WandaVision – Die komplette Miniserie (2021)

Wir haben die erste Serie des neuen Jahres beendet (nachdem wir sie schon im November 2024 begonnen hatten): Bisher habe ich die Marvel-Serien, welche im Rahmen des MCU entstanden sind, komplett ignoriert. Da wir inzwischen die dritte Phase des MCU abgeschlossen haben, wollte ich die Serien doch einmal angehen. Da die Kinder sich in dem Universum ohnehin wohl fühlen, und wir gerade keine andere gemeinsame Serie haben, sind wir mit „WandaVision“ zusammen in dieses Abenteuer gestartet. 📺

WandaVision | © Walt Disney

WandaVision | © Walt Disney

Ein für Marvel erfrischend innovatives Konzept

Ich liebe klassische TV-Sitcoms. Auch wenn ich erst Ende der 1990er mit „Friends“ und „Seinfeld“ so richtig in das Genre eingestiegen bin, so habe ich im Nachgang doch auch Gefallen an Klassikern wie „The Mary Tyler Moore Show“ gefunden. Somit war ich einigermaßen darauf vorbereitet, was uns in „WandaVision“ erwarten sollte: Jede Folge besteht (gerade zu Beginn) aus einer kompletten Sitcom-Episode, welche das Beziehungsleben von Wanda und Vision portraitiert. Dabei bewegt sich die Serie durch die TV-Jahrzehnte und wir beginnen in den 1950ern und arbeiten uns bis in die 2000er Jahre vor. Dabei kopiert die Serie den Stil der Vorlagen so gut, dass es eine Freude ist. Am Anfang bekommen wir 4:3-Bilder in schwarz-weiß zu sehen, irgendwann kommt Farbe ins Spiel und der Look erinnert an verwaschene NTSC-Bilder. Auch inhaltlich wird Humor und Schauspiel der unterschiedlichen Dekaden perfekt kopiert. Es ist wahrlich eine Freude dem zuzusehen. Die 1990er Episode gibt uns eine Szenerie, welche eine 1:1-Kopie von „Malcolm in the Middle“ ist und dennoch perfekt den Inhalt der Serie weiterführt. Eine Mockumentary à la „Modern Family“ ist dann die letzte Episode mit Sitcom-Bezug. Danach war es fast schon schade, dass die typische Marvel-Realwelt immer häufiger Einzug in die Folgen hält.

Am Ende wird mit Agatha Harkness, die mit „Agatha All Along“ inzwischen ihre eigene Serie bekommen hat, noch eine neue Figur eingeführt. All das und eben die Szenen, die in der Realwelt stattfinden, sind eher nach dem Schema F inszeniert und haben auch inhaltlich nichts Weltbewegendes zu bieten. Eben Standard-Marvel-Kost. Alles davor ist jedoch großartig und ich mochte auch die Tragik der finalen Episode sehr gerne. Dem Rest der Familie ging es übrigens genau anders und für sie war es zu viel seltsames Sitcom-TV-Gedöns und zu wenig Marvel, wie sie es kennen. Das ist aber auch nicht sonderlich verwunderlich, fehlen den Kindern doch noch die Referenzen zu den klassischen Sitcoms. Für mich hat die Serie auf jeden Fall wunderbar funktioniert und sie war ein absolut gelungener Einstand in die MCU-Serienwelt.

Fazit

Mir ihrer ersten Serie hat Marvel direkt einen Volltreffer gelandet. Ich hätte es nicht für möglich gehalten, dass das MCU solch ein innovatives Konzept hervorbringt. Gegen Ende wird dieses leider etwas verwässert, was dem positiven Gesamteindruck allerdings keinen Abbruch tut. Ich bin nun gespannt, was sonst noch an MCU-Serien auf uns zukommt: 8/10 (8.4) Punkte. (Zappelinchen: 6/10 Punkte; Zwergofant: 7/10 Punkte.)

15 Gedanken zu “WandaVision – Die komplette Miniserie (2021)

  1. Glückwunsch, dass ihr es geschafft habt! Die Serien bieten einen solchen Mehrwert und sind vom Stellenwert her genauso wichtig wie die Filme. Ich begrüße vor allem sehr, dass kreative Konzepte wie „WandaVision“ hier ihren Raum haben, die auf der Leinwand nicht funktionieren würden. Das ist auf jeden Fall eines der absoluten Schmuckstücke, das ihr da gesehen habt. Gerade weil die Geschichte sowohl in zwei Filmen als auch einer Serie fortgeführt wird. Hier werden nämlich gleich mehrere Handlungsstränge eröffnet (Wanda, Vision, Agatha und Monica). Die Serie macht auf jeden Fall deutlich mehr Spaß, wenn man die Referenzen einordnen kann.
    Gehts dann weiter mit „Falcon and the Winter Soldier“ oder „Black Widow“? Sind beide fast zeitgleich erschienen.

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    • Dem kann ich nur zustimmen. Hat mir auch ausgesprochen gut gefallen, gerade die ersten Episoden, als man noch gar nicht so genau wusste, worauf alles hinausläuft.

