Nach einem längeren Comedy-Ausflug in die heile (und ein wenig naive) Welt der 80er Jahre mit „The Goldbergs“, bin ich mit „Black-ish – Season 3“ wieder zur höchst relevanten und sozialkritischen Comedy der Gegenwart zurückgekehrt. Warum das nicht mehr ganz so gut funktioniert, wie noch in der zweiten Staffel (und dennoch ganz wunderbar ist), erörtere ich in meiner Besprechung…

Black-ish – Season 3 | © ABC Studios
Ein sozialkritisches Schlagzeugsolo später
Ich weiß nicht, ob es mir bisher einfach nicht so sehr aufgefallen ist, oder ob die Autoren den formalen Aufbau von „Black-ish“ in dieser Staffel tatsächlich stärker vereinheitlicht haben. Nahezu jede Episode beginnt mit einer Montage aus historischem Material und/oder Stock-Footage und setzt damit den inhaltlichen Schwerpunkt für die nächsten zwanzig Minuten. Meist aus Perspektive des Familienvaters erzählt, beginnt somit die Verarbeitung eines sozialpolitischen Missstandes, was zudem in eine humorige Rahmenhandlung eingebettet ist. Diese Struktur funktioniert wirklich gut, doch wenn man täglich oder auch nur alle paar Tage eine Episode schaut, dann nutzt sich dieser Kniff doch irgendwann ab. Dennoch darf man nicht vergessen, dass nahezu alle Sitcoms nach einem bestimmten Schema ablaufen und „Black-ish“ zumindest noch gesellschaftlich relevant ist.
Mit Bows Schwangerschaft und den Vorbereitungen zu Zoeys Auszug stehen auch ganz private Umbrüche bei den Johnsons an. In Kombination bekommen wir somit erneut einen unterhaltsamen Mix aus Familien-Comedy und Sozialkritik präsentiert. Das funktioniert meist recht gut, manchmal hätte ich mir jedoch mehr Fokus gewünscht. Vermutlich würde das Konzept mit einer 13-Episoden-Staffel besser aufgehen, als mit den 24 Episoden einer klassischen Network-Serie.
Fazit
Insgesamt hat mir auch das dritte Jahr mit den Johnsons viel Freude bereitet. Dennoch nutzt sich die Formel so langsam ab, was weniger den nach wie vor relevanten Themen, als der repetitiven Präsentation geschuldet ist. Reinschauen lohnt sich dennoch, da dieser Mix aus gesellschaftlich relevanten Themen und oft quatschiger Familien-Comedy doch recht einzigartig ist: 8/10 (7.7) Punkte.
In Season 3 meine ich taucht doch auch das erste Mal Rainbows Bruder Bo auf, dessen Figur mir eher auf die Nerven gegangen ist. Insgesamt fand ich die Staffel schwächer als ihre Vorgänger, aber noch okay. Ende S4 war ich dann draußen, auch weil (ähnilch wie bei Modern Family) den Autoren keine guten Geschichten mehr für die Kinder eingefallen sind.
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Hmm, das klingt ganz so, als würden sich meine Befürchtungen bestätigen. Habe schon mit Staffel 4 angefangen und stelle noch mehr fest, dass es eben nur mehr vom gleichen ist, aber nicht mehr wirklich etwas Neues. Sympathisch ist das alles dennoch und bis ich eine neue Half-Hour-Comedy finde, bleibe ich vorerst dran.
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