Alles steht Kopf – OT: Inside Out (2015) (WS1)

Nachdem wir am Wochenende keinen Filmabend mit der ganzen Familie hatten, habe ich kurzerhand beschlossen, den Feiertag mit „Alles steht Kopf“ ausklingen zu lassen. Schließlich liegt die letzte Sichtung schon viel zu lange zurück und ich hatte das Gefühl, dass sich das Gefühlschaos in Riley auch ganz gut auf das Zappelinchen übertragen lässt. Wobei wir dafür vermutlich auf die Fortsetzung samt rotem Pubertätsknopf warten müssen. 😊😢😡🤢😨

Alles steht Kopf (2015) | © Walt Disney

Alles steht Kopf (2015) | © Walt Disney

Ein meisterhaft inszenierter Coming-of-Age-Film

Mich hat „Alles steht Kopf“ heute noch mehr begeistert als damals vor sieben Jahren. Vermutlich weil meine Kinder auch älter geworden und einige ihrer kleinkindlichen Erinnerungen inzwischen verblasst sind. In den entsprechenden Szenen hatte ich wieder einen dicken Kloß im Hals und musste die eine oder andere Träne verdrücken. Die emotionale Ebene gelingt Pixar wahrlich meisterhaft, auch wenn wir uns den Großteil des Films in einer bonbonbunten Fantasiewelt befinden. Gerade der nahtlose Übergang zur Realität ist fabelhaft gelungen, obwohl oder weil beide Welten stilistisch durchaus größere Unterschiede aufweisen.

„Alles steht Kopf“ nimmt schon einmal vorweg, was später mit „Soul“ noch weitergetrieben wurde: Abstrakte Innenwelten, kombiniert mit einem realistischen Setting in der wirklichen Welt. Es ist schon erstaunlich, wie gut Pixar das Storytelling gelingt: Die durchaus komplexe Prämisse samt Einführung aller Hauptfiguren und Etablierung der Herausforderung für unsere Held*innen wird in den ersten zwanzig Minuten abgefeuert. Nach dreißig Minuten stecken wir mitten im Abenteuer. Das Tempo ist enorm hoch und doch nimmt sich der Film Zeit für seine Figuren. Die Bilder, die das Team rund um Pete Docter für Gefühle, Erinnerungen usw. findet, sind leicht verständlich und doch voller Witz und zauberhafter Momente. Einfach perfekt.

Fazit

Mit der heutigen Sichtung von „Alles steht Kopf“ hat sich der Pixar-Film in den Reigen meiner Lieblingsfilme gespielt. Die Kinder mochten den Film auch, fanden ihn jedoch nicht so überragend, wie wir Eltern. Das ist durchaus verständlich und für mich eine weitere Stärke des Animationsfilms: Er schafft es beide Zielgruppen anzusprechen und die Brücke zwischen ihnen zu schlagen. Die Ebene, die ich heute erleben durfte, katapultiert den Film ganz nach oben. Großes Kino: 10/10 Punkte. (Zappelinchen: 8/10 Punkte; Zwergofant: 8/10 Punkte.)

Prädikat: Lieblingsfilm

Karate Kid IV: Die nächste Generation – OT: The Next Karate Kid (1994)

Eine turbulente Woche geht zu Ende. In vielerlei Hinsicht. Für den Rest der Familie bedeutet das den Beginn der Osterferien. Ich dagegen habe nur ein paar vereinzelte Tage frei. Zum Start der Ferien stand natürlich ein Filmabend auf dem Programm und es gab „Karate Kid IV: Die nächste Generation“ zu sehen. Große Hoffnungen hatte ich nicht. Vielleicht wurde ich deshalb fast schon positiv überrascht?  🥋

Karate Kid IV: Die nächste Generation (1994) | © Sony Pictures Entertainment

Karate Kid IV: Die nächste Generation (1994) | © Sony Pictures Entertainment

Überraschenderweise ziemlich gelungen

Es war schön, Mr. Miyagi wiederzusehen. Da habe ich mich sofort zu Hause gefühlt. Am meisten hat mich wohl die Verlagerung des Schauplatzes von Los Angeles nach Bosten aus dem „Karate Kid“-Gefühl gerissen. Fast hätte ich es lieber gesehen, wenn Mr. Myagi seine neue Schülerin Julie nach Kalifornien eingeladen hätte. Aber dafür hätte dann ja der etwas dämliche Schulplot gestrichen werden müssen. Ihr seht schon: „The Next Karate Kid“, so der Originaltitel, ist eine wilde Mischung. Auch qualitativ bietet er so ziemlich alles, was man sich nur vorstellen kann.

