Beetlejuice (1988) (WS1)

Ein aufregender Tag geht zu Ende: Das Zappelinchen hatte ihre ersten Einsätze im Rahmen des BRK-Bereitschaftsdienstes (der letzte ging bis 22 Uhr). Dennoch haben wir zwischen zwei Einsätzen mit „Beetlejuice“ einen Filmabend eingeschoben. Meine letzte Sichtung lag schon sieben Jahre zurück und ich war gespannt, wie Tim Burtons Gruselkomödie bei den Kindern ankommt… 🪦

Beetlejuice (1988) | © Warner Home Video

Beetlejuice (1988) | © Warner Home Video

Ein völliger Fiebertraum von einem Film

Gestern Abend habe ich mich über „Blood & Sinners“ und die Tatsache gefreut, dass es auch heute noch originelle Filme gibt. Doch das ist nichts im Vergleich zu „Beetlejuice“, in dem Tim Burton wahrlich alle Register zieht: Das Jenseits ist so voller Esprit und Witz erzählt, dass es eine wahre Freude ist. Das Worldbuilding ist großartig und man wird durch die Hauptfiguren Adam (Alec Baldwin) und Barbara (Geena Davis) Maitland, die frisch Verstorbenen, wunderbar in die absurden Regeln dieser Welt eingeführt. Auch die Tatsache, dass der titelgebende Lottergeist Beetlejuice (bzw. Betelgeuse) für nur knapp 15 Minuten auftritt, und dieser damit eher eine Randbemerkung im großen Ganzen ist, kommt dem Film zugute. Dieser Gag bzw. Michael Keatons wunderbar überzogenes Spiel kann sich somit gar nicht totreiten.

Mein Highlight war auch heute wieder die fantastische Day-O-Szene, in der alle beteiligten Schauspieler:innen, allen voran Catherine O’Hara (u.a. Moira Rose aus „Schitt’s Creek“), eine unfassbar witzige Performance abliefern. Daneben mochte ich natürlich alles rund um das bürokratisierte Jenseits. Tim Burton schöpft hier bereits aus dem Vollen, was meiner Meinung nach nur so gut funktioniert, weil die Maitlands komplett bodenständig gezeichnet werden. Selbst als Gespenster in ihrem eigenen Haus. Übrigens war dies der erste Film, den wir alle vier in englischem Originalton gesehen haben und das hat erstaunlich gut funktioniert. Überhaupt waren die Kinder, speziell das Zappelinchen, deutlich begeisterter von „Beetlejuice“ als ich das vermutet hätte. Nach dem Film wurde sie noch zum letzten Einsatz des  Tages abgeholt. Schon alleine deshalb wird sie diese Sichtung wohl nicht so schnell vergessen.

Fazit

Mir hat „Beetlejuice“ heute noch einmal bedeutend besser gefallen als beim letzten Durchgang. Nun freue ich mich schon auf die Fortsetzung „Beetlejuice Beetlejuice“ und hoffe, dass Tim Burton damit den Ton des Originals trifft. Wie schon die „Addams Family“-Reihe perfekte Grusel-light-Unterhaltung für die ganze Familie: 9/10 Punkte. (Zappelinchen: 8/10 Punkte; Zwergofant: 7/10 Punkte.)

Die Addams Family in verrückter Tradition – OT: Addams Family Values (1993)

Endlich Freitag, endlich wieder ein Filmabend. Dabei sind wir wieder spät vor den Fernseher gekommen, denn das Zappelinchen hatte heute ihre Vorstellung beim BRK und ich war mit dem Zwergofanten beim Karate-Training. Danach haben wir noch gegessen, uns über den Tag ausgetauscht und sind letztendlich viel zu müde aufs Sofa gefallen, um uns „Die Addams Family in verrückter Tradition“ anzuschauen. ⚰️

Die Addams Family in verrückter Tradition (1993) | © Paramount Pictures (Universal Pictures)

Die Addams Family in verrückter Tradition (1993) | © Paramount Pictures (Universal Pictures)

