Verachtung – OT: Journal 64 (2018)

Nachdem ich heute Nachmittag das gute Wetter für einen Halbmarathon genutzt habe, war ich abends bereit fürs Sofa. Nachdem die Kinder recht spät ins Bett gekommen sind, hat sich dieses Vorhaben jedoch noch hingezogen. Danach stand mir der Sinn nach bekannter und doch frischer Unterhaltung, weshalb ich mich mit „Verachtung“ für die vierte Verfilmung eines Jussi-Adler-Olsen-Romans entschieden habe. Die Vorlage habe ich vor gut drei Jahren gelesen, weshalb meine Erinnerungen daran (zumindest zunächst) nicht mehr die besten waren…

Verachtung (2018) | © Warner Bros (Universal Pictures)

Verachtung (2018) | © Warner Bros (Universal Pictures)

Ein routiniert und spannend erzählter Thriller

Bisher haben mir die Verfilmungen „Erbarmen“, „Schändung“ und „Erlösung“ ziemlich gut gefallen. Auch „Verachtung“ ist hier keine Ausnahme. Tatsächlich wird die dichte Atmosphäre der Vorlage ausgezeichnet getroffen, was auch den beiden Hauptdarstellern Nikolaj Lie Kaas und Fares Fares zu verdanken ist. Es macht wirklich Spaß dem Duo zuzusehen, welches wunderbar durch Johanne Louise Schmidt ergänzt wird. Auch der Fall ist hochbrisant und sehr spannend. Hier jedoch liegt auch die Schwäche der Adaption, denn der Schrecken der Vorlage ergibt sich aus der detaillierten Beschreibung der Verbrechen, die sich in der Anstalt zur Erziehung von Frauen auf der Insel Sprogø abgespielt hatten. Im Film wird dieser Handlungsstrang doch sehr verdichtet dargestellt.

Auch die Auflösung des plakativen Mordfalls rund um die mumifizierten Leichen am Esstisch fand ich ich ein wenig enttäuschend. Hier wird zu viel erzählt und zu wenig gezeigt. Eine Rückblende des Finales von Netes Geschichte hätte dem Film sehr gut getan. Abgesehen davon ist „Verachtung“ allerdings auch als Adaption sehr gelungen und der historische Kern der Geschichte lässt auch in dieser Form einen Kloß im Hals entstehen. Unfassbar bitter und unvorstellbar.

Fazit

Wie bereits die drei Vorgänger, bietet auch „Verachtung“ toll gespielte und sauber inszenierte Krimi-Kost. Kenner der Vorlage finden sich sofort zurecht und es ist ein Vergnügen, die Geschichte noch einmal audiovisuell zu erleben. An die erzählerische Dichte der Vorlage reicht die Adaption jedoch nicht heran. Ein weiterer spannender Fall des Sonderdezernat Q: 7/10 Punkte.

I See You: Das Böse ist näher als du denkst (2019)

An Halloween wollte ich endlich einmal wieder einen Horrorfilm sehen. Am besten aus der Gruselecke. Da ich in letzter Zeit viel Gutes über „I See You: Das Böse ist näher als du denkst“ gelesen habe (und das ohne Details zu erfahren), war die Wahl schnell getroffen. Wenn ihr selbst rein schauen wollt, der Film läuft zurzeit auf Prime Video und Spoiler sind im folgenden Text zu erwarten… 🎭

I See You: Das Böse ist näher als du denkst (2019) | © Capelight (Alive)

I See You: Das Böse ist näher als du denkst (2019) | © Capelight (Alive)

Es wird anders kommen, als du denkst…

Der Film startet als übernatürlicher Gruselfilm. Seltsame Dinge geschehen. Plattenspieler gehen von selbst an, Türen bewegen sich und Schatten schleichen durch das Haus. Dinge eben, wie im klassischen Geisterfilm. Jump Scares bleiben jedoch aus, was ich sehr positiv fand. Dann bereits zur Hälfte des Films der große Twist: Es sind keine Geister, sondern Phrogger (Personen, die sich unbemerkt von den eigentlichen Bewohnern in ein Haus einnisten), die der Familie mehr oder weniger harmlose Streiche spielen. Parallel zu diesem Handlungsstrang treibt noch ein Serienmörder sein Unwesen und ein weiterer Twist enthüllt im letzten Drittel des Films, wer der eigentliche Täter ist. Für mich kamen die Wendungen tatsächlich unerwartet, wenngleich sie auch ziemlich plakativ ausgeführt und inszeniert sind.

