Karate Kid II: Entscheidung in Okinawa – OT: The Karate Kid Part II (1986)

Die Situation ist unverändert: Das Zappelinchen hat weiterhin Corona, die Symptome sind weiterhin sehr mild. Der Rest der Familie ist bisher glücklicherweise verschont geblieben. Glück im Unglück! Wir waren heute viel draußen: Ich bin einen Halbmarathon gelaufen und die anderen waren im Garten. Abends hat sich das Zappelinchen wieder in ihr Zimmer verzogen und einen Film auf dem Tablet geschaut. Für den Zwergofanten und mich gab es „Karate Kid II: Entscheidung in Okinawa“, nachdem uns der erste Teil am Vorabend so gut gefallen hatte. 🥋🏯

Karate Kid II: Entscheidung in Okinawa (1986) | © Sony Pictures Entertainment

Karate Kid II: Entscheidung in Okinawa (1986) | © Sony Pictures Entertainment

Eine typische Fortsetzung der 1980er Jahre

Der Film beginnt mit einem Zusammenschnitt der Ereignisse des ersten Teils. Das fand ich ungewöhnlich und habe ich so noch nicht bewusst bei Filmen erlebt. Weiterhin setzt „Karate Kid II: Entscheidung in Okinawa“ nahtlos nach dem Finale des ersten Teils an, was ich einen netten Kniff fand. Nach diesem Prolog geht es für Mr. Miyagi und Daniel recht schnell nach Okinawa, wo sich der Karatelehrer mit seiner Vergangenheit konfrontiert sieht. Die Geschichte wirkt recht konstruiert und der Film kann sich nicht so recht zwischen ernsthafter Bedrohung und Jugendabenteuer mit Liebesgeschichte entscheiden. Dennoch besitzt der Film und seine Darsteller*innen so viel Charme, dass ich über so manche Ungereimtheit gerne hinweggesehen habe.

Der Zwergofant war wieder komplett drin in der Geschichte. Allerdings hätte er gerne mehr Kämpfe gesehen. Nicht nur den übermäßig brutalen Endkampf. Ein weiterer, völlig berechtigter Kritikpunkt von ihm war, dass man das kleine Mädchen im Sturm die Glocke schlagen ließ und dann einfach draußen gelassen hat. Wo er recht hat, hat er recht! Wer macht denn bitteschön so etwas? Der exotische Schauplatz bietet einiges an Schauwerten, auch wenn man nicht viel daraus gemacht hat. Letztendlich sind es die bekannten Figuren, die den Film tragen und selbst der hanebüchene Grundkonflikt ist in der Welt des Films irgendwie noch glaubwürdig.

Fazit

Wie zu erwarten, ist die Fortsetzung schwächer als der erste Film. Dem Zwergofant wurde das auch schmerzhaft bewusst und er hat darum gebeten, seine vergebenen Punkte für „Karate Kid“ zu erhöhen. Ich mochte auch diesen zweiten Teil. Speziell die nahtlose Anknüpfung zu Beginn des Films sowie die gemeinsame Reise von Meister und Schüler. War sicher nicht nötig, doch ist es eine schöne Erweiterung der Welt: 7/10 Punkte. (Zappelinchen: leider krank in ihrem Zimmer; Zwergofant: 7/10 Punkte.)

Karate Kid – OT: The Karate Kid (1984)

Eine anstrengende Arbeitswoche liegt hinter mir. Das alleine wäre schon genug gewesen, doch leider hat das Zappelinchen seit gestern Corona. Glücklicherweise geht es ihr den Umständen entsprechend gut. Zwar können wir uns zu Hause nicht komplett aus dem Weg gehen, doch das Risiko, für den Filmabend zusammen auf einem Sofa zu sitzen, wollten wir dann doch nicht eingehen. Somit haben wir mit „Karate Kid“ einen Film gewählt, der sie ohnehin nicht interessiert hätte, während das Zappelinchen sich ein eigenes Programm auf ihrem Laptop zusammengestellt hat. 🥋

