Das Krokodil und sein Nilpferd – OT: Io sto con gli ippopotami (1979)

Der letzte Tag im November. Morgen ist der erste Advent. Unglaublich, oder? Somit stand heute noch einmal Plätzchen backen auf dem Programm. Obwohl es dabei recht spät wurde, hatten wir den Kindern einen Filmabend versprochen, bei dem die Wahl ziemlich einheitlich auf „Das Krokodil und sein Nilpferd“ gefallen ist. Ob dieser Spencer/Hill-Streifen ebenso eingeschlagen hat, wie die vergangenen, lest ihr in der folgenden Besprechung… 🐊🦛

Das Krokodil und sein Nilpferd (1979) | © 3L Vertriebs GmbH & Co. KG

Das Krokodil und sein Nilpferd (1979) | © 3L Vertriebs GmbH & Co. KG

„Wenn Du mich nochmal duzt, haue ich Dir ’ne Delle in die Gewürzgurke.“

Da „Das Krokodil und sein Nilpferd“ einer der beiden Spencer/Hill-Filme war, die ich bereits auf DVD besessen habe, liegt die letzte Sichtung noch gar nicht so lange zurück. Also nur ca. 15 und nicht 25 Jahre. Als Kind hat der Film zum Standardprogramm gehört, der sich vor allem durch sein exotisches Setting vom restlichen Œuvre des Prügelduos abhebt. Im direkten Vergleich mit den zuletzt gesehenen „Zwei Asse Trumpfen auf“ und „Zwei bärenstarke Typen“ fällt auf, dass die Schlägereien noch mehr im Zentrum stehen und die Geschichte noch reduzierter daherkommt. Der Humor ist dabei allerdings ziemlich absurd, was sich speziell in der Szene rund um das Mittagessen mit Kaviar, Hummer und Co. manifestiert. Die deutsche Übersetzung schien mir auch eine Spur derber als in den anderen Filmen, was vielleicht auch die leicht höhere Freigabe erklärt.

„Das klingt als wenn Du ’ne Dachrinne frisst.“

Die Kinder hatten enorm viel Spaß an dem Film. Das exotische Setting mit den Tieren war hierbei definitiv ein Faktor, doch letztendlich haben erneut die übertriebenen Prügeleien für die größten Lachanfälle gesorgt. Oder die Konfrontation der beiden Helden mit dem Truck samt anschließender Kamikaze-Fahrt rückwärts den Berg hinab. Großartig infantiler Slapstick.

Fazit

Auch wenn „Das Krokodil und sein Nilpferd“ bestimmt nicht der beste Spencer/Hill-Streifen ist, so weiß er doch durch sein exotisches Setting und den teils völlig absurden Humor zu überzeugen. Wir alle hatten enorm viel Spaß mit dem Film: 8/10 Punkte.

Die Hüter des Lichts – OT: Rise of the Guardians (2012)

Zum Ende der Ferien wollten wir den Kindern noch einen Filmabend gönnen. Nach längeren Diskussionen konnte wir uns letztendlich auf „Die Hüter des Lichts“ einigen, was auch eine wirklich gute Wahl war. Ob der bunte Abenteuerspaß rund um den Weihnachtsmann, den Osterhasen, die Zahnfee, den Sandmann und Jack Frost auch uns Eltern zu überzeugen wusste, lest ihr in der folgenden Besprechung… 🎅🐰🦷⌛❄

