Indiana Jones und das Rad des Schicksals – OT: Indiana Jones and the Dial of Destiny (2023)

Nachdem wir heute den Geburtstag meines Neffen gefeiert haben, waren wir abends alle recht vollgefressen und träge. Dennoch wollte ich endlich den Abschluss einer meiner liebsten Filmreihen sehen und habe deshalb „Indiana Jones und das Rad des Schicksals“ in den UHD-Blu-ray-Player geschoben. Im Kino hatte ich den Film verpasst und aufgrund der durchwachsenen Kritiken waren meine Erwartungen auch nicht sonderlich hoch. Wie uns das finale Abenteuer gefallen hat? ⌚

Indiana Jones und das Rad des Schicksals (2023) | © Walt Disney / LEONINE

Indiana Jones und das Rad des Schicksals (2023) | © Walt Disney / LEONINE

Indiana Jones zwischen jung und alt

„Indiana Jones und das Rad des Schicksals“ zu bewerten fällt mir nicht leicht. Schon alleine deshalb, weil es den Film gar nicht hätte geben sollen. Wie auch den Vorgänger schon nicht. Das Finale von „Indiana Jones und der letzte Kreuzzug“ war perfekt und hätte so als Abschluss der Reihe stehenbleiben müssen. Aber wie wir wissen, ist es anders gekommen. Nun haben wir also den fünften Teil der Reihe. Mit einem achtzigjährigen Harrison Ford als Indiana Jones. Einer gebrochenen Figur, die nicht gebrochen sein darf. Denn so wollen wir unseren Helden nicht sehen. Aber so ist es nun einmal. Warum mir dieses letzte Abenteuer dennoch wirklich gut gefallen hat, versuche ich im Folgenden zu erörtern:

Der Film besitzt alle wichtigen Bestandteile eines Indiana-Jones-Abenteuers. Somit auch einen Prolog, in dem ein Artefakt im Mittelpunkt steht, das mit dem weiteren Verlauf des Films nichts zu tun hat. Die Besonderheit in diesem Film: Wir erleben für 20 Minuten ein Abenteuer des jungen Indy. Harrison Ford wurde dafür digital verjüngt und ja, auch wenn manche Einstellung unangenehm künstlich aussieht, so funktionieren andere jedoch ausgesprochen gut und ich war teils beeindruckt, wie nah diese Sequenz an das Gefühl der alten Filme anzuschließen vermag. Ich bin mir sicher, dass wir in spätestens 10 Jahren fotorealistische Filme mit digitalen Darstellern sehen werden. Erschreckend. Hier fand ich es jedoch gelungen, da Ford selbst in dem Film mitwirkt und sein Einverständnis gegeben hat. Der Kontrast zum alten Indy wirkt danach umso größer, was die Sequenz auch erzählerisch motiviert.

Funktioniert Indy als gebrochener Held?

Der alte, gebrochene Held ist natürlich ein Problem. Das wird noch viel deutlicher als in „Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels“. Jedoch war ich auch beeindruckt, was Ford mit seinen achtzig Jahren noch zu leisten im Stande ist. Er hat tatsächlich weiterhin Indiana-Jones-Flair ausgestrahlt. Für mich war Mutt Williams einer der stärksten Aspekte des Vorgängers, weshalb ich es unglaublich schade fand, dass die Figur einfach so aus dem Film geschrieben wurde. Phoebe Waller-Bridge als Patentochter Helena Shaw war dafür ein spannender Neuzugang. Ich mochte die Dynamik zwischen ihr und Indy. Dennoch hätte man nicht alles auf Null drehen müssen. Am Ende hatte ich irgendwie die Hoffnung, die Zeitreise würde für etwas Persönliches eingesetzt. So wie der Gral in „Indiana Jones und der letzte Kreuzzug“ zur Rettung von Henry Jones Sr. Dazu kam es jedoch nicht. Das eigentliche Finale war fast schon übertrieben, jedoch immerhin keine Aliens bzw. interdimensionale Wesen, die sich auf und davon machen. Marions Auftritt am Ende war zumindest versöhnlich und ich bin mir sicher, dass der Hut in Zukunft nicht mehr von der Wäscheleine gepflückt werden wird. Schade, dass ihn Mutt nicht aufnehmen durfte.