Karate Kid (1984) | © Sony Pictures Entertainment

Karate Kid (1984) | © Sony Pictures Entertainment

Endlich habe ich diese filmische Lücke geschlossen

Man mag es kaum glauben, doch auch für mich war das die erste Sichtung von „Karate Kid“. Dabei ist es einer dieser Filme, über die auf dem Pausenhof der Grundschule stets gesprochen wurde. Ich weiß nicht, ob meine Eltern sich damals aufgrund der Kampfthematik bewusst dagegen entschieden haben, doch gesehen habe ich ihn nie. Spätestens mit der Netflix-Serie „Cobra Kai“ hat es die Filmreihe wieder in meine Aufmerksamkeit geschafft. Die Blu-rays stehen zudem bereits seit drei Jahren ungesehen im Regal und damit war die Gelegenheit heute ganz willkommen. Der Zwergofant praktiziert seit ca. einem halben Jahr im Verein Judo und hat demnach ein großes Interesse an Kampfsport, selbst wenn es sich hierbei um Karate handelt.

„Karate Kid“ ist unzweifelhaft ein Film der 1980er Jahre – und das liebe ich sehr! Die langsame Art der Inszenierung, der Soundtrack und die, zugegebenermaßen nicht sonderlich gut gealterten, Sprüche wecken Erinnerungen an andere Klassiker dieses filmischen Jahrzehnts. Mr. Miyagis Training („Auftragen, rechte Hand. Polieren, linke Hand.“) ist zudem natürlich in die Filmgeschichte eingegangen und endlich konnte ich das Original unzähliger Parodien sehen. Die Handlung ist wenig überraschend und doch äußerst effektiv erzählt. Man kommt einfach nicht umhin, sich von ihr mitreißen zu lassen. Lustig fand ich es, Elisabeth Shue als Daniels Freundin zu sehen, nachdem ich sie erst kürzlich wieder als Martys Freundin in „Zurück in die Zukunft II“ und Teil drei erlebt habe. Obwohl ich 39 Jahre zu spät zur Party gekommen bin, habe ich mich doch sogleich wie zu Hause gefühlt. Die 1980er sind einfach mein Wohlfühljahrzehnt.

Fazit

Das war nun also „Karate Kid“. Einer der Kultfilme meiner Generation. Ich hatte ein wenig befürchtet, dass man damals dabei hat sein müssen, doch erstaunlicherweise funktioniert die Geschichte auch heute noch wunderbar (zumindest wenn man sie im Kontext ihrer Entstehungszeit betrachtet). Der Zwergofant war auch sehr angetan und hat schwer zwischen acht und neun Punkten geschwankt (Edit: Am Tag danach hat er die Wertung noch auf neun Punkte erhöht). Für mich war es eine recht eindeutige Sache und ich freue mich jetzt schon auf die beiden Fortsetzungen: 8/10 Punkte. (Zappelinchen: leider krank in ihrem Zimmer; Zwergofant: 9/10 Punkte.)

Letztendlich sind wir dem Universum egal – OT: Every Day (2018) (WS1)

Heute war ich Strohwitwer: Frau bullion ist mit ihren Eltern und ihrer Schwester strawanzen, der Zwergofant übernachtet bei einem Freund. Eigentlich hätte ich auch Pläne für das Zappelinchen und mich gehabt, doch diese sind recht kurzfristig ins Wasser gefallen. Also ein Filmabend. Da ich dem Zappelinchen kürzlich den Roman empfohlen hatte, und sie davon recht angetan war, haben wir uns die Verfilmung „Letztendlich sind wir dem Universum egal“ angeschaut. Wie er uns gefallen hat, erfahrt ihr in der folgenden Besprechung. 🎇

