Chappie (2015)

Die wohl kälteste Woche des Jahres liegt hinter uns. Gerade jetzt, da es wieder wärmer wird, hat mich eine Erkältung niedergestreckt. Alle großen Laufpläne für das Wochenende sind dahin. Also lieber auf das Sofa und einen Film schauen: Mit „Chappie“ fiel die Wahl auf den jüngsten Neuzugang in meine Sammlung. Allerdings hatte ich schon länger ein Auge auf Neill Blomkamps Sci-Fi-Actioner geworfen…

Chappie (2015) | © Sony Pictures Home Entertainment

Chappie (2015) | © Sony Pictures Home Entertainment

Nummer 5 lebt!

Manchmal ist es schon komisch mit der Erwartungshaltung: Ich hatte im Vorfeld vermutet, dass mir die eher komödiantischen Ansätze in der Gangster-Storyline recht schnell auf die Nerven gehen würden. Und dass mich die an „RoboCop“ erinnernde Rahmengeschichte rund um den Rüstungskonzern Tetravaal zu begeistern vermag. Letztendlich kam es dann genau andersrum, denn mir hat Chappies Lernprozess und Initiation in das Gangsterleben tatsächlich sehr viel Spaß gemacht. Die südafrikanische Rap-Gruppe Die Antwoord verkörpert dabei Chappies Zieheltern, was zu Beginn ein wenig anstrengend ist, mit der Zeit jedoch erstaunlich gut funktioniert.

Genau andersherum hat es sich mit der Geschichte rund um Tetravaal und den Konkurrenz-Roboter Moose verhalten: Der von Hugh Jackman (zuletzt gesehen in „Logan: The Wolverine“ und „Eddie the Eagle“) gespielte Gegenspieler ist ein wenig zu klischeehaft böse und der actionreiche Endkampf beinahe schon ermüdend. Da hätte ich lieber mehr Dialogszenen zwischen Chappie und seinem Erschaffer bzw. seiner Ersatzfamilie gesehen. Das Finale hat für mich dagegen wieder recht gut funktioniert und erinnerte mich sehr an so manche verrückte Versatzstücke aus Neill Blomkamps vorherigen Filmen „District 9“ und „Elysium“.

Fazit

Auch wenn „Chappie“ nicht der ganz große Wurf ist, so ist er doch weit gelungener als sein Ruf vermuten lassen würde. Emotional hat er mich an so manchen Stellen unerwartet gepackt und rein audiovisuell ist er, wie bereits Blomkamps frühere Werke, erneut großartig. Man erkennt den Stil des Regisseurs und seine Vorliebe für den wilden Genre-Mix. Hat mir insgesamt gut gefallen: 7/10 Punkte.

5 Gedanken zu “Chappie (2015)

  1. Pingback: Media Monday #349 | moviescape.blog

  2. CHAPPIE ist leichte Unterhaltung und bleibt dementsprechend oberflächlich. Das finde ich schade, denn kein Film über Roboter – zumindest keinen, an den ich mich jetzt spontan erinnere – hat das Konzept der künstlichen Intelligenz so weit getrieben. Natürlich gibt es Filme, wo am Ende Roboter oder „die Maschinen“ die Macht übernehmen, aber menschliches Bewusstsein in einem Roboterkörper – das war mir neu und das macht auch ein völlig neues Fass auf. Leider geht Bloomkamp diesen Fragestellungen, die damit einhergehen, nicht nach.

    Hier meine Kritik: http://adoringaudience.de/chappie-omu-2015/

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    • Ja, da bin ich durchaus bei dir. Blomkamp konzentriert sich eher auf Action und tatsächlich auf die emotionaleren Momente, was durchaus funktioniert, jedoch mit ein wenig mehr Tiefe deutlich besser funktioniert hätte. Kennst du „Ex Machina“? Das war in jüngster Vergangenheit wohl mein liebster Roboter-Film.

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      • Oh ja, EX MACHINA ist großartig. Der ist auch immer noch mein Lieblingsfilm über künstliche Intelligenz. Davon abgesehen beweist er auch, dass man nicht viele Schauspieler braucht um eine gute Geschichte zu erzählen. Ich mag reduzierte Erzählformen (z.B. auch LOCKE / NO TURNING BACK) sehr.

        (‚Tschuldige, dass ich erst so spät antworte. Seitdem ich von wordpress.com auf meine eigene Domain umgezogen bin, kriege ich keine Benachrichtigungen mehr…)

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      • Ja, das schätzen wir sehr ähnlich ein. Das Thema KI in Filmen ist nicht wirklich neu, doch so wunderbar reduziert und auf den Punkt, wie in „Ex Machina“, wurde es wohl selten erzählt.

        (Kein Problem! Auch späte Kommentare sind gute Kommentare… 😀 )

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