Pitch Perfect 3 (2017)

Ein voller Tag geht zu Ende. Nach dem Weihnachtskonzert, ging es für uns (minus Frau bullion wegen hausinterner Corona-Quarantäne) aufs Sofa und wir haben uns „Pitch Perfect 3“ angesehen. Nach dem großen Chorauftritt des Zappelinchens auch ein sehr passender Film. Nach dem nicht mehr ganz so gelungenen Vorgänger hatte ich mich nicht sonderlich darauf gefreut, doch wurde ich letztendlich gut unterhalten. 🎶

Pitch Perfect 3 (2017) | © Universal Pictures Germany GmbH

Pitch Perfect 3 (2017) | © Universal Pictures Germany GmbH

Ein alberner und doch emotionaler Abschluss(?)

Nach dem Verlassen des College wirkt das erneute Zusammenbringen der Barden Bellas extrem konstruiert: Sie nehmen an einem Wettbewerb Teil, den ein bekannter DJ auf US-Armeestützpunkten in Europa austrägt. So weit, so unglaubwürdig. Dennoch funktioniert auch „Pitch Perfect 3“ wieder dort, wo er zweifellos seine Stärken hat: Die Gesangsszenen sind erneut mitreißend und stark performt. Das macht richtig viel Spaß, speziell wenn man es schafft die alberne Geschichte darum auszublenden. Davon abgesehen ist es schön, die Figuren wiederzusehen und die Schauspielerinnen (allen voran Anna Kendrick) machen ihre Sache erneut richtig gut.

Später wird noch ein völlig hanebüchener Entführungsplot erzählt, bei den John Lithgow (bekannt u.a. aus „Cliffhanger“) den Bösewicht mimt. Rebel Wilson darf als Fat Amy in ein paar Actionszenen brillieren, die zwar extrem quatschig sind, doch auch viel Spaß machen. Am besten funktioniert hat „Pitch Perfect 3“ für mich im emotionalen Finale, das sich bis in den Abspann zieht. Dranbleiben lohnt sich also. Das wäre nun wirklich ein runder Abschluss der musikalischen Filmreihe, auch wenn ein vierter Teil anscheinend noch geplant ist.

Fazit

Auch wenn der Film objektiv betrachtet nicht wirklich gut ist, so sind die Auftritte gewohnt stark und die Figuren nach wie vor sympathisch. Der Plot ist dagegen ziemlich an den Haaren herbeigezogen, was aber auch nicht weiter schlimm ist. Ich hatte meinen Spaß damit und die Kids waren sogar richtig begeistert: 6/10 Punkte. (Zappelinchen: 9/10 Punkte; Zwergofant: 8/10 Punkte.)

Alle für Ella (2022)

Der Zwergofant nächtigt heute auswärts, weshalb das Zappelinchen freie Bahn für einen Wunschfilm hatte. Schon seit längerer Zeit wollte sie „Alle für Ella“ sehen und war stets der Meinung, dass dieser zu erwachsen für den Zwergofanten sei. Quasi wie letztes Jahr mit „Das schönste Mädchen der Welt“, der in eine ähnliche Kategorie fiel. Wie also hat uns der Wunschfilm des Abends gefallen? 🎤🎸

Alle für Ella (2022) | © Weltkino Filmverleih GmbH (Vertrieb LEONINE)

Alle für Ella (2022) | © Weltkino Filmverleih GmbH (Vertrieb LEONINE)

Ein netter Teenie-Musikfilm aus Deutschland

Die Geschichte ist super simpel: Eine Girl-Band will an einem Bandwettbewerb teilnehmen und Leadsängerin Ella verliebt sich in den konkurrierenden Rapper, unter dessen harter Rich-Kid-Schale doch ein Herz aus Gold steckt. Die Handlung ist wahrlich nichts Besonderes und lebt vom Charme der vier Freundinnen, die mit allerlei Coming-of-Age-Problemen zu kämpfen haben. In diesen Szenen hat der Film das Herz am rechten Fleck und auch wenn ich mir als 43-jähriger Vater manchmal Cringe! dachte, so konnte ich die Nöte der Jugend tatsächlich noch nachvollziehen. Auch wenn sich Sprache und Look geändert haben, so sind ihre Herausforderungen doch zeitlos und universell. Quasi wie damals.

