Heute habe ich den achten Film innerhalb meines Urlaubs gesehen. Fast jeden Tag einer. So einen Lauf hatte ich schon lange nicht mehr und es steigert die Chancen enorm, bis Ende Dezember noch auf Vorjahresniveau (d.h. mindestens 75 Filme) zu kommen. Heute ist die Wahl auf „Fortress: Die Festung“ gefallen, den ich damit vermutlich zum ersten Mal in der ungeschnittenen Fassung gesehen habe…

Fortress: Die Festung (1992) | © Koch Media GmbH
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„Fortress: Die Festung“ ist einer der Filme, die ich während meiner Zivildienst-Zeit entdeckt habe. Damals hatte ich oft Schichten bis 22 Uhr, bin danach meist noch auf ein paar Bier in den örtlichen Kneipen versackt und war dann meist kurz nach Mitternacht zu Hause, wo ich mir noch einen Film angeschaut habe. Das war wohlgemerkt noch vor DVD, Blu-ray und geschweige denn Streaming. Sprich, ich habe die Programmzeitschriften gewälzt und mir jede Nacht ein paar interessante Filme herausgepickt, mit denen ich dann unseren topmodernen Showview-Videorekorder gefüttert habe. Aber ich schweife ab. Auf jeden Fall habe ich „Fortress“, neben u.a. „Wedlock“ (einem anderen Sci-Fi-Fluchtfilm mit Rutger Hauer), in dieser Zeit für mich entdeckt und lieben gelernt.
Man merkt Stuart Gordons Film sein niedriges Budget und die Entstehungszeit deutlich an. Allerdings ist auch unbestreitbar, dass er das Meiste aus seinen Beschränkungen herausholt. Trotz nur weniger Schauplätze, wirkt die Festung stets wie ein realer Ort. Auch die Schauspieler sind durchaus sehenswert: Neben Christopher Lambert in der Hauptrolle, gibt es mit Kurtwood Smith einen echten Genre-Haudegen (u.a. „RoboCop“) zu sehen. Lustig fand ich es zudem, Clifton Collins Jr. in einer sehr frühen Rolle zu sehen, nachdem er mir kürzlich erst in der TV-Serie „Westworld“ über den Weg gelaufen ist. Am beeindruckendsten fand ich jedoch die Aktualität des Films: Von der Ausnutzung von Staatsmacht, über überfüllte Gefängnisse bis hin zur Gefahr durch Künstliche Intelligenz besetzt der Film einige aktuelle Themen. Als die Protagonisten am Ende dann von den USA aus ins sichere Mexiko fliehen, konnte ich mir ein Lächeln nicht verkneifen.
Fazit
Auch wenn „Fortress: Die Festung“ audiovisuell ein wenig Staub angesetzt hat, so konnte mich der Film auch heute noch bestens unterhalten. Ganz kann er sich seines B-Movie-Status nicht erwehren, aber das macht auch nichts. Kein großes Kino, aber ein Film aus einer anderen Zeit, in der Kino einfach noch nicht so sehr wie heute auf Massengeschmack getrimmt war. Mag ich immer noch sehr: 7/10 Punkte.
Den mochte ich schon immer, ebenso wie No Escape (Flucht aus Absolom), wobei ich Letzteren schon mein halbes Leben nicht mehr gesehen habe (wird auch weniger ausgestrahlt als Fortress).
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Stimmt, den gab es neben diesem hier und „Wedlock“ ja auch noch. Muss ich auch mal nach Ausschau halten… 👍
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Müsste ich auch mal wieder schauen. Einer der Filme, die ich zum ersten Mal in viel zu jungen Jahren gesehen habe.
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Ach, damals ist man doch eh nur an die geschnittene Fassung herangenommen… 😉
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Ein Klassiker 😀 Den habe ich tatsächlich früher auch sehr gern geschaut. Sollte das mal wieder nachholen. Merkt man was davon, dass es die ungeschnitte Fassung ist?
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Ja, merkt man. Geht schon ordentlich zur Sache (wenn auch heute FSK 16 völlig okay ist) und die Unrated-Szenen liegen nur in SD vor, was auch auffällt. Insgesamt aber ein rundes Paket, wenn man den Film mag… 🙂
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