Momentan ist eine seltsame Zeit. Gegen Ende des Jahres fühle ich mich ja meist etwas von der Rolle, doch zurzeit ist es echt schlimm. Vermutlich habe ich mich heute auch deshalb für „Enemy Mine: Geliebter Feind“ entschieden. Weil ich damit Erinnerungen verbinde, doch dazu später mehr. Zudem gibt es ein neues RedLetterMedia re:View dazu, was wohl ein Zeichen ist. Also dann, auf zu fremden Welten… 👨🚀👽

Enemy Mine: Geliebter Feind (1985) | © 20th Century Fox
Herrlich klassisches Sci-Fi-Kino made in Germany
Ich habe „Enemy Mine: Geliebter Feind“ irgendwann als Kind bzw. junger Teenager gesehen. Aber nicht komplett. Vermutlich bis zur 45-Minuten-Marke, also bis 21 Uhr. Damals starteten Filme schließlich allesamt um 20:15 Uhr nach der Tagesschau. Somit war ich also noch so jung, dass ich früher ins Bett musste. Auch weiß ich genau, dass ich den Film auf jeden Fall noch fertigschauen wollte, da mich die Geschichte unglaublich faszinierte. Allerdings habe ich das nie. Heute jedoch war es soweit und ich wurde mit einem wunderbar klassischen Sci-Fi-Drama belohnt.
Die Prämisse von zwei Feinden, die auf einem fremden Planeten stranden und die sich dort zusammenraufen, ist so einfach wie genial. Dennis Quaid spielt einen typischen, amerikanischen Draufgänger und Louis Gossett Jr. seinen außerirdischen Gegner. Natürlich kommt es, wie es kommen musste: Die beiden freunden sich unter widrigen Bedingungen an, es kommt zu einem tragischen Todesfall und einer der beiden muss ein Versprechen einlösen. All das ist wunderbar handgemacht inszeniert und strahlt viel Charme aus. Zumindest wenn man sich nach den ersten paar Minuten an die doch nicht mehr taufrischen Effekte gewöhnt hat. Speziell die Maske der/des Drac ist jedoch nach wie vor großartig. Auch die meisten Sets können sich sehen lassen. Die Gänge der futuristischen Raumstation habe ich selbst übrigens schon, nach einem Ritt auf Fuchur, in der Bavaria-Filmstadt erkundet.
Als Kritikpunkte kann ich höchstens den teils anstrengenden Score sowie das konstruierte und teils auch gehetzt wirkende Finale nennen. Das war schon zu schön, um wahr zu sein. Andererseits hätte mich ein düsteres Ende auch nicht glücklich gemacht. So oder so bin ich froh, den Film endlich komplett gesehen zu haben.
Fazit
Nun habe ich Wolfgang Petersens „Enemy Mine: Geliebter Feind“ nach ca. 30 Jahren endlich zu Ende geschaut. Auch wenn die Faszination der damaligen Sichtung nicht komplett eingefangen werden konnte, so ist der Film für Sci-Fi-Fans doch immer noch lohnenswert. Die Geschichte um Toleranz und Akzeptanz ist zudem wirklich schön und in unserer heutigen Zeit auch wichtiger denn je: 8/10 Punkte.
Ein frohes Daa-oo-wich in die Runde! Das Wort hat sich bei mir tatsächlich über all die Jahre eingeprägt und dass ich ein paar Tränchen der Rührung aus den Augenwinkeln wischen musste. Wundert mich fast, dass den Film noch keiner einem Remake unterworfen hat.
Ich habe den vor ein paar Wochen nochmal gesehen und war schon etwas verwundert, dass die Figur von Dennis Quaid doch sehr flapsig bis unsympathisch angelegt ist – und die deutsche Stimme wirklich die von Volker Lechtenbrink.
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Der Film war wohl damals ein ziemlicher Flop. Ein Remake fände ich hier aber passend, sagen auch die Jungs von RedLetterMedia. Da könnte man die Fehler (Score und Finale) des Films noch schön ausbügeln. Mag dennoch die Maske von Jerry nach wie vor sehr gerne.