Positiv fand ich die Beziehung zwischen Mr. Miyagi und Julie (toll gespielt von einer jungen Hillary Swank). Das hat richtig Spaß gemacht und wirkte auch frischer als seine Beziehung zu Daniel in „Karate Kid III: Die letzte Entscheidung“ (die ich dennoch mochte). Speziell das Zappelinchen war von Julie richtig begeistert. Der gesamte Subplot im Kloster war toll anzusehen und hat für so manchen Schmunzler gesorgt. Überhaupt nicht funktioniert haben für mich jedoch die Bösewichte: Michael Ironside nimmt fast schon seine Rolle aus „Starship Troopers“ vorweg und bildet an der Highschool Elitekämpfer aus? Das war wirklich seltsam. Dafür gibt es einen jungen Walton Goggins (bekannt aus „The Shield“ oder „Sons of Anarchy“) zu sehen.

Fazit

Ich mochte auch die späte Fortsetzung bzw. das softe Reboot „Karate Kid IV: Die nächste Generation“ recht gerne. Die Figuren und ihre Beziehungen zueinander stehen abermals auf der Habenseite. Der gesamte Konflikt mit der Elitetruppe der Schule ist dagegen reichlich dämlich. Kann man sich ruhig anschauen: 6/10 Punkte. (Zappelinchen: 9/10 Punkte; Zwergofant: 8/10 Punkte.)

Karate Kid III: Die letzte Entscheidung – OT: The Karate Kid Part III (1989)

Irgendwie fühle ich mich heute ausgelaugt. Ob es am seltsamen Wetter liegt? War mein Lauf zu anstrengend? Die gesamte letzte Woche zu fordernd? Oder die Steuererklärung, die ich heute endlich angegangen bin? Abends hat es gerade noch für einen Film gereicht und „Karate Kid III: Die letzte Entscheidung“ schien mir eine gute Wahl zu sein. Der erste Film der Reihe, den das Zappelinchen mit angeschaut hat, nachdem sie bei den ersten beiden Teilen leider mit Corona flach lag. 🥋

Karate Kid III: Die letzte Entscheidung (1989) | © Sony Pictures Entertainment

Karate Kid III: Die letzte Entscheidung (1989) | © Sony Pictures Entertainment

Die zu erwartende Fortsetzung des ersten Teils

Rückblickend muss ich sagen, dass „Karate Kid II: Entscheidung in Okinawa“ eine doch eher außergewöhnliche Fortsetzung war. Natürlich hat er die Geschichte fortgeführt, doch letztendlich war das Setting ungewöhnlich und auch die Atmosphäre hat sich komplett anders angefühlt. „Karate Kid III: Die letzte Entscheidung“ dagegen wirkt wie die naheliegendste Fortsetzung, die man sich hätte einfallen lassen können: Es wird quasi noch einmal die gleiche Geschichte wie in „Karate Kid“ erzählt, nur ohne den Charme und die Tiefe, die das Original zu bieten hatte. Dafür gibt es nun comichaft überzeichnete Bösewichte und absurde Klettereinlagen.

Objektiv betrachtet ist „Karate Kid III: Die letzte Entscheidung“ kein guter Film. Die Geschichte ist zu vorhersehbar und mit albernen Figuren angereichert. Dennoch mochte ich den Film. Speziell der Aufbau von Mr. Miyagis Bonsai-Geschäft hat mir gefallen. Auch das absurde Klettern fand ich witzig und selbst Bösewicht Terry Silver hatte etwas. Insgesamt fast schon zu viel Trash für meinen Geschmack, doch das Herz noch am richtigen Fleck. Ich mag nach wie vor diese 80er-Jahre-Welt, auch wenn ich die Filmreihe erst viel zu spät für mich entdeckt habe.

Fazit

Ich hatte viel Spaß mit „Karate Kid III: Die letzte Entscheidung“ und den Kindern ging es auch so. Selbst das Zappelinchen konnte dem Film trotz fehlender Kenntnis der beiden Vorgänger einiges abgewinnen. Nun fehlt nur noch der vierte Teil und dann werde ich irgendwann auch die Serie „Cobra Kai“ angehen. Hat trotz Schwächen viel Spaß gemacht: 6/10 Punkte. (Zappelinchen: 8/10 Punkte; Zwergofant: 8/10 Punkte.)

