Iron Man (2008) (WS2)

Nach einem langen Nachmittag auf dem Musikschulfest, habe ich mich abends auf einen Filmabend gefreut. Es stand schon lange auf dem Plan und heute haben wir mit „Iron Man“ endlich den ersten Schritt ins Marvel Cinematic Universe (MCU) gewagt. Darüber hat sich speziell der Zwergofant gefreut, doch auch die restliche Familie fühlte sich gut unterhalten. 🤖

Iron Man (2008) | © Walt Disney

Iron Man (2008) | © Walt Disney

Auch nach 16 Jahren ein toller Einstieg ins MCU

Aus heutiger Perspektive ist es schwer vorstellbar, dass „Iron Man“ damals wohl ein ziemliches Glücksspiel für Marvel gewesen sein muss. Die Konzentration auf nur eine Figur und die langsame, bedächtige Origin-Story wirken fast schon fehl am Platz im gegen Ende doch recht wilden und überbordenden MCU. Jon Favreaus  Film ist ziemlich geerdet und selbst die Action nicht allzu übertrieben. Das mag damals, speziell bei meiner ersten Sichtung, noch anders gewirkt haben, doch heute kann man „Iron Man“ schon als Meilenstein des modernen Kinos bezeichnen. Als den Film, der alles losgetreten hat. Zumindest offiziell, denn ich bleibe dabei: Ohne Sam Raimis „Spider-Man“ hätte es das heutige Superheldenkino bzw. MCU nie gegeben.

Herausragend für mich waren heute speziell die Szenen in Tony Starks Labor, in denen er seinen Anzug verfeinert. Das ist wirklich sehr unterhaltsam und extrem wichtig, um uns Zuschauer:innen die Fähigkeiten seines Anzugs als realistisch zu verkaufen. Auch die erstaunlich düster erzählte Gefangenschaft fand ich packend; gerade das Kriegssetting war für die Kinder schon wirklich unangenehm anzuschauen. Am schwächsten fand ich, so wie bereits in meiner letzten Sichtung, die finale Konfrontation zwischen Obadiah Stane in seinem Kampfanzug und Tony Stark. Aber nicht weiter schlimm, denn selbst dieser große Endkampf ist, gerade wenn man weiß, was im MCU noch so auf uns zukommt, erstaunlich bodenständig inszeniert. Mit der Offenlegung von Tonys Geheimidentität besitzt „Iron Man“ dann auch einen fantastischen Schluss, der nur noch von der selbstbewussten End-Credit-Szene mit Nick Fury getoppt wird. Auch so ein Ding, das bereits in diesem Film etabliert wurde.

Fazit

Ich bin froh, die Büchse MCU nun aufgemacht zu haben. Damit sind die Filmabende des nächsten Jahres gesichert (auch wenn ich zwischendurch bestimmt ein wenig Abwechslung reinbringen werde). Am meisten freut mich, dass auch das Zappelinchen viel Spaß mit „Iron Man“ hatte. Der nächste Film, „Der unglaubliche Hulk“, wird wohl am schwersten zu verkaufen sein. Ich freue mich schon auf unsere lange Reise, deren erste Station abermals ein großes Vergnügen war: 8/10 Punkte. (Zappelinchen: 8/10 Punkte; Zwergofant: 8/10 Punkte.)

Teenage Mutant Ninja Turtles: Mutant Mayhem (2023)

Da sich Frau bullion und das Zappelinchen heute außer Haus rumtreiben, haben der Zwergofant und ich mit „Teenage Mutant Ninja Turtles: Mutant Mayhem“ einen entspannten Filmnachmittag veranstaltet. Der jüngste Turtles-Film stand ohnehin auf meiner Liste und dies schien mir die perfekte Gelegenheit, um ein wenig Zeit mit den vier ungewöhnlichen Teenagern zu verbringen… 🐢

Teenage Mutant Ninja Turtles: Mutant Mayhem (2023) | © Paramount Pictures

Teenage Mutant Ninja Turtles: Mutant Mayhem (2023) | © Paramount Pictures

Kann man Schildkröten melken?