Der Gruselfaktor hat für mich über den Verlauf des Films immer weiter abgenommen, da man als Zuschauer immer mehr wusste, als die Figuren. Also weg von klassischer Spannung durch das Unerklärliche, hin zur Suspense. Vom Geisterfilm über einen Thriller hin zum Krimi. Die allerletzte Überraschung hätte es dann nicht mehr gebraucht, denn das hat nicht mehr viel zum Film beigetragen und etliche Dinge rückblickend nur extrem konstruiert erscheinen lassen. Bis dahin war „I See You“ aber ein extrem unterhaltsamer und abwechslungsreiches Erlebnis. Ich bezweifle allerdings, dass er beim zweiten Mal ebenso gut funktionieren würde. A propos nicht gut funktionieren: Ich habe mich ja wirklich gefreut, Helen Hunt einmal wieder zu sehen. Aber ihr Gesicht wirkt durch zu viele chirurgische Eingriffe seltsam entstellt. Ich weiß, das sind nur Äußerlichkeiten, doch es hat auf mich regelrecht ablenkend gewirkt.

Fazit

Wenn ihr euch für einen Abend gut unterhalten fühlen möchtet, dann schaut in „I See You“ ruhig einmal rein. Der Film ist eine ziemliche Achterbahnfahrt (aber Achtung, dabei sehr ruhig erzählt) und hält die Spannung stets aufrecht. Ich mochte den Genre-Mix, werde es aber wohl bei dieser einen Sichtung belassen: 7/10 Punkte.

The Signal (2014)

Was für eine Woche. Irre. Die Infektionszahlen steigen enorm, das Winterhalbjahr scheint genau so zu werden, wie befürchtet. Was hilft? Natürlich Eskapismus in Form von Filmen und Serien. Nachdem die UHD Blu-ray von „Parasite“ nicht wollte, habe ich zu „The Signal“ gegriffen, der bereits länger ungesehen im Regal stand. 📶

The Signal (2014) | © Capelight Pictures

The Signal (2014) | © Capelight Pictures

Gekonnt inszenierte Low-Budget-Sci-Fi

Regisseur William Eubank ist mir zuletzt mit „Underwater“ aufgefallen, einem durchaus unterhaltsamen Unterwasser-Thriller. Sein Vorgängerwerk „The Signal“ hat jedoch deutlich mehr zu bieten. Der Film erinnert an andere Low-Budget-Vertreter des Genres, die ihren Regisseuren den Sprung auf die große Leinwand ermöglich haben. Speziell an Gareth Edwards „Monsters“ musste ich denken. Auch aufgrund der wunderbaren Road-Trip-Atmosphäre und den Beziehungen der Figuren zueinander. Nach der ersten halben Stunde kommt ein großer Bruch und die zweite halbe Stunde entwickelt sich zu einem Paranoia-Thriller, der wirklich unter die Haut geht. Mit den offensiv ausgespielten Sci-Fi-Elementen entwickelt sich der Film letztendlich fast schon zu einer Superheldengeschichte. Wahrlich eine interessante Mischung.

Am beeindruckendsten fand ich wohl die Inszenierung, denn „The Signal“ sieht extrem gut aus. William Eubank hat ein gutes Auge für Bilder und weiß auch Effekte sehr, nunja, effektiv einzusetzen. Inhaltlich verliert das letzte Drittel ein wenig, doch die Auflösung konnte mich dann wieder überzeugen. Selbst wenn sie nicht sonderlich überraschend oder logisch war. Sie hat aber zum restlichen Film gepasst, der seine dichte Atmosphäre bis zur letzten Einstellung durchgezogen hat.