Die Musik des Films geht ins Ohr und es macht Spaß, den jungen Talenten bei ihrem Werdegang zuzusehen. Sowohl vor als auch hinter der Kamera. Der größte Schwachpunkt war für mich tatsächlich Hauptdarstellerin Lina Larissa Strahl, die zu alt für ihre Rolle wirkte und mich schauspielerisch am wenigsten überzeugen konnte. Im großen Ganzen fällt aber auch dieser Aspekt nur wenig ins Gewicht und der „Alle für Ella“ macht, bis zum vorhersehbaren Finale, viel Spaß.

Fazit

„Alle für Ella“ konnte mich deutlich mehr begeistern als der letzte Wunschfilm des Zappelinchens. Er ist sympathisch und hat das Herz am rechten Fleck. Man sollte kein Meisterwerk erwarten, doch wenn man sich in die Zielgruppe hineinversetzen kann, dann macht der Musikfilm viel Spaß. Durchaus gelungen: 7/10 Punkte. (Zappelinchen: 9/10 Punkte;  Zwergofant: auf einer Übernachtungsparty)

Hilfe, die Amis kommen – OT: European Vacation (1985) (WS1)

Welch passenderen Film könnte es zum Abschluss des Urlaubs geben, als den zweiten Teil der „Vacation“-Reihe? Nach einem eher faulen Tag habe ich also „Hilfe, die Amis kommen“ in den Player geschoben und wir haben uns erneut mit den Griswolds auf Reisen begeben. Wie der Film heute bei uns ankam? 🌍

Hilfe, die Amis kommen (1985) | © Warner Home Video

Hilfe, die Amis kommen (1985) | © Warner Home Video

Klischeehafte Späße, die oft angestaubt wirken

Noch mehr als „Die schrillen Vier auf Achse“ wird in der Fortsetzung in die Klischeekiste gegriffen. Daraus entspringen viele Gags, die man heute nicht mehr so schreiben würde. Dennoch funktioniert dieser platte Humor irgendwie, weil es eben die Griswolds sind und auch diese Reise durch Europa in ganz netten Bildern eingefangen wird. War bereits der erste Teil schon recht episodisch erzählt, so setzt John Hughes, der erneut das Drehbuch geschrieben hat, noch mehr auf abgeschlossene Einzelerlebnisse auf dieser chaotischen Familienreise. Die Kinder werden dabei von anderen Schauspieler*innen verkörpert, welche leider nicht so gut funktionieren wie ihre Pendants im Vorgänger oder auch Nachfolger.

Wie bereits in meiner letzten Besprechung vor 13 Jahren muss ich kurz Willy Millowitsch hervorheben, der ausgerechnet als Kölner Urgestein einen bayerischen (Nicht-)Verwandten von Clark mimen darf. Warum ich das anspreche? Willy Millowitsch hat nach dem Krieg für einige Zeit im Haus meiner Großmutter gewohnt und diese Anekdote ist seitdem fester Bestandteil unserer Familiengeschichte. À propos Besetzung: Audreys Freund wird von niemand anderem als William Zabka gespielt, den man natürlich als Johnny Lawrence aus „Karate Kid“ und „Cobra Kai“ kennt. Leider hat er keine sonderlich große Rolle.

Fazit

„European Vacation“ ist ein ziemlich deutlicher Rückschritt zum Vorgängerfilm. Er lebt vor allem von seinen abwechslungsreichen Schauplätzen sowie der Familiendynamik der Griswolds. Wenn man über die platten Gags und die Klischees hinwegsehen kann, dann macht jedoch auch „Hilfe, die Amis kommen“ immer noch viel Spaß: 7/10 Punkte. (Zappelinchen: 8/10 Punkte; Zwergofant: 7/10 Punkte.)

Hilfe, ich hab meine Freunde geschrumpft (2021)

Heute hat das Zappelinchen entdeckt, dass mit „Hilfe, ich hab meine Freunde geschrumpft“ endlich ein Film auf Netflix verfügbar ist, den sie schon ewig sehen wollte. Den zweiten Teil der Filmreihe hat sie geliebt und somit war die Vorfreude groß. Mich selbst hat die Ankündigung eher kalt gelassen, da ich die beiden Vorgänger bestenfalls ganz okay fand. Was also hatte der dritte Teil zu bieten? 🧙‍♀️

Hilfe, ich hab meine Freunde geschrumpft (2021) | © Sony Pictures Home Entertainment GmbH