Letztendlich sind wir dem Universum egal (2018) | © Splendid Film/WVG

Letztendlich sind wir dem Universum egal (2018) | © Splendid Film/WVG

Eine wirklich schöne Teenager-Romanze

Bei meiner letzten Sichtung war ich ja noch etwas skeptisch. Dieses mal wusste ich jedoch, was auf mich zu kommt. Sprich die Fokussierung von As Geschichte auf den Teil, in dem er bzw. sie Rhiannon kennenlernt. Heute fand ich diesen Fokus sogar recht angenehm, da ich mir vorstellen kann, dass der Film sonst recht fragmentarisch gewirkt hätte. Auch das Einnehmen von Rhiannons Perspektive hat der Geschichte gut getan. Natürlich wirkt die Handlung deshalb, im Vergleich zum Buch, auch viel mehr wie eine Teenie-Romanze, da sich dieses eher mit A und seinem/ihrem Leben auseinandersetzt. Kann man diese Änderung allerdings akzeptieren, erlebt man eine schöne Geschichte, die auch ans Herz geht.

Das Zappelinchen war ziemlich begeistert und hat häufig Parallelen bzw. Unterschiede zum Buch aufgezeigt. Mir kam das sehr entgegen, denn ich konnte mich nicht mehr sonderlich gut an die Vorlage erinnern. Die Inszenierung ist stimmig, die Schauspieler*innen machen ihre Sache gut und As Reise durch die verschiedenen Körper wirkt glaubhaft. Am Ende musste ich fast wieder eine kleine Träne verdrücken. Damit hat der Film sein Ziel doch erreicht. Emotional komplett abgeholt.

Fazit

Ich muss zugeben, dass mir „Letztendlich sind wir dem Universum egal“ dieses Mal noch besser gefallen hat als bei der ersten Sichtung. Dies liegt bestimmt auch am harmonischen Vater-Tochter-Filmabend, der mir wirklich viel bedeutet hat. Buch und Film werde ich nun noch besser in Erinnerung behalten: 8/10 Punkte. (Zappelinchen: 10/10 Punkte;  Zwergofant: war auf einem Übernachtungsgeburtstag)

Jurassic World: Neue Abenteuer – OT: Jurassic World: Camp Cretaceous – Staffel 5

Es heißt Abschied nehmen von der ersten Serie, die ich komplett zusammen mit meinen Kindern geschaut habe. Natürlich geht es um „Jurassic World: Neue Abenteuer – Staffel 5“ und damit den Abschluss der Dino-Serie zum bekannten Franchise. Ich kann schon einmal verraten, dass der Abwärtstrend, der in der vierten Staffel begonnen hat, leider fortgeführt wird. 🦖🤖

Jurassic World: Neue Abenteuer – Staffel 5 | © Netflix

Jurassic World: Neue Abenteuer – Staffel 5 | © Netflix

Ein durchwachsenes und doch schönes Finale

Wir befinden uns weiterhin auf der Insel mit den bösen Robotern und erinnern uns daran, dass Kenjis Vater plötzlich aufgetaucht ist. Er ist das Mastermind hinter all dem Technik-Schnick-Schnack und will, wie wir bald erfahren, ferngesteuerte Dinosaurier erschaffen. Ja, richtig gelesen. Dinos, die sich mit einem Videospiel-Controller steuern lassen. Das war dann auch das Handlungselement, das bei mir für Augenrollen gesorgt hat. Ich mochte ja schon die Roboter aus der vierten Staffel nicht, doch hier ging die Serie dann noch einen Schritt zu weit in die falsche Richtung. Zumindest für mich.

Auf der Habenseite steht weiterhin die Dynamik zwischen den Kindern bzw. Jugendlichen. Speziell dass Yaz und Sammy ein Paar werden fand ich toll. Für meine Kinder war das auch das Normalste der Welt und ich finde es schön, dass solche Handlungsstränge inzwischen beinahe schon beiläufig erzählt werden (übrigens: boykottiert die WM in Katar, spätestens jetzt). Besonders gelungen fand ich auch die letzte Episode, wenn wir einen Blick auf die liebgewonnenen Charaktere nach einem Zeitsprung von ein paar Jahren werfen. Das hat sich wirklich nach einem runden Abschluss angefühlt und so manches Ärgernis der Staffel in den Hintergrund rücken lassen. Insgesamt für mich dennoch die schwächste der fünf Staffeln:

  1. „Jurassic World: Neue Abenteuer – Staffel 3“ (8.1 Punkte)
  2. „Jurassic World: Neue Abenteuer – Staffel 2“ (7.9 Punkte)
  3. „Jurassic World: Neue Abenteuer – Staffel 1“ (7.5 Punkte)
  4. „Jurassic World: Neue Abenteuer – Staffel 4“ (7.3 Punkte)
  5. „Jurassic World: Neue Abenteuer – Staffel 5“ (6.7 Punkte)

Fazit

Vermutlich ist es gut, dass die Serie nun ihr Ende findet, auch wenn meine Kinder das anders sehen. Insgesamt war sie für mich eine positive Überraschung, da ich mir davor kein kindgerechtes Jurassic-World-Setting hätte vorstellen können. Aber die Serie hat funktioniert, was vor allem an den tollen Figuren liegt. Ein schöner Abschluss zu einer durchaus sehenswerten Serie: 7/10 (6.7) Punkte. (Zappelinchen: 10/10 Punkte;  Zwergofant: 8/10 Punkte.)

Stranger Things – Staffel 4

Nachdem ich die ersten drei Staffeln des Netflix-Hits erst Ende 2020 nachgeholt hatte, war meine Wartezeit auf „Stranger Things – Staffel 4“ gar nicht so lang. Gutes Timing von meiner Seite. Auch die vierte Staffel habe ich nicht zur Veröffentlichung geschaut, sondern den Hype abgewartet. Somit konnte ich die Staffel auch bequem am Stück schauen bzw. quasi jeden Tag einen Mini-Spielfilm, denn die Laufzeiten der einzelnen Episoden sind wahrlich episch. Aber ich greife vorweg… 👹

Stranger Things – Staffel 4 | © Netflix

Stranger Things – Staffel 4 | © Netflix

Freddy Krueger im „Stranger Things“-Universum

Nach dem Finale der dritten Staffel waren die Freunde aus Hawkins über die ganze USA verstreut bzw. die ganze Welt, denn Hopper hat es bis in ein russisches Straflager verschlagen. Deutlich andere Voraussetzungen also, als in den bisherigen Staffeln. Die Protagonist*innen sind auch deutlich älter geworden. Teenager*innen mit entsprechenden Problemen. Teenage Angst ist somit auch eines der Hauptmotive der Staffel. Damit einher geht auch das offensichtlichere Thema, nämlich die spezielle Art des Horrors, der in Hawkins Einzug hält. Pate dafür war zweifellos der 80er-Jahre-Slasher „A Nightmare on Elm Street“, an den ich schon seit den ersten Auftritten des neuen Bösewichts Vecna denken musste. Als dann Robert Englund, der als Vecnas erstes Opfer eingeführt wird, einen großen Auftritt hat, fühlte ich mich in meiner Einschätzung bestätigt, spielt er in Wes Cravens wegbereitendem Slasher doch den ikonischen Traum-Killer Freddy Krueger.

Die inhaltlichen Verlagerung von fast schon kosmischem Horror hin zu einem eher intimen Slasher-Setting, steht diametral der ausgewalzten und episch anmutenden Erzählweise gegenüber. Nicht nur, dass die vierte Staffel eine Episode mehr hat, auch die Laufzeit wurde deutlich nach oben geschraubt. Die Standardlänge beträgt somit nun ca. 80 Minuten und steigert sich bis zum Finale sogar noch auf unfassbare 140 Minuten. Im Grunde sieht man also neun Episoden in Spielfilmlänge bzw. hätten aus den neun Episoden mit Überlange auch 13 einstündige Episoden entstehen können, was mir beinahe lieber gewesen wäre. Dabei legt die Serie dennoch ein unfassbares Tempo vor, vor allem an der spritzigen Montage und den schellen Sprünge zwischen den Handlungssträngen liegt. Langeweile kommt keine auf und doch hatte ich manchmal das Gefühl, als hätte die Geschichte schneller vorankommen können bzw. sich mehr auf die Geschehnisse in Hawkins fokussieren sollen.