Die Hüter des Lichts (2012) | © Twentieth Century Fox

Die Hüter des Lichts (2012) | © Twentieth Century Fox

Die Avengers des kindlichen Staunens

Eigentlich ist diese Idee so Banane, dass sie schon wieder gut ist: Weihnachtsmann, Osterhase, Zahnfee, Sandmann und Jack Frost kämpfen als Superheldentruppe zusammen gegen den schwarzen Mann, der Angst und Schrecken verbreiten will. Falsch umgesetzt hätte das wahrlich ein Desaster werden können, doch die auf der Buchreihe „The Guardians of Childhood“ basierende Geschichte ist wunderbar fantasievoll, temporeich und modern erzählt. Die bekannten Figuren haben ein glaubwürdiges und durchaus realistisches Update bekommen und die Action ist mitreißend, ohne jedoch zu übertrieben zu sein. Dabei lebt der Film ganz klar von seinen Schauplätzen und den mitreißend inszenierten Jagdszenen über die ganze Welt. Bei all dem Trubel bleiben auch die Emotionen nicht auf der Strecke und gerade Jack Frosts Geschichte weiß durchaus zu berühren.

Neben all dem Staunen und Wunder, was beides in eine schöne Botschaft eingewoben wurde, hat der Film im Grunde jedoch nur eine klassische Superheldegeschichte mit eben ungewöhnlichen Helden zu bieten. Das ist auch nicht weiter schlimm, denn die Welt wirkt lebendig und sowohl wir Eltern als auch die Kids hatten viel Spaß mit „Die Hüter des Lichts“. Fast schon verwunderlich, dass es noch keine Fortsetzung gibt.

Fazit

Nachdem unsere Kids meinten, nach dem Film beim Zähneputzen streiten zu müssen, ist der nächste Filmabend in weite Ferne gerückt (ja, auch das gehört leider dazu). Insofern bin ich froh mit „Die Hüter des Lichts“ zumindest davor eineinhalb schöne Stunden verbracht zu haben. Gerade weil man nicht viel über den Film liest, möchte ich ihn euch umso mehr ans Herz legen: 8/10 Punkte.

Banana Joe (1982)

Endlich Wochenende! Nach zwei harten Wochen ist diese kurze Pause auch dringend nötig. Da der Rest der Familie ab Montag zudem Herbstferien hat, habe ich mit einem Filmabend gleich einmal das Ferienprogramm eingeläutet: Wir haben uns mit „Banana Joe“ nach längerer Zeit einmal wieder einen Bud-Spencer-Klassiker angeschaut. Dieses Mal ohne Terence Hill, was dem Vergnügen jedoch keinen Abbruch tat…

Banana Joe (1982) | © 3L Vertriebs GmbH & Co. KG

Banana Joe (1982) | © 3L Vertriebs GmbH & Co. KG

„An meinem Arm wird nicht gepuffert!“

„Banana Joe“ gehört, wie viele andere Werke des Prügelduos, zu den Filmen, die ich als Kind recht häufig gesehen habe. Gerade der Titelsong war mir noch bestens im Ohr. Ansonsten konnte ich mich am ehesten noch an die Szenen im Dschungel und auf dem Fluss erinnern. Den gesamten Mittelteil hatte ich nicht mehr so richtig im Kopf, war aber letztendlich begeistert, wie sehr die Handlung doch an so diverse Asterix-und-Obelix-Geschichten erinnert. Konkret kommen mir hier „Asterix erobert Rom“, samt Passierschein A38, sowie „Asterix: Sieg über Cäsar“ mit seinem Ausflug in die Fremdenlegion in den Sinn. Ob sich Carlo Pedersoli (ja, Bud Spencer hat unter seinem bürgerlichen Namen das Drehbuch verfasst) sich da wohl hat inspirieren lassen? 🤔

„Du läufst bequem unterm Teppich.“

Nicht nur ich, auch die Kinder hatten viel Spaß mit „Banana Joe“. Zunächst waren sie ja ein wenig skeptisch, da sie Terence Hill vermisst hatten. Dieses Gefühl ist jedoch schnell verflogen und gerade die wenigen Prügelszenen waren erneut ein Highlight für sie (und das obwohl sie ansonsten recht friedfertig sind). Mir selbst haben die oben angesprochenen Szenen nach dem Fish-out-of-Water-Prinzip am meisten Freude bereitet. Sicherlich nicht sonderlich innovativ, und inzwischen schon etwas in die Jahre gekommen, doch für mich nach wie vor beste Unterhaltung.