Fazit

Wer nicht immer die ganz große Materialschlacht braucht, der bekommt mit „The Signal“ einen wunderbaren, kleinen Sci-Fi-Thriller zu sehen. Sicher nichts für die Ewigkeit, doch für gut 90 Minuten sehr unterhaltsam: 7/10 Punkte.

Der Schacht – OT: El Hoyo (2019)

Nach einem recht angespannten Samstag, der nur durch einen kurzen Lauf am Abend aufgelockert wurde, habe ich einen ebenso angespannten Film ausgesucht. Die spanische Netflix-Produktion „Der Schacht“ hat mich durch seine High-Concept-Prämisse überzeugt und ich war gespannt, was Regisseur Galder Gaztelu-Urrutia aus der interessanten Idee gemacht hat. 🥓🥘🥗🥔🥞

Der Schacht (2019) | © Netflix

Der Schacht (2019) | © Netflix

Wenn „Cube“ auf „Snowpiercer“ trifft

Tatsächlich hat mich der Film über weite Strecken stark an Vincenzo Natalis „Cube“ erinnert. Der eingeschränkte Schauplatz, die immer gleichen Räume, die Bewegung der Plattform und vor allem die allesamt unausstehlichen Figuren. Inhaltlich dagegen ist „Der Schacht“ ebenso wie Bong Joon-hos „Snowpiercer“ eine Allegorie auf den Kapitalismus bzw. unsere Klassengesellschaft. Dabei geht Galder Gaztelu-Urrutia nicht sonderlich feinfühlig vor, sondern prügelt das Bild ziemlich direkt durch die Geschichte. Fressen oder gefressen werden. Die Scheiße fließt wortwörtlich von oben nach unten. „Der Schacht“ ist dreckig und abstoßend, dabei aber auch ziemlich effektiv in seiner Bildsprache.

Weniger gut hat für mich die weitere Überhöhung funktioniert. Wenn Goreng zum Messias stilisiert wird und das Kind am Ende die Rettung sein soll? Das war mir zu viel Geschwurbel. Ich habe nichts gegen offene Enden und auch „Cube“ besitzt letztendlich ein sehr vergleichbares, das aufgrund seiner Direktheit aber deutlich besser funktioniert. Hier dagegen habe ich es fast schon so empfunden, als hätten die Autoren nicht wirklich gewusst, wie sie die Geschichte zu Ende bringen sollen.

Fazit

Auch wenn „Der Schacht“ kein perfekter Film ist, so ist er doch wirklich bedrückend und besitzt eine ganz eigene Atmosphäre. Nichts für zimperliche Gemüter und sicherlich auch nicht die Laune steigernd. Für Genre-Fans auf jeden Fall eine Empfehlung, gerade wenn man auf High-Concept-Ansätze steht: 7/10 Punkte.

Weeds – Staffel 1 bis 5

Heute gibt es die Besprechung einer nur teilweise geschauten Serie. Nachdem ich bereits 2019 hoffnungsvoll mit „Weeds“ begonnen hatte, haben sich bereits während der 5. Staffel deutliche Abnutzungserscheinungen gezeigt. Die sechste Staffel ist dann endgültig unter den magischen Wert von 6 Punkten im Bewertungsschnitt gefallen. Dennoch hat mir die Serie in den ersten Staffeln viel Spaß gemacht und ich möchte euch meine Besprechung deshalb nicht vorenthalten:

Weeds | © Sony Pictures Home Entertainment

Weeds | © Sony Pictures Home Entertainment

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Die wilden Hühner und die Liebe (2007)

Der heutige Samstag ist wieder extrem schnell verfolgen: Morgens war ich eine Runde laufen, danach ging es bei Freunden zum Brunchen und schon war es Abend. Nachdem wir letzte Woche „Die wilden Hühner“ gesehen hatten, stand heute mit „Die wilden Hühner und die Liebe“ die Fortsetzung auf dem Programm. Wie uns die neuen Abenteuer der Hühner gefallen haben, erfahrt ihr in der folgenden Besprechung… 🐔

Die wilden Hühner und die Liebe (2007) | © Constantin Film (Universal Pictures)

Die wilden Hühner und die Liebe (2007) | © Constantin Film (Universal Pictures)

Eine gelungene Fortsetzung mit (zu) viel Liebe?

