Das Waisenhaus – OT: El Orfanato (2007)

Bei einem spontanen DVD-Abend haben wir uns gestern Abend Juan Antonio Bayonas „Das Waisenhaus“ angesehen. Erhofft hatte ich mir angenehmen Grusel im Stil von Alejandro Amenábars „The Others“, den ich auch bekam. Die Spanier scheinen mir in diesem Genre einfach zu liegen.

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Viel möchte ich von der Handlung nun gar nicht verraten. Sie ist – innerhalb der Grenzen ihres Genres – zwar nicht sonderlich innovativ, weiß aber dennoch durch teils überraschende Wendungen zu überzeugen. Nüchtern betrachtet eine absolut stimmige Gruselgeschichte. Was Bayonas Film so mitreißend macht, ist seine atmosphärische Inszenierung. Nicht umsonst hat Guillermo Del Toro („Pans Labyrinth“) Regisseur Bayona bei der Entstehung des Films unterstützt, erinnert er atmosphärisch doch sehr an seine eigene Geistergeschichte „The Devil’s Backbone“, was in jeder Hinsicht als Kompliment zu verstehen ist.

Neben der ruhigen und sehr emotionalen Inszenierung hat der Film dennoch einige sehr effektive Schockszenen zu bieten. Diese entspringen glücklicherweise weniger der entsprechend gewählten musikalischen Untermalung, sondern einer äußerst beunruhigenden Atmosphäre. Auch das Ende des Films ist keinesfalls lockerleicht und am nächsten Tag bereits wieder vergessen. Es bleibt in Erinnerung. Nicht selbstverständlich für einen Genrefilm.

Juan Antonio Bayonas „Das Waisenhaus“ ist wunderbar stimmige Gruselunterhaltung. Zwar kommt er nicht ganz an die Spitze des Genres heran, ist Freunden atmosphärischer Horrorfilme jedoch auf jeden Fall ans Herz gelegt. Wunderbar gruselig. Selbst an lauschigen Frühlingsabenden: 8/10 Punkte.

11 Gedanken zu “Das Waisenhaus – OT: El Orfanato (2007)

  1. Ich fand den echt extrem 08/15 – ist bei mir total durchgefallen.

    Erhofft hatte ich mir angenehmen Grusel im Stil von Alejandro Amenábars “The Others”

    Der ist ja auch nur „The Sixth Sense“ in einer Villa.

    Es bleibt in Erinnerung.

    Bei mir jedenfalls nicht 😉

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  2. Ja, sehe ich auch so. Hat alles wie aus einem Guss gewirkt. Keine aufgesetzten Geistereffekte o.ä. Dafür ein heftig explizit grafischer Moment, den ich so nicht erwartet hätte. Insgesamt einmal mehr formidables Genrekino aus Spanien.

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  3. Ich empfand auch das Ende als sehr gelungen. Nachdem viele Filme in den letzten Jahren zwar stimmig beginnen, aber ein haarstraeubendes Ende aufweisen, hat mich „Das Waisenhaus“ da sehr angenehm ueberrascht.

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  4. Ganz genau. Der Twist war glücklicherweise nicht auf reinen Selbstzweck hin ausgerichtet. Er führte die begonnenen Handlungsfäden stimmig zusammen, besonders auf emotionaler Ebene. Zudem gibt es genug Interpretationsspielraum, um das Kopfkino noch etwas weiterlaufen zu lassen. Fand ich auch angenehm.

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