Ein sehr persönliches und doch episches Finale

Das Finale ist dann wahrlich ein überbordendes Abenteuer: Die Freund*innen schlagen nicht nur eine epische Schlacht im Upside Down, auch in unserer Welt spitzt sich die Lage zu und Hopper darf in seinem russischen Gefängnis eine ganze Horde an Demogorgons und Demodogs zur Strecke bringen. Erst in den letzten Minuten finden alle Handlungsstränge zusammen und die erneute Bedrohung legt sich wie ein düsterer Schatten über Hawkins. Das ist alles wunderbar effektiv inszeniert und man merkt „Stranger Things“ in jeder Sekunde an, dass die Serie zu dem Zugpferd für Netflix geworden ist. Das Produktionsniveau ist wirklich beeindruckend.

Fazit

Insgesamt hat mir die vierte Staffel von „Stranger Things“ extrem viel Spaß gemacht. Auch wenn das Tempo stets hoch war, so hätte ich mir teils doch ein schnelleres Vorankommen in der Handlung bzw. auch mehr ruhigere Szenen zwischen den Figuren gewünscht. Aber das sind nur Details. Insgesamt machen die Duffer Brothers wieder ziemlich viel richtig und die Serie wirkt in ihrem vierten Jahr beinahe schon zu perfekt. Nach wie vor großartige Unterhaltung: 9/10 (9.4) Punkte.

Fresh Off the Boat – Die komplette Serie (Staffel 1 bis 6)

Nach dem Finale von „Superstore“ war ich auf der Suche nach einer neuen Comedy-Serie, welche man abends noch schnell einschieben kann. Aufgrund diverser Empfehlungen bin ich letztendlich auf „Fresh Off the Boat“ gestoßen, was mir auch inhaltlich eine gute Wahl zu sein schien. Nachdem „The Goldbergs“ hier nicht greifbar ist, war ich froh, eine neue Familien-Comedy entdeckt zu haben. 👲🥟

Fresh Off the Boat | © ABC

Fresh Off the Boat | © ABC

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Das schönste Mädchen der Welt (2018)

Der Zwergofant weilt bereits seit heute Mittag auf einem Kindergeburtstag. Somit war der perfekte Zeitpunkt für das Zappelinchen, sich mit „Das schönste Mädchen der Welt“ endlich den Film anschauen, von dem sie schon ewig träumt und für den ihr Bruder noch zu jung ist. Als guter Vater habe ich mich natürlich mit ihr vor dem Fernseher eingefunden… 🎤❤

Das schönste Mädchen der Welt (2018) | © Tobis (Vertrieb LEONINE)

Das schönste Mädchen der Welt (2018) | © Tobis (Vertrieb LEONINE)

Eine schöne Teenie-Romanze aus Deutschland

Bisher haben wir mit den Kindern an Filmabenden eher Kinderfilme angeschaut. Irgendwie logisch. Mit dem Sprung in der Altersfreigabe ging es auch ab in die Teenie-Welt mit zotigen Sprüchen, Sex und Liebe. Auch das war zu erwarten. Ich habe mich dabei fast etwas alt gefühlt und mir vorgestellt, wie es gewesen wäre, hätten unsere Eltern damals „American Pie“ und Co. mit uns zusammen gesehen. Doch der Vergleich hinkt, denn „Das schönste Mädchen der Welt“ ist weit nicht so auf Sex und Fäkalhumor fokussiert, wie der US-Teenie-Klamauk, und ich hatte meine Teenager-Jahre damals schon so gut wie hinter mir. Außerdem hätten meine Eltern auch keine solchen Filme mit mir angeschaut. Auf jeden Fall habe ich mich sehr bewusst in der Rolle des Vaters gefühlt und eine beobachtende Perspektive im Hinblick auf das, was für das Zappelinchen noch ansteht, eingenommen.

