Nachdem ich mich mit „11.22.63 – Der Anschlag“ zurück in die 1960er Jahre begeben habe, um das Attentat auf JFK zu verhindern, bliebt ich gleich dort und habe mit der Mini-Serie „The Kennedys“ mehr über den historischen Hintergrund erfahren. Ob sich die acht Episoden der in den USA umstrittenen Serie gelohnt haben, erfahrt ihr in der folgenden Besprechung…
Historisch korrekte Fiktion?
Was die Geschichte der Kennedys angeht fällt mein Wissen eher dünn aus und speist sich größtenteils aus Film und Fernsehen: die Kuba-Krise, das Attentat auf JFK samt nachfolgender Ereignisse bis hin zur Ermordung Robert F. Kennedys. Auch war mir bewusst, dass der ehemalige Präsident John F. Kennedy und seine Gattin Jackie einen fast schon mythischen Ruf besitzen. Kein Wunder also, dass die Serie in den USA eher negativ aufgenommen wurde, zeichnet sie die bekannten Personen und speziell Patriarch Joseph P. Kennedy eher als machthungrige und instabile Charaktere, denn als Vorzeigefamilie. Ob diese Version nun historisch korrekt oder völlig an den Haaren herbeigezogen ist, kann ich nicht beurteilen. Nach ein wenig Recherche scheint durchaus etwas dran zu sein. Ob jedoch die Schwerpunkte richtig gesetzt wurden?
Am besten man betrachtet „The Kennedys“ als Unterhaltungsserie mit historischem Kern. Dann erlebt man ein wenig Soap-Opera, ein wenig Zeitkolorit und ein wenig Polit-Drama. Das alles ist hochklassig inszeniert und auch die Schauspieler (u.a. Greg Kinnear als John F. Kennedy) können größtenteils überzeugen. Was den Erzählrhythmus angeht hätte ich mir tatsächlich ein wenig mehr Ausgewogenheit gewünscht: Es wird ein historisches Ereignis nach dem anderen abgehakt und von einem Skandal zum nächsten gesprungen. Das wirkt nicht nur ziemlich gehetzt, sondern lässt der Faszination für die Kennedys auch nur wenig Raum. Somit wird zwar ein Gegenpol zum vorherrschenden Bild gesetzt, ein wirklich rundes Bild ensteht dadurch aber auch nicht.
Fazit
Auch wenn die Serie bei Weitem nicht perfekt ist, so empfand ich sie doch als sehr interessant und durchaus mitreißend. Mit ein paar mehr Episoden und einer differenzierteren Betrachtung, hätte „The Kennedys“ eine wirklich famose Mini-Serie werden können. So bleibt letztendlich eine ein wenig unausgewogene Mischung aus Historiendrama und Soap-Opera, was gerade bei dieser Thematik ein wenig unglücklich erscheint. Wenn man sich für das Thema interessiert, kann man guten Gewissens reinschauen und wird durchaus Freude mit den acht Episoden der Serie haben: 8/10 (7.8) Punkte.
Die Serie… kenne ich nicht.
Nicht mal vom Namen her.
Das muss ich jetzt erst mal verdauen.
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Ha, endlich bin ich dir mal einen Schritt voraus. Auch wenn die Serie von 2011 ist… 😁
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Oh, ein neuer Header. Schick, schick.
Schön, dass es die Serie auf deinen Schirm geschafft hat. Ich mochte damals viele Aspekte, aber die fehlende Differenzierung zwischen Faktizität und Fiktionalität war dann doch manchmal etwas schwierig (s. Sinatra, der die Mafia zum Kennedy-Wahlsieg anstiftet). Man kann die Serie aber ganz gut gucken und Barry Pepper fand ich herausragend als RFK.
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Und ich dachte schon du bist der Einzige, der die Käfer vermisst. Ist sonst auch noch niemandem aufgefallen…
Freut mich, dass die die Serie auch gefallen hat. Deine Punkte kann ich gut nachvollziehen. Barry Pepper fand ich zu Beginn gewöhnungsbedürftig, dann aber immer stärker. Schön ihn mal wieder zu sehen.
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Die lief auf Arte oder? Hatte ich damals gesehen. Kann mich an nichts erinnern. Außer dass Barry Pepper gut war.
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Puh, das weiß ich nicht. Habe mir schon vor längerer Zeit die Blu-ray-Box gekauft. Inzwischen läuft die Serie auch auf Amazon Prime.
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