Die Reise zum großen Abschluss hat mir insgesamt doch wirklich gut gefallen. Es gab etliche schöne Schauplätze und auch neue Ideen, die man zuvor noch nicht gesehen hat. Auch wenn „Indiana Jones und das Rad des Schicksals“ durchaus an moderne Sehgewohnheiten angepasst ist, so ist der Film nicht so offensichtlich hässlich, wie teils noch der Vorgänger. Insgesamt überwiegt bei mir momentan die positive Stimmung dem Film gegenüber, weshalb ich ihn folgendermaßen in meine Rangliste einordne:

  1. „Indiana Jones: Jäger des verlorenen Schatzes“ (10/10 Punkte)
  2. „Indiana Jones und der letzte Kreuzzug“ (10/10 Punkte)
  3. „Indiana Jones und der Tempel des Todes“ (10/10 Punkte)
  4. „Indiana Jones und das Rad des Schicksals“ (8/10 Punkte)
  5. „Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels“ (7/10 Punkte)

Fazit

„Indiana Jones und das Rad des Schicksals“ hat mich positiv überrascht, auch wenn ich um die Schwachpunkte des Films weiß. Die zweieinhalb Stunden sind wie im Flug vergangen und ich hatte durchweg Spaß mit dem Abenteuer. Der Zwergofant war sogar regelrecht begeistert. Ein paar grundsätzliche Entscheidungen hätte ich handlungstechnisch anders getroffen, aber der Film ist eben so, wie wir ihn bekommen haben und dafür fand ich ihn erstaunlich gelungen: 8/10 Punkte. (Zappelinchen: hatte keine Lust den Film mit anzuschauen; Zwergofant: 9/10 Punkte.)

Die statistische Wahrscheinlichkeit von Liebe auf den ersten Blick – OT: Love at First Sight (2023)

Endlich langes Osterwochenende! Da Frau bullion heute Abend strawanzen ist, habe ich mit den Kindern alleine meinen Urlaub eingeläutet. Mit welchem Film? Nun, das war gar nicht so einfach, denn ich wollte nicht, dass sich das Zappelinchen wieder ausklinkt und habe deshalb nach einem für sie passenden Film gesucht. Dabei ist mir „Die statistische Wahrscheinlichkeit von Liebe auf den ersten Blick“ eingefallen, der im Sneakpod hoch gelobt wurde. Also Netflix gestartet und abgehoben… 🛫

Die statistische Wahrscheinlichkeit von Liebe auf den ersten Blick (2023) | © Netflix

Die statistische Wahrscheinlichkeit von Liebe auf den ersten Blick (2023) | © Netflix

Eine unwahrscheinlich herzergreifende Romanze

Ich habe schon ewig keinen Liebesfilm mehr geschaut. Selbst die letzte RomCom („Wo die Lüge hinfällt“) liegt schon länger zurück und konnte mich zudem nicht überzeugen. Ganz anders jedoch „Die statistische Wahrscheinlichkeit von Liebe auf den ersten Blick“, denn hinter dem sperrigen Titel verbirgt sich ein wirklich schöner Film. Wenig Komödie, etwas mehr Drama und ganz viel Romantik. Teils musste ich an „Die fabelhafte Welt der Amélie“ denken, was wohl an der Erzählerin lag, die uns mittels statistischer Fakten durch den Film führt und zugleich das personifizierte Schicksal ist. Dieses Element sticht zwar heraus, ist aber in keiner Sekunde ablenkend oder wirkt wie ein aufgesetzter Fremdkörper.

Die Handlung stellt zwei junge Erwachsene in den Mittelpunkt, welche das Schicksal auf einem transatlantischen Flug zusammenführt. Beide verlieren sich aus den Augen und müssen sich in London wiederfinden. Auf einer Hochzeit und einer Trauerfeier. Da werden beinahe Erinnerungen an einen anderen Liebesfilmklassiker war. All das gewinnt keinen Innovationspreis, doch ist die Geschichte so unterhaltsam erzählt und die Chemie zwischen Haley Lu Richardson und Ben Hardy stimmt sowas von perfekt, dass es eine wahre Freude ist, dem bunten Treiben zuzusehen. Das Tempo des Films ist zudem enorm hoch und nach knapp 90 Minuten läuft schon der Abspann. Besonders gut gefallen hat mir auch, dass mögliche Konflikte mit Nebenfiguren aufgelöst werden und diese nicht einfach nur im Raum stehen oder seltsam die Handlung voranbringen sollen. Sehr sympathisch. Wie auch die Musikauswahl.