Hinter all dem übertrieben coolen Jugendgehabe versteckt sich eine wirklich sehenswerte, moderne Cyrano-de-Bergerac-Adaption mit viel Musik, Humor und Herzschmerz. Die Schauspieler*innen, allen voran Luna Wedler als Roxy und Aaron Hilmer (u.a. „Sløborn“) als Cyril, harmonieren wunderbar miteinander und bringen eine enorme Energie mit. Natürlich ist die Handlung alles andere als überraschend und der Film endet so, wie eben jede andere Cyrano-de-Bergerac-Variante. Macht aber nichts, denn „Das schönste Mädchen der Welt“ hat das Herz am rechten Fleck.

Fazit

Mir hat „Das schönste Mädchen der Welt“ tatsächlich ziemlich gut gefallen. Ohne die (jetzt klinge ich wie der größte Boomer) übertrieben vulgäre Sprache vermutlich noch besser. Das Zappelinchen war auch begeistert, wobei man ihr schon angemerkt hat, dass dies (glücklicherweise!) auch noch nicht so richtig ihre Welt ist. Da stehen uns noch ein paar interessante Jahre bevor. Den Film an sich kann ich durchaus empfehlen: 7/10 Punkte. (Zappelinchen: 9/10 Punkte;  Zwergofant: auf einem Kindergeburtstag)

Die Besprechung ist Teil des CMARCH, der Blogaktion für Kinderfilme des Sneakfilm-Blogs.

Rot – OT: Turning Red (2022)

Schon wieder geht eine Woche zu Ende. Rasend schnell. In vielerlei Hinsicht war sie sehr anstrengend, was größtenteils am weltpolitischen Geschehen liegt. Hinzu kommt die beständige Unsicherheit aufgrund von Corona, was sich durch die Klassen pflügt. Aber Hauptsache Freedom-Day-Bullshit. Genügend Gründe, um mit dem brandneuen Pixar-Film „Rot“ dem Alltag zu entfliehen. Startdatum auf Disney+ war heute. 🐼🏮

Rot (2022) | © Walt Disney

Rot (2022) | © Walt Disney

„Rot“ funktioniert wunderbar auf allen Ebenen

Es ist schon wirklich erstaunlich, wie es Pixar ein aufs andere Mal gelingt, Geschichten zu erzählen, die man so noch in keinem anderen Mainstream-Animationsfilm gesehen hat. „Rot“ ist ein astreiner Coming-of-Age-Film, der sich zu 100% auf den Beginn der Pubertät aus weiblicher Perspektive fokussiert. Auch das Zielpublikum hat sich gewandelt. Bisher haben die meisten Pixar-Filme jüngere Kinder und Erwachsene gleichermaßen angesprochen. Klar, auch „Rot“ funktioniert für alle Altersstufen. Und doch setzt er den Fokus erstmals auf Teenager*innen. Sowohl in der flippigen, teils an Animes erinnernden Inszenierung, als auch inhaltlich. Das dürfte nicht allen Erwachsenen gefallen, welche sich bei „Soul“ oder „Luca“ noch heimisch gefühlt haben.

Der rote Panda, in den sich unsere Protagonistin Mei bei Gefühlsregungen jeglicher Art verwandelt, ist eine wenig subtile Metapher auf die Pubertät. Regisseurin Domee Shi hat „Rot“ jedoch so unterhaltsam inszeniert, dass dies zu keinem Zeitpunkt plump oder forciert wirkt. Die fantastischen Elemente fügen sich erstaunlich gut in die doch eher realistische Welt ein, was wirklich bewundernswert ist. Selten habe ich Teenage Angst so intensiv, emotional und nachvollziehbar umgesetzt gesehen. Ich habe in vielen Szenen wirklich mit Mei mitgelitten. Auch als Elternteil habe ich mich erkannt, denn hier liegt der Schmerz auf der anderen Seite. Und es wird unausweichlich zu Auseinandersetzungen kommen bzw. kommt es ja jetzt schon, denn der Wandel ist unaufhaltsam und wir werden uns auseinanderleben. Aber nicht verlieren. Diese Botschaft ist wahrhaftig und hat mich wirklich berührt.