Natürlich hätte man es bei dem Titel ahnen können. Die Liebe ist das zentrale Thema des Films. Für meinen Geschmack war das ein wenig zu viel des Guten. Aber vielleicht spricht aus mir auch nur der alte Mann, der damals in der 6. Klasse noch nichts mit Liebe oder Beziehungen am Hut hatte. Andere Themen werden, bis auf Sprottes Begegnung mit ihrem Vater, leider ziemlich in den Hintergrund gedrängt. Dabei fand ich es wunderbar, dass eine gleichgeschlechtliche Beziehung beleuchtet wurde, die allerdings auch das zentrale Drama des Films war. Wäre das heute, 13 Jahre später, anders und diese Beziehung ein ganz natürlicher Teil der Geschichte? Ich würde es mir wirklich wünschen.

Ich mochte erneut das Zusammenspiel der jugendlichen SchauspielerInnen sowie die unaufgeregte Inszenierung. Zwar kenne ich Cornelia Funkes Vorlage (u.a. „Tintenblut“) nicht, doch das Zappelinchen hat einige Elemente aus dem Buch wiedererkennt. Der dritte Teil der Reihe spielt noch einmal zwei Jahre später, weshalb ich mir keine Änderung der Thematik erwarte. Für mehr Jugendabenteuer müssen wir dann wohl doch wieder zu „Fünf Freunde“ greifen. Aber das ist vermutlich einfach auch eine Frage meiner Erwartungshaltung.

Fazit

Ich mochte „Die wilden Hühner und die Liebe“ sehr gerne, auch wenn er mir teils zu monothematisch war. Die Kinder waren begeistert und wir freuen uns schon auf die nächste Fortsetzung: 7/10 Punkte.

Die wilden Hühner (2006) (WS1)

Nachdem der gemeinsame Filmabend letzte Woche ausgefallen ist, haben wir uns heute wieder zusammen vor dem Fernseher versammelt. Das Zappelinchen wollte „Die wilden Hühner“ schon länger sehen und dank Netflix war das nun auch einfach möglich. Für mich war das nicht die erste Sichtung, denn bereits 2007 habe ich den Film zum ersten Mal gesehen. Vor 13 Jahren. Damals war ich noch kein Vater. Ob sich die Änderung dieses Zustands auf die Wirkung des Films niedergeschlagen hat? 🐔

Die wilden Hühner (2006) | © Constantin Film (Universal Pictures)

Die wilden Hühner (2006) | © Constantin Film (Universal Pictures)

Ein rundum gelungener Kinder- und Jugendfilm

Die Adaption von Cornelia Funkes (Autorin von u.a. „Tintentod“) Jugendroman hat inzwischen auch schon 14 Jahre auf dem Buckel. Unfassbar. Glücklicherweise sieht man das dem Film nur an, wenn man auf die Mode und Technik achtet. Ansonsten wirkt „Die wilden Hühner“ immer noch sehr frisch und ja, auch erfrischend. Die jungen SchauspielerInnen der beiden Banden spielen sympathisch und natürlich. Auch die Probleme der Kinder sind wunderbar unaufgeregt und kindgerecht, wenngleich auch schwere Themen nicht ausgespart werden.

Bei meiner ersten Besprechung habe ich noch bemängelt, dass es sich bei „Die wilden Hühner“ um einen reinen Mädchenfilm handeln würde. Diese Meinung muss ich inzwischen revidieren, denn er hat dem Zwergofanten mindestens ebenso viel Spaß gemacht, wie dem Zappelinchen. Und mir auch. Überhaupt ist die Einteilung von Filmen oder Serien nach Geschlechtervorlieben nicht sinnvoll. Das habe ich über die letzten Jahre selbst an meinen Präferenzen festgestellt.