Fazit

Wenn mir vor 10 bis 20 Jahren jemand erzählt hätte, dass ich einmal mit meinen Kindern zusammen die alten Spencer/Hill-Filme schaue, dann hätte ich ihn oder sie vermutlich für verrückt erklärt. Es ist aber wirklich so gekommen und wir alle haben viel Spaß damit. Ist das nicht famos? Meine rein subjektive Bewertung lautet folglich: 8/10 Punkte.

Skyscraper (2018)

Nachdem ich am heutigen Brückentag ausnahmsweise arbeiten war, stand mir abends der Sinn nach entspannter Unterhaltung. Mit „Skyscraper“ ist einmal wieder ein 3D-Film in den Player gewandert – und was soll ich sagen? Auf audiovisueller Ebene hat das Action-Krampf ziemlich gut funktioniert. Davon abgesehen? Lest selbst… 🏢🤯

Skyscraper (2018) | © Universal Pictures Germany GmbH

Skyscraper (2018) | © Universal Pictures Germany GmbH

„Stirb langsam“ für die YouTube-Generation

Okay, okay. Diese Aussage ist schon fast schon zu abwertend und wird dem Film nicht wirklich gerecht. Ein wenig Wahrheit ist aber durchaus dran. Im Grunde bekommen wir das gleiche Setting präsentiert, wie im ersten „Stirb langsam“-Film: Ein einsamer Kämpfer muss sich in einem topmodernen Hochhaus mit diversen Bösewichten herumschlagen. Nur dass der damals geerdete und verletzliche Bruce Willis durch den Übermenschen Dwayne Johnson ersetzt wurde. Entsprechend wurden auch alle anderen Elemente des Films auf 11 gedreht: das Hochhaus, die Technik und die Effekte. Einzige der Gewaltlevel bleibt recht familienfreundlich. Das alles mag nun nicht sonderlich verlockend klingen, doch hatte ich wirklich viel Spaß mit der völlig übertriebenen Action.

An der Seite von Dwayne Johnson spielt Neve Campbell (habe ich sie seit „Scream 4“ überhaupt einmal wieder gesehen?) und ihre Figur macht ebenfalls keine Gefangenen. Sehr sympathisch. Überhaupt ist der Ton des Films recht gelungen, sprich er nimmt sich ernst genug, um nicht in völligen Schwachsinn abzudriften, ist dabei aber humorvoll genug, um eine gewisse Selbstironie zu beweisen. Da funktioniert dann selbst der berühmte Sprung vom Baukran ins brennende Hochhaus.

Fazit

Für einen entspannten Filmabend kann „Skyscraper“ eine ziemlich perfekte Wahl sein. Wenn man eben mit den richtigen Ansprüchen an ihn herangeht. Das 3D hat den Film in meinen Augen noch einmal aufgewertet, was wohl auch zeigt, dass hier vor allem die Schauwerte im Mittelpunkt stehen. Aber auch das reicht manchmal vollkommen aus: 6/10 Punkte.

Predator: Upgrade – OT: The Predator (2018)

Die Besprechung zu diesem Film startet, wie immer, mit dem Tagebuchteil. Da müsst ihr durch, liebe Leser: Heute war noch einmal ein richtig schöner Spätsommertag, den wir am inklusivem Kinderfest und dem Tag der offen Tür der Freiwilligen Feuerwehr verbracht haben. Nachdem mich der Zwergofant heute beim Laufen begleitet hatte, habe ich abends noch ein paar Brettspiele mit ihm gespielt. Danach ging es ab aufs Sofa (ohne Kinder natürlich) und mit „Predator: Upgrade“ stand ein Film auf dem Programm, auf den ich schon lange neugierig war…