Hilfe, ich hab meine Freunde geschrumpft (2021) | © Sony Pictures Home Entertainment GmbH

Eher Teenie-Soap als Fantasy-Abenteuer

Schon im ersten Teil „Hilfe, ich hab meine Lehrerin geschrumpft“ hat es ewig gedauert, bis das Schrumpf-Abenteuer in Fahrt kam. Im zweiten Teil war es nicht besser und im Finale(?) der Trilogie(?) beschränken sich die Schrumpf-Szenen auf ein Minimum. Schade, denn damit bleibt der eigentlich interessante Aspekt des Films nahezu komplett auf der Strecke, zumal die Effekte auch nicht sonderlich gut aussehen. Da  hatte „Liebling, ich habe die Kinder geschrumpft“ vor 34 Jahren deutlich mehr zu bieten. Ganz nett anzusehen ist all das dennoch, da will ich mit dem Film gar nicht zu hart ins Gericht gehen.

Durchaus nett sind auch die Teenie-Soap-Szenen, welche den Großteil des Films ausmachen. Aber eben auch komplett austausch- und vorhersehbar. Zwar habe ich mich nicht durchgehend gelangweilt, doch sonderlich spannend anzusehen war all das Hin und Her auch nicht. Selbst meine Kinder waren nicht mehr übermäßig begeistert, was bei der Vorfreude schon einiges heißen mag. Die immerhin engagierten Schauspieler*innen machen da einiges wett.

Fazit

„Hilfe, ich hab meine Freunde geschrumpft“ ist noch einmal eine Spur schwächer als die ohnehin schon nicht sonderlich herausragenden Vorgänger. Ziemliche Durchschnittsware im deutschen Kinderfilm. Und das schreibe ich als jemand, der durchaus Gefallen am deutschen Kinderfilm gefunden hat. Kann man sehen, muss man aber definitiv nicht: 5/10 Punkte. (Zappelinchen: 7/10 Punkte; Zwergofant: 7/10 Punkte.)

Die schrillen Vier auf Achse – OT: Vacation (1983) (WS1)

Der Freitag heute hat sich angefühlt, wie mindestens zwei Tage. Bis 14 Uhr habe ich gearbeitet, dann habe ich mich mit der Family samt Großeltern und Familie der Schwägerin zum nahe gelegenen Rothsee aufgemacht, um eine Runde Minigolf zu spielen. Das Picknick danach ist leider ins Wasser gefallen. Dennoch war das ein sehr netter Nachmittag. Vielleicht hatten die Kids deshalb noch Lust auf weitere Familienabenteuer und sich deshalb „Die schrillen Vier auf Achse“ gewünscht? 🚗

Die schrillen Vier auf Achse (1983) | © Warner Home Video

Die schrillen Vier auf Achse (1983) | © Warner Home Video

It’s a long way down the Holiday Road

Meine Kinder kennen die Griswolds bisher nur aus „Schöne Bescherung“, den wir jeden Jahr vor Weihnachten schauen. Und jedes Jahr amüsieren sie sich köstlich darüber. Sie hatten schon häufiger den Wunsch geäußert, auch die Sommerferien der Griswolds sehen zu wollen, doch bisher hatte es sich nicht ergeben. Auch weil ich wusste, dass diese doch deutlich derber sind, als der familienkompatible Weihnachtsspaß. Doch auch ich habe „Die schrillen Vier auf Achse“ bereits als Kind gesehen. Vermutlich jedoch in der geschnittenen Fassung. Der Zwergofant war auf jeden Fall sichtlich irritiert, dass hier nackte Menschen zu sehen sind. Nackt! Mit Brüsten!

Während der ersten dreiviertel Stunde braucht „Vacation“ ganz schön, um in  Fahrt zu kommen. Die Gag-Dichte ist noch deutlich geringer als in „Christmas Vacation“ und der Ton des Films noch satirischer. In der zweiten Hälfte nimmt der Road Trip dann deutlich an Fahrt auf und die ganze Familie musste viel lachen. Dabei muss man aus heutiger Sicht sagen, dass „Die schrillen Vier auf Achse“ nicht immer wirklich gut gealtert ist. Das ist mir dieses Mal deutlicher aufgefallen, als bei meiner letzten Sichtung vor knapp 13 Jahren. Eben ein Film der frühen 1980er Jahre, den man auch so einordnen sollte. Dennoch funktioniert er über weite Strecken immer noch fabelhaft und der große Familienurlaub als letztes Abenteuer des mittelalten Mannes besitzt einfach viel Humorpotenzial uns so manch bittere Wahrheit.