Fazit

„Rot“ ist anders, als die meisten anderen Animationsfilme des Studios. Der Film hat mich berührt und auch zum Nachdenken gebracht. Wenn in den nächsten Tagen der rote Panda einmal wieder aus dem Zappelinchen herausbricht, dann werde ich vielleicht nachsichtiger sein. Auch bei den Kindern kam der Film gut an, wenn auch wohl, zumindest für den Zwergofanten, auf einer anderen Ebene. Auf jeden Fall eine dicke Empfehlung: 9/10 Punkte. (Zappelinchen: 10/10 Punkte;  Zwergofant: 9/10 Punkte.)

Die Besprechung ist Teil des CMARCH, der Blogaktion für Kinderfilme des Sneakfilm-Blogs.

Jurassic World: Neue Abenteuer – OT: Jurassic World: Camp Cretaceous – Staffel 4

Animationsserien sind in Zeiten der Pandemie wohl viel einfacher zu produzieren, weshalb wir ein halbes Jahr nach der dritten Staffel auch schon in den Genuss  von „Jurassic World: Neue Abenteuer – Staffel 4“ kamen. Die Freude war, gerade bei den Kids, riesig und auch ich war gespannt, wie das Abenteuer weitergeht… 🦖🤖

Jurassic World: Neue Abenteuer – Staffel 4 | © Netflix

Jurassic World: Neue Abenteuer – Staffel 4 | © Netflix

Wenn Roboter gegen Dinosaurier kämpfen

Die erste Episode fand ich direkt großartig und ich habe mich sehr gefreut, wieder mit Darius, Brooklynn, Kenji, Sammy, Yaz und Ben vereint zu sein. Die Dynamik zwischen den Teenager*innen funktioniert inzwischen einfach und das Setting auf dem Boot hat mir auch gefallen. Danach geht es für unsere Gruppe auf eine neue Insel, wo sie sich zunächst mit einem Säbelzahntiger konfrontiert sehen. Das fand ich etwas schade, da ich tatsächliche Dinosaurier spannender finde als Säugetiere der Eiszeit. Dennoch hat dieses Element in die Welt gepasst und war eine durchaus konsequente Fortführung der Geschichte. Danach wird es recht wild und als größte Bedrohung werden Robotor, B.R.A.D.s genannt, eingeführt. Und ein Konzern, der durch Dinokämpfe Geld verdienen will. Da hatte mich die Serie ein wenig verloren.

Die Handlung spielt zu großen Teilen in steril wirkenden Laboren oder Fabrikhallen. Die Dinosaurier sind nicht mehr bedrohlich, sondern werden eher als Opfer inszeniert. Hinzu kommt der starke Fokus auf den Bösewicht Kash und seine B.R.A.D.s, was für mich eine seltsame Entscheidung war. Dabei bleibt „Jurassic World: Neue Abenteuer“ durchaus unterhaltsam, spannend und spaßig. Ich hätte mir jedoch eine andere Fortführung der Geschichte gewünscht. Ohne die nach wie vor gelungene Gruppendynamik und die Begeisterung meiner Kids hätte ich diese Staffel, nach dem starken Einstieg, wohl noch schwächer wahrgenommen.

Fazit

Nach der wirklich starken dritten Staffel war die vierte für mich eine kleine Enttäuschung. Immer noch sehenswert, doch wenn die Tendenz so weitergeht, wird mich die Serie über kurz oder lang verlieren. Den Cliffhanger am Ende fand ich gelungen und die Kids sind fast ausgerastet, weil die Staffel nun schon wieder vorbei ist. Mal sehen, wann es weitergeht: 7/10 (7.3) Punkte. (Zappelinchen: 10/10 Punkte;  Zwergofant: 8/10 Punkte.)