      Vermutlich machen wir erst einmal mit „Falcon and the Winter Soldier“ und dann auch „Loki“ weiter, was die nächste Serie (zumindest Staffel 1) ist, die man braucht um die Filme der Phase 4 zu verstehen. Zumindest, falls ich das wiederum richtig verstanden habe. Die Filme bis „Shang-Chi…“ kenne ich bereits und die will auch mit den Kids zusammen schauen dieses Mal. Bisher waren mir nur die Serien ein zu großer Brocken.

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      • Genau, von „Loki“ nur die erste Staffel. Denn die zweite spielte nach „Ant-Man & the Wasp: Quantumania“. Zumindest der nächste Doctor Strange wird belohnend, wenn man jetzt „WandaVision“ als Anknüpfpunkt nimmt, denn Wandas Entwicklung baut darauf auf.

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      • Danke dir für die Infos! Dann hatte ich es schon richtig im Kopf und klingt alles auch „machbar“. Vermutlich kann ich „Hawkeye“ auslassen bzw. erst einmal zurückstellen?

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      • „Hawkeye“ auf keinen Fall auslassen. Das setzt „Black Widow“ fort und ist gleichzeitig ein Knoten, der in verschiedene Richtungen führt („Daredevil“, „Thunderbolts“, „Echo“, „The Marvels“). Das ist sogar eine der wichtigsten Serien für das große Ganze. Entscheidend ist die Reihenfolge. Auf keinen Fall vor „Black Widow“ schauen, da es die direkte Fortsetzung ist. Clint und Natascha sind ja eng miteinander verzahnt.

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      • Oha, da bin ich ja einmal gespannt. Ich befürchte, irgendwann muss ich einsehen, dass ich nicht alles sehen kann („Daredevil“, „Echo“ und Co. werde ich wohl eher auslassen, da das die Kids noch nicht mitschauen können). Aber „Hawkeye“ ist dann auch gesetzt. Danke für die Erklärung!

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  2. Ich hab die auch gerne geschaut und mochte die Bezüge zu bekannten Serien. Ja, für unsere Generation funktioniert das wohl. Als wir den neuen Deadpool geschaut haben, wo sie (ohne zu spoilern) bekannte Figuren zurück geholt haben, saß der Sohn auch neben uns und ich musste ihm manches erklären. Ohje, da merkt man, man wird alt. Ich finde aber die Figur Wanda an sich gut und mag die Dynamik zwischen ihr, Vision und ein zwei anderen Charakteren aus der Serie… aber die Serie wird noch eine große Rolle spielen und deshalb ist viel von dem Marvel-Sachen, die dann nach und nach kommen, eben doch wichtig für andere Filme und Serien…

    Wir werden wohl mit Loki erst einmal anfangen und dann Wanda… mal sehen, was der Sohn sagt. Morgen Abend geht es vermutlich los.

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    • Wie alt ist dein großer Sohn nochmal? Der Zwergofant würde den neuen „Deadpool“ auch liebend gerne schauen, aber bin darauf nicht eingegangen, weil der nicht nur ab 16 ist, sondern ja auch recht brutal sein soll. Dauert ja eh noch etwas, bis wir „offiziell“ bei dem Film angekommen sind. Den ersten „Deadpool“ würde ich momentan auch noch als zu hart für ihn empfinden. Oh, da bin ich schon gespannt, wie die Serie Bezug auf andere Filme usw. nimmt. Wenn ich es richtig sehe muss ich vorerst „nur“ noch „Loki“ sehen, um dann das Multiversensthema zu verstehen. Mal sehen, wann wieder mehr Zeit für Serien ist.

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      • Er ist jetzt knapp 14… ja, dadurch das Deadpool mit so viel Humor überlagert ist, war es alles nicht so schlimm. Es ist halt total überspitzt. Aber da sollte man wirklich auch individuell auf sein Kind schauen und was geht. Er konnte viele Jahre nicht mal Disneyfilme schauen, weil er mit dem Spannungsbogen nicht klar kam. Das hat sich in den letzten zwei Jahren massiv geändert. Sicher auch durch Zocken, Oberschule usw…

        Wenn man mal davon absieht, dass dieses Kind jetzt seit einem Monat auf einmal zu mir runterschaut.

        Aber als wir zum Beispiel mit Harry Potter angefangen hatten, mussten wir uns von Film zu Film vortasten, weil die ja auch wirklich immer düsterer wurden.

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      • Ah, fast 14 schon. Dann hat er beinahe 2 Jahre Vorsprung vor dem Zwergofanten. Ich glaube mit 14 würde ich das evtl. auch mal versuchen, wenn ich den Film vorab gesichtet habe. Ich klammere mich da auch gar nicht so an die Freigabe und du hast völlig recht, dass es sehr individuell was Kinder und auch Filme angeht. Danke dir für die Einordnung!

        Von „Harry Potter“ hatten wir nur den ersten vor ein paar Jahren versucht und der war gegen Ende (das Schachspiel!) schon viel zu gruselig für die Kids. Werden wir aber im nächsten Winter noch einmal angehen.

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