Fazit

„Vacation“ ist zurecht ein Komödienklassiker. Er besitzt schon viele Elemente, die das Franchise über die Jahre weiterentwickeln sollte. Chevy Chase als Clark Griswold ist herrlich und der Film macht einfach immer noch viel Spaß. Dennoch ist er (immerhin hat er exakt 40 Jahre auf dem Buckel) schon deutlich in die Jahre gekommen. Die Kinder fanden ihn schwächer als „Schöne Bescherung“, doch das wundert mich nicht. Kann ich mir immer wieder anschauen: 8/10 Punkte. (Zappelinchen: 7/10 Punkte; Zwergofant: 7/10 Punkte.)

Meine Frau, unsere Kinder und ich – OT: Little Fockers (2010)

Das letzte Juliwochenende und es regnet in Strömen. Somit eine gute Gelegenheit, den ersten Film des Monats zu sehen. Da der Zwergofant recht spät von einem Geburtstag nach Hause kam, haben wir mit „Meine Frau, unsere Kinder und ich“ einen angenehm kurzen Film gewählt. Wie die späte Fortsetzung der 2000er Hit-Komödie bei uns ankam, lest ihr in der folgenden Besprechung… 🦎

Meine Frau, unsere Kinder und ich (2010) | © Paramount Pictures

Meine Frau, unsere Kinder und ich (2010) | © Paramount Pictures

Eine unnötige, aber noch recht nette Fortsetzung

Hat man schon der ersten Fortsetzung angemerkt, dass sie nicht mehr komplett den anarchischen Zauber von „Meet the Fockers“ heraufbeschwören konnte, ist „Little Fockers“ nur noch ein müder Nachklatsch. Es ist zwar schön, die liebgewonnenen Figuren noch einmal zu sehen (und die Interaktion der bekannten Stereotypen funktioniert immer noch), doch wurde das Humorlevel ziemlich stark auf Ekel und Körperflüssigkeiten runtergedreht. Sehr schade und nicht immer passend. Ein paar Lacher waren dennoch mit dabei.

Somit lebt „Meine Frau, unsere Kinder und ich“ immer noch von Robert De Niro und Ben Stiller, auch wenn diese Konstellation kaum noch für Überraschungen sorgt. Schön fand ich De Niros Zusammentreffen mit Harvey Keitel, der einen Bauarbeiter geben darf. Überhaupt ist der Film erstaunlich gut besetzt (u.a. tritt auch Laura Dern in einer Nebenrolle auf), was das jedoch eher schwache Drehbuch auch nicht zu retten weiß. Kurzweilig ist der Spaß aber immer noch.

Fazit

Insgesamt ist „Meine Frau, unsere Kinder und ich“ eine knapp überdurchschnittliche Komödie, die ich auch nur so gut bewerte, weil die Kinder etliche Male laut gelacht haben und ich die Figuren nach wie vor mag. Es ist aber auch nicht schade, dass dies wohl der vorerst letzte Teil der Reihe ist: 6/10 Punkte. (Zappelinchen: 7/10 Punkte; Zwergofant: 7/10 Punkte.)

Alles steht Kopf – OT: Inside Out (2015) (WS1)

Nachdem wir am Wochenende keinen Filmabend mit der ganzen Familie hatten, habe ich kurzerhand beschlossen, den Feiertag mit „Alles steht Kopf“ ausklingen zu lassen. Schließlich liegt die letzte Sichtung schon viel zu lange zurück und ich hatte das Gefühl, dass sich das Gefühlschaos in Riley auch ganz gut auf das Zappelinchen übertragen lässt. Wobei wir dafür vermutlich auf die Fortsetzung samt rotem Pubertätsknopf warten müssen. 😊😢😡🤢😨

Alles steht Kopf (2015) | © Walt Disney

Alles steht Kopf (2015) | © Walt Disney

Ein meisterhaft inszenierter Coming-of-Age-Film

Mich hat „Alles steht Kopf“ heute noch mehr begeistert als damals vor sieben Jahren. Vermutlich weil meine Kinder auch älter geworden und einige ihrer kleinkindlichen Erinnerungen inzwischen verblasst sind. In den entsprechenden Szenen hatte ich wieder einen dicken Kloß im Hals und musste die eine oder andere Träne verdrücken. Die emotionale Ebene gelingt Pixar wahrlich meisterhaft, auch wenn wir uns den Großteil des Films in einer bonbonbunten Fantasiewelt befinden. Gerade der nahtlose Übergang zur Realität ist fabelhaft gelungen, obwohl oder weil beide Welten stilistisch durchaus größere Unterschiede aufweisen.

