihe) durchaus einiges abgewinnen. 🦇

Die drei ??? – Erbe des Drachen (2023) | © Sony Pictures

Die drei ??? – Erbe des Drachen (2023) | © Sony Pictures

Ein nostalgischer und klassischer Jugendkrimi

Zunächst einmal hätten wir es beinahe nicht pünktlich ins Kino geschafft, da die halbe Stadt aufgrund von Faschingsumzügen gesperrt war. Letztendlich waren wir aber 15 Minuten vor Start im Kino und beinahe die einzige Familie im Vorführsaal. Sehr angenehm. Natürlich startet der Film in Rocky Beach und hier wirken die typisch deutschen Schauspieler*innen schon ein wenig seltsam, um als Amerikaner*innen durchzugehen. Aber nun gut, das ist in den Hörspielen ja auch nicht anders. Das Setting ist gut getroffen und Spanien macht sich auch nicht schlecht als Kalifornien. Dennoch sieht alles schon sehr nach einer deutschen Produktion aus, was „Die drei ??? – Erbe des Drachen“ natürlich auch ist.

In Rumänien fühlt sich der Film dann ein wenig natürlicher an, was vermutlich auch daran liegt, dass er an einem fiktiven Filmset spielt. Das Schloss ist sehr atmosphärisch und die Geschichte lädt zum Miträtseln ein, auch wenn die Handlung für erwachsene Zuschauer*innen doch recht leicht zu durschauen ist. Die Kinderdarsteller machen ihre Sache als Justus Jonas, Peter Shaw und Bob Andrews ziemlich gut, auch wenn die Konflikte zwischen ihnen teils zu sehr in den Vordergrund treten. Hier hätte ich mir mehr Teamwork gewünscht. Alles in allem kann die Geschichte aber durchaus überzeugen und sie findet zu einem runden Abschluss. Kindgerecht und dennoch mit Spannung inszeniert. Hat mir gefallen.

Fazit

„Die drei ??? – Erbe des Drachen“ ist eine durchaus gelungene Verfilmung der populären Hörspielreihe. Sie richtet sich eher an jüngere Zuschauer*innen, doch auch Erwachsene können ihren Spaß damit haben. Allerdings bin ich auch kein Hardcore-Fan und kenne die Hörspiele nur vom Mithören mit den Kids. So oder so war es ein netter Kinonachmittag. Ich würde mir eine Fortsetzung auch wieder anschauen und die Kinder waren ohnehin begeistert: 7/10 Punkte. (Zappelinchen: 9/10 Punkte;  Zwergofant: 10/10 Punkte.)