Tango & Cash (1989)

Nach einer weiteren Woche mit sehr kurzen Nächten, habe ich mit Schrecken feststellen müssen, dass ich fast nur noch ungesehene Filme jenseits der zweieinhalb Stunden Laufzeit im Regal stehen habe. Heute keine Chance. Die perfekte Gelegenheit also mit „Tango & Cash“ auf ein Werk jenseits der Jahrtausendwende zurückzugreifen, als Geschichten noch wunderbar unter 120 Minuten erzählt werden konnten…

Zurück in die 80er

Bereits vor ein paar Wochen habe ich mit „Die City-Cobra“ damit begonnen, meine unfassbar lange Liste an Stallone-Klassikern nachzuholen. Kaum zu glauben, dass zwischen den beiden Filmen nur drei Jahre liegen, wirkt „Tango & Cash“ doch bereits ungleich moderner, auch wenn der Buddy-Movie seine 80er-Jahre-Herkunft schon alleine aufgrund Harold Faltermeyers (am bekanntesten für „Beverly Hills Cop“) Synthie-Score nicht verhehlen kann. Pate stand ganz eindeutig Richard Donners unglaublich erfolgreiche Buddy-Cop-Reihe „Lethal Weapon“, die zwei Jahre zuvor den Durchbruch dieses Subgenres begründete. Ein reiner Abklatsch also?

Tatsächlich wirkt „Tango & Cash“ alles andere als originell und ist dabei auch ziemlich übertrieben. Dennoch fügt sich alles zu einem großen, schrillen und lauten Film zusammen, der einfach nur Spaß macht. Ich merke richtig, wie ich die langsam geschnittenen Action-Szenen und übertriebenen Oneliner genieße. Der Film wirkt in seiner stereotypen Darstellung aller möglichen Klischees heute unfassbar unschuldig und stellt somit einen deutlichen Gegensatz zum zynischen Action-Kino der 2010er Jahre dar. Das alles macht Andrei Kontschalowskis Film nicht wirklich gut, doch für Fans der 80er/90er zu einem ziemlich großen Spaß.

Fazit

Auch wenn das Drehbuch an vielen Ecken knarzt und man nicht einen Gedanken an Logik verschwenden sollte, so sind Sylvester Stallone und Kurt Russell ein wunderbar harmonierendes Buddy-Cop-Duo, die in abgefahrene Settings geworfen werden und gegen einen „James Bond“-artigen Bösewicht kämpfen dürfen. Das alles ist ziemlich grober Unfug, doch letztendlich herrlich unterhaltsamer Unfug: 7/10 Punkte.

20 Gedanken zu “Tango & Cash (1989)

  1. Ich glaube mein liebstes Element in diesem herrlich blöden Film ist Jack Palances Bösewicht. Der hat nicht nur ein Rattenlabyrinth in seiner Bar und ein Spiegelkabinett neben seinem Büro, er ist auch der ineffizienteste Gangsterpate aller Zeiten. Mein Laster voller Drogen fährt durch die Wüste? Da fahr ich lieber selber vorbei! Die zwei Bullen, die mir zu Leibe rücken einfach umlegen zu lassen wär zu einfach! Ich bringe sie in den Knast… und lasse sie dann umlegen! Hier, lasst es mich anhand dieser zwei Ratten verdeutlichen!

    Das Palance die Rolle spielt als hätte er chronische Verstopfung ist da nur passend. 🙂

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    • Ja, das hast du perfekt beschrieben. Logik darf man hier wirklich nicht erwarten, doch Palace spielt das so herrlich stocksteif, dass es eine Freude ist. Gerade das Bild mit den zwei Ratten im Spiegellabyrinth und der hirnrissige Gefängnisplan. Herrlich! Man hat immer das Gefühl, seine beiden Handlanger denken sich: „Was für ein Idiot!“ 😆

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  2. Ich weiß, dass ich den Film in meiner frühen Jugend öfter gesehen habe und gut fand. Ich erinnere mich aber jetzt nur noch an die szene, wo sie mit ihren Gürteln das Seil runter rauschen 😁

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  3. Pingback: Media Monday #306 | moviescape.blog

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