Nachdem wir erst letztes Jahr die Michael-Bay-Adaptionen gesehen haben, und immer noch mit der 2012er Nickelodeon-Serie beschäftigt sind, war es für uns wie nach Hause zu kommen. Dabei hatte uns der Look des Trailers erst ein wenig irritiert. Klar, nach „Spider-Man: A New Universe“ ist diese Art von Comic-Look recht angesagt, doch „Teenage Mutant Ninja Turtles: Mutant Mayhem“ geht noch zwei Schritte weiter und häufig wirken einzelne Bilder wie grobe Skizzen. Allerdings wie Skizzen, die unglaublich viel Dynamik und Charakter besitzen. Nach den ersten paar Minuten war ich komplett drin in diesem Stil und er könnte nicht besser zu diesem frischen Ansatz der Turtles passen. Denn auch was die Figuren angeht, beschreitet Jeff Rowes Adaption neue Wege, indem er das Teenagertum der vier Schildkröten herausstellt. Auch Splinters Charakter ist ein anderer und April, wie bereits in der oben erwähnten Serienadaption, ebenfalls eine Teenagerin.

Das alles funktioniert wunderbar und ich hatte unfassbar viel Spaß mit dieser Neuinterpretation der Figuren. Einzig die Geschichte wirkt so, als wäre sie schon unzählige Male erzählt worden. Mal wieder geht es um das Ooze und eine Armee von Mutanten. Alles alte Bekannte, was schon wieder schön war. Wenn sich Superfly in bester Kaiju-Manier durch New York City kämpft, dann hat sich bei mir fast schon ein Ermüdungseffekt eingestellt. Dafür war das Finale so übertrieben positiv, dass ich auf dem Sofa einen dicken Seufzer ausgestoßen habe: Die Turtles sind endlich angekommen und werden akzeptiert. Zu schön, um wahr zu sein. Stil und Figuren schlagen die Geschichte somit um Längen und doch passt das alles wunderbar zusammen. Die in der Mid-Credit-Szene angedeutete Fortsetzung darf von uns aus gerne kommen!

Fazit

Sowohl der Zwergofant als auch ich hatten sehr viel Spaß mit „Teenage Mutant Ninja Turtles: Mutant Mayhem“. So viel gelacht haben wir bisher bei kaum einer Turtles-Adaption. Nach den beiden 90er-Jahre-Filmen wohl meine bisher liebste Adaption (von den Serien einmal abgesehen). Ein großer Spaß und stilistisch wirklich eine Wucht. Gerne mehr davon: 8/10 Punkte. (Zappelinchen: war mit Frau bullion außer Haus; Zwergofant: 8/10 Punkte.)

Die Tribute von Panem: The Hunger Games (2012) (WS2)

Eine abermals sehr anstrengende Woche ist zu Ende. Auf den heutigen Filmabend und auch den Film der Wahl habe ich mich somit sehr gefreut. Nur wenn ich daran denke, dass „Die Tribute von Panem: The Hunger Games“ bereits 12 Jahre auf dem Buckel hat, dann komme ich mir so richtig alt vor. Wie kann das sein? Er lief doch erst neulich im Kino. Aber nein, die Kinosichtung liegt tatsächlich schon 12 Jahre zurück. Wie ist die Geschichte also gealtert? 🐦

Die Tribute von Panem (2012) | © Studiocanal

Die Tribute von Panem (2012) | © Studiocanal

Ein immer noch extrem mitreißender Film

„Die Tribute von Panem: The Hunger Games“ ist erneut auf meinem Radar gelandet, weil ich das Zappelinchen letztes Jahr genötigt hatte, die Bücher zu lesen. Ich finde die Vorlage des Films sehr gelungen und war der Meinung, dass sie auch der Tochter gefallen könnte. Nach einigen Diskussionen hatte sie sich letztendlich breitschlagen lassen und mochte die Buchreihe auch sehr gerne. Da der Zwergofant inzwischen auch alt genug ist, war nun der perfekte Zeitpunkt, dass wir uns der Adaption zuwenden. Meine letzte Sichtung liegt bereits 11 Jahre zurück und somit war ich auch neugierig, wie mir der Film heute gefällt. Tatsächlich sieht man ihm sein Alter, einmal abgesehen von ein paar Effektszenen, nicht an. Die naturalistische Inszenierung wirkt frisch und die Geschichte ist wunderbar zeitlos.

