Schon wieder geht eine Woche zu Ende. Rasend schnell. In vielerlei Hinsicht war sie sehr anstrengend, was größtenteils am weltpolitischen Geschehen liegt. Hinzu kommt die beständige Unsicherheit aufgrund von Corona, was sich durch die Klassen pflügt. Aber Hauptsache Freedom-Day-Bullshit. Genügend Gründe, um mit dem brandneuen Pixar-Film „Rot“ dem Alltag zu entfliehen. Startdatum auf Disney+ war heute. 🐼🏮

Rot (2022) | © Walt Disney
„Rot“ funktioniert wunderbar auf allen Ebenen
Es ist schon wirklich erstaunlich, wie es Pixar ein aufs andere Mal gelingt, Geschichten zu erzählen, die man so noch in keinem anderen Mainstream-Animationsfilm gesehen hat. „Rot“ ist ein astreiner Coming-of-Age-Film, der sich zu 100% auf den Beginn der Pubertät aus weiblicher Perspektive fokussiert. Auch das Zielpublikum hat sich gewandelt. Bisher haben die meisten Pixar-Filme jüngere Kinder und Erwachsene gleichermaßen angesprochen. Klar, auch „Rot“ funktioniert für alle Altersstufen. Und doch setzt er den Fokus erstmals auf Teenager*innen. Sowohl in der flippigen, teils an Animes erinnernden Inszenierung, als auch inhaltlich. Das dürfte nicht allen Erwachsenen gefallen, welche sich bei „Soul“ oder „Luca“ noch heimisch gefühlt haben.
Der rote Panda, in den sich unsere Protagonistin Mei bei Gefühlsregungen jeglicher Art verwandelt, ist eine wenig subtile Metapher auf die Pubertät. Regisseurin Domee Shi hat „Rot“ jedoch so unterhaltsam inszeniert, dass dies zu keinem Zeitpunkt plump oder forciert wirkt. Die fantastischen Elemente fügen sich erstaunlich gut in die doch eher realistische Welt ein, was wirklich bewundernswert ist. Selten habe ich Teenage Angst so intensiv, emotional und nachvollziehbar umgesetzt gesehen. Ich habe in vielen Szenen wirklich mit Mei mitgelitten. Auch als Elternteil habe ich mich erkannt, denn hier liegt der Schmerz auf der anderen Seite. Und es wird unausweichlich zu Auseinandersetzungen kommen bzw. kommt es ja jetzt schon, denn der Wandel ist unaufhaltsam und wir werden uns auseinanderleben. Aber nicht verlieren. Diese Botschaft ist wahrhaftig und hat mich wirklich berührt.
Fazit
„Rot“ ist anders, als die meisten anderen Animationsfilme des Studios. Der Film hat mich berührt und auch zum Nachdenken gebracht. Wenn in den nächsten Tagen der rote Panda einmal wieder aus dem Zappelinchen herausbricht, dann werde ich vielleicht nachsichtiger sein. Auch bei den Kindern kam der Film gut an, wenn auch wohl, zumindest für den Zwergofanten, auf einer anderen Ebene. Auf jeden Fall eine dicke Empfehlung: 9/10 Punkte. (Zappelinchen: 10/10 Punkte; Zwergofant: 9/10 Punkte.)
Die Besprechung ist Teil des CMARCH, der Blogaktion für Kinderfilme des Sneakfilm-Blogs.
Oh das klingt doch toll. Den Trailer fand ich schon sehr witzig. Wird auf jeden Fall auch noch geguckt.
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Dann wünsche ich dir schon einmal viel Spaß damit! Ist wirklich ein toller Film geworden, wenn auch ungewöhnlicher als andere Pixar-Werke.
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Das klingt doch aber gut… wenn es mal etwas anders ist.
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Ja, man merkt auch, dass die wichtigen Positionen komplett mit Frauen besetzt waren. Im positivsten Sinne nimmt der Film eine weibliche Perspektive ein, die es zuvor viel zu selten zu sehen gab.
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Der Trailer hatte mich so gar nicht angesprochen, aber nachdem er bei dir so gut ankommt, muss ich ihn vielleicht doch schauen.
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Dann bin ich mal sehr gespannt, was du sagst und wünsche dir viel Spaß damit! 🙂
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Ist ja erstmal auf der ewig langen Watchliste. Müsste auch mal Soul, Luca und Encanto schauen.
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Die hast du auch alle noch nicht gesehen? Seitdem wir Disney+ haben, schauen wir die Disney/Pixar-Neuveröffentlichungen immer sehr zeitnah.
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Die habe ich auch alle noch nicht gesehen. Es kommen einfach so viele Filme, dass ich kaum hinterher komme. Aber Disney+ rennt ja nicht weg.
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Das stimmt und ich habe ja den Vorteil des Familienfilmabends, an dem ich solche Filme wunderbar unterbringen kann.
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