„Alles steht Kopf“ nimmt schon einmal vorweg, was später mit „Soul“ noch weitergetrieben wurde: Abstrakte Innenwelten, kombiniert mit einem realistischen Setting in der wirklichen Welt. Es ist schon erstaunlich, wie gut Pixar das Storytelling gelingt: Die durchaus komplexe Prämisse samt Einführung aller Hauptfiguren und Etablierung der Herausforderung für unsere Held*innen wird in den ersten zwanzig Minuten abgefeuert. Nach dreißig Minuten stecken wir mitten im Abenteuer. Das Tempo ist enorm hoch und doch nimmt sich der Film Zeit für seine Figuren. Die Bilder, die das Team rund um Pete Docter für Gefühle, Erinnerungen usw. findet, sind leicht verständlich und doch voller Witz und zauberhafter Momente. Einfach perfekt.

Fazit

Mit der heutigen Sichtung von „Alles steht Kopf“ hat sich der Pixar-Film in den Reigen meiner Lieblingsfilme gespielt. Die Kinder mochten den Film auch, fanden ihn jedoch nicht so überragend, wie wir Eltern. Das ist durchaus verständlich und für mich eine weitere Stärke des Animationsfilms: Er schafft es beide Zielgruppen anzusprechen und die Brücke zwischen ihnen zu schlagen. Die Ebene, die ich heute erleben durfte, katapultiert den Film ganz nach oben. Großes Kino: 10/10 Punkte. (Zappelinchen: 8/10 Punkte; Zwergofant: 8/10 Punkte.)

Prädikat: Lieblingsfilm

Findet Dorie – OT: Finding Dory (2016)

Nach dem Kurzfilm „Piper“ stand natürlich der zugehörige Langfilm „Findet Dorie“ auf dem Programm. Der Zwergofant hat sich diesen heute explizit gewünscht, nachdem das Zappelinchen in der Vergangenheit dafür nur wenig Interesse gezeigt hatte. Auch ich habe mich schon lange darauf gefreut, gehört „Findet Nemo“ doch zu meinen Favoriten des Animationsstudios. Was also hat die späte Fortsetzung zu bieten? 🐟🐙

Findet Dorie (2016) | © Walt Disney

Findet Dorie (2016) | © Walt Disney

Eine überraschend gelungene Fortsetzung

Spätestens seit Pixar-Neustarts nahezu unmittelbar auf Disney+ verwertet werden, hat die Popularität des Animationsstudios ein wenig gelitten. Vor ein paar Jahren noch war jeder Film ein Hit, doch dann kamen die ersten Fortsetzungen und Filme wie „Lightyear“ ließen Fans schon ‚Ausverkauf!‘ schreien. Für mich hat sich ein qualitativer Abfall noch nicht so richtig bemerkbar gemacht, auch wenn ich so manche Fortsetzung, wie z.B. „Die Monster Uni“, nicht mehr ganz so stark fand wie das Original. Somit war ich durchaus gespannt, was Andrew Stanton, ebenfalls Regisseur des Vorgängers, aus der Weiterführung des Unterwasserabenteuers gemacht hat.

Nach der Sichtung muss ich sagen, dass ich nicht erwartet hätte, dass mich der Film emotional so stark packt. Dories Figur bekommt noch einmal deutlich mehr Tiefe und die Wandlung vom Sidekick zur Heldin funktioniert erstaunlich gut. Beim Wiedersehen mit ihren Eltern hatte ich tatsächlich Tränen in den Augen. Davon abgesehen bietet „Findet Dorie“, wie bereits der erste Teil, eine ausführliche Unterwasserreise mit frischen Schauplätzen und tollen, neuen Figuren. Speziell Oktopus Hank hat mir ausgezeichnet gefallen und ist beeindruckend animiert. Überhaupt sieht der Film unfassbar gut aus und lohnt sich schon alleine aufgrund seines überwältigenden audiovisuellen Eindrucks. Umso schöner, dass er auch inhaltlich zu überzeugen weiß.

