Der Hobbit: Smaugs Einöde – OT: The Hobbit: The Desolation of Smaug – Extended Edition (2013) (WS2)

Aktualisierung: Ich habe „Der Hobbit: Smaugs Einöde“ am 26. Dezember 2023 zum ersten Mal mit den Kindern gesehen und eine aktualisierte Besprechung veröffentlicht.

Meine weihnachtlichen Filmwochen gehen in die nächste Runde: Auch wenn ich heute nach diversen Vorbereitungen eigentlich viel zu müde gewesen bin, habe ich doch meine inzwischen dritte Sichtung von „Der Hobbit: Smaugs Einöde“ angepackt. Glücklicherweise hat sich mein letztjähriger Eindruck bestätigt und der Film ist in der erweiterten Fassung mit 24 Bildern pro Sekunde deutlich besser als das katastrophale Kinoerlebnis mit HFR vermuten ließ…

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Nachdem mir „Der Hobbit: Eine unerwartete Reise“ noch ganz frisch im Gedächtnis ist, komme ich nicht umhin gegenläufige Parallelen in der Struktur festzustellen: Hat Peter Jackson im ersten Teil seiner Trilogie den Aufbruch des unfreiwilligen Helden nahezu perfekt gestaltet, so überzeugt im Nachfolger eher das letzte Drittel. Bilbos erste Begegnung mit Smaug zählt für mich nach wie vor zu den Highlights der Filmreihe und ich könnte dem Spiel zwischen Martin Freeman und Benedict Cumberbatch wahrlich stundenlang zusehen: Die beiden harmonieren auch außerhalb von „Sherlock“ und selbst als Antagonisten gar wunderbar – von den imposanten CGIs einmal ganz zu schweigen. Man merkt hier deutlich, dass diese Szenen Peter Jackson sehr am Herzen lagen.

Der Einstieg in die Geschichte rund um Beorn funktioniert in der erweiterten Fassung erneut richtig gut. Die Abenteuer in Düsterwald und die Flucht aus dem Königreich der Waldelben dagegen mag mich immer noch nicht so wirklich überzeugen – zu actionreich, zu weit weg von der Buchvorlage und zu seicht in der erzählerischen Tiefe. Zwar gibt es auch in diesen Abschnitten immer wieder Szenen, die mir sehr gut gefallen (z.B. Bilbos Blick über das Blätterdach), doch insgesamt kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass hier deutlich mehr drin gewesen wäre.

Den starken Fokus auf Seestadt kann ich nur teils nachvollziehen – und auch wenn ich Stephen Fry stets sehr gerne sehe, so wirken diese überdrehten Szenen oft eher der Scheibenwelt entsprungen als in Mittelerde verankert. Dennoch mag ich die Atmosphäre und das wunderbare Theme, das Howard Shore für Seestadt geschrieben hat. Die erweiterten Szenen rund um Dol Guldur bringen den Film noch einmal deutlich nach vorne, da viele Zusammenhänge eben erst durch diese klar werden. Speziell die Bedeutung des Einsamen Berges für den Feind erschließt sich erst jetzt, was speziell im Hinblick auf „Die Schlacht der Fünf Heere“ wichtig ist.

Alles in allem hatte ich wieder viel Spaß mit „The Hobbit: The Desolation of Smaug“, doch an den Vorgänger reicht der Film einfach nicht heran. Dafür wurden die verschiedenen Versatzstücke einfach zu beliebig in dem Film untergebracht. Trotz meiner Kritik hat Jackson hiermit einen gelungenen Mittelteil geschaffen, der gekonnt auf das große Finale hinleitet, doch dazu an anderer Stelle mehr: 8/10 Punkte.

12 Gedanken zu “Der Hobbit: Smaugs Einöde – OT: The Hobbit: The Desolation of Smaug – Extended Edition (2013) (WS2)

    • Ja, da sind wir uns wirklich recht einig. Nur dass ich nach der HFR-Vorstellung den Film viel schlechter eingeschätzt hatte. Mit dieser Technik kann ich wahrlich nichts anfangen und sie hat mir den Film anfangs kaputt gemacht.

      Was das große Geständnis in Bezug auf den dritten Teil angeht, nunja, da war der Hype auch größer als das tatsächliche Video. Ähnliche Tendenzen gab es schon im Making-of des zweiten Teils und ich glaube so etwas gibt es bei Filmen öfter, als Hollywood zuzugeben bereit ist. Ich werde den dritten Teil samt Extras demnächst auch noch schauen. Mal sehen, wie er dieses Jahr auf mich wirkt…

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  1. Das ausufernde Sozialdrama in Seestadt und die unsägliche Geschichte zwischen Tauriel/Kili/Legolas empfinde ich als reine Zeitverschwendung. Redundante Fanfiction von Peter Jackson. Stattdessen hätte man den ganzen Roman in zwei Filmen adaptieren können.

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    • Ja, das sehe ich ähnlich, wenngleich ich beiden Aspekte auch etwas abgewinnen kann. Dem Film in seiner klassischen Dramaturgie sind sie bestimmt nicht zuträglich, doch nett anzusehen, um noch ein wenig in Peter Jacksons Mittelerde zu verweilen. Mich haben andere Punkte mehr gestört, siehe z.B. Mirkwood und die Spinnen. Ich mag die Filme trotz ihrer offensichtlichen Schwächen dennoch sehr gerne… 🙂

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