Predator: Upgrade (2018) | © 20th Century Fox Home Entertainment

Predator: Upgrade (2018) | © 20th Century Fox Home Entertainment

Wer hätte es gedacht? Eine würdige Fortsetzung

Als damals angekündigt wurde, dass Shane Black den neuen Predator-Film inszenieren würde, war ich extrem positiv gestimmt. Warum auch nicht? Shane Black ist nicht nur ein erfahrener Drehbuchautor (z.B. „Lethal Weapon“), er hat auch schon große und sehenswerte Filme (z.B. „Iron Man 3“) umgesetzt und war 1987 beim ersten „Predator“ als Schauspieler Teil des Ensembles rund um Arnold Schwarzenegger. Dann jedoch kamen die ersten Besprechungen und sie alle waren ziemlich vernichtend. Gerade einmal 5,4 Punkte bei der IMDb sind auch keine Empfehlung, weshalb ich mir mit der Sichtung dann doch Zeit gelassen hatte. Nun war es aber endlich soweit – und was soll ich sagen? Ich wurde blendend unterhalten!

Auch wenn die Technik viel moderner (und deshalb nicht immer passend) ist, fühlt sich „Predator: Upgrade“ wie ein Film aus den späten 1980er Jahren an. Viel Testosteron, machohafte Sprüche, blutige Action und ein angenehm klassischer Score. Zudem hatte ich bei der Action stets das Gefühl, einen genauen Überblick über das Geschehen zu haben. Das ist inzwischen leider viel zu selten der Fall. Ansonsten ist die Geschichte angenehm cheesy (ohne jedoch trashig zu sein), die Militärs sind nicht die strahlenden Helden, sondern ein Haufen kaputter Typen. Hinzu kommen etliche großartige SchauspielerInnen, die man bisher vor allem aus Serien kennt, z.B. Olivia Munn („The Newsroom“), Yvonne Strahovski („Chuck“), Sterling K. Brown („This Is Us“) bis hin zum famosen Kinderschauspieler Jacob Tremblay aus „Raum“. Selbst die Klimakrise wird mehr oder minder sinnvoll thematisiert und all das mündet in einem sehr unterhaltsamen Mix, den man allerdings nicht zu ernst nehmen sollte.

Für mich ist „The Predator“ eine sehr gelungene Fortsetzung, da er die Geschichte des Originals nicht einfach noch einmal 1:1 in der heutigen Zeit nacherzählt, sonder sein eigenes Ding daraus macht. Das kann man mögen oder nicht, aber es ist mutiger als viele anderen späten Sequels. Für mich kaum schwächer als die anderen beiden Fortsetzungen:

  1. „Predator“ (1987) | 9/10 Punkte
  2. „Predator 2“ (1990) | 7/10 Punkte
  3. „Predators“ (2010) | 7/10 Punkte
  4. „Predator: Upgrade“ (2018) | 7/10 Punkte

Fazit

Mich hat Shane Blacks späte Fortsetzung positiv überrascht und ich hatte viel Spaß damit. Sicher kein neuer Klassiker oder ein in irgendeiner Art und Weise relevanter Film, doch um noch einmal dem ikonischen Monster gegenüber zu stehen, gibt  es wahrlich schlechter Filme (hust, „Aliens vs. Predator 2“, hust): 7/10 Punkte.

Central Intelligence – Extended Edition (2016)

Nach einer ziemlich anstrengenden Woche war ich Freitagabend nur noch eines: platt. Nachdem wir noch eine Runde „Ganz schön clever“ mit den Kids gespielt hatten, sind wir danach nur noch aufs Sofa gefallen. Die Abendunterhaltung sollte also nicht zu anspruchsvoll werden, weshalb „Central Intelligence“ (in der Extended Edition) eine gute Wahl zu sein schien. Ob dem auch so war, lest ihr in der folgenden Besprechung…