In unserer heutigen Welt kann man sich leider besser denn je in das Gedankenspiel, in einem totalitären Staat zu leben, hineinversetzen. Das Konzept der Hungerspiele ist natürlich ein sehr fantastisches, doch gerade in der Überhöhung und der damit verbundenen Mediensatire funktioniert „Die Tribute von Panem: The Hunger Games“ immer noch tadellos. Trotz seiner langen Laufzeit vergeht die Zeit wie im Flug und ich hätte den Spielen sowie dem Weg dorthin auch noch länger zugeschaut. Jennifer Lawrence hat mit ihrer Interpretation von Katniss Everdeen eine Ikone geschaffen. Überhaupt mag ich den gesamten Cast sehr gerne und freue mich jetzt schon darauf, ihn in drei weiteren Filme zu begleiten. Auch die Kinder waren begeistert, doch die ziemlich harte Gewaltinszenierung hat Eindruck hinterlassen. In dieser realistisch anmutenden Form war das wohl ein neuer Level. Die Konsequenzen der Gewalt waren stet spürbar und das ist, im Vergleich zu comichaft inszenierter Gewalt, auch eine wichtige Erfahrung.

Fazit

Mich hat „Die Tribute von Panem: The Hunger Games“ auch bei der inzwischen dritten Sichtung wieder begeistert. Wohl der Young-Adult-Fiction-Film überhaupt. Ich freue mich nun schon auf die Fortsetzungen und bin auch auf das Prequel neugierig. Hat den Test der Zeit definitiv gut überstanden: 8/10 Punkte. (Zappelinchen: 8/10 Punkte; Zwergofant: 8/10 Punkte.)

Sonic the Hedgehog 2 (2022)

Nach einer anstrengenden Woche habe ich mich auf den Filmabend am Freitag gefreut. Meine Stimmung war nicht die beste, doch die Pizza hat geholfen. Danach haben wir uns vor dem Fernseher versammelt, um „Sonic the Hedgehog 2“ zu sehen, auf den wir bereits seit der Sichtung des ersten Teils gewartet haben. Speziell der Zwergofant, denn meine eigenen Erinnerungen sind schon ziemlich verblasst. 🦔

Sonic the Hedgehog 2 (2022) | © Paramount Pictures (Universal Pictures)

Sonic the Hedgehog 2 (2022) | © Paramount Pictures (Universal Pictures)

Eine (leider zu) actionreiche Fortsetzung

„Sonic the Hedgehog“ hat mich damals positiv überrascht. Der Film war kein Meisterwerk, doch ich mochte die Herangehensweise und den überdrehten Jim Carrey als Dr. Robotnik. Der zweite Teil beginnt ganz im Sinne des Vorgängers: Er führt ein paar neue Figuren ein und wir kehren zu Sonic und seinem Ziehvater Tom (gespielt von James Marsden, den ich seit „Jury Duty“ nicht mehr ernst nehmen kann) zurück. Die erste Hälfte des Films setzt wunderbar das Setting und ich mochte speziell die kleinen Gags als Sonic alleine zu Hause ist. Auch das darauf folgende Abenteuer im Schnee mit Sonic und Tails fand ich noch sehr unterhaltsam. Hier hatte der Film genau das richtige Maß an kinderfreundlicher Action und absurder Komik, welche vor allem durch Jim Carrey in den Film gebracht wird.

Zum Start in die zweite Filmhälfte halten wir uns viel zu lange bei der fingierten Hochzeit auf, welche wie ein Fremdkörper im Film wirkt. Hier hätten gut und gerne 15 Minuten rausgekürzt werden können. Das Abenteuer in der versunkenen Pyramide hat mir wiederum recht gut gefallen, doch dann geht es auf den Showdown zu und dieser erstickt völlig im Effektgewitter. Das fand ich nur noch anstrengend für Kopf und Augen. Leider typisch für den modernen Actionfilm. Mich hat das Finale nur noch gelangweilt und ich war froh, als es letztendlich vorbei war. Sehr schade drum, denn der Film hatte schöne Ansätze und ich mochte auch das Zusammenspiel zwischen Sonic, Tails und Knuckles. Da wäre weniger mehr gewesen.