Eine Fortsetzung auf dem Niveau des ersten Teils

Nachdem uns bereits „Addams Family“ sehr gut gefallen hatte, war die Vorfreude auf den zweiten Teil durchaus groß. Im Gegensatz zum Vorgänger hatte ich diesen jedoch nicht so häufig in meiner eigenen Jugend gesehen. Vermutlich eine oder maximal zwei Sichtungen. Ich konnte mich eigentlich nur noch an die grobe Handlung und das Baby mit dem wundervollen Namen Pubert erinnern. Sowohl Look und Stimmung als auch die Handlung sind perfekt getroffen, um eine würdige Fortsetzung zu sein. Eine solche ist „Die Addams Family in verrückter Tradition“ zweifellos. Das mag auch daran liegen, dass erneut Barry Sonnenfeld auf dem Regiestuhl saß, der komplette Cast wieder mit von der Partie war (ergänzt durch die famose Joan Cusack) und nicht zu viel Zeit zum Vorgänger vergangen war.

Auch wenn die Handlung abwechslungsreicher wirkt und es deutlich mehr Schauplätze gibt, so mochte ich den fokussierten ersten Teil noch einen Tick mehr. Als Fortsetzung hätte ich mir jedoch keinen besseren Film wünschen können. Der Plot um die schwarze Witwe, die Onkel Fester umbringen will, daran aber scheitert, ist herrlich absurd und witzig. Die Sommercamp-Eskapaden von Wednesday und Pugsley mochte ich auch. Alles rund um das Baby ist ohnehin grandios. Insgesamt eine wirklich runde Sache und das in gerade einmal 94 Minuten inklusive Abspann erzählt. Das bekommt heute kaum noch ein Film hin. Barry Sonnenfeld war wahrlich der perfekte Mann für diese Familie.

Fazit

„Die Addams Family in verrückter Tradition“ schließt gekonnt an den Vorgänger an und ist allen Fans der wunderbar charmant-verrückten Familie zu empfehlen. Leider haben nur der Zwergofant und ich bis zum Ende durchgehalten. Die Nächte sind einfach zu kurz und die Tage zu vollgestopft. Da wünschte man sich die Energie, welche die Addams Family an den Tag bzw. die Nacht legt: 8/10 Punkte. (Zappelinchen: ist leider während des Films eingeschlafen; Zwergofant: 7/10 Punkte.)

A Toy Story: Alles hört auf kein Kommando – OT: Toy Story 4 (2019)

Die zweite Geburtstagsfeier des Wochenendes liegt hinter mir. Da ich früher zu Hause war als gedacht, haben wir recht spät noch einen Film angemacht. Das Zappelinchen dagegen war noch unterwegs, weshalb ich mit „A Toy Story: Alles hört auf kein Kommando“ den nächsten Teil einer Reihe ausgesucht habe, die sie ohnehin nicht mit schaut. Für mich war das heute die erste Sichtung. Wie uns die späte Fortsetzung des Pixar-Hits gefallen hat? 🎠

A Toy Story: Alles hört auf kein Kommando (2019) | © Walt Disney

A Toy Story: Alles hört auf kein Kommando (2019) | © Walt Disney

Ein schöner aber unnötiger vierter Teil der Reihe

Wie ihr vielleicht wisst, liebe ich die „Toy Story“-Trilogie. Jene Filme, die sich um Andy drehen. Der dritte Teil bildete den perfekten Abschluss. Leider(?) war er so erfolgreich, dass Pixar die Reihe natürlich fortgesetzt hat. Ich hatte mich darauf gefreut, liegen mir die Figuren doch sehr am Herzen. Nach einem kurzen Rückblick, der noch einmal Andy ins Zentrum stellt, lernen wir das Leben der Spielzeuge bei ihrem neuen Kind Bonnie kennen. Was soll ich sagen? Hier hat für mich schon die Magie gefehlt. Die Probleme sind ähnlich wie damals bei Andy und Woody will sich natürlich um Bonnie kümmern. All das wirkt einerseits sehr bekannt und doch so anders, dass sich bei mir nicht so recht das wohlige „Toy Story“-Gefühl einstellen wollte.

