Nach einem zweiwöchigen Kraftakt in vielerlei Hinsicht, habe ich mich mit letzter Energie in den sicheren Hafen des Wochenendes gerettet. Was lag also näher, als mit „All Is Lost“ ein Survival-Drama anzuschauen? Nichts, völlig richtig. Folglich habe ich Robert Redford begleitet, wie er gegen die Naturgewalten kämpft. Ob er verloren oder gewonnen hat, lest ihr in der folgenden Besprechung…

All Is Lost (2013) | © Universum Film GmbH
Der alte Mann und das Meer
Ich mag Filme, die eine aufs Nötigste reduzierte Prämisse besitzen. Auch kammerspielartige Schauplätze finde ich spannend. Oft gelingt es Filmemachern gerade aus der auferlegten Beschränkung viel herauszuholen. Ob das J. C. Chandor auch gelungen ist? In meinen Augen ja. Auch wenn der Vergleich hinken mag, so hat mich „All Is Lost“ wohl am ehesten an „Gravity“ erinnert, denn der von Robert Redford großartig gespielte namenlose Segler kommt, wie Sandra Bullocks Figur in dem Sci-Fi-Thriller, wortwörtlich oft vom Regen in die Traufe. Das mag in der hohen Schlagzahl der Katastrophen anstrengend wirken, ist jedoch unglaublich packend inszeniert. Gerade Redfords stoische Art mit den Problemen umzugehen (zumindest noch am Anfang) ist einfach großartig.
Ich mag da Meer als Schauplatz ohnehin sehr gerne und J. C. Chandor fängt es wunderbar ein: einerseits bedrohlich, andererseits auch wunderschön. Der Mensch als Spielball der Natur. Nach dem Kinostart haben Segler anscheinend viel am Realismus des Films auszusetzen gehabt. Mir als ungeübtem Zuschauer sind allerdings keine Logiklöcher aufgefallen, zumal ich es auch nur nachvollziehbar finde, dass der Segler nicht in allen Stresssituationen sofort die richtige Entscheidung trifft.
Fazit
Für mich war „All Is Lost“ eine intensive Seherfahrung, bei der ich es spannend fand, wie minimalistisch J. C. Chandor seinen Film inszeniert hat (so gibt es z.B. kein emotionales Payoff am Ende des Films) und wie sehr sich Redfords Schauspiel daran orientiert. Eine beeindruckende One-Man-Show, die jedoch nicht auf den Effekt setzt. Kann ich nur empfehlen: 8/10 Punkte.
„Für mich war „All Is Lost“ eine intensive Seherfahrung …“ wie konntest du bloß den Knallerwortspielgag SEEerfahrung liegen lassen?
Ich muss den auch endlich mal gucken. Steht schon seit Jahren im Regal.
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Ach, weißt du, es ist schon spät und die Knallerwortspielgags überlasse ich ohnehin lieber dir. Dennoch hoffe ich, dass es der Film nicht gerade auf den Schrottplatz schafft, denn das hat er nicht verdient… 😉
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Nein, keine Angst. Der sollte durchaus gut sein.
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Lass mal hören, wie er dir gefallen hat…
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Wird entweder dann im Monatsrückblick erwähnt oder es gibt nen kurzen Text auf Letterboxd. Da schreibe ich eigentlich zu jedem Film ein paar Zeilen.
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Ok, aber schreib mal lieber ins Blog. Wir müssen ja die individuellen Seiten stärken und nicht alles nur noch in die großen Netzwerke hauen… 🙂
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Ja, ich mische das ja durch. Ich will halt auch nicht nen 5000 Wörter Text in den Blog klatschen, da das dann eh keiner liest. Deshalb gibts immer eine Auswahl im Blog und den Rest auf LB. Aber ich achte drauf, dass „All Is Lost“ dann im Blog auftaucht.
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Wunderbar. Ziel erreicht… 😁
Das lobe ich mir. Ich sehe da halt immer die Gefahr des Blogsterbens. Das muss aufgehalten werden!
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The Filmschrottplatz will never die!!!
Wobei ich durchaus auch mit einigen Gedanken spiele, wie man den Spaß noch erweitern kann. Meine Leidenschaft ist ja das Schreiben, deshalb wird sich am Bloggen auch nichts ändern. Aber einen YT-Kanal zB fände ich ganz interessant und überlege schon länger, was ich da so machen könnte. Einfach um das Spektrum etwas zu erweitern.
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Das hört sich doch nach einem guten Plan an. Um heute wirklich erfolgreich zu sein, führt fast kein Weg an Video vorbei. Wäre nichts für mich, zumindest nicht vor der Kamera. Bin aber gespannt, was dir so einfällt… 🙂
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Na ja, was ist schon Erfolg. Ich mache das hier ja auch nur zum Spaß. Aber ich habe halt Bock, mich auch anderweitig kreativ auszutoben und gerade wenn es um Filme geht, bieten sich Videos natürlich an. Aber mal schauen, was mir da so einfällt und was machbar ist. Mein Traum von einem ganzen Filmschrottuniversum lebt jedenfalls weiter.
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Finde ich klasse, dass du das angehst. Einen Abonnenten für deinen Kanal hast du schon einmal… 🙂
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Abwarten. Mit Ideen ist das bei mir ja immer so eine Sache. Sie kommt, gedeiht, und 10 Jahre später setze ich sie dann vielleicht mal in die Tat um. Also noch nicht morgen YT nach dem Filmschrottkanal durchsuchen.
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Achso, dann in 10 Jahren, wenn Video wieder out ist? 😋
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Klar. Ich hänge dem Trend immer hinterher. Dann mache ich auch nur Videos über den ganzen Nostalgiekram von heute, den dann keiner mehr sehen will.
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Ach, Retro ist doch in! 👍
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Ja. Grauenhaft. Hoffentlich in 10 Jahren nicht mehr.
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Dann gibt es ein neues Retro… 😁
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Von was denn? Von den 2000ern braucht man nix machen, denn es gibt ja nix Eigenständiges mehr. Da kann man dann neue Remakes der Remakes von den 80er-Filmen machen, oder was?
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Du stellst das so in Frage, doch so wird es kommen… 😉
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Kann es kaum erwarten. Dann explodiert der Filmschrottplatz vor lauter Bullshit.
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So soll es denn sein! 😀
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Mir war der Film am Ende zu nah an CAST AWAY, hab ihn aber seit dem Kino auch nicht mehr gesehen.
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Ja, es hat schon ein wenig an „Cast Away“ erinnert, dennoch war der Film für mich eigenständig genug. Der Tom-Hanks-Film war viel mehr auf Emotionen ausgelegt. Für mich auch kein Film, den ich jedes Jahr sehen muss, doch in der Sammlung bleibt er vorerst auf jeden Fall.
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Der ist super. Redfords stoische Art lässt bis zum Schluss die Hoffnung nicht auflaufen und trotzdem ist er wirklich spannend gemacht. Kann man sogar öfters schauen, ohne dass er an Wirkung einbüßt.
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Das freut mich zu lesen. Ich dachte schon fast, dass er auch öfter funktioniert, da die Handlung ja eher darauf ausgelegt ist dabei zu sein und nicht ein spezielles Ziel zu erreichen (auch wenn das letztendlich die Rettung ist).
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