Karate Kid II: Entscheidung in Okinawa – OT: The Karate Kid Part II (1986)

Die Situation ist unverändert: Das Zappelinchen hat weiterhin Corona, die Symptome sind weiterhin sehr mild. Der Rest der Familie ist bisher glücklicherweise verschont geblieben. Glück im Unglück! Wir waren heute viel draußen: Ich bin einen Halbmarathon gelaufen und die anderen waren im Garten. Abends hat sich das Zappelinchen wieder in ihr Zimmer verzogen und einen Film auf dem Tablet geschaut. Für den Zwergofanten und mich gab es „Karate Kid II: Entscheidung in Okinawa“, nachdem uns der erste Teil am Vorabend so gut gefallen hatte. 🥋🏯

Karate Kid II: Entscheidung in Okinawa (1986) | © Sony Pictures Entertainment

Karate Kid II: Entscheidung in Okinawa (1986) | © Sony Pictures Entertainment

Eine typische Fortsetzung der 1980er Jahre

Der Film beginnt mit einem Zusammenschnitt der Ereignisse des ersten Teils. Das fand ich ungewöhnlich und habe ich so noch nicht bewusst bei Filmen erlebt. Weiterhin setzt „Karate Kid II: Entscheidung in Okinawa“ nahtlos nach dem Finale des ersten Teils an, was ich einen netten Kniff fand. Nach diesem Prolog geht es für Mr. Miyagi und Daniel recht schnell nach Okinawa, wo sich der Karatelehrer mit seiner Vergangenheit konfrontiert sieht. Die Geschichte wirkt recht konstruiert und der Film kann sich nicht so recht zwischen ernsthafter Bedrohung und Jugendabenteuer mit Liebesgeschichte entscheiden. Dennoch besitzt der Film und seine Darsteller*innen so viel Charme, dass ich über so manche Ungereimtheit gerne hinweggesehen habe.

Der Zwergofant war wieder komplett drin in der Geschichte. Allerdings hätte er gerne mehr Kämpfe gesehen. Nicht nur den übermäßig brutalen Endkampf. Ein weiterer, völlig berechtigter Kritikpunkt von ihm war, dass man das kleine Mädchen im Sturm die Glocke schlagen ließ und dann einfach draußen gelassen hat. Wo er recht hat, hat er recht! Wer macht denn bitteschön so etwas? Der exotische Schauplatz bietet einiges an Schauwerten, auch wenn man nicht viel daraus gemacht hat. Letztendlich sind es die bekannten Figuren, die den Film tragen und selbst der hanebüchene Grundkonflikt ist in der Welt des Films irgendwie noch glaubwürdig.

Fazit

Wie zu erwarten, ist die Fortsetzung schwächer als der erste Film. Dem Zwergofant wurde das auch schmerzhaft bewusst und er hat darum gebeten, seine vergebenen Punkte für „Karate Kid“ zu erhöhen. Ich mochte auch diesen zweiten Teil. Speziell die nahtlose Anknüpfung zu Beginn des Films sowie die gemeinsame Reise von Meister und Schüler. War sicher nicht nötig, doch ist es eine schöne Erweiterung der Welt: 7/10 Punkte. (Zappelinchen: leider krank in ihrem Zimmer; Zwergofant: 7/10 Punkte.)

Karate Kid – OT: The Karate Kid (1984)

Eine anstrengende Arbeitswoche liegt hinter mir. Das alleine wäre schon genug gewesen, doch leider hat das Zappelinchen seit gestern Corona. Glücklicherweise geht es ihr den Umständen entsprechend gut. Zwar können wir uns zu Hause nicht komplett aus dem Weg gehen, doch das Risiko, für den Filmabend zusammen auf einem Sofa zu sitzen, wollten wir dann doch nicht eingehen. Somit haben wir mit „Karate Kid“ einen Film gewählt, der sie ohnehin nicht interessiert hätte, während das Zappelinchen sich ein eigenes Programm auf ihrem Laptop zusammengestellt hat. 🥋

