Nach einer der bisher anstrengendsten Wochen des Jahres, wollte ich dennoch nicht auf den Film am Freitagabend verzichten. Vermutlich ein Fehler, denn ich konnte schon zu Beginn von „Monsters“ kaum noch die Augen offen halten. Ob dieser Umstand dem Film geschadet hat, oder die Müdigkeit noch von ihm verstärkt wurde, lest ihr in der folgenden Besprechung…
Obwohl ich Monsterfilme liebe, so war es nicht dieser Aspekt, der mich an Gareth Edwards Kinodebüt gereizt hat. Es ist vor allem die Entstehungsgeschichte, die bemerkenswert ist: In Personalunion hat Edwards den Film geschrieben, gedreht und die Postproduktion inklusive VFX durchgeführt. Die gesamte Filmcrew lässt sich an einer Hand abzählen und es gibt nur zwei Schauspieler, der Rest wurde spontan mit Laiendarstellern besetzt. Das Ergebnis ist für diese Rahmenbedingungen unglaublich beeindruckend – „Monsters“ wirkt zu keiner Sekunde billig, schlecht gespielt oder amateurhaft. Kein Wunder, dass Edwards kurze Zeit später die Neuverfilmung von „Godzilla“ angeboten wurde.
Abgesehen von seiner Entstehungsgeschichte präsentiert der Film ein interessantes Sci-Fi-Setting, das den Rahmen für ein erstaunlich intimes Roadmovie bildet. Die titelgebenden Monster sind zwar stets präsent, sorgen aber eher für Atmosphäre als für großartige Actionszenen. Ich mochte die langsame und charakterzentrierte Erzählweise, wenngleich der Aufbau der Geschichte – besonders zu Beginn – durchaus ein wenig holprig war. Die wirklich harmonisch spielenden Hauptdarsteller (übrigens im echten Leben verheiratet) machen allerdings glücklicherweise wieder einiges wett.
Die Bewertung des Films fällt mir nun tatsächlich ein wenig schwer. Einerseits müsste ich vor dem Hintergrund der unglaublichen Produktionsbedingungen mindestens die volle Punktzahl vergeben, allerdings hatte der Film doch einige strukturelle Schwächen. Zudem war ich unglaublich müde, so dass ich „Monsters“ nicht so genießen konnte, wie es der Film wohl verdient gehabt hätte. Den inhaltlich (Sci-Fi-Allegorie auf aktuelle soziopolitische Gegebenheiten) und interessanterweise auch aufgrund seiner Entstehungsgeschichte verwandten „District 9“ des Südafrikaners Neill Blomkamp fand ich insgesamt zwar überzeugender, aber nicht unbedingt sympathischer. Grund genug für eine weitere Sichtung: 7/10 Punkte.
Also mir hatte der film auch gefallen.
Monsters: Dark Continent ist wohl der 2. Teil… glaube ich.
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Ja, nur der Trailer schaut gegen diesen Film hier ziemlich nach 08/15-Actiongedöns aus. Wirklich schade.
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Das könnte leider passieren…
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Die Umsetzung ist wohl in der Tat das Beachtlichste. Wie gefiel dir der „Twist“ am Ende als Brücke zum Anfang?
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Fand ich gelungen, da es die Zweideutigkeit des Titels noch einmal deutlich gemacht hat. Allerdings habe ich es nicht wirklich als Twist wahrgenommen, da ich die Ereignisse ab der Eröffnungsszene ohnehin als Rückblende wahrgenommen habe (mich hat nur gewundert, dass nicht ’48 Stunden vorher…‘ oder etwas Ähnliches eingeblendet wurde). Ohne diese Brücke wäre der Film wohl etwas ausgeplätschert…
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Ich hab den Film 2010 auf dem FFF gesehen und ihm – ich hab nochmal nachgeschaut – 8-9 Punkte gegeben. Ich fand das so klasse, dass die titelgebenden Monster eben nicht im Vordergrund standen. Allerdings kenne ich auch Leute, die den Film totlangweilig fanden.
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Das empfand ich auch als Stärke; an ein paar Stellen hätte ich mir allerdings doch eine etwas geschicktere Dramaturgie gewünscht. Es ist auf jeden Fall ein beeindruckender Film, der auch bei mir gute Chancen auf die 8 Punkte hat — nur sollte ich bei der nächsten Sichtung nicht im letzten Drittel andauernd einschlafen… 😉
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Ich mochte den Film sehr. Mehr als ich sein „Godzilla“ mochte. Ich find’s nur irgendwie ein bisschen schade, dass sie dazu jetzt einen zweiten Teil in die Kinos bringen… der dann auch einfach nur noch auf Monster setzt (sieht man ja im Trailer schon). Der Film sollte doch lieber für sich stehen.
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Ich mochte ihn auch mehr als „Godzilla“, der eine öde Rahmenhandlung hatte, dafür bei den tatsächlichen Monsterszenen punkten konnte. Den Nachfolger sehe ich auch mit gemischten Gefühlen, da es nur nach Monsteraction aussieht und wohl nur noch wenig mit dem Original zu tun haben dürfte.
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Jepp, davon ist leider auszugehen. Vor allem, wenn es sich um gestrandete Soldaten handelt, die in so einer Monsterzone landen. Da gibt’s ja im Trailer schon mehr Monster als im ganzen Original. Naja… aber das musste ja wohl leider so kommen.
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Ganz abgeschrieben habe ich den Film noch nicht, da ich ja auch klassische Monsterfilme mag. Wenn der Film es irgendwie hinbekommt als Kommentar zum Irak-Krieg zu funktionieren, ähnlich wie es der erste zur Einwanderungspolitik war, könnte das ganz nett sein. Der Trailer ist aber selbst mir zu actionlastig.
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