James Bond 007: Ein Quantum Trost – OT: Quantum of Solace (2008) (WS1)

Beim heutigen Filmabend ging es weiter mit unserer James-Bond-Sichtung und es stand „James Bond 007: Ein Quantum Trost“ auf dem Programm. Meine Erinnerungen daran waren eher schwach ausgeprägt und ich konnte mich nur noch an ein paar Set-Pieces und die überaus hektische Inszenierung der Action-Szenen erinnern. Hat der Film tatsächlich mehr zu bieten?

James Bond 007: Ein Quantum Trost (2008) | © Warner Bros (Universal Pictures)

James Bond 007: Ein Quantum Trost (2008) | © Warner Bros (Universal Pictures)

Eine durchaus gelungene Fortsetzung der Reihe

Ich kann es direkt vorwegnehmen, dass mir „Ein Quantum Trost“ dieses Mal besser gefallen hat als bei meiner ersten Sichtung vor 12 Jahren. Speziell die hektische Inszenierung hat mich nicht mehr so sehr gestört. Ich wusste die Kinetik zu schätzen und mochte auch die geerdete Brutalität. Passend für diese Rachegeschichte. Die Handlung selbst wirkt zunächst komplizierter als sie eigentlich ist. Im Grunde geht es um eine Hatz von A nach B nach C nach D und das bringt 007 an ein paar durchaus beeindruckende Schauplätze. Hat mir wirklich gut gefallen. Dennoch mag ich die Filme der Reihe lieber, in denen sich etwas mehr Zeit gelassen wird.

Olga Kurylenko ist ein tolles Bond-Girl, auch weil die Beziehung platonisch bleibt. Dafür fand ich Gemma Artertons Figur leider verschenkt und auch Bösewicht Dominic Greene ist kein Vergleich zu Le Chiffre. Auch das Finale in der Wüste hat mir dieses Mal besser gefallen, wenngleich ich mich doch gefragt habe, wie so ein Hotel gebaut sein muss, dass es gefühlt voller explosiver Bomben ist, hat es denn erst einmal Feuer gefangen. Aber nun gut, es ist eben immer noch ein James-Bond-Film. Da muss man Logik vermutlich nicht als Maßstab nehmen, selbst wenn Marc Forster sich Mühe gibt, den Film realistischer wirken zu lassen als die alten Filme der Reihe.

Fazit

„Ein Quantum Trost“ ist eine gelungene Fortsetzung, welche inhaltlich jedoch nur „Casino Royale“ abrundet, der in jeder Hinsicht stärker ist. Dennoch hatte ich meinen Spaß mit dem Film und die Kids waren auch wieder angetan. Am meisten freuen sie sich nun aber auf „Skyfall“, zu dem sie durch den Song einen größeren Bezug haben. Gute Unterhaltung: 7/10 Punkte. (Zappelinchen: 7/10 Punkte; Zwergofant: 7/10 Punkte.)

12 Gedanken zu “James Bond 007: Ein Quantum Trost – OT: Quantum of Solace (2008) (WS1)

  1. Hach ja, „Quantum“, da kommt doch einiges zusammen – einige interessante Ideen und viele, viele Probleme bei der Umsetzung. Ich finde, man merkt schon deutlich, dass der Film während eines Autorenstreiks entstanden ist und das Drehbuch dann am Set von Nicht-Autoren (darunter Daniel Craig persönlich) noch angepasst werden musste. Auch der Umstand, dass das Ganze quasi als bloße Coda zu „Casino Royale“ konzipiert ist, schadet dem Film ziemlich, neben der epileptischen Kameraführung und dem grundsätzlichen Schurkenproblem. Dafür, wie sehr die Handlung den Vorgänger fortsetzt und wie sehr Bond auf seinen Vergeltungstrieb reduziert wird, ist der eigentliche Konflikt dann aber doch wieder zu unpersönlich, denn mit Dominic Greene verbindet Bond ja nicht wirklich etwas, während die titelgebende Quantum-Organisation sehr schnell sehr uninteressant wird. Ich denke, es hätte deutlich besser funktioniert, hätte man Mister White zum zentralen Antagonisten gemacht und ihn nicht einfach nach Bregenz aus dem Film verschwinden lassen. Apropos: Das ist der eine Bond-Drehort, denn ich tatsächlich persönlich schon einmal besucht habe. Wie dem auch sei: David Arnolds letzter Score für einen Bond-Film, nicht ganz so grandios wie „Casino“, aber immer noch ziemlich gut. Den Song hingegen finde ich furchtbar. Interessanterweise hat Arnold, der da, anders als bei „Casino Royale“, keinen Input liefern durfte, einen Song gewissermaßen nachgereicht: „No Good About Goodbye“, komponiert für ein Album der „Grande Dame des Bond-Songs“, Shirley Bassey, und ganz zufällig basiert die Melodie auf dem zentralen Leitmotiv aus dem Quantum-Score, das Bonds emotionalen Zustand repräsentiert und in meinen Augen deutlich besser passt als „Another Way to Die“: https://www.youtube.com/watch?v=Ak_ZqsOOJ8g

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    • Immer wieder spannend zu lesen, was du an Wissen teilst. Sehr beeindruckend. Da kratze ich mit meinen Besprechungen ja nur an der Oberfläche und gebe sehr spontan meine subjektive Wahrnehmung wieder. Kann deinen Ausführungen nur zustimmen. Bregenz war bestimmt toll. War ja selbst Karlsbad in dem Hotel aus „Casino Royale“ und das hat auch bei mir Eindruck hinterlassen. Danke auch fürs Teilen des ursprünglich geplanten Songs, der auch in meinen Augen viel besser gepasst hätte. „Another Way to Die“ fand ich sehr belanglos und nichtssagend.

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