Fazit

Die Kollegen vom Sneakpod hatten tatsächlich recht, denn „Die statistische Wahrscheinlichkeit von Liebe auf den ersten Blick“ ist ein wundervoller Film. Das Zappelinchen war tatsächlich begeistert und auch der Zwergofant zumindest nicht bitterlich enttäuscht. Vielleicht sollte ich Romanzen dieser Art häufiger in unser Programm aufnehmen? Wirklich sehenswert: 8/10 Punkte. (Zappelinchen: 9/10 Punkte; Zwergofant: 7/10 Punkte.)

Ein Minecraft Film – OT: A Minecraft Movie (2025)

Wir waren zum ersten Mal in diesem Jahr im Kino! Nachdem wir aufgrund von Krankheiten und Terminen schon einige Filme verpasst hatten, war der Besuch von „Ein Minecraft Film“ allerdings Pflicht. Zumindest für den Zwergofanten, der sich schon lange und intensiv mit der Videospielvorlage beschäftigt hat. Auch mich hat er schon ein paarmal versucht in diese Welt einzuführen, was mehr oder weniger gut funktioniert hat. Am Sonntagnachmittag bin ich also mit fünf Kindern ins Kino aufgebrochen, um zwei Filme zu sehen. Wie es dazu kam, lest ihr hier… 🟩⚔️

Ein Minecraft Film (2025) | © Warner Bros (Universal Pictures)

Ein Minecraft Film (2025) | © Warner Bros (Universal Pictures)

Ein Kinoausflug ins Land der bunten Blöcke

Neben dem Zwergofanten habe ich noch seine zwei Cousins eingepackt, die den Film auch unbedingt sehen wollten. Das Zappelinchen dagegen hatte mit ihrer Cousine schon länger einen Kinobesuch geplant und da „Ein Minecraft Film“ und „Ein Mädchen namens Willow“ recht zeitgleich liefen, habe ich das große Auto vollgepackt und bin mit fünf Kids ab ins Kino. Davor haben wir jedoch noch Station bei einer großen Fast-Food-Kette gemacht, bei der es momentan Menüs zum Film gibt. Im Kino angekommen habe ich die Kids noch mit Popcorn und Getränken versorgt, bevor sich unsere Wege getrennt haben: Mit den Jungs bin ich in „Ein Minecraft Film“ abgebogen, während die Mädels noch kurz auf ihre Vorstellung warten mussten. Im Kinosaal war die Spannung schon groß und nach der Werbung ging es dann endlich los.

Nach einem kurzen Intro, bei dem wir Steve und die Oberwelt kennenlernen, biegen wir erst einmal in Richtung Realität ab und erleben dort eine Komödie, wie sie doch recht typisch für Jared Hess ist. Der Regisseur von u.a. „Napoleon Dynamite“ hat einen sehr speziellen Stil, den ich nicht sofort mit einer Mainstream-Videospielverfilmung verknüpft hätte. Es ist wirklich unglaublich, wie absurd der Humor teils daherkommt. Bei meiner ersten Begegnung mit Jared Hess konnte mich das noch nicht sonderlich begeistern, doch heute fand ich es fantastisch. Der Humor ist albern und oft zotig, die Figuren völlig überzeichnet und die Welt kein realistisches Abbild der Realität. Ich mochte das wirklich sehr. In der Oberwelt angekommen, verläuft der Film schon eher auf gewohnten Bahnen und ich musste teils an „Jumanji: Willkommen im Dschungel“ denken, was auch an Jack Black liegen mag.

Die Welt ist ist liebevoll gestaltet und, wie ich aus nachfolgenden Gesprächen mit dem Zwergofanten und seines Cousins erfahren habe, voller Anspielungen auf die Vorlage. Die Spielmechanik muss, bis auf ein paar offensichtliche Fehler, wie man mir erklärte, wirklich gut abgebildet worden sein. Übrigens sitzen die Jungs gerade oben vor der Switch und bauen neue Welten. Das hat der Film auf jeden Fall erreicht. Ich selbst wurde definitiv gut unterhalten. Überraschend gut. Das hatte ich so nicht erwartet. Viele der absurden Gags haben mich zum Lachen gebracht. Da stört es auch nicht, dass es keine wirkliche Geschichte gibt. Mit einem weniger speziellen Regisseur hätte hier leicht generische Langeweile herrschen können. Jared Hess war anscheinend genau der richtige Mann für den Job, auch wenn seine Wahl nicht sonderlich naheliegend war. Hat (für mich) bestens funktioniert.