Fazit

Ich mochte „Sonic the Hedgehog 2“  durchaus. Er hat ein paar schöne Sequenzen und guten Humor. Leider läuft er gut 20 Minuten zu lang und das übertrieben actionreiche Finale ist einfach zu viel des Guten. Die Kinder mochten den ersten Teil auch lieber, doch Spaß hat uns auch das Sequel gemacht: 6/10 Punkte. (Zappelinchen: 7/10 Punkte; Zwergofant:  8/10 Punkte.)

Last Action Hero (1993)

Was für eine wilde Woche, was für ein wilder Tag. Da war ich abends froh, für einen Filmabend auf das Sofa zu kommen. Nach dem Erfolg von „Kindergarten Cop“ habe ich mit „Last Action Hero“ die nächste Arnold-Schwarzenegger-Komödie in den Player geschoben. Ich selbst habe den Film früher geliebt und war gespannt, wie er heute noch funktioniert. Gerade für Zuschauer*innen, welche die ganzen Anspielungen noch nicht verstehen. Aber lest selbst… 📽

Last Action Hero (1993) | © Sony Pictures Entertainment

Last Action Hero (1993) | © Sony Pictures Entertainment

Meta-Humor mit Herz und reichlich Action

„Last Action Hero“ ist ein Film, wie er nur in den 1990er Jahren hat entstehen können. Unfassbare Action-Set-Pieces, eine (für heutige Verhältnisse) bodenständige Inszenierung und richtige Stars. Das alles findet man natürlich auch in normalen Arnold-Schwarzenegger-Filmen, doch hier wird alles völlig bewusst auf 11 gedreht. Dabei gelingt John McTiernan (genau, der Regisseur von „Stirb langsam“) das Kunststück, völlig überzogenen Meta-Blödsinn mit einem Kommentar auf das Genre zu versehen und dabei noch eine zu Herzen gehende Buddy-Komödie mit  einem magischen Jugendabenteuer zu verbinden. Der Film ist so vollgestopft mit Ideen, Gastauftritten, absurden Onelinern und Humor, dass er nicht annähernd funktionieren dürfte – und doch ist er eine große Liebeserklärung an das (Action-)Kino.

Leider war das alles wohl zu viel für das damalige Publikum, denn „Last Action Hero“ war der erste große Flop für Arnold Schwarzenegger. Für mich aus heutiger Sicht einerseits unverständlich, andererseits aber doch auch nachvollziehbar, denn der Film lässt sich in keine Schublade stecken und funktioniert auf mehreren Ebenen. Ich könnte mir gut vorstellen, dass er heute ein Hit werden würde. Meta-Humor gepaart mit Nostalgie und den Helden der Kindheit. Das kunterbunte und teils doch düstere Kinoabenteuer war seiner Zeit einfach voraus. Doch nicht nur ich hatte Spaß damit, auch die Kinder sind mitgegangen. Die Sprüche, die absurde Prämisse, die Slapstick-Gewalt und der emotionale Kern. All das funktioniert auch ohne den Meta-Teil und spricht für diesen wirklich originellen Film.

Fazit

Auch wenn „Last Action Hero“ selbst heute nicht zu den großen Klassikern unter den Schwarzenegger-Filmen zählt, so besitzt er doch einen besonderen Platz in meinem Herzen. Der Film ist unglaublich unterhaltsam und es gibt so viel zu entdecken. Er strotzt zudem vor Liebe fürs Kino und wurde zur Hochzeit des Actionfilms inszeniert. Immer wieder ein großer Spaß: 9/10 Punkte. (Zappelinchen: 8/10 Punkte;  Zwergofant: 8/10 Punkte.)