Fazit

Für mich ist „Findet Dorie“ neben „Toy Story 3“ und „Die Unglaublichen 2“ die bisher wohl gelungenste Fortsetzung eines Pixar-Films. Ich bin gerne wieder in diese bunte (und manchmal auch triste) Unterwasserwelt abgetaucht. Das 3D war famos und ich bin froh, dass dem Film noch eine entsprechende Veröffentlichung zuteil wurde. Kann ich Fans des Vorgängers nur empfehlen: 9/10 Punkte. (Zappelinchen: war auf einem Geburtstag; Zwergofant: 8/10 Punkte.)

We Can Be Heroes (2020)

Schon vor ein paar Monaten meinte der Zwergofant, dass er einen tollen Trailer zu einem Superheldenfilm gesehen hätte. Damals habe ich noch versucht, ihm den Film auszureden. Heute jedoch waren wir beide alleine zu Hause und nach einem kompletten Tag draußen, stand uns der Sinn nach einem Filmabend. Somit haben wir dann doch noch „We Can Be Heroes“ gesehen. Ein Film, wie ich noch keinen zweiten gesehen habe. 🦸‍♀️

We Can Be Heroes (2020) | © Netflix

We Can Be Heroes (2020) | © Netflix

Was ist nur aus Robert Rodriguez geworden?

Robert Rodriguez war einer der prägenden Regisseure meiner Jugend: „El Mariachi“, „Desperado“ und „From Dusk Till Dawn“ waren die Kultfilme meiner filmischen Erweckungsphase. Schon Anfang der 2000er hat Rodriguez die Kinderfilmreihe „Spy Kids“ gedreht, von der ich jedoch nie einen Teil gesehen habe. Danach war es, „Sin City“ einmal ausgenommen, lange still den Filmemacher, doch mit „Alita: Battle Angel“ kam er 2019 zurück und wusste mich zu begeistern. Zuletzt fiel er mir durch die Inszenierung einiger Episoden von „The Book of Boba Fett“ eher negativ auf. Wer hätte gedacht, dass er es ausgerechnet mit dem Kindersuperheldenfilm „We Can Be Heroes“ auf meinen Fernseher zurück schafft?

Der Film ist ein in kunterbunte Kulissen und mit übermäßig CGI angereicherter Superheldenfilm, dem ein Drehbuch zugrunde liegt, das auch ein Kind hätte schreiben können. Man merkt nichts von Robert Rodriguez‘ alter Handschrift und nur die Auftritte von Stars wie Pedro Pascal („The Mandalorian“ oder „Prospect“) und Christian Slater („True Romance“) lassen seinen Einfluss erkennen. Davon abgesehen mochte ich die Botschaft der Geschichte sowie die völlig abgedrehten Superkräfte. Das ist wie gemacht für Kinder, doch verliert sich am Ende alles in einer abstrusen Geschichte, der billigen Inszenierung und fehlendem Herz. Nicht ganz so schmerzhaft, wie nach dem Trailer befürchtet, doch bestenfalls mittelmäßige Unterhaltung.

Fazit

Leider konnte „We Can Be Heroes“ weder mich, noch den Zwergofanten überzeugen. Wir hatten durchaus Spaß mit dem Film, doch ist alles viel zu übertrieben, bunt und nervig inszeniert. Ich vermute, dass der Zwergofant beim nächsten Filmabend wieder mich nach einem Filmtipp fragen wird. So ein Pech aber auch. Dennoch möchte ich die Sichtung nicht missen, denn nun habe auch ich endlich einen der berüchtigten Kinderfilme von Robert Rodriguez gesehen: 4/10 Punkte. (Zappelinchen: war mit Frau bullion im Theater; Zwergofant: 6/10 Punkte.)

Der Super Mario Bros. Film – OT: The Super Mario Bros. Movie (2023)

Aktualisierung: Ich habe „Der Super Mario Bros. Film“ am 9. November 2024 zum zweiten Mal mit dem Zwergofanten gesehen und eine aktualisierte Besprechung veröffentlicht.