Fazit

Nach dem Film waren alle Kinder begeistert (die jungen Damen hatten auch viel Spaß mit „Ein Mädchen namens Willow“). Ich kann durchaus verstehen, dass „Ein Minecraft Film“ inzwischen ein mittelgroßes Phänomen ist. Auch wenn es mit Sicherheit nicht mein Lieblingsfilm wird, so bin ich doch sehr positiv überrascht und freue mich, dass ich durch den Film einen weiteren Einblick in ein Hobby der Kinder erhalten habe. Ein rundum gelungener Tag: 7/10 Punkte. (Zappelinchen: hat mit ihrer Cousine „Ein Mädchen namens Willow“ in einem anderen Saal geschaut; Zwergofant: 8/10 Punkte.)

Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels – OT: Indiana Jones and the Kingdom of the Crystal Skull (2008) (WS1)

Nach dem ersten kompletten Draußentag des Jahres, inklusive Abendessen auf der Terrasse, haben wir uns abends zu „Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels“ vor dem Fernseher versammelt. Erneut ohne Zappelinchen, das leider keinerlei Interesse an der Filmreihe zeigt. Ich selbst war ziemlich gespannt auf den Film, da meine bisher einzige Sichtung, damals im Kino, inzwischen schon unfassbare 17 Jahre zurückliegt. 💎💀

Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels (2008) | © Paramount Pictures (Universal Pictures)

Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels (2008) | © Paramount Pictures (Universal Pictures)

Eine späte und in Teilen erfolgreiche Fortsetzung

„Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels“ wurde damals ziemlich gescholten. Damit war die Wahrnehmung ähnlich wie auch bei „Star Wars: Die dunkle Bedrohung“. Es war schon immer gefährlich, späte Fortsetzungen zu beliebten Filmreihen zu drehen. Finanziell erfolgreich sind sie allerdings meist doch, sonst würde es heute nicht zu einer Flut an Legacy-Sequels kommen. Doch zurück zu Indy: Ich hatte damals viel Spaß mit dem Film, auch wenn ich ihn nicht perfekt fand. Am meisten haben mich wohl die Aliens bzw. die interdimensionalen Wesen gestört. Das hat für mich nicht so richtig zu den bisherigen Abenteuern gepasst. Heute jedoch muss ich zugeben, dass Spielberg Indy schon recht geschickt in die 1950er Jahre geschickt hat und das mit allem was dazu gehört: Kalter Krieg, Kommunisten, Atombombe und eben auch Aliens. Eine konsequente Weiterentwicklung der ursprünglichen Pulp-Serial-Idee von Goerge Lucas. Zu gerne würde ich immer noch die Umsetzung von „Indiana Jones and the City of Gods“ sehen, wie Frank Darabonts Drehbuchentwurf hieß.

Auch heute hat mir „Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels“ in Teilen wieder gut gefallen. Speziell die erste Hälfte finde ich immer noch richtig stark. Das Zusammenspiel zwischen Harrison Ford und Shia LaBeouf funktioniert für mich ausgezeichnet und ich hätte die Figur des Mutt Williams gerne weiterhin gesehen. Auch so manche handgemachte Actionszene oder die Erkundung des Grabes fand ich toll. Cate Blanchetts Bösewichtin Irina Spalko funktionierte für mich teils, doch kratzt sie manchmal schon an der Comichaftigkeit. Am meisten gestört hat mich wohl der Look des Films: Er wirkt in (zu) vielen Szenen zu digital. Das fängt bei offensichtlichen Greenscreen-Szenen an und hört bei völlig albernen Tarzan-Einlagen auf. Dazwischen befindet sich dann noch die Actionszene im Dschungel, welche vermutlich an die Panzerszene aus „Indiana Jones und der letzte Kreuzzug“ angelehnt sein soll, in vielen Einstellungen aber einfach nur peinlich wirkt und wie ein Videospiel aussieht. CGI in den 2000er Jahren war wirklich schwierig. Schade, dass Spielberg sich so stark darauf fokussiert hat.

Fazit

„Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels“ ist bisher eindeutig der schwächste Teil der Reihe. Mit Abstand. Harrison Fort ist allerdings fantastisch darin und was er hier mit 65 Jahren geleistet hat, ist beeindruckend. In Teilen kommt zwar durchaus Indy-Feeling auf, welches dann in anderen Szenen leider schnell wieder zunichte gemacht wird. Unnötig und inzwischen dennoch Teil der Reihe: 7/10 Punkte. (Zappelinchen: hatte keine Lust den Film mit anzuschauen; Zwergofant: 7/10 Punkte.)