Teenage Mutant Ninja Turtles: Out of the Shadows (2016)

Nach einem Tag, den ich komplett draußen verbracht habe (erst eine Runde laufen, dann den Garten auf Vordermann gebracht), habe ich mich abends aufs Sofa gefreut. Natürlich gab es einen Filmabend und wir (also der Zwergofant und ich) haben uns für „Teenage Mutant Ninja Turtles: Out of the Shadows“ entschieden. Das war auch meine erste Sichtung des Films und ich war gespannt, wie er mir gefallen würde. 🐢🐀

Teenage Mutant Ninja Turtles: Out of the Shadows (2016) | © Paramount Pictures (Universal Pictures)

Teenage Mutant Ninja Turtles: Out of the Shadows (2016) | © Paramount Pictures (Universal Pictures)

Eine gelungene Fortsetzung der Real-Schildkröten

Nach dem mich der Vorgängerfilm bei der letzten Sichtung doch erstaunlich gut zu unterhalten wusste, hatte ich mich auf „Teenage Mutant Ninja Turtles: Out of the Shadows“ tatsächlich ziemlich gefreut. Zumal aus dem Trailer schon bekannt war, dass es ein Wiedersehen mit alten Bekannten geben würde. Tatsächlich macht dieser Aspekt auch den Reiz des Films aus: Es gibt unfassbar viel Fanservice für Freund*innen der vier Ninja-Schildkröten. Rocksteady und Bebop mischen sich unter die Bösewichte, Casey Jones stößt zu unseren Helden und Krang samt Technodrom treffen pünktlich zum großen Finale ein. Das macht schon wirklich viel Spaß.

Davon abgesehen besitzt der Film genau die gleichen Schwächen, wie sein Vorgänger. Alles wirkt viel zu groß und übertrieben actionreich. Das Drehbuch ist nicht gehaltvoller als eine Episode der 1987er Zeichentrickserie und die billig wirkende Pseudo-Coolness, am besten erkennbar an Megan Fox, funktioniert für mich nach wie vor nicht. Ich bleibe dabei: Das sind nicht meine Turtles. Und doch hatte ich erneut viel Spaß mit dem groben Unfug. Als dann beim Abspann der klassische Titelsong der TV-Serie über den gezeichneten Charakteren des Films lief, hatte mich der Film dann endgültig. Billiger Nostalgieangriff, aber dennoch schön.

Fazit

Wie beim ersten Teil bin ich mir vollkommen bewusst, dass dies kein sonderlich guter Film ist. Dennoch hatte ich viel Spaß damit. Auch den Kids hat „Teenage Mutant Ninja Turtles: Out of the Shadows“ gut gefallen, wenngleich unsere Version der Turtles wohl stets die der 2012er Nickelodeon-Serie sein wird, zu der irgendwann auch eine Besprechung auf diesem Blog folgen wird. Das hier war dennoch gute Unterhaltung: 7/10 Punkte. (Zappelinchen: 7/10 Punkte; Zwergofant: 8/10 Punkte.)

Teenage Mutant Ninja Turtles (2014) (WS1)

Eine unfassbar anstrengende Woche liegt hinter mir. Frau bullion war abends strawanzen, also haben die Kids und ich einen Film gewählt, der sie nicht unbedingt interessiert. Somit ist der 2014er „Teenage Mutant Ninja Turtles“ im Blu-ray-Player gelandet, der mir bei der Erstsichtung vor acht Jahren nicht wirklich gefallen hat. Seitdem ist viel Zeit ins Land gegangen und wir befinden uns noch in der finalen Staffel der 2012er Nickelodeon-Serie. Konnte der Film bei der Zweitsichtung gewinnen? 🐢

Teenage Mutant Ninja Turtles (2014) | © Paramount Pictures (Universal Pictures)

Teenage Mutant Ninja Turtles (2014) | © Paramount Pictures (Universal Pictures)

Beim zweiten Mal erstaunlich unterhaltsam

In meiner ersten Besprechung bin ich auf meine besondere Beziehung zu den Turtles und meine düstere Vorahnung in Bezug auf den Film eingegangen:

„Die damals in Deutschland noch als Teenage Mutant Hero Turtles bezeichneten Figuren waren die Helden meiner Kindheit. Die ursprüngliche Zeichentrickserie aus den späten 80er Jahren habe ich geliebt, die Actionfiguren fand ich großartig und auf dem SNES habe ich Konamis „Turtles in Time“ bis zum Umfallen gespielt. Der 1990er „Turtles“-Film dürfte zudem zu einem meiner ersten Kinobesuche zählen. Ich bin mit den Turtles aufgewachsen – und umso schmerzhafter war es zu sehen, dass sich ausgerechnet Michael Bay dem Franchise annimmt.“

