Heute war ein recht entspannter Tag, der sich tatsächlich wie Frühling und Urlaub zugleich angefühlt hat: Morgens war ich eine Runde laufen, gegen Mittag bin ich dann mit dem Zwergofanten zum Skatepark, wo wir gut 90 Minuten wilde Dinge probiert haben. Abends waren wir dann hungrig und platt und haben uns mit „James Bond 007: Keine Zeit zu sterben“ dem Finale der jüngsten James-Bond-Saga gewidmet. Spoiler sind zu erwarten. 👨👩👧

James Bond 007: Keine Zeit zu sterben (2021) | © Warner Bros (Universal Pictures)
Der packende Abschluss der Daniel-Craig-Ära
Mit knapp drei Stunden ist „Keine Zeit zu sterben“ der längste Bond-Film überhaupt. Dennoch kommt keine Langeweile auf, denn es gibt ein spannendes Set Piece nach dem anderen zu sehen. Der Rückblick zu Beginn ist mitreißend inszeniert, der darauf folgende Konflikt zwischen James und Madeleine leider ein wenig abrupt. Aber nun gut, man muss die Handlung schließlich in die Gänge bekommen. Die Action ist imposant und es gibt auch einige emotionale Höhepunkte. Apropos Höhepunkte: Ich hätte gerne mehr von Ana de Armas als Paloma gesehen, denn die Dynamik zwischen ihr und Bond war großartig. Da fehlen mir noch ein bis zwei Filme mit ausführlicheren Begegnungen der beiden.
Rami Malek als Schurke hat mir recht gut gefallen, auch weil ich das Produktionsdesign seines Unterschlupfs sehr mochte. Wie bereits Blofeld im Vorgänger hat er mich auch an die eher klassischen Bond-Bösewichte erinnert plus die unzähligen Handlanger und die Nanobots als Sci-Fi-Komponente. Fand ich gut. Auch Bonds erweiterte Familie hat mir gefallen, zumal sie auch genügend Motivation für das Finale bietet, in dem sich Bond opfert. Ja, tatsächlich stirbt James Bond erstmals. Das hat die Kinder ganz schön mitgenommen und überrascht. Ich hatte fast schon damit gerechnet und fand es auch einen passenden Abschluss für die Daniel-Craig-Saga. Danach haben wir noch kurz darüber geredet, was mögliche Nachfolger:innen angeht und das Zappelinchen war fast schon verwundert ob der Frage, denn es sei doch klar, dass 007 nun eine Frau sei. Man müsste nur den Namen ändern. Der Zwergofant fand zudem, dass es doch mal eine Bösewichtin geben sollte. Schon toll, wie natürlich offen für alle Möglichkeiten Kinder doch sind. Da kann man nur von lernen.
Insgesamt fand ich die Daniel-Craig-Reihe wirklich stark und bin nun fast traurig, dass sie vorbei ist. Vielleicht sollten wir doch einmal in die klassischen Filme reinschauen? Hier meine Rangliste:
- „Casino Royale“ (8/10 Punkte)
- „Skyfall“ (8/10 Punkte)
- „Keine Zeit zu sterben“ (8/10 Punkte)
- „Spectre“ (8/10 Punkte)
- „Ein Quantum Trost“ (7/10 Punkte)
Fazit
Für mich ist „Keine Zeit zu sterben“ wahrlich ein gelungener Abschluss. Wenn man die Entwicklungen um die Marke betrachtet, dann ist es vielleicht auch der endgültige Abschluss der altehrwürdigen Kinoreihe. Auch als solcher würde er eine gute Figur machen. Die Kinder fanden den Film auch sehr stark und das Zappelinchen gibt aus Protest doch noch 9 Punkte, obwohl sie mit dem Finale nicht einverstanden war (soll ich hier extra betonen). Das bringt uns zu folgender Gesamtwertung: 8/10 Punkte. (Zappelinchen: 9/10 Punkte; Zwergofant: 8/10 Punkte.)
Ich fand das Finale genau richtig. Wenn Bond überlebt hätte, wäre das irgendwo hirnrissig gewesen.
Was ich allerdings gar nicht gebrauchen kann, wäre eine dunkelhäutige Jamie Bond, damit der woke Gender – Müll berücksichtigt wird.
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Ich glaube man wollte mit dem Finale einfach etwas „schockierend“ Neues versuchen. Außerdem war es auch ein klarer Schlussstrich für Daniel Craig.
Für mich war Lashana Lynch klasse als 007. Hat mir richtig gut gefallen und könnte mir durchaus 1-2 Filme mit ihr vorstellen. Aber wird natürlich nicht dazu kommen, denn das große Geld bringen halt immer noch die Zuschauer, die so denken wie du. 😉
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zumindest war es etwas Neues. Früher kam einfach ein anderer Schauspieler und gut war.
Das Finale war einfach klasse, wenn auch traurig.
Die hat gut gespielt, keine Frage aber es ist eben wie bei Dr. Who: Nach 60 Jahren braucht man nicht mehr mit einer Frau anfangen. Es ist und bleibt JAMES Bond und DER Doktor.
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Das sehe ich etwas anders. Klar wäre es dann nicht JAMES Bond, sondern eine andere 007, was (wie man im Film gesehen hat) ja auch funktioniert. Aber musst eh keine Sorge haben, denn dazu wird es nicht kommen.
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Zum Glück. 🙂
Es gibt Rollen, die sollten bleiben, wie sie sind.
