Boston – OT: Patriots Day (2016)

Endlich Urlaub! Nach einer äußerst anstrengenden Woche ist es nun endlich soweit. Entspannung, Familie, Freizeit. Leider hat uns der bereits befürchtete Magen-Darm-Fluch eingeholt und meine Frau niedergestreckt. Natürlich pünktlich zum Urlaub. Mehr will ich dazu noch gar nicht sagen. Ich widme mich lieber dem Film „Boston“, den wir gemeinsam begonnen, aber den ich letztendlich alleine beendet habe…

Boston (2016) | © STUDIOCANAL

Boston (2016) | © STUDIOCANAL

Wahre Begebenheit als packender Thriller

Das Attentat vom Boston-Marathon liegt noch nicht lange zurück. Überhaupt noch nicht lange. Und schon wird ein Film daraus gestrickt. Auch wenn ich diese schnelle Verarbeitung von Katastrophen (welcher Art auch immer) ein wenig skeptisch sehe, so muss ich auch zugeben, dass mich Aufarbeitungen nahere historischer Ereignisse, wie z.B. „Captain Phillips“, bisher durchaus mitzureißen wussten. An „Patriots Day“ haben mich die positiven Besprechungen gereizt, wenngleich ich aufgrund von Peter Berg, der immerhin „Battleship“ verbrochen hat, durchaus skeptisch war. Doch die Sorge war unbegründet, stellt er verschiedenste Personen in den Mittelpunkt und bietet über weite Strecken eine dokumentarisch anmutende Aufarbeitung des Anschlags.

Auch wenn mir die groben Eckpfeiler der Ereignisse noch gut im Gedächtnis waren, so fand ich den Film doch erstaunlich spannend und packend inszeniert. Selbst Mark Wahlberg macht als bodenständiger Held eine gute Figur. Dennoch lebt der Film weniger von seinen einzelnen Charakteren, als dem Kaleidoskop an Schicksalen, deren Leben das Attentat von Boston erschüttert hat. Dabei ist „Patriots Day“ weit weniger patriotisch, als man das bei dem Thema erwarten würde.

Fazit

„Boston“ ist eine glaubhaft wirkende Rekonstruktion des Attentats vom Boston-Marathon 2013. Durch die Kombination aus dokumentarischen Aufnahmen und ausgespielten Einzelschicksalen, bleibt der Film extrem packend und weiß sowohl Adrenalin als auch Emotionen heraufzubeschwören: 8/10 Punkte.

7 Gedanken zu “Boston – OT: Patriots Day (2016)

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  2. Dabei ist „Patriots Day“ weit weniger patriotisch, als man das bei dem Thema erwarten würde

    Ich fand den schon sehr patriotisch. Und leider nicht besonders dolle, die Jagd auf die Attentäter via der fiktiven Figur von Marky Mark hatte mich zu keinem Moment abgeholt, genausowenig das überzogene Finale. Da schau ich lieber nochmal Deepwater Horizon 🙂

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    • Die Zusammenführung verschiedener Polizisten in Mark Wahlbergs Charakter fand ich okay, um einen emotionalen Anker zu haben. Die restlichen Figuren wurden ja recht nah an den originalen Personen gespielt und nach ihren Aussagen inszeniert. „Deepwater Horizon“ hätte mich da weniger gereizt, aber vielleicht schau ich doch mal rein.

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  4. Mich hatte der ja im Kino auch gekillt, als dann die Opfer am Ende nochmal gezeigt wird und mir bewusst wurde, dass man bei all dem Scheiß, der in der Presse landet und auf der Welt so passiert eigentlich IMMER nur die Namen der Täter kennt und in Erinnerung hat, aber die Opfer in Vergessenheit geraten.
    Ich kann immer die Leute nicht verstehen, die sofort rumheulen, dass solche Filme ihnen zu patriotisch oder amerikanisch oder so sind. Das wirkt immer so überheblich und ich frage mich dann immer, wie und mit welcher Prämisse soll man denn sonst diesen Film inszenieren?
    Es ist ja basically „Boston – The Movie“, wo einfach die Aussage ist, dass die Bewohner alle an einem Strang gezogen haben und versucht haben, ein Trauma zu bewältigen. Es gab ja in Manchester auch viele Aktionen und viele Leute die sich ein gemeinsames Erinnerungstattoo etc. gemacht haben und sich engagieren etc. während in Berlin beispielsweise, wie ich es empfinde super deutsch reagiert wird und neben einem „Schick die mal alle zu Psychologen!“ da kaum Erinnerungs- oder Aufarbeitungskultur vorhanden ist. Das alles unter Patriotismus zu verurteilen finde ich zu einfach von vielen Menschen.

    Wie fandest du die Darstellung der Frau des einen Terroristen?

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    • Ich fand den Film auch nicht zu patriotisch. Dass dieser Aspekt mitschwingt bzw. einer der Grundbestandteile ist, sollte jedem klar sein. Für mich hat er den Anschlag und die Auswirkungen auf die Stadt noch einmal sehr greifbar gemacht. Bisher kannte ich ja nur die Medienberichte darüber. Natürlich wäre eine gut gemachte Doku noch ein besserer Weg gewesen, doch scheint man sich bei dem Film (wenn man von Wahlbergs Figur absieht) doch recht nahe an der Realität orientiert zu haben. Und ja, die gezeigte Aufarbeitung des Anschlags war auch für mich ein wichtiger Blickwinkel darauf.

      Die Frau hat auf mich einfach wie eine Mitläuferin gewirkt, sehr schwach charakterisiert. Ich hatte das Gefühl, dass dies noch einmal eine ganz eigene Geschichte hätte sein können, der Film nur einen anderen Fokus gelegt hatte.

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