Ich fand Forky durchaus witzig und auch der Roadtrip war ein Abenteuer, das man in dieser Dimension so noch nicht gesehen hatte. Der Film bietet einige nette Gags, rasante Actionszenen und er sieht absolut fantastisch aus. Wahnsinn, welchen Sprung die Technik in den 24 Jahren seit dem ersten Teil gemacht hat. Bösewichtin Gabby Gabby kommt leider nicht an Lotso aus dem dritten Teil heran. Auch die Beziehungen der Spielzeuge untereinander, welche gerade im zweiten Teil wunderbar aufgebaut wurden, bleiben hier etwas auf der Strecke. Das alles klingt nun weit negativer als es ist. „Toy Story 4“ (so der eingängigere Originaltitel) hat einiges zu bieten und ist ein absolut gelungener Animationsfilm. Das Herz, das die ersten drei Teile auszeichnete, fehlt ihm jedoch etwas. Ich hatte viel Spaß damit, aber es ist auch schade zu sehen, dass es irgendwann gut sein sollte mit den Fortsetzungen.

Fazit

Leider kann „Toy Story 4“ nicht an die fantastische Andy-Trilogie anschließen. Als Nachklapp funktioniert der Film wunderbar und erzählt eine unterhaltsame Abenteuergeschichte, die großartig aussieht. Was nun „Tory Story 5“ noch beitragen soll? Gerade wenn man den Verbleib der populären Figuren im Kopf hat? Ich werde bestimmt auch wieder reinschauen, habe aber keine großen Hoffnungen: 8/10 Punkte. (Zappelinchen: war auf einer Geburtstagsfeier; Zwergofant: 8/10 Punkte.)

Freaky Friday: Ein voll verrückter Freitag (2003)

Als wir im Urlaub im Kino waren, lief auch „Freakier Friday“ und das Zappelinchen war neugierig, was das denn für ein Film sei. Ich erzählte ihr, dass es sich um die  späte Fortsetzung von „Freaky Friday: Ein voll verrückter Freitag“ handelt und dieser Film auf Disney+ läuft. Somit war der Filmabend gesetzt und heute war es soweit. Auch ich kannte diese Körpertauschkomödie noch nicht, habe mich aber auf die Sichtung gefreut. Jamie Lee Curtis geht schließlich immer. 🥠

Freaky Friday: Ein voll verrückter Freitag (2003) | © Walt Disney

Freaky Friday: Ein voll verrückter Freitag (2003) | © Walt Disney

Eine herrlich simple Teenie-Komödie mit Herz

„Freaky Friday“ fühlt sich an, wie ein Film aus den 1980er Jahren. Wie „Big“ mit Tom Hanks. Aber es ist ein Film aus dem Jahr 2003. Und dieses liegt schon 22 Jahre zurück. Unfassbar. Gerade während der ersten Minuten wirkt der Film wie aus der Zeit gefallen: Seichter Pop-Punk, Grunge-Look und Zeitraffermontage. Herrlich! Ich hatte ja zunächst befürchtet, all das würde für die Kids zu angestaubt wirken, doch sie haben den Film wirklich genossen. Bis zum Körpertausch dauert es ganze 24 Minuten und diese zahlen sich aus, denn sowohl Jamie Lee Curtis als auch Lindsay Lohan können ihr schauspielerisches und komödiantisches Talent danach komplett ausspielen.

Die Geschichte selbst ist komplett vorhersehbar, was der Zwergofant nach dem Film direkt als Kritikpunkt anführte. Ich verstehe komplett, was er meint, doch mich hat das überhaupt nicht gestört. Der Film lebt in gewisser Weise auch davon. Der Weg ist quasi das Ziel und dieser wird einem speziell durch Jamie Lee Curtis als Teenie unglaublich unterhaltsam gestaltet. Weiterhin besitzt „Freaky Friday“ natürlich eine versöhnliche Botschaft und sowohl Mutter als auch Tochter wachsen aneinander. All das ist nichts Besonderes, aber doch so charmant gespielt, dass ich beinahe durchgehend ein Grinsen auf den Lippen hatte. Die Kinder wurde häufiger durch Fremdscham gequält, aber das hat dem Unterhaltungswert keinen Abbruch getan.