Fazit

Wir hatten mit „Die wilden Hühner“ einen wirklich gelungenen Filmabend und ich freue mich jetzt schon auf die beiden Fortsetzungen. Das Zappelinchen kennt alle Bücher und wird mich bis zur Sichtung bestimmt noch über so manchen Hintergrund aufklären können: 7/10 Punkte.

Fünf Freunde und das Tal der Dinosaurier (2018)

Nach einem sportlichen Tag mit Laufen und Schwimmen, war es nachmittags so windig, dass wir uns am Abend auf das Sofa verkrümelt haben. Den Kindern stand der Sinn nach einem Filmabend und da „Fünf Freunde und das Tal der Dinosaurier“ neu bei Prime Video im Programm ist, haben wir den jugendlichen Abenteurern abermals einen Besuch abgestattet… 🦖

Fünf Freunde und das Tal der Dinosaurier (2018) | © Constantin Film (Universal Pictures)

Fünf Freunde und das Tal der Dinosaurier (2018) | © Constantin Film (Universal Pictures)

Ein angenehmer Soft-Reboot mit neuen Freunden

Unsere Sichtung von „Fünf Freunde 4“ liegt inzwischen schon einen ganzen Sommer zurück. Dennoch haben wir der Neubesetzung der fünf Freunde etwas skeptisch entgegengesehen. Aber es ging in diesem Fall nicht anders, da die Bande inzwischen zu sehr den Kinderschuhen des ersten Teils entwachsen war. Ich habe die originalen SchauspielerInnen tatsächlich vermisst, wenngleich ich auch zugeben muss, dass die neue Besetzung durchaus gelungen ist. Es fehlt eben noch ein wenig am natürlichen Zusammenspiel. Aber dies kann sich ja noch entwickeln. Zumindest wäre meine Kinder (und auch ich) einer Fortsetzung nicht abgeneigt.

„Oh, ich liebe diese Musik!“
– Der Zwergofant während der Opening Credits

Was die Handlung angeht, so ist „Fünf Freunde und das Tal der Dinosaurier“ nicht sonderlich innovativ. Das Setting mit der Burg erinnert an „Fünf Freunde 2“ und der Weg bis zur Auflösung ist zumindest nett anzusehen. Eben typisch für das Franchise. Man merkt, dass sich außer den SchauspielerInnen nur wenig verändert hat und das ist auch ganz gut so.

Fazit

„Fünf Freunde und das Tal der Dinosaurier“ ist wieder deutlich kindgerechter als der vierte Teil der Reihe. Trotz der neuen Besetzung atmet auch der inzwischen schon fünfte Teil den Geist der Vorgänger. Für Kinder ist das beste Unterhaltung und auch wir Erwachsenen hatten viel Spaß damit: 7/10 Punkte.

Lola auf der Erbse (2014)

Heute war ein recht entspannter Tag. Ich war eine Runde laufen und habe den Rasen gemäht, die Kinder haben draußen gespielt. Abends ist Frau bullion nun strawanzen, weshalb wir die Gelegenheit für einen Filmabend genutzt haben. In den Player ist mit „Lola auf der Erbse“ ein Film gewandert, den sich das Zappelinchen in der Bücherei ausgeliehen hat. Nachdem die DVD unfassbar zerkratzt war, wurde sie spontan gegen den Stream bei Prime Video ersetzt. Dennoch wären wir ohne die Bücherei wohl nie in den Genuss dieses schönen Films gekommen… ⛴

Lola auf der Erbse (2014) | © farbfilm Home Entertainment / Lighthouse Home Entertainment

Lola auf der Erbse (2014) | © farbfilm Home Entertainment / Lighthouse Home Entertainment