Tatsächlich fand ich den Film damals ziemlich schlecht und weder Design noch Charaktere, Story oder Inszenierung mochten meine Vorstellung von den Turtles treffen. Heute wusste ich allerdings, was auf mich zukommt. Es ist eine komplett andere Interpretation der vier Ninja-Schildkröten, als wie ich sie mir ausgesucht hätte. Aber es ist eben eine Interpretation und wenn man nicht versucht, diese mit dem bereits bekannten Bild abzugleichen, dann macht der Film erstaunlich viel Spaß.

Die Action ist komplett drüber, jedoch durchaus packend inszeniert. Speziell mit dem Abenteuer im Schnee hatte ich viel Spaß. Selbst Megan Fox als April O’Neil ist mir heute nicht auf die Nerven gegangen. Irgendwie passt sie in diese Version der Welt der Turtles. Die 3D-Fassung von „Teenage Mutant Ninja Turtles“ macht zudem richtig Spaß und der Zwergofant konnte sich vor Begeisterung kaum halten. Auch trotz oder aufgrund seiner Kenntnis der anderen Filme sowie der Serie. Selbst die aufgesetzte Coolness passt zu all dem, doch vielleicht ist all das in der Influencer-Welt der 2020er Jahre noch viel schlimmer geworden, so dass die 2010er Coolness fast schon klassisch wirkt. Wie man es auch dreht und wendet: Ich hatte viel Spaß mit dem Film.

Fazit

Anfangs dachte ich noch, dass ich mich hier ein wenig durchquälen muss und wollte es nur erledigt haben, da ich den zweiten Teil noch nicht kenne und einmal nachholen will. Letztendlich war es jedoch ein sehr gelungener Filmabend, bei dem wir alle (mit Abstrichen) durchaus viel Spaß hatten, auch wenn mir bewusst ist, dass es objektiv kein sonderlich guter Film ist. Nun freue ich mich tatsächlich noch mehr auf die Fortsetzung und den neuen Animationsfilm: 7/10 Punkte. (Zappelinchen: 6/10 Punkte; Zwergofant: 9/10 Punkte.)

Die Piratenbraut – OT: Cutthroat Island (1995) (WS1)

Nach unserem Urlaub an der Nordsee habe ich nun wieder Lust auf Filme, die am Meer spielen. Da STUDIOCANAL den Film erst kürzlich in einer aufwändig restaurierten 4K-Fassung (siehe Foto unten) veröffentlich hat, war dies der perfekte Anlass, um mit den Kindern erneut den Abenteuern von „Die Piratenbraut“ beizuwohnen. Da meine letzte Sichtung schon 16 Jahre(!) zurückliegt, wurde es auch höchste Zeit dafür. 🏴‍☠️

Die Piratenbraut (1995) | © STUDIOCANAL

Die Piratenbraut (1995) | © STUDIOCANAL

Ein Piratenabenteuer, das seiner Zeit voraus war

Für mich gehört „Cutthroat Island“, so der weniger plakative Originaltitel, wohl zu meinen meistgesehenen Filmen. Damals habe ich schon jede TV-Ausstrahlung mitgenommen, dann die Kinowelt-DVD etliche Male gesehen, nur das Blu-ray-Mediabook (siehe Foto unten) stand ewig ungesehen im Regal. Nach der heutigen Sichtung kann ich das umso weniger verstehen, denn der Film ist einfach großartige Unterhaltung. Er hat quasi schon alles vorweggenommen, was „Fluch der Karibik“ nur acht Jahre später zu einem riesen Erfolg machen sollte: Ein bombastischer Score, Schlachten auf hoher See, ein mythischer Schatz, ein sympathisches Schlitzohr, das jeden hintergeht, eine Liebesgeschichte, die aus dem Abenteuer geboren wird, ein fieser Piratenkapitän als Gegenspieler, eine mit all dem verstrickte Familiengeschichte usw. Nur die Fantasy-Elemente fehlen. Ansonsten besitzt Renny Harlins Film all das, was die Saga um Captain Jack Sparrow so erfolgreich werden ließ. Teils nimmt er ganze Action-Sequenzen vorweg. Er war seiner Zeit eindeutig voraus, was wirklich schade ist.