Karate Kid (1984) | © Sony Pictures Entertainment

Karate Kid (1984) | © Sony Pictures Entertainment

Endlich habe ich diese filmische Lücke geschlossen

Man mag es kaum glauben, doch auch für mich war das die erste Sichtung von „Karate Kid“. Dabei ist es einer dieser Filme, über die auf dem Pausenhof der Grundschule stets gesprochen wurde. Ich weiß nicht, ob meine Eltern sich damals aufgrund der Kampfthematik bewusst dagegen entschieden haben, doch gesehen habe ich ihn nie. Spätestens mit der Netflix-Serie „Cobra Kai“ hat es die Filmreihe wieder in meine Aufmerksamkeit geschafft. Die Blu-rays stehen zudem bereits seit drei Jahren ungesehen im Regal und damit war die Gelegenheit heute ganz willkommen. Der Zwergofant praktiziert seit ca. einem halben Jahr im Verein Judo und hat demnach ein großes Interesse an Kampfsport, selbst wenn es sich hierbei um Karate handelt.

„Karate Kid“ ist unzweifelhaft ein Film der 1980er Jahre – und das liebe ich sehr! Die langsame Art der Inszenierung, der Soundtrack und die, zugegebenermaßen nicht sonderlich gut gealterten, Sprüche wecken Erinnerungen an andere Klassiker dieses filmischen Jahrzehnts. Mr. Miyagis Training („Auftragen, rechte Hand. Polieren, linke Hand.“) ist zudem natürlich in die Filmgeschichte eingegangen und endlich konnte ich das Original unzähliger Parodien sehen. Die Handlung ist wenig überraschend und doch äußerst effektiv erzählt. Man kommt einfach nicht umhin, sich von ihr mitreißen zu lassen. Lustig fand ich es, Elisabeth Shue als Daniels Freundin zu sehen, nachdem ich sie erst kürzlich wieder als Martys Freundin in „Zurück in die Zukunft II“ und Teil drei erlebt habe. Obwohl ich 39 Jahre zu spät zur Party gekommen bin, habe ich mich doch sogleich wie zu Hause gefühlt. Die 1980er sind einfach mein Wohlfühljahrzehnt.

Fazit

Das war nun also „Karate Kid“. Einer der Kultfilme meiner Generation. Ich hatte ein wenig befürchtet, dass man damals dabei hat sein müssen, doch erstaunlicherweise funktioniert die Geschichte auch heute noch wunderbar (zumindest wenn man sie im Kontext ihrer Entstehungszeit betrachtet). Der Zwergofant war auch sehr angetan und hat schwer zwischen acht und neun Punkten geschwankt (Edit: Am Tag danach hat er die Wertung noch auf neun Punkte erhöht). Für mich war es eine recht eindeutige Sache und ich freue mich jetzt schon auf die beiden Fortsetzungen: 8/10 Punkte. (Zappelinchen: leider krank in ihrem Zimmer; Zwergofant: 9/10 Punkte.)

Letztendlich sind wir dem Universum egal – OT: Every Day (2018) (WS1)

Heute war ich Strohwitwer: Frau bullion ist mit ihren Eltern und ihrer Schwester strawanzen, der Zwergofant übernachtet bei einem Freund. Eigentlich hätte ich auch Pläne für das Zappelinchen und mich gehabt, doch diese sind recht kurzfristig ins Wasser gefallen. Also ein Filmabend. Da ich dem Zappelinchen kürzlich den Roman empfohlen hatte, und sie davon recht angetan war, haben wir uns die Verfilmung „Letztendlich sind wir dem Universum egal“ angeschaut. Wie er uns gefallen hat, erfahrt ihr in der folgenden Besprechung. 🎇

Letztendlich sind wir dem Universum egal (2018) | © Splendid Film/WVG

Letztendlich sind wir dem Universum egal (2018) | © Splendid Film/WVG

Eine wirklich schöne Teenager-Romanze

Bei meiner letzten Sichtung war ich ja noch etwas skeptisch. Dieses mal wusste ich jedoch, was auf mich zu kommt. Sprich die Fokussierung von As Geschichte auf den Teil, in dem er bzw. sie Rhiannon kennenlernt. Heute fand ich diesen Fokus sogar recht angenehm, da ich mir vorstellen kann, dass der Film sonst recht fragmentarisch gewirkt hätte. Auch das Einnehmen von Rhiannons Perspektive hat der Geschichte gut getan. Natürlich wirkt die Handlung deshalb, im Vergleich zum Buch, auch viel mehr wie eine Teenie-Romanze, da sich dieses eher mit A und seinem/ihrem Leben auseinandersetzt. Kann man diese Änderung allerdings akzeptieren, erlebt man eine schöne Geschichte, die auch ans Herz geht.