Fazit

Mir hat „Freaky Friday: Ein voll verrückter Freitag“ wirklich viel Spaß gemacht. Die Fortsetzung ist auf jeden Fall gesetzt. Vermutlich nicht mehr im Kino, doch dank Disney-Kosmos wird es nicht allzu lange dauern, bis auch diese im Stream läuft. Wir haben viel gelacht und das reicht manchmal auch schon: 7/10 Punkte. (Zappelinchen: 9/10 Punkte; Zwergofant: 7/10 Punkte.)

The Cave (2005) (WS2)

Wie ich nach jedem Meerurlaub Lust auf Filme bekomme, die am Meer spielen, so ist es nach meinem Urlaub in den Bergen ebenso mit Bergfilmen. Eigentlich wollten wir heute „Everest“ schauen, doch sind wir dafür zu spät aufs Sofa gekommen. Deshalb habe ich kurzerhand „The Cave“ eingelegt. Auch dieser Film spielt in den Bergen und es wird in Höhlen geklettert. Konnte mich der größtenteils ungeliebte Genrestreifen auch bei meiner dritten Sichtung überzeugen? 🧗

The Cave (2005) | © Constantin Film (Universal Pictures)

The Cave (2005) | © Constantin Film (Universal Pictures)

„The Descent“ in jugendfrei und mit viel Wasser

Wie bereits geschrieben, habe ich „The Cave“ bereits mehrfach gesehen. Ich mag den Film sehr. Bisher hatte ich nur die DVD im Regal stehen und die Blu-ray ist längst OOP, so dass ich diese für viel zu viel Geld über einen Dritthändler bestellt habe. Es hat sich gelohnt, denn die Qualität ist deutlich besser (siehe Bildvergleich). So weit, so nerdig. Doch wie hat uns der Film nun gefallen? Zunächst einmal muss ich eine Lanze für ihn brechen: „The Cave“ hatte das Pech im gleichen Jahr zu erscheinen wie „The Descent“, der eine ganz ähnliche Geschichte erzählt, diese jedoch deutlich packender und brutaler. Kein Wunder, dass dieser FSK-12-Ableger dagegen komplett untergegangen ist. Das aber zu unrecht, denn der Film bietet den Twist, viele Höhlentauchsequenzen in die Geschichte einzubauen, die extrem schwierig drehen waren. Ich liebe dieses Setting der gefluteten Höhlen und auch so manch anderen Schauplatz.

Über die visuell spannenden Höhlen hinaus, bietet „The Cave“ immerhin spannende Unterhaltung. Für einen FSK-12-Film ist er sogar erstaunlich brutal und die Kinder waren beide extrem gefesselt. Ich würde sogar behaupten, es war der erste typische Genrefilm, den sie gesehen haben. Ganz klassisch mit Monstern, Blut und einem ach so überraschenden Finale. Dazwischen gibt es stereotype Charaktere und auch einige Logiklöcher. Der Schnitt ist an vielen Stellen nervig und ich hätte mir mehr Ruhe gewünscht. Aber all das nimmt für mich nur wenig vom Unterhaltungswert. Mit Schauspieler:innen, wie Lena Headey (u.a. Cersei Lennister in „Game of Thrones“) oder Daniel Dae Kim (u.a. Jin Kwon in „Lost“), ist der Film zudem recht prominent besetzt. Auch die Monster wissen zu gefallen, gerade da man sie erst im letzten Drittel zu Gesicht bekommt. Ab diesem Moment haben sich auch die Kinder wieder unter ihren Decken hervorgetraut. Für alle ein echtes Erlebnis.

Fazit

Ja, auch beim dritten Mal hatte ich viel Freute mit „The Cave“. Es ist nicht der beste Genrefilm, doch kann ich nicht verstehen, warum er so komplett untergegangen ist. Schon alleine das Setting ist fantastisch. Kann ich mir alle paar Jahre gut anschauen und nun auch endlich hochauflösend: 7/10 Punkte. (Zappelinchen: 7/10 Punkte; Zwergofant: 7/10 Punkte.)