Vaiana 2 – OT: Moana 2 (2024)

Eine extrem fordernde Woche geht zu Ende. Wie jeden Freitagabend habe ich auch heute den Zwergofanten zum Karate-Training gefahren. Seit der Zeitumstellung fahre ich währenddessen nicht mehr nach Hause, sondern gehe eine Runde über die Felder spazieren und schaue mir danach den Rest des Trainings an. Danach haben wir noch die bestellte Pizza abgeholt und uns im Anschluss endlich „Vaiana 2“ angeschaut. Den Film hätten wir schon unglaublich gerne im Kino gesehen, doch leider waren damals alle abwechselnd krank. So ging es erst heute wieder in die Südsee… 🌊

Vaiana 2 (2024) | © Walt Disney

Vaiana 2 (2024) | © Walt Disney

Leider nur eine nett anzusehende Fortsetzung

Mit „Vaiana“ verbinde ich ganz besondere Erinnerungen: Es war nach „BFG: Big Friendly Giant“ der zweite Kinofilm, den ich damals vor acht Jahren mit dem Zappelinchen zusammen im Kino geschaut habe. Nicht nur deshalb fand ich den Film toll, es war auch der beste Disney-Film, den ich seit langer Zeit gesehen hatte. Beim zweiten Durchgang vor sechs Jahren war ich ebenso begeistert und entsprechend heiß auf die Fortsetzung. Inzwischen hatte sich die Vorfreude etwas gelegt, denn ich habe viele durchwachsene Kritiken gelesen. Auch der Fakt, dass die Geschichte zunächst als Serie umgesetzt werden sollte und man sich wohl ziemlich kurzfristig entschieden hat, aus dieser einen Kinofilm zu machen, sorgte bei mir nicht gerade für Begeisterung. Das für Streaming typische Bildformat von 2,00:1 ist wohl ein Überbleibsel davon. Ob mich der Film dennoch zu überzeugen wusste?

Ich sag es mal so: „Vaiana 2“ wäre nicht nötig gewesen. Für mich fängt er die Magie des Vorgängers nicht wirklich ein. Der Look ist famos, keine Frage. Auch habe ich mich gefreut, die liebgewonnenen Figuren wiederzusehen. Alles darüber hinaus? Das ist leider nur bestenfalls nett. Die Geschichte ist nahezu ein Remake des ersten Teils. Nur mit schlechterem Pacing und mehr Figuren. Auch die Songs haben bei mir nicht gezündet, was besonders schade ist, denn die von „Vaiana: Das Paradies hat einen Haken“ hatte ich noch tagelang danach im Ohr. Vielleicht fehlt hier einfach das Talent eines Lin-Manuel Miranda? Das liest sich nun alles katastrophal, doch ist es nicht. Mich hat „Vaiana 2“ durchgehend nett unterhalten. Aber eben auch nicht mehr. Spätestens bei der Mid-Credit-Szene und dem lieblosen Abspann davor hatte ich das Gefühl, dass Disney hier auf Teufel komm raus ein Sequel nachschieben wollte. Es macht den Vorgänger nicht kaputt, aber bietet auch keinen wirklichen Mehrwert. Dennoch habe ich wieder sehr gerne Zeit mit Vaiana, Maui und Co. verbracht. Das war schön.

Fazit

Wenn ich den Vorgänger nicht so sehr lieben würde, wäre ich vielleicht nicht so enttäuscht gewesen. Die Kinder waren deutlich begeisterter, speziell das Zappelinchen (leider schon wieder recht angeschlagen), das zu Beginn eher keine große Lust auf einen Filmabend hatte. Frau bullion war nach 10 Minuten schon eingeschlafen, was auch kein gutes Zeichen ist. Mit viel gutem Willen eine nette Fortsetzung: 7/10 Punkte. (Zappelinchen: 9/10 Punkte; Zwergofant: 8/10 Punkte.)

Indiana Jones und der letzte Kreuzzug – OT: Indiana Jones and the Last Crusade (1989) (WS1)

Ein entspannter Samstag liegt hinter uns. Außer der langen Laufeinheit habe ich heute nicht viel gemacht. Der Zwergofant war den ganzen Tag mit Freunden draußen und das Zappelinchen hat sich in ihr Zimmer verkrochen. Da der Filmabend gestern schon ausgefallen ist, wollte ich heute unbedingt „Indiana Jones und der letzte Kreuzzug“ sehen. Das Zappelinchen hatte keine Lust auf den Film und Frau bullion ist  schnell eingeschlafen, weshalb es am Zwergofanten und mir lag, Indy zu begleiten. 📙

Indiana Jones und der letzte Kreuzzug (1989) | © Paramount Pictures (Universal Pictures)