Auf der Habenseite steht weiterhin eine moderne, weibliche Protagonistin, die keine Gefangenen macht. Eine solche Figur würde man vielleicht heute, immerhin 28 Jahre später, erwarten und würde ihr dann vermutlich den Wokeness-Stempel aufdrücken. Geena Davis liebe ich in dieser Rolle, doch auch Matthew Modine und Frank Langella (zuletzt in „The Americans“ gesehen) sind fantastisch. Der Film galt jahrelang als der teuerste Flop der Filmgeschichte und das hohe Budget sieht man ihm in jeder Szene an: Alleine die Ausstattung, die Set-Pieces und die Inszenierung der Action-Szenen sind großartig. Renny Harlin beweist wirklich ein Händchen für Timing und Pacing. Fantastisch anzusehen und der Film wirkt nicht so, als hätte er schon 28 Jahre auf dem Buckel. Dem zuträglich ist bestimmt auch die fantastische 4K-Restaurierung, die ein wenig ins Grünliche (der berühmte Teal-Look) abrutscht, aber unfassbare Details und einen frischen Look bietet. Fans des Films kann ich die neue STUDIOCANAL-UHD-Blu-ray  im Steelbook nur empfehlen:

Fazit

„Die Piratenbraut“ hat uns bestens unterhalten. Besonders ich war begeistert. Viel fehlt nicht zum Lieblingsfilm und auch die Kinder waren sehr angetan. Es ist für mich nach wie vor unfassbar, dass dieser Film, gerade im Vergleich zum Erfolg von „Fluch der Karibik“ mit vier Fortsetzungen, so floppen konnte. Marketing? Zeitgeist? Vermutlich beides. Solltet ihr Lust auf Piratenabenteuer und den Film bisher gemieden haben, dann sei er euch hiermit dringend ans Herz gelegt: 9/10 Punkte. (Zappelinchen: 7/10 Punkte; Zwergofant: 8/10 Punkte.)

The Amazing Spider-Man 2: Rise of Electro (2014) (WS1)

Es regnet einmal wieder und da Frau bullion unterwegs ist, um ihren Geburtstag nachzufeiern, habe ich den Sonntag genutzt, um einen Filmnachmittag mit den Kids zu veranstalten. Nach dem ersten Teil hat es natürlich „The Amazing Spider-Man 2: Rise of Electro“ auf den Bildschirm geschafft. Wie uns der Film gefallen hat, lest ihr in der folgenden Besprechung… 🔌

The Amazing Spider-Man 2: Rise of Electro (2014) | © Sony Pictures Home Entertainment

The Amazing Spider-Man 2: Rise of Electro (2014) | © Sony Pictures Home Entertainment

Wie der vollgestopfte Mittelteil einer Trilogie

Der Einstieg in den Film hat mir abermals sehr gut gefallen: Coole Sprüche, fetzige Action und eine herausragende Inszenierung. Da hat die Technik seit dem 2002er „Spider-Man“ schon einige Sprünge gemacht. Sehr beeindruckend und einfach ein Augenschmaus. Leider wusste ich dieses Mal schon, wie sich die Geschichte rund um Electro entwickeln würde und war deshalb emotional nicht sonderlich involviert. Aus der Figur bzw. der Ausgangslage hätte man deutlich mehr machen können. Dafür mochte ich die Beziehungskiste zwischen Gwen und Peter dieses Mal sehr. Die beiden harmonieren famos miteinander und dies waren mit meine liebsten Szenen des Films.

Am Ende noch den Green Goblin in den Film zu stopfen fand ich dann zu viel gewollt. Auch bei dieser Sichtung musste ich an Sam Raimis „Spider-Man 3“ denken, der ebenfalls unter zu vielen unterentwickelten Bösewichten zu leiden hatte. Davon abgesehen hat mich Dane DeHaan heute extrem an einen jungen Leonardo DiCaprio erinnert. Bin ich der einzige mit dieser Assoziation?