Das Zappelinchen war ziemlich begeistert und hat häufig Parallelen bzw. Unterschiede zum Buch aufgezeigt. Mir kam das sehr entgegen, denn ich konnte mich nicht mehr sonderlich gut an die Vorlage erinnern. Die Inszenierung ist stimmig, die Schauspieler*innen machen ihre Sache gut und As Reise durch die verschiedenen Körper wirkt glaubhaft. Am Ende musste ich fast wieder eine kleine Träne verdrücken. Damit hat der Film sein Ziel doch erreicht. Emotional komplett abgeholt.

Fazit

Ich muss zugeben, dass mir „Letztendlich sind wir dem Universum egal“ dieses Mal noch besser gefallen hat als bei der ersten Sichtung. Dies liegt bestimmt auch am harmonischen Vater-Tochter-Filmabend, der mir wirklich viel bedeutet hat. Buch und Film werde ich nun noch besser in Erinnerung behalten: 8/10 Punkte. (Zappelinchen: 10/10 Punkte;  Zwergofant: war auf einem Übernachtungsgeburtstag)

Jurassic World: Neue Abenteuer – OT: Jurassic World: Camp Cretaceous – Staffel 5

Es heißt Abschied nehmen von der ersten Serie, die ich komplett zusammen mit meinen Kindern geschaut habe. Natürlich geht es um „Jurassic World: Neue Abenteuer – Staffel 5“ und damit den Abschluss der Dino-Serie zum bekannten Franchise. Ich kann schon einmal verraten, dass der Abwärtstrend, der in der vierten Staffel begonnen hat, leider fortgeführt wird. 🦖🤖

Jurassic World: Neue Abenteuer – Staffel 5 | © Netflix

Jurassic World: Neue Abenteuer – Staffel 5 | © Netflix

Ein durchwachsenes und doch schönes Finale

Wir befinden uns weiterhin auf der Insel mit den bösen Robotern und erinnern uns daran, dass Kenjis Vater plötzlich aufgetaucht ist. Er ist das Mastermind hinter all dem Technik-Schnick-Schnack und will, wie wir bald erfahren, ferngesteuerte Dinosaurier erschaffen. Ja, richtig gelesen. Dinos, die sich mit einem Videospiel-Controller steuern lassen. Das war dann auch das Handlungselement, das bei mir für Augenrollen gesorgt hat. Ich mochte ja schon die Roboter aus der vierten Staffel nicht, doch hier ging die Serie dann noch einen Schritt zu weit in die falsche Richtung. Zumindest für mich.

Auf der Habenseite steht weiterhin die Dynamik zwischen den Kindern bzw. Jugendlichen. Speziell dass Yaz und Sammy ein Paar werden fand ich toll. Für meine Kinder war das auch das Normalste der Welt und ich finde es schön, dass solche Handlungsstränge inzwischen beinahe schon beiläufig erzählt werden (übrigens: boykottiert die WM in Katar, spätestens jetzt). Besonders gelungen fand ich auch die letzte Episode, wenn wir einen Blick auf die liebgewonnenen Charaktere nach einem Zeitsprung von ein paar Jahren werfen. Das hat sich wirklich nach einem runden Abschluss angefühlt und so manches Ärgernis der Staffel in den Hintergrund rücken lassen. Insgesamt für mich dennoch die schwächste der fünf Staffeln:

  1. „Jurassic World: Neue Abenteuer – Staffel 3“ (8.1 Punkte)
  2. „Jurassic World: Neue Abenteuer – Staffel 2“ (7.9 Punkte)
  3. „Jurassic World: Neue Abenteuer – Staffel 1“ (7.5 Punkte)
  4. „Jurassic World: Neue Abenteuer – Staffel 4“ (7.3 Punkte)
  5. „Jurassic World: Neue Abenteuer – Staffel 5“ (6.7 Punkte)

Fazit

Vermutlich ist es gut, dass die Serie nun ihr Ende findet, auch wenn meine Kinder das anders sehen. Insgesamt war sie für mich eine positive Überraschung, da ich mir davor kein kindgerechtes Jurassic-World-Setting hätte vorstellen können. Aber die Serie hat funktioniert, was vor allem an den tollen Figuren liegt. Ein schöner Abschluss zu einer durchaus sehenswerten Serie: 7/10 (6.7) Punkte. (Zappelinchen: 10/10 Punkte;  Zwergofant: 8/10 Punkte.)