Rush Hour (1998)

Gestern Abend sind wir eher spät vor den Fernseher gekommen, so dass ich einen kürzeren Film aus dem Regal gezogen habe: Die Wahl ist auf „Rush Hour“ gefallen, mit dem ich einen entspannten Kinoabend als Teenager verbinde. Obwohl ich den Film über die Jahre immer mal wieder gesehen habe, sind mir die Fortsetzungen bis heute unbekannt. Wie gut er gealtert ist und wie er den Kindern gefallen hat?

Rush Hour (1998) | © Warner Bros (Universal Pictures)

Rush Hour (1998) | © Warner Bros (Universal Pictures)

Eine nach wie vor unterhaltsamer Buddy-Cop-Film

Wie bin ich ausgerechnet auf „Rush Hour“ gekommen? Die Kinder waren von Jackie Chan in „Karate Kid: Legends“ ziemlich begeistert. Darauf hin habe ich ihnen natürlich von Jackie Chan als Kampfkunststar erzählt. Da seine Filme schlecht greifbar sind und größtenteils auch erst ab 16, habe ich kurzerhand die „Rush Hour“-Trilogie für einen schmalen Taler bestellt. Das war letztendlich wohl auch der perfekte Einstiegt, denn die beiden hatten wirklich viel Spaß mit dem Film und oft lauf gelacht. Zu Beginn hatte ich ein wenig Sorge, dass „Rush Hour“ für die beiden zu altmodisch wirken könnte. Mode, Technik, Sprüche usw. All das ist schon ziemlich in die Jahre gekommen und auch die Prämisse des ungleichen Duos, dessen Komik sich viel durch Vorurteile speist, würde man heute vermutlich weniger offensiv inszenieren.

Was zweifellos weiterhin wunderbar funktioniert, ist die Dynamik zwischen Chris Tucker und Jackie Chan. Man merkt, dass zwischen den beiden eine wunderbare Chemie herrscht und da ist es auch nicht weiter schlimm, dass die restliche Handlung gerade so den Mindestanforderungen entspricht. In den Actionszenen kann Jackie Chan natürlich auftrumpfen, wenngleich man hier auch nur eine abgeschwächte Form seiner Kunst zu sehen bekommt. Für mich hat das alles doch immer noch recht gut funktioniert und ich war erstaunt, wie kurz und knackig der Film mit seinen gut 90 Minuten doch geworden ist. Viel Fett ist hier wirklich nicht dran. Genau richtig für solch einen Buddy-Cop-Film mit Culture-Clash-Fokus.

Fazit

Ich hatte wieder eine gute Zeit mit „Rush Hour“, auch weil der Film eine wunderbare Spät-90er-Jahre-Atmosphäre besitzt. Die Kinder waren ziemlich begeistert und der Zwergofant hat sich sogar überlegt, direkt 9 Punkte zu vergeben. Die nächsten Filmabende sind auf jeden Fall gesichert, wenn die Zeit einmal wieder knapp ist. Hat Spaß gemacht: 7/10 Punkte. (Zappelinchen: 7/10 Punkte; Zwergofant: 8/10 Punkte.)

Karate Kid: Legends (2025)

Normalerweise bin ich Freitagabend mit dem Zwergofanten beim Karate-Training. Da er Dienstag bis Donnerstag jedoch krank war, haben wir uns mit einem Kinobesuch von „Karate Kid: Legends“ jedoch für eine ruhigere Art des Trainings entschieden. Davor waren wir noch etwas essen und die ganze Familie war heiß auf den Film. Auch ich habe mich sehr auf den gemeinsamen Kinobesuch gefreut. 🥋

Karate Kid: Legends (2025) | © Sony Pictures Entertainment

Karate Kid: Legends (2025) | © Sony Pictures Entertainment

Noch viel gelungener als ich gehofft hatte

Nach dem Trailer hatte ich erwartet, dass sich die Geschichte voll uns ganz auf die beiden Sensei und ihren Schüler konzentrieren würde. Doch dem war nicht so: Wir begleiten über zwei Drittel der Laufzeit erst einmal Li Fong, der mit seiner Mutter von Peking nach New York City zieht. Das hatten wir schon etliche Male in diesem Franchise und ich habe befürchtet, dass die Geschichte sich wie ein weiteres Remake anfühlen würde. Die Verbindung zwischen Mr. Han und Daniel LaRusso schien mir zudem ein wenig weit hergeholt. Doch dann konzentriert sich der Film komplett auf Li und den von Joshua Jackson (bekannt aus u.a. „Dawson’s Creek“, „Fringe“ oder „The Affair“) gespielten Vater seiner Freundin. Li nimmt für ihn die Rolle des Trainers ein, was ich einen schönen Twist fand. Zudem mochte ich den Schauplatz des kleinen Pizza-Ladens wirklich gerne.

