Nachdem es in meinem Blog in den letzten Wochen sehr still war, was Filme angeht, kann ich heute von meiner Sichtung des Thrillers „Erlösung“ berichten. Diese inzwischen schon dritte Verfilmung eines Jussi-Adler-Olsen-Romans ist zugleich auch der jüngste Neuzugang in meiner Sammlung und ich war gespannt, wie sie sich im Vergleich zur Vorlage schlägt. Diese habe ich erst vor drei Monaten gelesen und kann mich folglich noch sehr gut an die Details erinnern. Welches Medium liegt nur also vorne: Buch oder Film?
Die beiden Vorgänger „Erbarmen“ und „Schändung“ haben mir trotz gewisser Abweichungen zu ihren Vorlagen sehr gut gefallen. Sie haben die Atmosphäre der Bücher perfekt getroffen und den Kern der Geschichte wunderbar destilliert. Auch der dritte Fall kann durchaus überzeugen, wenngleich mir die Handlung zum ersten Mal zu vereinfacht vorkam. Die Prämisse hat sich nicht verändert, jedoch fehlen viele Aspekte, welche die Geschichte des Romans für mich so spannend machten. Ich mag hier gar nicht allzu sehr ins Detail gehen, doch denke ich dabei z.B. an das frühe Involvieren der Ermittler, während im Buch eher die Nebenfiguren bzw. die augenscheinlichen Opfer ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen durften.
Auch die Vergangenheit und Motivation des Täters wird nur in sehr vereinfachter Form wiedergegeben, was ich sehr schade fand. Dadurch wurde viel von der Intensität genommen. Natürlich kann man von einem Spielfilm in Standardlänge nicht erwarten, dass er die Handlung eines Romans 1:1 widerspiegelt. Häufig sind Kürzungen auch sinnvoll und nicht jede Dramaturgie funktioniert in jedem Medium. Was der Film letztendlich erzählt funktioniert auch sehr gut und vermutlich würde mein Urteil mit ein wenig mehr Abstand milder ausfallen. So jedoch komme ich nicht umhin zu denken, dass auch hier einmal mehr die Serie das bessere Erzählmedium gewesen wäre.
Kenner der Vorlage werden in „Erlösung“ die wichtigsten Aspekte der Vorlage wiederfinden und einen spannenden Film sehen. Die Charaktere sind nach wie vor sehr nahe an den Figuren des Romans dran und die Schauspieler machen ihre Sache wirklich gut. Die Kameraarbeit ist gelungen und lässt diesen Krimi tatsächlich nach Kino aussehen. Auch inhaltlich wird nach wie vor eine packende Geschichte erzählt, die jedoch nur an der Oberfläche des Möglichen kratzt. Für mich leider die bisher schwächste Verfilmung der Reihe, auch wenn die meisten Kritiker das anders sehen: 7/10 Punkte.
Auf die freue ich mich auch schon. Warst du im Kino oder ist der nun draußen?
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Den gibt es inzwischen auf DVD und Blu-ray. Ab und zu sogar schon als Angebot… 🙂
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Komisch… Das ist mit entgangen. Hab den sogar vorgemerkt gehabt.
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Habe ihn bei Amazon im Blitzangebot gekauft, da gibt es ihn immer wieder mal…
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Ja, hab auch grad gesehen…
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Und auch zugeschlagen? 😉
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Ich hader noch, aber ich ahbe so eine Ahnung, wer stärker sein wird… Toni Erdmann kommt ja auch bald und MUSS in die digitale Bibliothek…Hach…
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„Toni Erdmann“ habe ich noch gar nicht gesehen. Steht aber auch noch auf meiner Liste. Bei Filmreihen ist das immer so eine Sache, die muss ich einfach komplett haben… 😉
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Das wiederum kann ich erst recht verstehen. Ich bin auch so Jäger und Sammler. Furchtbar! Am liebsten alles in einer Box…
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Ja, so geht es mir meist auch. Wenn ich bei manchen Serien oder Filmen mittendrin zum Sammeln anfange, ist das besonders schwer… 😉
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das fange ich immer gar nicht erst an, aber…. kennst du die Zweitausendeins-Edition international und deutscher Film? Fies, sage ich nur…
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Solche Sammlungen kenne ich auch (siehe auch Spiegel-Edition usw.), doch habe ich damit nie angefangen. Das wäre tödlich für einen Sammler wie mich… 😉
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