Stranger Things – Staffel 4

Nachdem ich die ersten drei Staffeln des Netflix-Hits erst Ende 2020 nachgeholt hatte, war meine Wartezeit auf „Stranger Things – Staffel 4“ gar nicht so lang. Gutes Timing von meiner Seite. Auch die vierte Staffel habe ich nicht zur Veröffentlichung geschaut, sondern den Hype abgewartet. Somit konnte ich die Staffel auch bequem am Stück schauen bzw. quasi jeden Tag einen Mini-Spielfilm, denn die Laufzeiten der einzelnen Episoden sind wahrlich episch. Aber ich greife vorweg… 👹

Stranger Things – Staffel 4 | © Netflix

Stranger Things – Staffel 4 | © Netflix

Freddy Krueger im „Stranger Things“-Universum

Nach dem Finale der dritten Staffel waren die Freunde aus Hawkins über die ganze USA verstreut bzw. die ganze Welt, denn Hopper hat es bis in ein russisches Straflager verschlagen. Deutlich andere Voraussetzungen also, als in den bisherigen Staffeln. Die Protagonist*innen sind auch deutlich älter geworden. Teenager*innen mit entsprechenden Problemen. Teenage Angst ist somit auch eines der Hauptmotive der Staffel. Damit einher geht auch das offensichtlichere Thema, nämlich die spezielle Art des Horrors, der in Hawkins Einzug hält. Pate dafür war zweifellos der 80er-Jahre-Slasher „A Nightmare on Elm Street“, an den ich schon seit den ersten Auftritten des neuen Bösewichts Vecna denken musste. Als dann Robert Englund, der als Vecnas erstes Opfer eingeführt wird, einen großen Auftritt hat, fühlte ich mich in meiner Einschätzung bestätigt, spielt er in Wes Cravens wegbereitendem Slasher doch den ikonischen Traum-Killer Freddy Krueger.

Die inhaltlichen Verlagerung von fast schon kosmischem Horror hin zu einem eher intimen Slasher-Setting, steht diametral der ausgewalzten und episch anmutenden Erzählweise gegenüber. Nicht nur, dass die vierte Staffel eine Episode mehr hat, auch die Laufzeit wurde deutlich nach oben geschraubt. Die Standardlänge beträgt somit nun ca. 80 Minuten und steigert sich bis zum Finale sogar noch auf unfassbare 140 Minuten. Im Grunde sieht man also neun Episoden in Spielfilmlänge bzw. hätten aus den neun Episoden mit Überlange auch 13 einstündige Episoden entstehen können, was mir beinahe lieber gewesen wäre. Dabei legt die Serie dennoch ein unfassbares Tempo vor, vor allem an der spritzigen Montage und den schellen Sprünge zwischen den Handlungssträngen liegt. Langeweile kommt keine auf und doch hatte ich manchmal das Gefühl, als hätte die Geschichte schneller vorankommen können bzw. sich mehr auf die Geschehnisse in Hawkins fokussieren sollen.

Ein sehr persönliches und doch episches Finale

Das Finale ist dann wahrlich ein überbordendes Abenteuer: Die Freund*innen schlagen nicht nur eine epische Schlacht im Upside Down, auch in unserer Welt spitzt sich die Lage zu und Hopper darf in seinem russischen Gefängnis eine ganze Horde an Demogorgons und Demodogs zur Strecke bringen. Erst in den letzten Minuten finden alle Handlungsstränge zusammen und die erneute Bedrohung legt sich wie ein düsterer Schatten über Hawkins. Das ist alles wunderbar effektiv inszeniert und man merkt „Stranger Things“ in jeder Sekunde an, dass die Serie zu dem Zugpferd für Netflix geworden ist. Das Produktionsniveau ist wirklich beeindruckend.