Central Intelligence (2016) | © Universal Pictures Germany GmbH

Central Intelligence (2016) | © Universal Pictures Germany GmbH

Buddy-Cop-Comedy nach Schema F

Lustigerweise musste ich heute Nachmittag an „Lethal Weapon“ denken, die Ur-Variante aller Buddy-Cop-Comedies. Vermutlich wäre es auch sinnvoller gewesen, zu diesem Klassiker zu greifen, den ich schon viel zu lange nicht mehr gesehen habe. Doch ich hatte auch Lust auf etwas Neues und somit gab ich Dwayne Johnson und Kevin Hart eine Chance. Tatsächlich mag ich die Prämisse, dass die Voraussetzungen der High-School-Jahre umgedreht werden und beide Figuren eben dennoch unfassbar von dieser Zeit und den an sie gerichteten Erwartungen geprägt sind. Das ist sehr nachvollziehbar und ich mochte auch den Humor, der aus dieser Situation entsteht. Auch das Spionage-Setting hat mir recht gut gefallen, zumal es stets im Kontrast zum normalen Leben des Protagonisten erzählt wird.

Leider verliert sich der Film in der zweiten Hälfte vollkommen in 08/15-Action, die zudem noch unglaublich billig inszeniert wirkt. Hektisch, ohne Überblick und ausgeleuchtet wie ein Sitcom-Set. Auch die Handlung lässt an Fahrt vermissen und der Humor wird, aus welchen Gründen auch immer, zurückgefahren. Das Finale ist dann so klischeehaft, dass es fast ein wenig schmerzt. Schade um das ungenutzte Potenzial, denn die Chemie zwischen den beiden Hauptdarstellern ist wahrlich ziemlich gut.

Fazit

Ich habe mich über die knapp zwei Stunden gut unterhalten gefühlt, wenngleich die zweite Filmhälfte leider deutlich abfällt. Dwayne Johnson ist abermals ein wahrer Sympathieträger, was die Geschichte letztendlich auch nicht rettet. Kann man sich als Freund von Buddy-Comedys aber ruhig einmal anschauen: 6/10 Punkte.

Zwei bärenstarke Typen – OT: Nati con la camicia (1983)

Heute war für mich der letzte Arbeitstag vor dem Urlaub. Nachdem ich noch einmal das #AbenteuerArbeitsweg bestritten habe, war ich eigentlich platt, doch die Kinder haben sich einen Filmabend gewünscht. Somit wanderte nach „Zwei Asse trumpfen auf“ vom letzten Wochenende mit „Zwei bärenstarke Typen“ sogleich der nächste Spencer/Hill-Film in den Player. Und was soll ich sagen? Es war erneut ein bärenstarker Spaß! 👊👊

Zwei bärenstarke Typen (1983) | © 3L Vertriebs GmbH & Co. KG

Zwei bärenstarke Typen (1983) | © 3L Vertriebs GmbH & Co. KG

„In was für einer brutalen Welt wir heute leben!“

Mit „Zwei bärenstarke Typen“ verbinde ich einige Erinnerungen: Die Rollschuh-Sequenz zu Beginn war mir noch gut im Kopf. Ebenso der Diebstahl des Trucks. Überhaupt hatte ich gedacht, dass Bud Spencer und Terence Hill in diesem Film zwei Trucker mimen. Aber das habe ich wohl verwechselt. Von der später dominierenden Agentengeschichte war mir nur noch ihr Auftritt als zwei reiche Texaner im Kopf. Sonst waren es eher kleinere Szenen oder Bilder, die langsam wieder in mein Bewusstsein gekommen sind. Vermutlich ist „Zwei bärenstarke Typen“ keiner der Spencer/Hill-Filme, die ich damals am häufigsten gesehen habe. Aber ich weiß noch, dass ich ihn als Kind sehr mochte.