Indiana Jones und der letzte Kreuzzug (1989) | © Paramount Pictures (Universal Pictures)

Der wundervolle Abschluss der Originaltrilogie

Ich habe schon bei meiner letzten Sichtung vor 17 Jahren festgestellt, dass „Indiana Jones und der letzte Kreuzzug“ eigentlich zu perfekt ist. Waren „Jäger des verlorenen Schatzes“ und „Indiana Jones und der Tempel des Todes“ eher noch roh und ungestüm, wirkt der dritte Teil der Reihe fast schon zu durchdacht. Alleine schon der Prolog ist wunderbar, in dem Indy vom viel zu früh verstorbenen River Phoenix verkörpert wird. Der Übergang zur Haupthandlung ist perfekt gelungen. So hat eine Origin-Geschichte auszusehen. Ich war dieses Mal überrascht, dass es ganze 48 Minuten dauert, bis Henry Jones Sr. im Film auftaucht. So prägend habe ich das Zusammenspiel zwischen Harrison Ford und Sean Connery damals wohl empfunden. Auch heute noch ist die Vater-Sohn-Dynamik für mich das Highlight des Films.

Die unzähligen Schauplätze und Action-Set-Pieces machen unfassbar viel Freude. Auch die bösen Nazis sind erneut die perfekten Gegner für Indy und seine Freunde. Ich konnte mich an die meisten Dialoge noch perfekt erinnern und wusste ganz genau, dass ich als Kind bei den Fallen im Finale und dem Ergebnis des falschen Grals immer wegschauen musste. Das waren auch die Momente, in denen der Zwergofant am angespanntesten war. Ansonsten muss ich noch John Williams‘ grandiosen Score hervorheben: Neben dem klassischen Raiders-Marsch fand ich das Gral-Thema eine fantastische Ergänzung. Es strahlt eine wehmütige Vergänglichkeit aus, welche wunderbar zum Film passt. Man darf nicht vergessen, dass dies für lange Zeit Indys letztes Abenteuer war. Das musste ich heute auch erst einmal dem Zwergofanten erklären: Für mich als Kind bzw. Jugendlicher bedeutete der Film stets Abschied. Das zugehörige Lego-Set hat inzwischen natürlich seinen Platz im Filmregal gefunden:

Fazit

„Indiana Jones und der letzte Kreuzzug“ ist immer noch ein großartiger Abenteuerfilm. Sean Connery und Harrison Ford sind so gut zusammen. Dennoch hat mir beim aktuellen Durchgang „Jäger des verlorenen Schatzes“ noch einen Tick besser gefallen. Dem Zwergofanten übrigens auch, der die beiden Vorgänger minimal mehr mochte. Das Gesamt-Ranking gibt es nach dem letzten Teil, doch ich befürchte, dass es jetzt nur noch bergab gehen kann: 10/10 Punkte. (Zappelinchen: hatte keine Lust den Film mit anzuschauen; Zwergofant: 8/10 Punkte.)

Prädikat: Lieblingsfilm

Indiana Jones und der Tempel des Todes – OT: Indiana Jones and the Temple of Doom (1984) (WS1)

Frau bullion ist mit Kolleginnen auf einem Konzert, was bedeutet, dass für die Kinder und mich ein einsamer Filmabend auf dem Programm stand. Natürlich haben wir mit „Indiana Jones und der Tempel des Todes“ unsere aktuelle Reihe fortgesetzt. Das Zappelinchen war beim Vorgänger noch eingeschlafen, doch heute sind alle wachgeblieben. Ob uns die teils gescholtene Fortsetzung überzeugen konnte? 🐘

Indiana Jones und der Tempel des Todes (1984) | © Paramount Pictures (Universal Pictures)

Indiana Jones und der Tempel des Todes (1984) | © Paramount Pictures (Universal Pictures)

Ein frühes Prequel mit Abenteuerfaktor

Schon verrückt, dass meine letzte Sichtung des Films schon wieder 17 Jahre zurückliegt. Dabei konnte ich mich an die meisten Szenen noch haargenau erinnern. „Indiana Jones und der Tempel des Todes“ ist vielleicht der Indy-Film, den ich als Kind bzw. Jugendlicher am häufigsten gesehen habe. Von der irrwitzigen, sehr an „James Bond“ erinnernden, Action im Prolog über das Festmahl im indischen Palast bis hin zur Lorenfahrt und der Hängebrücke im Finale, all das war mir noch bestens im Kopf. Hinzu kommt die Dynamik zwischen Indy, Shorty und Willie, welche vielen Zuschauern sauer aufgestoßen ist, mir jedoch schon immer gut gefallen hat. Ke Huy Quan (zuletzt großer Erfolg mit „Everything Everywhere All at Once“) ist fantastisch als Short Round und ich kann Steven Spielberg durchaus verstehen, dass er sich am Set in Kate Capshaw verguckt hat. Insgesamt war der Film für mich in vielerlei Hinsicht prägend. Auch weil er einerseits humorvoller, andererseits aber auch bedeutend düsterer und brutaler als die anderen Teile der Originaltrilogie ist.

