X-Men (2000)

Für mich war es gestern wirklich höchste Zeit einmal wieder in die Welt des Films zu entfliehen. Eskapismus in Reinstform. Dazu habe ich mir Bryan Singers „X-Men“ ausgesucht. Diese inzwischen bereits dritte Sichtung der Comicverfilmung förderte wenig Neues zu Tage, brachte dadurch aber exakt das richtige Maß an vertrauter Unterhaltung.

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Mir hat schon immer die verhältnismäßig ruhige Inszenierung der Reihe – zumindest der mir bekannten ersten beiden Teile – gefallen. Trotz großen Action- und Effektszenen ist der Schnitt nicht übermäßig hektisch, es wird sich Zeit für die Charaktere genommen und die Handlung bleibt stets nachvollziehbar. Die Optik ist dabei hochwertig, überdeckt aber die Geschichte nicht, die sie treffend zu unterstützen weiß. Teils könnte man den Eindruck gewinnen, Bryan Singer hätte sich bewusst zurückgehalten.

Durch das bunt zusammengewürfelte Ensemble an Superhelden kommt so schnell keine Langweile auf. Die Fähigkeiten werden gezielt und nicht übertrieben oft eingesetzt, was die Spannung stets aufrecht erhält. Hinzu kommen hochklassige Schauspieler, welche ihren Figuren das nötige Leben einhauchen. Besonders die beiden Kontrapunkte Patrick Stewart (Captain Jean-Luc Picard, „Star Trek: The Next Generation“) und Ian McKellen (Gandalf, „Der Herr der Ringe“) wissen zu gefallen. Desweiteren besitzt Hugh Jackman (Drover, „Australia“) als Wolverine eine enorme Leinwandpräsenz und Anna Paquin (Sookie Stackhouse, „True Blood“) bildet den emotionalen Anker.

Mögliche Kritikpunkte sind für mich eine teils etwas holprige Dramaturgie und die etwas überhastete Einführung der titelgebenden X-Men. Allerdings ist dies mehr ein Gefühl und weniger etwas, das ich an bestimmten Szenen festmachen könnte. Auf jeden Fall hat Bryan Singer mit seinen beiden Beiträgen zur Filmreihe den nötigen Ton sehr gut getroffen, was man von seiner zweiten Comicadaption „Superman Returns“ leider nicht behaupten kann.

Für mich ist „X-Men“ ein äußerst gelungener Auftakt zu dieser erfolgreichen Comicreihe. Ich freue mich nun schon auf den zweiten Teil, den ich bei der letzten Sichtung sogar noch stärker fand als diesen ersten Besuch in der Welt der Mutanten. Eine der wirklich gelungenen Comicverfilmungen: 8/10 Punkte.

17 Gedanken zu “X-Men (2000)

  1. Für mich war X-Men eine der schwächsten Comic-Verfilmungen die ich je gesehen hab. Mich hat da fast nichts überzeugt, weil ich mir eine ganz andere Herangehensweise an die Thematik gewünscht hatte. Eine bessere Charaktervorstellung wäre toll gewesen und auch sonst war es einfach nicht meine Sache.

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  2. Ich muss zugeben, den Film auch rein vom Unterhaltungswert her gesehen beurteilen zu können. Die Vorlage – und damit die Beurteilung der Herangehensweise dieser Adaption – ist mir nämlich fremd. Wie die meisten klassischen Superheldencomics. Als Film hat mir „X-Men“ dennoch sehr gut gefallen. Aber das erwähnte ich ja bereits.

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  3. Da ich meine Einzelauflagen neulich gegen die günstige Trilogiebox getauscht habe, wird auch der bisher von mir ignorierte dritte Teil zum ersten Mal gesichtet werden. Trotz verhaltener Erwartungen freue ich mich inzwischen schon darauf!

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  4. Ich denke mal, dass du den dritten Teil etwas schlechter bewerten wirst als die zwei davor.
    Ist jetzt aber nur meine reine Mutmaßung. =)
    Im großen und ganzen fand ich die Trilogie nicht schlecht, eigentlich haben mir alle 3 Teile gefallen (lag vor allem an Steward und McKellen).

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  5. Mir haben die X-Men Filme auch ganz gut gefallen. Der schwächste ist aber sicher der Dritte, da der mir einfach zu überladen war.
    Für mich sind die besten Comic-Adaptionen der letzten paar Jahre aber klar: „Batman Begins“ und „The Dark Knight“. Hat aber sich auch damit zu tun, dass ich mich mehr im DC Universum als im Marvel Universum zu hause fühle. 😉

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  6. @Lars: Das kann durchaus sein. Ist ja auch häufig so, dass es zu einem Qualitätsabfall kommt, wenn einer der kreativen Köpfe – wie in diesem Fall der Regisseur – ausgetauscht wird.

    @DarKesT: Ich kann wie gesagt nicht beurteilen, welches Comicuniversum mir mehr gefällt. Meine Comickenntnise beschränken sich zu 90 Prozent auf Walt Disney, Joss Whedon und Alan Moore. Die Neuinterpretationen der „Batman“-Saga hat mir auch sehr gut gefallen, wenngleich mein Lieblingscomicfilmheld wohl immer noch „Spider-Man“ bleibt.

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  7. Stimmt ja, beim dritten war Bryan Singer ja nicht mehr dabei… Ist natürlich in den meisten Fällen fatal sowas.

    Und ich habe jetzt grade einen 5-Stunden Batman-Marathon hinter mir. Wollte auch mal wieder einen Superheldenfilm (bzw. 2) sehen, nachdem ich den Artikel gelesen hab =)

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  8. Da habe ich ja etwas ausgelöst… 😉

    Eigentlich wollte ich heute auch noch einige Zeit vor dem TV verbringen, doch dann sind – wie so oft – einige Dinge dazwischen gekommen. Mal sehen, wann ich dann Zeit für „X-Men 2“ finde…

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