„Scheint ein viel besuchter Lokus zu sein.“

Der gesamte Aspekt der Parodie auf einen Agentenfilm à la „James Bond“ ist mir damals komplett entgangen. Vermutlich einfach deshalb, weil ich die Vorbilder erst einige Jahre später zu Gesicht bekam. Aus heutiger Sicht bietet „Zwei bärenstarke Typen“ tatsächlich den Mehrwert, als dass die parodistischen Elemente stark in den Vordergrund treten und für einen großen Unterhaltungswert sorgen. Damit ist die Handlung zwar nicht sonderlich komplex, aber doch abwechslungsreicher als bei so manch anderem Film des Duos. Die Kinder hatten auch wieder sehr viel Spaß mit dem Gekloppe. Allerdings kamen zwischendrin immer wieder etliche Fragen zur Handlung, da es für sie eben die erste Agentengeschichte war. Wie bei mir damals.

Fazit

Zumindest drei von vier Zuschauern hat „Zwei bärenstarke Typen“ ausgezeichnet gefallen. Ich mochte gerade den langsamen Aufbau der Geschichte, die vielen Schauplätze und die zahlreichen kleinen Gags. Auch die Dialoge sind herrlich, selbst wenn sich hier nicht Rainer Brandt für die Synchronarbeit verantwortlich zeichnet. Nach wie vor ein großer Spaß: 8/10 Punkte.

Tomb Raider (2018)

Nach einem recht entspannten Tag mit einer Einladung zum Grillen und viel Zeit draußen im Garten, stand uns abends der Sinn nach ebenso entspannter Unterhaltung. Die Wahl ist letztendlich auf die aktuelle Version von „Tomb Raider“ gefallen, die sich am 2013er Reboot der Spielereihe orientiert (welches ich übrigens immer noch nicht wirklich weit gespielt habe). Was die Neuauflage zu bieten hat, erfahrt ihr in der folgenden Besprechung…

Tomb Raider (2018) | © Warner Home Video

Tomb Raider (2018) | © Warner Home Video

Lara Croft: Angelina Jolie vs. Alicia Vikander

Okay, die Überschrift ist vielleicht ein wenig plakativ. Aber auch angemessen, denn schließlich wurde Angelina Jolie bei der ersten Verfilmung im Jahr 2001 als die perfekte Besetzung angesehen. Auf die beiden Filme möchte ich an dieser Stelle jedoch nicht weiter eingehen, liegt die Sichtung doch schon zu lange zurück. Viel mehr als Big-Budget-Trash mit Post-90er-Look waren sie in meiner Erinnerung aber nicht. Als Alicia Vikander, die ich in „Ex Machina“ großartig fand, als neue Lara Croft bekannt geben wurde, war ich sehr gespannt. Der Trailer sah mir zwar zu sehr nach CGI aus, doch mochte ich den geerdeteren Ansatz der Figur. Nachdem ich auch eine knappe Stunde in das erste Spiel der Reboot-Serie reingeschnuppert hatte, war ich umso mehr überzeugt, dass Alicia Vikander eine exzellente Lara Croft abgeben würde.

Die ersten Szenen des neuen „Tomb Raider“ hatten mich sogleich begeistert: Ich mochte den realistischen Ansatz sehr. Die Szenen in London mit Lara als Fahrradkurier haben mir extrem gut gefallen. Auch der langsame Aufbau bis hin zu ihrem Eintreffen in Hongkong war genau mein Ding. Doch mit Ankunft auf der Insel haben auch die übertriebenen Actionszenen zugenommen, die ich nach dem Trailer befürchtet hatte: viel zu viel CGI und viel zu wenig klassisches Abenteuer. Da springt der Greenscreen oft noch von der Leinwand (weil das Licht einfach nicht sitzt) und die Kamerafahrten sind übertrieben unrealistisch. Auch die Kampfszenen gegen Mathias Vogel (Walton Goggins) und Trinity waren mir zu viel. Doch spätestens mit Betreten der Grabmals hatte mich der Film wieder für sich eingenommen, denn hier wurden tatsächlich Erinnerungen an „Indiana Jones“ und Co. wach, wenngleich ich manchmal das Gefühl hatte, der Film hätte zu viel Budget gehabt, um gewisse Set-Pieces zu inszenieren. Man muss Regisseur Roar Uthaug aber zugute halten, dass er 3D teils wirklich effektiv einzusetzen wusste. Die 3D-Blu-ray hat sich somit gelohnt.