Ein unaufgeregter und schöner Kinderfilm

„Lola auf der Erbse“ wirkt in seiner ganzen Machart wie ein Fernsehfilm. Und das meine ich nicht einmal negativ. Nachdem „Liliane Susewind: Ein tierisches Abenteuer“ beim letzten Filmabend viel zu überdreht daherkam, habe ich mich gefreut, ein realistisches Setting zu sehen, das dennoch märchenhaft wirken darf. Getragen wird „Lola auf der Erbse“ von seiner Titelheldin Lola, die wunderbar natürlich von Tabea Hanstein verkörpert wird. Sehr sympathisch, auch wenn ich das Durchbrechen der Vierten Wand ein wenig aufgesetzt fand. Übrigens ist das auch dem Zappelinchen negativ aufgefallen. Auch ansonsten kann man über die Schauspieler nichts Schlechtes sagen und es lassen sich feste Größen wie Christiane Paul oder Antoine Monot Jr. („Absolute Giganten“) entdecken.

Die Geschichte ist nicht sonderlich innovativ, besitzt aber eine schöne Botschaft. Dabei wird zwar nicht die Lebensrealität illegaler Einwanderer abgebildet, doch das Thema zumindest kindgerecht aufbereitet. Die Handlung wird dabei nie wirklich dramatisch, doch die Bedrohung im Hintergrund ist stets spürbar. Sehr gelungen.

Fazit

Auch wenn „Lola auf der Erbse“ sicher kein perfekter Film ist, so ist er doch sympathisch und mit viel Freude inszeniert. Einfach ein rundum gelungener Kinderfilm, den man sich durchaus auch als Erwachsener anschauen kann: 7/10 Punkte.

Maze Runner: Die Auserwählten in der Todeszone – OT: Maze Runner: The Death Cure (2018)

Aktualisierung: Ich habe „Maze Runner: Die Auserwählten in der Todeszone“ am 17. Januar 2025 zum ersten Mal mit den Kindern gesehen und eine aktualisierte Besprechung veröffentlicht.

Gestern haben wir unsere Kinder von den Großeltern geholt, die entsprechend platt waren. Ja, auch die Kinder. Entsprechend sind sie abends in Bett gefallen, was uns die Möglichkeit gab „Maze Runner: Die Auserwählten in der Todeszone“ nachzuholen. Für mich der erste neue Teil der Reihe, welchen ich bisher noch nicht gesehen hatte…

Maze Runner: Die Auserwählten in der Todeszone (2018) | © 20th Century Fox

Maze Runner: Die Auserwählten in der Todeszone (2018) | © 20th Century Fox

Ein würdiges Finale der „The Maze Runner“-Saga?

Die Eröffnungssequenz ganz im „Mad Max“-Stil hat mir wirklich gut gefallen. Überhaupt ist der gesamte Film sehr kinetisch erzählt. Stets sind die Figuren in Bewegung und die Action ist übersichtlich inszeniert. Das ist auch gut so, denn „Maze Runner: Die Auserwählten in der Todeszone“ besteht zu 90% aus Action. Der Großteil der Handlung beschäftigt sich damit, dass unsere Helden in eine abgeschottete Stadt eindringen bzw. in eines der Gebäude. Das ist durchaus spannend erzählt, jedoch wird die bisher aufgebaute Welt dadurch ein wenig auf diesen Schauplatz reduziert.

Den Vergleich zu Vorlage kann ich an dieser Stelle nicht mehr fundiert ziehen, doch rein vom Gefühl her ist die Adaption zielgerichteter erzählt und war für mich insgesamt befriedigender. Wes Ball beweist abermals ein Händchen für starke Bilder, doch das sehr weichgespülte Ende am Strand konnte auch er nicht retten. Aufgrund der imposanten Flucht aus der Stadt samt emotionaler Konfrontation zwischen Thomas und Teresa dennoch ein gelungenes Finale der Saga.

Fazit

Wie bereits bei den Büchern reicht keine Fortsetzung an den faszinierenden ersten Teil heran. Im Vergleich zu „Maze Runner: Die Auserwählten in der Brandwüste“ braucht sich das Finale jedoch nicht zu verstecken. Zwar keine Offenbarung im Young-Adult-Dystopie-Bereich, aber wirklich gute Unterhaltung: 7/10 Punkte.