Spider-Man: Far From Home (2019)

Aktualisierung: Ich habe „Spider-Man: Far From Home“ am 28. Oktober 2024 zum ersten Mal mit den Kindern gesehen und eine aktualisierte Besprechung veröffentlicht.

Während der Hype rund um „Spider-Man: No Way Home“ bereits am Abklingen ist, bin ich heute mit dem Vorgänger „Spider-Man: Far From Home“ einmal wieder ins Marvel Cinematic Universe (MCU) zurückgekehrt. Nach über zwei Jahren, denn so lange ist es für mich her, dass ich mit „Avengers: Endgame“ die große Schlacht gesehen habe. Ein guter Zeitpunkt für die Rückkehr… 🕷🕸

Spider-Man: Far From Home (2019) | © Sony Pictures Home Entertainment

Spider-Man: Far From Home (2019) | © Sony Pictures Home Entertainment

Hilfe, die Superhelden kommen

Mich konnten die Trailer damals nicht sonderlich begeistern. Das sollte der Film nach dem großen Finale sein? Ein Reiseabenteuer? Ich musste eher an die Griswolds und „Hilfe, die Amis kommen“ denken, als an den nächsten MCU-Film. Zudem war mir der großartige Animationsfilm „Spider-Man: A New Universe“ noch zu gut im Kopf, der die Figur für mich nahezu perfekt eingefangen hat. Dann aber habe ich nach dem Laufen zufällig zum Spider-Man-Shirt (siehe unten) gegriffen, was ich letztendlich als Zeichen für die Wahl des heutigen Films wertete. Also ab auf den Schultrip quer durch Europa!

Erstaunlicherweise haben mir gerade die entspannten Coming-of-Age-Szenen auf dem Schultrip besonders gut gefallen. Vielleicht weil ich selbst einmal wieder Urlaub nötig hätte. Das 3D entfaltete zudem seine Wirkung und ich wähnte mich beinahe in Venedig, den österreichischen Bergen oder Prag. Herrlich! Die großen Actionszenen hätte es für mich gar nicht so sehr gebraucht, doch gehören diese eben zum MCU dazu. Auf jeden Fall war die Effektschlacht beeindruckend, gerade was die Qualität der computergenerierten Bilder angeht. Extrem kurzweilige Unterhaltung. Mysterio als Bösewicht fand ich auch gelungen, zumal seine Fähigkeiten für einige interessante, visuelle Spielerein herhalten dürfen.

Marvel Cinematic Universe: Phase 3

Mit „Spider-Man: Far From Home“ habe ich nun die komplette dritte Phase des MCU gesehen. Auch wenn die meisten Sichtungen schon sehr lange zurückliegen, möchte ich mich dennoch an einem Ranking versuchen:

  1. „Avengers: Endgame“ (9 Punkte)
  2. „Avengers: Infinity War“ (8 Punkte)
  3. „Guardians of the Galaxy Vol. 2“ (8 Punkte)
  4. „The First Avenger: Civil War“ (8 Punkte)
  5. „Thor: Tag der Entscheidung“ (8 Punkte)
  6. „Spider-Man: Far From Home“ (8 Punkte)
  7. „Doctor Strange“ (8 Punkte)
  8. „Black Panther“ (7 Punkte)
  9. „Spider-Man: Homecoming“ (7 Punkte)
  10. „Ant-Man and the Wasp“ (7 Punkte)
  11. „Captain Marvel“ (7 Punkte)

Fazit

„Spider-Man: Far From Home“ war für mich heute genau der richtige Film zur richtigen Zeit: extrem unterhaltsam, Urlaubsstimmung und mitreißende Action. Hat mir sogar noch besser gefallen als der Vorgänger. Jetzt habe ich auch wieder Blut geleckt und werde dank Disney+ vermutlich noch die nächsten Wochen im MCU verweilen. Perfekte Blockbuster-Unterhaltung: 8/10 Punkte.