Fazit

Letztendlich ist „Tomb Raider“ ein typischer Blockbuster unserer Zeit: viel zu glatt und pompös inszeniert (auch wenn er dreckig und realistisch wirken soll), dabei aber sehr unterhaltsam und angenehm anzuschauen. Einen dicken Pluspunkt gibt es von mir tatsächlich für Alicia Vikander, die eine perfekte Verkörperung der neuen Lara Croft ist. Ich freue mich jetzt schon auf den zweiten Teil, selbst wenn dieser erste nicht perfekt war: 7/10 Punkte.

Zwei Asse trumpfen auf – OT: Chi trova un amico, trova un tesoro (1981)

Nach einem Tag voll körperlicher Ertüchtigung und einer strawanzenden Ehefrau, bleibt einem als guter Vater ja fast nichts anderes übrig, als mit den Kindern einen Filmabend zu veranstalten. Eben. Allerdings hatte die Sache einen Haken, denn ich wollte nicht schon wieder einen Zeichentrickfilm sehen, sondern den Kindern ein Kulturgut näherbringen: einen Spencer/Hill-Film. Mit „Zwei Asse trumpfen auf“ habe ich mich für eine der harmloseren Prügelgeschichten entschieden. Wie die Filmwahl ankam, erfahrt ihr in der folgenden Besprechung…

Zwei Asse trumpfen auf (1981) | © 3L Vertriebs GmbH & Co. KG

Zwei Asse trumpfen auf (1981) | © 3L Vertriebs GmbH & Co. KG

„Nur Puffin schenkt mir die Kraft und Ausdauer die ich brauche!“

Mit „Zwei Asse trumpfen auf“ verbindet mich eine ganz besondere Beziehung. Früher habe ich alle Spencer/Hill-Filme verschlungen. Diesen hier habe ich jedoch erst relativ spät entdeckt. In der TV-Zeitschrift wurde er damals als „Der beste Film des Prügelduos!“ beschrieben – und als Kind nimmt man das natürlich für bare Münze. Die Erwartungen waren folglich hoch und tatsächlich wurde ich bombastisch unterhalten. Mein Lieblingsfilm des Duos wurde er zwar nicht, aber ich mochte das exotische Setting und die völlig überzeichnete Komik. Sei es das Versteckspiel am Anfang auf Charlies Boot, die Ankunft auf der Insel oder der Kampf gegen den Japaner. Sergio Corbuccis Werk strotzt nur so vor unterhaltsamen Schauplätzen, völlig abstrusen Charakteren und einem fast schon infantilen Humor. Hinzu kommt die kongeniale Rainer-Brandt-Synchro und der mehr als eingängige Titelsong „Movin‘ Cruisin'“ von The Oceans.

„Du frisst was aus der Kelle fließt!“

Wie kam dieser Film, der nun schon so alt ist wie ihr Vater, nun bei zwei Kids im Jahr 2019 an? Gar großartig! Selbst der Zwergofant, der gerade bei Realfilmen immer skeptisch ist, war begeistert. Spätestens ab dem Zeitpunkt als klar war, dass das Duo Spencer/Hill mindestens ebenso unkaputtbar ist, wie „Asterix & Obelix“. Das Zappelinchen hat zwischendrin sogar geäußert, dass dies ihr neuer Lieblingsfilm sei. Nunja. Natürlich habe ich mich auch gefragt, ob es sinnvoll ist, solch einen Film vorzuführen, der Gewalt als Lösung aller Probleme propagiert. Ist das zeitgemäß? Was ist mit der oberflächlichen Darstellung von Frauen? Der lächerlichen Darstellung der Eingeborenen? Alles Fragen, die mir durch den Kopf gingen. Allerdings bezweifle ich stark, dass „Zwei Asse trumpfen auf“ nun einfach so sechs bzw. acht Jahre Erziehung zerstört. Zudem konnte ich so manche Dinge einordnend erklären. Nur die Frage, was denn mit dem Papagei passieren würde, nicht. Das hat mir jedoch gezeigt, dass die wunderbare Empathie der Kinder unantastbar ist. Manchmal muss das Leben eben auch ganz einfach einfach sein: „Ich will Nudelkacke! Nudelkacke!“