Fazit

Insgesamt hat mir die vierte Staffel von „Stranger Things“ extrem viel Spaß gemacht. Auch wenn das Tempo stets hoch war, so hätte ich mir teils doch ein schnelleres Vorankommen in der Handlung bzw. auch mehr ruhigere Szenen zwischen den Figuren gewünscht. Aber das sind nur Details. Insgesamt machen die Duffer Brothers wieder ziemlich viel richtig und die Serie wirkt in ihrem vierten Jahr beinahe schon zu perfekt. Nach wie vor großartige Unterhaltung: 9/10 (9.4) Punkte.

Fresh Off the Boat – Die komplette Serie (Staffel 1 bis 6)

Nach dem Finale von „Superstore“ war ich auf der Suche nach einer neuen Comedy-Serie, welche man abends noch schnell einschieben kann. Aufgrund diverser Empfehlungen bin ich letztendlich auf „Fresh Off the Boat“ gestoßen, was mir auch inhaltlich eine gute Wahl zu sein schien. Nachdem „The Goldbergs“ hier nicht greifbar ist, war ich froh, eine neue Familien-Comedy entdeckt zu haben. 👲🥟

Fresh Off the Boat | © ABC

Fresh Off the Boat | © ABC

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Das schönste Mädchen der Welt (2018)

Der Zwergofant weilt bereits seit heute Mittag auf einem Kindergeburtstag. Somit war der perfekte Zeitpunkt für das Zappelinchen, sich mit „Das schönste Mädchen der Welt“ endlich den Film anschauen, von dem sie schon ewig träumt und für den ihr Bruder noch zu jung ist. Als guter Vater habe ich mich natürlich mit ihr vor dem Fernseher eingefunden… 🎤❤

Das schönste Mädchen der Welt (2018) | © Tobis (Vertrieb LEONINE)

Das schönste Mädchen der Welt (2018) | © Tobis (Vertrieb LEONINE)

Eine schöne Teenie-Romanze aus Deutschland

Bisher haben wir mit den Kindern an Filmabenden eher Kinderfilme angeschaut. Irgendwie logisch. Mit dem Sprung in der Altersfreigabe ging es auch ab in die Teenie-Welt mit zotigen Sprüchen, Sex und Liebe. Auch das war zu erwarten. Ich habe mich dabei fast etwas alt gefühlt und mir vorgestellt, wie es gewesen wäre, hätten unsere Eltern damals „American Pie“ und Co. mit uns zusammen gesehen. Doch der Vergleich hinkt, denn „Das schönste Mädchen der Welt“ ist weit nicht so auf Sex und Fäkalhumor fokussiert, wie der US-Teenie-Klamauk, und ich hatte meine Teenager-Jahre damals schon so gut wie hinter mir. Außerdem hätten meine Eltern auch keine solchen Filme mit mir angeschaut. Auf jeden Fall habe ich mich sehr bewusst in der Rolle des Vaters gefühlt und eine beobachtende Perspektive im Hinblick auf das, was für das Zappelinchen noch ansteht, eingenommen.

Hinter all dem übertrieben coolen Jugendgehabe versteckt sich eine wirklich sehenswerte, moderne Cyrano-de-Bergerac-Adaption mit viel Musik, Humor und Herzschmerz. Die Schauspieler*innen, allen voran Luna Wedler als Roxy und Aaron Hilmer (u.a. „Sløborn“) als Cyril, harmonieren wunderbar miteinander und bringen eine enorme Energie mit. Natürlich ist die Handlung alles andere als überraschend und der Film endet so, wie eben jede andere Cyrano-de-Bergerac-Variante. Macht aber nichts, denn „Das schönste Mädchen der Welt“ hat das Herz am rechten Fleck.

Fazit

Mir hat „Das schönste Mädchen der Welt“ tatsächlich ziemlich gut gefallen. Ohne die (jetzt klinge ich wie der größte Boomer) übertrieben vulgäre Sprache vermutlich noch besser. Das Zappelinchen war auch begeistert, wobei man ihr schon angemerkt hat, dass dies (glücklicherweise!) auch noch nicht so richtig ihre Welt ist. Da stehen uns noch ein paar interessante Jahre bevor. Den Film an sich kann ich durchaus empfehlen: 7/10 Punkte. (Zappelinchen: 9/10 Punkte;  Zwergofant: auf einem Kindergeburtstag)

Die Besprechung ist Teil des CMARCH, der Blogaktion für Kinderfilme des Sneakfilm-Blogs.