Die Tatsache, dass es sich hierbei um ein Prequel handelt, wird bis auf die Einblendung einer Jahreszahl nicht weiter thematisiert. Es spielt auch keine Rolle. Dennoch mag ich das Gefühl, dass es sich um ein frühes Abenteuer Indys handelt und man viele von diesen einfach verpasst hat, weil sie nicht verfilmt wurden. Der Zwergofant hat sich während der gleichen Szenen gegruselt, wie ich damals, und das Zappelinchen hat den Film eher über sich ergehen lassen. Für mich selbst war es eine wunderbare Erfahrung. Wie eine Reise zurück in meine eigene Jugend. Auch wenn mir bewusst ist, dass vieles viel übertrieben ist, so musste ich vor etlichen Szenen auch meinen Hut ziehen: Alleine das großartige Set des unterirdischen Tempels oder die irrwitzige Lorenfahrt, all das fühlt sich genauso echt an, wie der Einsturz der Hängebrücke im Finale. Ein Film aus einer anderen Zeit, der für mich mit viel Nostalgie verbunden ist.

Fazit

Auch wenn „Indiana Jones und der Tempel des Todes“ sicher der schwächste Teil der Originaltrilogie ist, so liebe ich ihn jedoch sehr. Auch weil er etwas aus dem Muster herausfällt. Ein wunderbar klassischer Abenteuerfilm, der heute ein wenig aus der Zeit gefallen wirkt, mich aber immer noch famos zu unterhalten weiß: 10/10 Punkte. (Zappelinchen: 6/10 Punkte; Zwergofant: 8/10 Punkte.)

Prädikat: Lieblingsfilm

Cobra Kai – Die komplette Serie (Staffel 1 bis 6)

Mit dieser Serie ist ein neues Zeitalter bei uns angebrochen. Auch wenn ich schon Serien mit meinen Kindern gesehen habe, so waren dies eher Kinderserien und die Sichtung hat sich über einen langen Zeitraum gezogen. „Cobra Kai“ jedoch haben wir, zumindest zu Beginn unserer Sichtung in den Ferien, fast schon zusammen gebinged, wie es neudeutsch heißt. Jeden Abend zwei Episoden, was bei 30 Minuten Laufzeit zwar nicht sonderlich lang ist, aber doch ein neues Erlebnis, diese Art von serieller Erzählung zusammen mit den Kindern zu genießen. 🥋

Cobra Kai | © Netflix

Cobra Kai | © Netflix

Warum ausgerechnet „Cobra Kai“? Zuletzt haben wir erstmalig die „Karate Kid“-Reihe geschaut und speziell der erste Teil hat mich nachhaltig fasziniert. Ein herrlicher 1980er-Jahre-Film mit absurder Prämisse, aber fantastischer Stimmung und sympathischen Figuren. Somit war ich heiß auf die Serie und es hat nicht viel Überzeugungsarbeit gekostet, auch den Rest der Familie davon zu überzeugen. Inzwischen wurde mir sogar eine „Cobra Kai“-Mottoparty zuteil, woran man sieht, wie stark der popkulturelle Einfluss der Serie inzwischen (bei uns) ist. Nun aber zu den Besprechungen der einzelnen Staffeln:

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Die wilden Neunziger – OT: That ’90s Show – Die komplette Serie (Staffel 1 bis 2)

Nach dem Abschied von der Vampir-WG aus „What We Do in the Shadows“ war ich auf der Suche nach einer neuen Half-Hour-Comedy, um unser abendliches Programm zu ergänzen. Dabei habe ich mich wieder an „Die wilden Neunziger“ erinnert: Die Netflix-Serie ist quasi ein Legacy-Sequel von „Die wilden Siebziger“ und wurde bereits nach zwei Staffeln wieder abgesetzt. Ich hatte keine großen Erwartungen, wurde aber extrem positiv überrascht. Hello Wisconsin!