Nach dem durchwachsenen Mittelteil hat mich das Finale emotional heute voll erwischt: Gwen Stacys Tod in Zeitlupe, die missglückte Rettung in letzter Sekunde und das Nicht-wahrhaben-Wollen ihres Todes. Schon ziemlich herzzerreißend. Auch die Kinder konnten es nicht fassen. Ziemlich düster. Der Epilog mit Rhino dagegen war mir fast schon zu viel Show, auch wenn der Zwergofant sehr enttäuscht war, dass der Kampf nur angerissen wurde. Und nun, die MCU-„Spider-Man“-Filme oder direkt mit dem gesamten MCU weitermachen? Ich bin mir noch nicht sicher.

Fazit

„The Amazing Spider-Man 2: Rise of Electro“ ist ein gelungener Film, der einfach zu viel wollte. Als Mittelteil einer Trilogie hätte er vermutlich genau auf die richtigen, dramaturgischen Knöpfe gedrückt, um unseren Helden für das große Finale zu positionieren. Ohne den Abschluss wirkt alles ein wenig unrund. Ich bin gespannt, welchen Stellenwert dieser Zweiteiler in ein paar Jahren popkulturell noch haben und ob er mittelfristig komplett aus den Streaming-Angeboten verschwinden wird. Wäre schade drum: 7/10 Punkte. (Zappelinchen: 9/10 Punkte; Zwergofant: 8/10 Punkte.)

The Amazing Spider-Man (2012) (WS1)

Nach einem kurzen Gewitter hatte es abends so abgekühlt, dass wir doch aufs Sofa umgezogen sind. Nach einigen Diskussionen zur Filmwahl hat es letztendlich „The Amazing Spider-Man“ in den Player geschafft. Meine letzte Sichtung liegt erst knapp sechs Jahre zurück, doch waren die Kids neugierig auf den neuen Spider-Man und lernten damit das Konzept des Reboots kennen. 🕷

The Amazing Spider-Man (2012)

The Amazing Spider-Man (2012) | © Sony Pictures Home Entertainment

Die bisher düsterste Version von Spider-Man

Beim ersten Mal hat mir „The Amazing Spider-Man“ richtig gut gefallen. Doch dieses Mal liegt die Sichtung von Sam Raimis Trilogie erst ein paar Wochen zurück und ich habe gerade die großartigen ersten beiden Teile noch zu gut im Kopf, als dass ich hier zu gnädig sein könnte. Tatsächlich hat mir Marc Webb seine Version von Spider-Man zu sehr auf cool und düster getrimmt. Es fließt viel Blut und die Kämpfe sind knallhart. Aber eben nicht auf comichafte Art und Weise, wie sie noch Sam Raimi inszeniert hat. Andrew Garfield passt durchaus in die Rolle, doch wirkt er zu cool und abweisend. Der Spaß, mit dem Peter Parker ursprünglich seine neuen Fähigkeiten entdeckt hat, geht dieser Version nahezu vollständig ab.

Das Drama um Peter Parkers Eltern, quasi eine erweiterte Origin-Geschichte, wirkte auf mich zudem eher aufgesetzt. Was liefen 2012 für andere Superheldenfilme? Auf Marvel-Seite hätten wir „The Avengers“ und bei DC „The Dark Knight Rises“. Tatsächlich wirkt dieser Spider-Man eher als könnte er an Batmans Seite kämpfen, zumindest was den Stil angeht. Das ist nicht zwangsweise schlecht, doch passt es für mich nicht ganz zur Figur. Trotz all meiner Kritikpunkte ist „The Amazing Spider-Man“ dennoch ein sehr unterhaltsamer Film, der allerdings darunter leidet weder die erste noch die letzte filmische Interpretation der freundlichen Spinne aus der Nachbarschaft gewesen zu sein.

Fazit

Die Kinder mochten „The Amazing Spider-Man“ deutlich mehr als ich, auch wenn sie die Raimi-Filme besser fanden. Hervorheben sollte ich noch die famose Besetzung,  denn gerade Sally Field, Martin Sheen und Emma Stone sehe ich stets sehr gerne. Insgesamt ein unterhaltsamer Film, der unter der Last seiner Vorgänger und Nachfolger leidet: 7/10 Punkte. (Zappelinchen: 8/10 Punkte; Zwergofant: 8/10 Punkte.)