Ja, Dennis Quaids Figur ist nicht sonderlich sympathisch (gerade zu Beginn), macht dann aber dennoch eine schöne Entwicklung durch. Habe ihn aber auf Englisch gesehen.
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Wow, tolle Erinnerung. An den habe ich ja auch schon seit vielen Jahren nicht mehr gedacht. Ist eine gute Idee für ein Rewatch!
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Mir war er unterbewusst auch ca. 30 Jahre im Kopf. Bin sehr froh, ihn nun noch einmal komplett gesehen zu haben.
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Ich habe diesen Film geliebt! Seither habe ich ihn schon mehrfach gesehen, aber die letzte Sichtung ist schon drei, vier Jahre her.
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Schön, dass der Film doch recht bekannt ist. Ob es wohl daran liegt, dass er auch in Deutschland produziert wurde?
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Nein, ich glaube nicht. Für mich war das neben Das Wunder von Bern der einzige Film, den ich mit meinem Vater im Kino gesehen habe. So was hinterlässt einen bleibenden Eindruck. 😀
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Oh, das glaube ich! Ist bestimmt eine schöne Erinnerung. Schön, dass du diese hast. 😊
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Oh, die schönsten Erinnerungen sind die, bei denen er mich zu nachtschlafener Zeit an irgendwelchen Grillhütten abgeholt hat. Ich etwas betüdelt, er amüsiert. 😄
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Das klingt auch herrlich. Bei meinen Kids und mir kommt diese Phase noch und ich hoffe, dass ich da auch amüsiert bin… 😉
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Ach, wenn sie es gewöhnlich nicht übertreiben, wirst du es sicher amüsant finden. Und ich kann dir versprechen, dass sie diese Fahrtdienste nicht vergessen werden. 😀
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Das ist ein sehr sympathischer Blick in meine Zukunft. Danke dafür! 😊
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Gern. Es sind nie die Geschenke, an die ich mich erinnere, sondern immer die gemeinsame Zeit und die gemeinsamen Erlebnisse – dass wir zusammen zelten waren, als ich etwa 11 war, dass er mich nachts von Feten abgeholt hat, damit ich heil nach Hause kam, dass er mich während der Augen-OPs teilweise im Zweistundentakt getropft hat, damit es nicht zu Entzündungen kam …
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Das klingt wirklich wunderbar und ist etwas, das ich ich auch jetzt schon merke: Erfahrungen oder gemeinsame Erlebnisse sind durch nichts zu ersetzen. Umso tragischer für die Kinder, dass die letzten zwei Jahre fast nichts möglich war.
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Ja, das stimmt auch. Aber ich habe bspw. früher mit meinem Opa stundenlange Spaziergänge im Wald unternommen und weiß noch heute (Jahre nach seinem Tod), dass er immer Milka-Schokolade und ein Päckchen Vivil dabei hatte. Und als er damals starb, haben wir Enkel ihm genau das mit auf die Reise gegeben.
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Das ist wirklich voll schön. 😭
Ist so toll, wenn man solche Erinnerungen mitgeben. Hach.
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Und Du hast jetzt die großartige Aufgabe, solche Erinnerungen für Deine Kinder zu erschaffen – das ist doch auch etwas Tolles!
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Ja, auf jeden Fall! Nur dass ich mir im Alltagstrubel leider viel zu wenig die Zeit nehme das auch mal zu reflektieren. Du hast mir jetzt einmal wieder Anlass dazu gegeben. Danke! 🙂
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Gern geschehen. Wahrscheinlich reichen auch in der Hektik des Alters schon kleine Rituale, oder?
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Ja, definitiv. Ohne wären wir schon alle wahnsinnig geworden. Dennoch merke ich, dass die besonderen Dinge fehlen. Weniger für uns Eltern als für die Kids, die teils schon ein Viertel ihres Lebens mit Corona leben.
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Verrückt, oder? Wer hätte das vor zwei Jahren gedacht?!
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Ja, total verrückt. Und wirklich absehbar ist es ja leider noch nicht. 😦
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Den habe ich damals im Kino gesehen.
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Sehr cool! Das war bestimmt ein schönes Erlebnis… 🙂
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Der kam da gut 🙂
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