Im letzten Drittel geht es dann natürlich viel um das Training und ein großes Turnier. Die typischen „Karate Kid“-Versatzstücke eben. Das alles ist jedoch so temporeich (innerhalb von nur 94 Minuten!) erzählt, dass absolut keine Langeweile aufkommt. Das komplette Gegenstück zum 2010er Remake mit Jaden Smith. Ben Wang ist zudem wirklich charismatisch und trägt den Film spielend. Daniel LaRusso hätte es gar nicht unbedingt gebraucht, auch wenn die Dynamik in den Trainingssequenzen wirklich witzig ist. Die Kinder haben viel und laut gelacht. „Karate Kid: Legends“ biedert sich glücklicherweise nicht an „Cobra Kai“ an, sondern lässt den neuen Figuren Raum zum Atmen. Einzig die finale Szene vor dem Abspann ist typischer Fan-Service, dafür aber kurz und knapp und wirklich sehr witzig. Im Folgenden nun mein Ranking über alle Filme und Serien des Franchises. Rückblickend betrachtet habe ich die drei ersten „Karate Kid“-Filme zu niedrig bewertet, insofern mag sich die Reihenfolge bei den kommenden Sichtungen leicht verschieben:

  1. „Cobra Kai“ (9/10 Punkte)
  2. „Karate Kid“ (8/10 Punkte)
  3. „Karate Kid: Legends“ (8/10 Punkte)
  4. „Karate Kid II: Entscheidung in Okinawa“ (7/10 Punkte)
  5. „Karate Kid III: Die letzte Entscheidung“ (6/10 Punkte)
  6. „Karate Kid IV: Die nächste Generation“ (6/10 Punkte)
  7. „Karate Kid“ (6/10 Punkte)

Natürlich war ich stilecht im „Cobra Kai“-Shirt im leider nur mäßig besuchten Kino:

Fazit

Ich hatte nicht vermutet, dass mir „Karate Kid: Legends“ so gut gefallen würde. Die Kinder waren noch begeisterter als ich und haben auch den modernen Soundtrack gelobt. Ich konnte mich nicht so recht zwischen 7 und 8 Punkten entscheiden, habe dann aber auf mein Bauchgefühl gehört. Es waren einfach unfassbar sympathische und unterhaltsame 94 Minuten im Kino. Das soll doch belohnt werden: 8/10 Punkte. (Zappelinchen: 10/10 Punkte; Zwergofant: 9/10 Punkte.)

Toy Story 2 (1999) (WS1)

Nach dem heutigen Halbmarathon war ich abends recht platt und doch ist es mir sehr leicht gefallen, beim Filmabend wach zu bleib. Da das Zappelinchen heute mit der Schulplatzmiete im Opernhaus war und sich ein Ballett angeschaut hat, haben wir direkt „Toy Story 2“ eingelegt. Der Zwergofant war vom ersten Teil richtig begeistert und hat sich enorm auf den zweiten gefreut. Ich übrigens auch. 🤠

Toy Story 2 (1999) | © Walt Disney

Toy Story 2 (1999) | © Walt Disney

Vielleicht die beste Pixar-Fortsetzung überhaupt

Damals war es sehr ungewöhnlich, dass Fortsetzungen zu Animationsfilmen ins Kino kommen. Das war eher so ein Direct-to-Video-Ding. Heute kaum vorstellbar. „Toy Story 2“ hat es zurecht auf die große Leinwand geschafft. Bis heute ist es vielleicht die beste Fortsetzung eines Pixar-Films überhaupt. „Alles steht Kopf 2“ würde ich noch gelten lassen und „Toy Story 3“ eventuell auch, doch dazu ein anderes Mal mehr. Obwohl nur vier Jahre seit dem ersten Teil vergangen sind, merkt man dem Film den technischen Fortschritt enorm an. Das hatte ich gar nicht mehr so im Kopf. Jedoch sind die Charaktermodelle noch detaillierter, was ebenso auf die Welt zutrifft. Besonders wenn man die beiden Hunde in den Filmen vergleicht, wirkt das wie ein Sprung in die Zukunft. Wahnsinn! Was war das für eine spannende Zeit für den Animationsfilm.