Fazit

Mir selbst hat „Zwei Asse trumpfen auf“ immer noch genauso viel Spaß gemacht, wie damals vor 25-30 Jahren. Es war mir auch eine große Freude zu sehen, wie gut der Humor und die Dynamik zwischen Bud Spencer und Terence Hill bei den Kindern ankommt. Das war bestimmt nicht unser letzter Film des Duos: 8/10 Punkte. Die Bildqualität der deutschen Blu-ray ist übrigens herausragend! ❤

Nur noch 60 Sekunden – OT: Gone in 60 Seconds (2000)

Zurzeit häufen sich die beruflichen und privaten Termine. Am Wochenende bedeutet das nun vermehrt liegengebliebene Hausarbeit nachzuholen. Auch davon abgesehen war heute ein nur wenig erfreulicher Tag, so dass der Film am Abend eine willkommene Ablenkung war: Die Wahl ist auf „Nur noch 60 Sekunden“ gefallen. Eine der wenigen Jerry-Bruckheimer-Produktionen der späten 1990er bzw. frühen 2000er Jahre, die ich bisher noch nicht kannte…

Nur noch 60 Sekunden (2000) | © Touchstone

Nur noch 60 Sekunden (2000) | © Touchstone

Vor knapp 20 Jahren war das Kino noch anders

Je häufiger ich Filme aus dieser Ära sehe, desto mehr muss ich zugeben, dass ich ihre Ästhetik sehr mag. Egal ob „Crimson Tide“, „Con Air“ oder „Staatsfeind Nr. 1“ – die Filme wirken zwar unglaublich bombastisch inszeniert, doch zugleich auf fast schon altmodische Art und Weise handgemacht. Diese Wahrnehmung hat sich bei mir aber auch erst in den letzten Jahren des CGI-Overkills ergeben, denn zur Entstehungszeit waren sie mir fast zu schnell geschnitten und zu treibend erzählt. Aus heutiger Sicht ist die Charaktereinführung extrem langsam (und klischeehaft), die Action übersichtlich und die Effekte herrlich analog. So kann sich der subjektive Eindruck ändern. Davon abgesehen bietet „Gone in 60 Seconds“ eine simple Geschichte, dumme Sprüche und viel plakative Action.

Neben der unverkennbaren Inszenierung eines Jerry-Bruckheimer-Films, stechen vor allem die Schauspieler heraus bzw. stehen sinnbildlich für die Ära der Entstehung: Nicolas Cage und Angelina Jolie beide mit blondierten Haaren, der großartige Robert Duvall als typische Vaterfigur und ein junger Christopher Eccleston (erst kürzlich in „The Leftovers“ zu schätzen gelernt) als völlig manischer Gangster mit Ambitionen als Hobby-Schreiner. So schön das Abtauchen in die 90er/00er Jahre auch war, so haben ein paar dümmliche Klischees und verletzende Sprüche über Minderheiten (z.B. die Asiatin, die nicht Autofahren kann) auch gezeigt, dass sich Filme heute in so mancher Hinsicht auch positiv weiterentwickelt haben. Da darf man sich auch von Nostalgie nicht blenden lassen.

Fazit

Nein, ein außergewöhnlich guter Film ist „Nur noch 60 Sekunden“ nicht. Aber ein sehr unterhaltsamer. Selbst für mich, der Autos rein als notwendiges Fortbewegungsmittel sieht. Wenn ihr auch ein Faible für das Action-Kino des frühen Jahrtausends habt, dann könnt ihr durchaus Spaß mit diesem Kracher haben. Für mich war das heute genau der richtige Film: 7/10 Punkte.