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Interessant. Vielleicht muss ich den noch einmal schauen. Denn beim ersten und einzigen Mal schauen, fand ich ihn grottenschlecht. Sogar nach dem Motto schlechtester Bond Film. Ich habe jeden Bond mehrfach gesehen, diesen nicht. Und ich hatte es eigentlich auch nicht vor.
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Ist natürlich immer Geschmackssache. Welche Elemente haben dir denn so sehr missfallen? Ich merke heute, dass ich ihn sogar nachhaltig gut finde und mich das Finale mehr mitnimmt, als ich das für möglich gehalten hätte.
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Jetzt hast du mich erwischt. Ehrlich gesagt, kann ich es dir nicht mal sagen, denn ich weiß gar nicht mehr um was es da geht. Hemator schreibt von einer Kuba Szene und ich frage mich, waren die in Kuba? Aber das ist auch eines dieser Punkte, der Film ist komplett aus meiner Erinnerung. Blofeld ist auch dabei? Ich habe ihn im Dezember 21 gesehen, ich kann mich nicht mal mehr an den Kinogang erinnern. Das einzige, und das habe ich gerade in YT verifiziert, ist die Verfolgungsjagd in dem italienischen Bergdorf. Mit dieser Hammer Anfangsszene auf der Brücke wo das Auto durch den Wegstein hochkatapulitert wurde. Danach kam schon diese komische Rauswurfszene am Bahnhof, wo ich ehrlich gesagt, am Anfang nicht verstanden habe wir er plötzlich sie als Verräterin identifiziert. Ich glaube, da habe ich dann langsam zugemacht.Wie gesagt. Ich werde ihn nochmal schauen. An Sprectre habe ich auch erst beim zweiten oder dritten Mal mehr gefallen gefunden.
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Die Kuba-Sequenz war tatsächlich auch eine der stärksten für mich. Vielleicht lohnt sich da tatsächlich ein zweiter Blick. Was du inhaltlich ansprichst, sprich die Identifikation als Verräterin, war für mich der größte Schwachpunkt, weil einfach nicht nachvollziehbar (außer dem beständigen Motiv von „Ich vertraue niemandem.“) und hat demnach zu sehr nach Drehbuch gerochen. Danach wurde der Film aber wieder sehr stark in meinen Augen. Bin gespannt, was du nach dem nächsten Durchgang sagst.
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„No Time to Die“ ist ein Film, der mich sehr zwiegespalten zurückgelassen hat und den ich als extrem unebene empfinde. Generell sieht der Film, ähnlich wie „Skyfall“, einfach verdammt gut aus und vor allem in der ersten Hälfte gibt es wirklich viel, das zu gefallen weiß: Ana de Armas als Paloma ist definitiv das absolute Highlight, ich habe mich auch sehr über Jeffrey Wrights Rückkehr als Felix Leiter gefreut und generell ist die gesamte Kuba-Szene einfach nur grandios. Je weiter der Film sich aber dem Finale nähert, desto mehr fällt er aber auseinander. Safin als Schurke beginnt relativ interessant, gerade in der Inszenierung, ist dann aber zu lange abwesend und in seiner Charakterisierung und Motivation zu undefiniert. Die Rache an Blofeld und Spectre ist gut nachvollziehbar, aber warum ist er dann plötzlich selbst ein Superschurke mit weltzerstörerischen Absichten? Auch Blofeld finde ich hier kaum besser verwendet als in „Spectre“. Einerseits soll er Bonds große Nemesis sein, andererseits macht der Film aber kaum etwas mit ihm, um ihn dann eher unrühmlich abzuservieren. Da hätte ich es, auch gemessen an Safins mangelnder Charakterisierung, besser gefunden, hätte Blofeld noch mal den Schurken gegeben. Man hätte ihn gerne noch einmal neu besetzen dürfen, schließlich ist es gute Tradition, Blofeld bei jedem Auftauchen von jemand anderem spielen zu lassen – selbst in Ian Flemings Romanen sieht er jedes Mal anders aus, weil er sich konstant von Schönheitschirurgen operieren lässt. Dementsprechend finde ich die Idee, Craigs Bond am Ende zu töten zwar mutig und passend, bin mit der Umsetzung, wie mit dem gesamten Finale, aber nicht zufrieden.
Mit dem Score verhält es sich ganz ähnlich, gerade in der ersten Hälfte gelingt es Zimmer ziemlich gut, seinen eigenen Stil mit Elementen von John Barry und David Arnold anzureichern, der Track „Cuba Chase“ beispielsweise ist der beste Bond-Actiontrack seit „African Rundown“ aus „Casino Royale“ und auch von der Melodie des Songs wird erfreulicherweise ausgiebig Gebrauch gemacht. Und selbst Melodien aus früheren Bond-Filmen werden passend zitiert, darunter Vespers Thema aus „Casino Royale“ sowie Thema und Song aus „On Her Majesty’s Secret Service“, der für „No Time to Die“ ja ohnehin Pate stand. In der zweiten Hälfte verfällt Zimmer dann aber seinen üblichen „Zimmerismen“, sodass das Ganze immer öfter nach „Inception“ oder der Dark-Knight-Trilogie klingt statt nach Bond.
Insgesamt nimmt „No Time to Die“ auch in meinem Ranking genau den Mittelplatz ein – es ist quasi dasselbe wie bei dir, nur dass ich wohl „Spectre“ und „Quantum“ tauschen würde. 😉
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