Neben den technischen Errungenschaften des 26(!) Jahre alten Films, den ich zuletzt 2006 gesehen habe, überzeugt vor allem der Inhalt. Die Welt rund um Woody wird so viel größer. Um ihn bildet sich eine komplett neue Gruppe an Figuren, welche perfekt in die Geschichte passt. So manch ein Gag des ersten Teils wird wieder aufgegriffen und bis zur urkomischen Perfektion getrieben. Der Film ist wirklich unfassbar lustig und der Zwergofant ist aus dem Lachen teils gar nicht mehr rausgekommen. Dabei erzählt er eine herzergreifende Geschichte, die wohl alle nachvollziehen können, deren Kindheit ähnlich durch Spielzeug geprägt war. Inzwischen weiß ich, dass sich dieser Aspekt im dritten Teil noch einmal verstärkt, doch die Grundlagen wurden bereits hier gelegt. Die animierten Outtakes im Abspann runden den perfekten Eindruck des Films gekonnt ab.

Fazit

Ich liebe „Toy Story 2“ mindestens genauso sehr wie seinen Vorgänger. Ich könnte gar nicht sagen, welchen Film ich gelungener finde. Beide Geschichten greifen perfekt ineinander und die etablierte Welt wird wunderbar erweitert. Die Figuren wachsen und entwickeln sich weiter. Auch über den Animationsfilm hinaus eine der besten Fortsetzungen, die jemals produziert wurden: 10/10 Punkte. (Zappelinchen: war ein Ballett anschauen; Zwergofant: 9/10 Punkte.)

Prädikat: Lieblingsfilm

Peter Hase 2: Ein Hase macht sich vom Acker – OT: Peter Rabbit 2: The Runaway (2021)

Aufgrund diverser Ostervorbereitungen sind wir erst recht spät zur Ruhe gekommen. Das Zappelinchen hatte sich recht spontan entschlossen, mit ihrer Patentante in die Osternacht zu gehen, so dass wir mit „Peter Hase 2: Ein Hase macht sich vom Acker“ auf einen waschechten Kinderfilm zurückgreifen konnten. Eine überraschend gute Wahl, denn so viel haben der Zwergofant und ich schon lange nicht mehr bei einem Filmabend gelacht. 🐰

Peter Hase (2018) | © Sony Pictures Home Entertainment

Peter Hase (2018) | © Sony Pictures Home Entertainment

Eine enorm witzige Fortsetzung des Hasenfilms

Seit wir den Vorgänger „Peter Hase“ gesehen haben, sind bereits drei Jahre ins Land gezogen. Auch damals haben wir Ostern zum Anlass genommen, auch wenn der Film rein gar nichts mit dem Fest zu tun hat. Ich wusste nur noch, dass ich ihn damals überraschend lustig und sympathisch fand. Auch in die Fortsetzung bin ich schnell reingekommen. Dieses Mal geht es für Peter Hase in die Stadt, wo er zwielichtige Gestalten kennenlernt. Im Grunde bekommen wir es mit einer Gangstergeschichte zu tun, die sich im letzten Drittel zu einem Heist-Movie wandelt. Das alles ist so charmant und witzig erzählt, dass es eine wahre Freude ist.

Parallel zur Hasenhandlung begleiten wir die von Rose Byrne und Domhnall Gleeson gespielten Elternfiguren der Hasensippe bei dem Versuch das Buch „Peter Hase“ zu verlegen. Hier wird der Film fast schon meta und kratzt teils deutlich an der vierten Wand. Das fand ich nicht unbedingt nötig und hat der Geschichte ein wenig die unschuldige Albernheit genommen, die ihr innewohnt. Davon abgesehen sieht der Film toll aus, die Tiere sind fantastisch animiert und die Handlung ist mitreißend. Einzig die vielen Pop-Songs waren mir, wie bereits beim Vorgänger, fast schon zu viel.

