Ein weiterer Tag mit Rückenschmerzen geht zu Ende. Jedoch habe ich das Gefühl, dass es langsam besser wird. Jetzt da der Urlaub zu Ende ist. Einmal wieder typisch! Da wir am Wochenende eine Übernachtungsgästin haben, stand heute noch ein Filmabend im Familienkreis auf dem Programm. Unsere Wahl ist auf „Ready Player One“ gefallen. Warum und wieso und wie der Film heute bei uns ankam, lest ihr in der folgenden Besprechung… 👾

Ready Player One (2018) | © Warner Home Video
Meine kurze Geschichte mit VR
Ich hege seit jeher eine große Faszination für VR. Vor inzwischen beinahe 10 Jahren habe ich über „Virtual Reality mit Oculus Rift, Google Cardboard und ähnlichen Systemen“ geschrieben. Das Oculus Rift DK1 war damals sogar meine erste Begegnung mit VR. Danach bin ich in die Welt der Cardboard-ähnlichen Brillen eingestiegen und habe diverse VR-Apps auf dem Smartphone ausprobiert. Ein kurzes Vergnügen. Zeitsprung in den Oktober 2024: Neben der unbezahlbaren Apple Vision Pro hat Oculus bzw. inzwischen Meta die Quest 3 veröffentlicht, welche dank globalem Preisnachlass sowie Rabattaktionen endlich erschwinglich war. Seit einer knappen Woche habe ich die VR-Brille (aufgrund des Rückens leider nur eingeschränkt) ein wenig testen können und bin komplett begeistert, welch großen Schritt die Technik in den letzten 10 Jahren seit dem ersten Oculus Rift Development Kit gemacht hat. Auch der Rest der Familie, allen voran der Zwergofant, ist fasziniert. Kein Wunder also, das die Vorfreude auf „Ready Player One“ groß war.
Willkommen in der OASIS!
Doch nun genug von meinen neuerlichen VR-Ausflügen (dazu folgt zu gegebener Zeit vielleicht noch ein extra Artikel) und zum Film: Ich habe Ernest Clines Roman damals verschlungen. Er war genau mein Ding und ich habe mich durch die unzähligen Popkulturreferenzen komplett abgeholt gefühlt. Ja, so einfach bin ich gestrickt. Steven Spielbergs Filmadaption hat mir beim ersten Mal auch sehr gut gefallen, wenngleich ich doch enttäuscht war ob der vielen Änderungen. Bei der heutigen Sichtung hatte ich das Buch gar nicht mehr so präsent im Kopf und den zweiten Teil „Ready Player Two“ habe ich nie gelesen. Der Hype ist verflogen und ich konnte somit entspannter auf die Verfilmung blicken. Gerade im Hinblick auf meine aktuellen VR-Erfahrungen ist es schon erstaunlich, wie gut Cline bzw. Spielberg diese Welt visuell weitergedacht hat. Das war für mich heute wohl der faszinierendste Aspekt. Auch dass die Technik in der Welt von „Ready Player One“ eindeutig den Massenmarkt erreicht hat. Ich bin mir sicher, das wird uns auch noch bevorstehen. Vielleicht eher in Richtung Augmented Reality bzw. Mixed Reality, doch wenn der Sprung in den nächsten 10 Jahren ähnlich groß ist, wie in den letzten 10 Jahren, dann sind wir von der OASIS gar nicht mehr so weit entfernt. Nur eben mit den 80% Werbung im Sichtfeld der User, wie von Bösewicht Nolan Sorrento prophezeit, wenn die Hoheit bei Meta bleibt.
Die Handlung des Film ist eine recht klassische Dystopie, nur eben mit großem Abenteueraspekt, der unsere Held:innen auf eine Schnitzeljagd durch virtuelle Welten führt. Szenen wie der Besuch von „The Shining“ sind großartig, andere dagegen zu überladen. Aber ja, auch das macht im Kontext des Films Sinn. Auch die popkulturellen Referenzen sind teils zu viel des Guten. Da mag ich es lieber dezent, wenn z.B. Alan Silvestri beim Einsatz des Zemeckis-Cube noch einmal sein „Zurück in die Zukunft“-Thema anspielt. Insgesamt hätte ich mir noch mehr Eintauchen in die Vergangenheit James Hallidays gewünscht. Dafür gerne weniger Action. Aber ich habe ja auch schon festgestellt, dass ich in der virtuellen Realität lieber gemächlich meine Umgebung erkunde und keine wilden Schießereien mag.
Fazit
Ich hatte heute wieder sehr viel Spaß mit „Ready Player One“. Gerne hätte ich mich noch länger in dieser Welt aufgehalten. Ob der Film zum zweiten Teil noch jemals kommen wird? Der Zwergofant war ziemlich begeistert und das Zappelinchen zumindest angetan. Wenn jemand von euch in Metas VR-Welten unterwegs ist, gebt gerne Bescheid. Ich stehe noch ganz am Anfang. Doch irgendwann werde ich vielleicht, wie Parzival in diesem Film, auf größere Entdeckungstour gehen: 8/10 Punkte. (Zappelinchen: 7/10 Punkte; Zwergofant: 9/10 Punkte.)