Man sagt mir gerne nach, dass ich nicht sonderlich spontan wäre. Heute jedoch habe ich eine gute Stunde vor Kinostart beschlossen, den Zwergofanten einzupacken und mit ihm in „Der Super Mario Bros. Film“ zu gehen. Er war schon heiß auf den Film, seit er den ersten Trailer gesehen hat. Der Rest der Familie hatte keine Lust und so haben sich die Männer des Hauses alleine auf den Weg ins Pilzkönigreich gemacht. 🍄

Der Super Mario Bros. Film (2023) | © Universal Pictures

Der Super Mario Bros. Film (2023) | © Universal Pictures

Meine persönliche Geschichte mit Mario

Der Videospiel-Klempner aus dem Hause Nintendo begleitet mich schon seit ich denken kann. Ja, selbst weit vor meiner ersten Konsole. Es dürfte 1986 gewesen, dass ich bei Freunden erstmals das originale „Super Mario Bros.“ auf dem NES gespielt habe. Da wir kurz danach in eine andere Stadt gezogen sind, sollte das eine kurze Begegnung bleiben. Mit dem Game Boy kam ein paar Jahre später „Super Mario Land“ und damit mein erstes eigenes Mario-Spiel. Der richtige Durchbruch stellte sich jedoch erst mit „Super Mario World“ auf dem SNES ein. Dieses Spiel habe ich unglaublich intensiv gespielt. Auch heute packe ich es mit dem SNES Classic Mini teilweise noch an und bin erstaunt, wie sehr sich manche Level und Musikstücke in mein Gedächtnis gebrannt haben. Nun mit den Kindern, speziell dem Zwergofanten, bin ich mit „Mario Kart 8 Deluxe“, „Super Mario Odyssey“  und „Super Mario 3D World“ auch wieder mit dem Klempner konfrontiert. Die Spiele sind auch heute noch einfach großartig.

Der (fast schon zu) perfekte Super-Mario-Film

Natürlich habe ich irgendwann auch den berüchtigten „Super Mario Bros.“-Film aus dem Jahr 1993 gesehen. Hängen geblieben ist bis auf die Absurdität des Werkes nicht viel. Inzwischen sind seitdem exakt 30 Jahre vergangen und Nintendo hat ihre Marke offensichtlich perfekt im Griff. Perfekt ist auch der neue „Der Super Mario Bros. Film“ geworden: Er sieht fantastisch aus und klingt noch besser. Er funktioniert für kleine Kinder und drückt bei Erwachsenen so manchen Nostalgieknopf. Die Geschichte ist einfach, doch irgendwie schlüssig im Rahmen der Vorlage. Das Tempo ist extrem hoch und es gibt kaum Zeit zum Durchschnaufen. Braucht es auch nicht, denn das Gameplay flutscht. Um bei diesem Vergleich zu bleiben: Der Film wirft seinen Zuschauer*innen keine wirklichen Hindernisse in den Weg. Es kommt kein Frust auf, ist aber für geübte Kinogänger*innen vermutlich zu einfach und glatt.

Nintendo geht mit „Der Super Mario Bros. Film“ auf Nummer sicher und wer könnte es ihnen verdenken? Ich habe mich mehrfach gefragt, warum man keinen Meta-Ansatz, wie bei „The LEGO Movie“, gewagt hat. Sprich eben die unzähligen Videospiele als Medium aufzugreifen, doch vermutlich ist ihnen da Disney mit „Ralph reichts“ über 10 Jahre zuvorgekommen. Somit erzählt „Der Super Mario Bros. Film“ eine Geschichte, wie man sie erwarten würden. Viel Humor ergibt sich aus Slapstick-Szenen und dem Wissen um die Mario-Historie. Da könnte man jetzt viel drüber schimpfen, doch ich habe den Ritt einfach genossen. Schon alleine der orchestral interpretierten Mario-Musik hätte ich noch stundenlang lauschen können (beim Abspann lohnt sich also das Sitzenbleiben). Wer hier keine Innovation erwartet, kann für 90 Minuten eine wirklich gute Zeit haben.

Fazit

Der Erfolg gibt Nintendo und Illumination mit ihrem Ansatz für „Der Super Mario Bros. Film“ recht. Der Zwergofant war sehr angetan und auch ich hatte eine tolle Zeit. Allerdings ist uns beiden auch klar, dass hier eher die Figuren und die Referenzen auf die Spiele im Vordergrund stehen und wir keinen neuen Klassiker gesehen haben. Auf jeden Fall war es ein gelungener Kinonachmittag, an den ich mich noch gerne zurückerinnern werde: 8/10 Punkte. (Zappelinchen: leider kein Interesse an dem Film; Zwergofant: 8/10 Punkte.)