Fazit

Mich hat „Peter Hase 2: Ein Hase macht sich vom Acker“ wirklich positiv überrascht. Der Humor ist nicht sonderlich nuanciert, doch in seiner Plakativität enorm witzig. Wir haben viel gelacht und ich würde mir auch noch gerne einen dritten Teil anschauen. Funktioniert auch für ältere Kinder und Erwachsene gut: 7/10 Punkte. (Zappelinchen: war mit ihrer Patin in der Osternacht; Zwergofant: 8/10 Punkte.)

Die statistische Wahrscheinlichkeit von Liebe auf den ersten Blick – OT: Love at First Sight (2023)

Endlich langes Osterwochenende! Da Frau bullion heute Abend strawanzen ist, habe ich mit den Kindern alleine meinen Urlaub eingeläutet. Mit welchem Film? Nun, das war gar nicht so einfach, denn ich wollte nicht, dass sich das Zappelinchen wieder ausklinkt und habe deshalb nach einem für sie passenden Film gesucht. Dabei ist mir „Die statistische Wahrscheinlichkeit von Liebe auf den ersten Blick“ eingefallen, der im Sneakpod hoch gelobt wurde. Also Netflix gestartet und abgehoben… 🛫

Die statistische Wahrscheinlichkeit von Liebe auf den ersten Blick (2023) | © Netflix

Die statistische Wahrscheinlichkeit von Liebe auf den ersten Blick (2023) | © Netflix

Eine unwahrscheinlich herzergreifende Romanze

Ich habe schon ewig keinen Liebesfilm mehr geschaut. Selbst die letzte RomCom („Wo die Lüge hinfällt“) liegt schon länger zurück und konnte mich zudem nicht überzeugen. Ganz anders jedoch „Die statistische Wahrscheinlichkeit von Liebe auf den ersten Blick“, denn hinter dem sperrigen Titel verbirgt sich ein wirklich schöner Film. Wenig Komödie, etwas mehr Drama und ganz viel Romantik. Teils musste ich an „Die fabelhafte Welt der Amélie“ denken, was wohl an der Erzählerin lag, die uns mittels statistischer Fakten durch den Film führt und zugleich das personifizierte Schicksal ist. Dieses Element sticht zwar heraus, ist aber in keiner Sekunde ablenkend oder wirkt wie ein aufgesetzter Fremdkörper.

Die Handlung stellt zwei junge Erwachsene in den Mittelpunkt, welche das Schicksal auf einem transatlantischen Flug zusammenführt. Beide verlieren sich aus den Augen und müssen sich in London wiederfinden. Auf einer Hochzeit und einer Trauerfeier. Da werden beinahe Erinnerungen an einen anderen Liebesfilmklassiker war. All das gewinnt keinen Innovationspreis, doch ist die Geschichte so unterhaltsam erzählt und die Chemie zwischen Haley Lu Richardson und Ben Hardy stimmt sowas von perfekt, dass es eine wahre Freude ist, dem bunten Treiben zuzusehen. Das Tempo des Films ist zudem enorm hoch und nach knapp 90 Minuten läuft schon der Abspann. Besonders gut gefallen hat mir auch, dass mögliche Konflikte mit Nebenfiguren aufgelöst werden und diese nicht einfach nur im Raum stehen oder seltsam die Handlung voranbringen sollen. Sehr sympathisch. Wie auch die Musikauswahl.

Fazit

Die Kollegen vom Sneakpod hatten tatsächlich recht, denn „Die statistische Wahrscheinlichkeit von Liebe auf den ersten Blick“ ist ein wundervoller Film. Das Zappelinchen war tatsächlich begeistert und auch der Zwergofant zumindest nicht bitterlich enttäuscht. Vielleicht sollte ich Romanzen dieser Art häufiger in unser Programm aufnehmen? Wirklich sehenswert: 8/10 Punkte. (Zappelinchen: 9/10 Punkte; Zwergofant: 7/10 Punkte.)