Die wilden Neunziger | © Netflix

Die wilden Neunziger | © Netflix

Die Originalserie begleitet mich bereits seit über 25 Jahren. Auch wenn sie nie die Popularität von z.B. „Friends“ erreicht hat, war sie für mich jedoch eine der prägenden Sitcoms. Die Mischung aus Nostalgie und Coming-of-Age samt klassischer Multi-Camera-Inszenierung mit Laugh-Track hat bei mir gezündet. Ich hätte nicht gedacht, dass Neuauflage „Die wilden Neunziger“ daran anschließen kann und doch waren die 26 Episoden für mich jeden Abend ein kleines Highlight:

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Indiana Jones: Jäger des verlorenen Schatzes – OT: Raiders of the Lost Ark (1981) (WS1)

Nach einem sehr nervigen Arbeitstag, war ich abends mit dem Zwergofanten noch beim Karate-Training. Danach gab es die obligatorische Freitagspizza und einen Filmabend, den wir mit „Indiana Jones: Jäger des verlorenen Schatzes“ begangen haben. Die Filmreihe wollte ich schon lange mit den Kids schauen und nachdem wir zuletzt in die „James Bond“-Reihe abgetaucht sind, war ich mir auch sicher, dass die Kinder auch die Abenteuer von Indy und Co. vertragen würden… 🐍

Indiana Jones: Jäger des verlorenen Schatzes (1981) | © Paramount Pictures (Universal Pictures)

Indiana Jones: Jäger des verlorenen Schatzes (1981) | © Paramount Pictures (Universal Pictures)

Der Klassiker unter den Abenteuerfilmen

Die Voraussetzungen für den Filmabend waren leider nicht die besten: Frau bullion hat im Arbeitszimmer gewerkelt, das Zappelinchen ist immer noch recht angeschlagen und der Zwergofant und ich waren auch alles andere als fit. Somit waren wir größtenteils nur zu zweit als „Jäger des verlorenen Schatzes“ unterwegs. Schade, aber so ist das manchmal. Ich war von Anfang an wieder Feuer und Flamme und habe gerade den langsamen Aufbau der Geschichte, die ruhige Kameraführung und die liebgewonnenen Figuren genossen. Herrlich! Bei den Kindern habe ich allerdings gemerkt, dass es ihnen zu langsam voran ging. Die Sehgewohnheiten haben sich über die letzten Jahrzehnte eben geändert, sprich es war so, als hätte ich mit 12 Jahren einen Film aus dem Jahr 1948 gesehen. Das Zappelinchen ist bereits im ersten Drittel eingeschlafen, doch der Zwergofant war recht angetan von Indys erstem Abenteuer.

„Jäger des verlorenen Schatzes“ ist einer der Filme, die ich schon wirklich oft gesehen habe. Die einzelnen Schauplätze und Szenen waren mir noch bestens im Kopf, einzig die Reihenfolge hätte ich durcheinandergewürfelt. Lustig war es für uns das LEGO-Set zum Film (siehe auch Fotos unten) wiederzuerkennen. Der Film geht teils ganz schön zur Sache und in Teilen ist die FSK-16-Freigabe bestimmt noch gerechtfertigt, dennoch ist der Ton eher fantastisch und im direkten Vergleich fanden sowohl der Zwergofant als auch ich die Daniel-Craig-Bonds deutlich härter. Die einzelnen Versatzstücke der Geschichte kannte der Zwergofant übrigens bereits aus den Lustigen Taschenbüchern, denn darin erleben sowohl Phantomias als auch Indiana Goof die beiden ersten Indy-Abenteuer in kindgerechter Form. Für mich ist „Jäger des verlorenen Schatzes“ einfach bestes Wohlfühlkino, das sicher ein Produkt seiner Zeit ist, aber auch heute noch wunderbar zu unterhalten weiß. Immer noch viel Liebe dafür.

Fazit

Auch wenn ich mir die heutige Sichtung im Rahmen eines Familienfilmabends anders vorgestellt hatte, so war „Jäger des verlorenen Schatzes“ dennoch wieder ein voller Erfolg. Zumindest für den Zwergofanten und mich. Ein Klassiker in jeder Hinsicht. Nun freue ich mich schon extrem auf die verbleibenden Fortsetzungen, die ich auch schon viel zu lange nicht mehr gesehen habe. Dann hoffentlich in voller Besetzung. Großes Abenteuerkino: 10/10 Punkte. (Zappelinchen: ist recht schnell während des Films eingeschlafen; Zwergofant: 8/10 Punkte.)

Prädikat: Lieblingsfilm