Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht – OT: The Lord of the Rings: The Rings of Power – Staffel 1

Endlich ist es soweit, eine der meisterwarteten Serien ist gestartet und inzwischen ist die erste Staffel auch komplett verfügbar. Dabei habe ich das Gefühl, dass der Hype rund um „Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht“ vor ein paar Jahren noch größer war. Schließlich hat sich die Serienwelt seit der Ankündigung drastisch verändert und außer dem Prädikat ‚teuerste Serie aller Zeiten‘ ist wenig geblieben. Da ich großer Fan von Peter Jacksons Filmreihen(!) bin, habe ich mich dennoch auf die Serie gefreut. 💍

Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht – Staffel 1 | © Amazon Prime Video

Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht – Staffel 1 | © Amazon Prime Video

Spektakulär unspektakuläre Mittelerde-Serie

Momentan starten so viele hochwertig produzierte Serien, dass man gar nicht weiß, wo man zuerst hinlangen soll. Dennoch hat sich „Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht“ recht schnell in mein Programm geschoben, sprich sobald alle acht Episoden verfügbar waren. In der Berichterstattung im Vorfeld wurde wenig auf mögliche inhaltliche Qualitäten der Serie eingegangen, sondern eher auf die rassistischen Anfeindungen, denen sich die Schauspieler*innen der Serie leider ausgesetzt ausgesetzt sahen. Sehr bitter. Somit ging ich recht unvorbereitet an die epische Fantasy-Serie heran und war gespannt, was sie mir als Fan des filmischen Peter-Jackson-Franchises zu bieten hat.

Um es kurz zu machen: Die erste Staffel von „Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht“ ist ein einziger, langer Prolog für das, was da noch kommt. Aufgrund der Lauflänge von gut 70 Minuten pro Episode wirkt diese Erzählweise schon filmisch, wenngleich die Struktur der einzelnen Folgen typisch für Erzählungen in Serienform ist (z.B. wenn in manchen Episoden bestimmte Handlungsstränge ausgelassen werden). Ich mochte die langsame Herangehensweise und doch haben so manche Elemente für mich nicht sonderlich viel Sinn ergeben (z.B. Galadriels gefühlt ewige Schiffsreise). Somit haben sich schnell Handlungsstränge herauskristallisiert, die ich lieber gesehen habe als andere: Speziell Elrond und Durin in Moria fand ich stets extrem unterhaltsam und toll inszeniert. Andere haben für mich dagegen nicht so gut funktioniert, wobei ich auch sagen muss, dass speziell die letzten beiden Episoden qualitativ noch eine Schippe draufgelegt haben.

Fantastische Schauwerte, (teils) blasser Inhalt

Inhaltlich fand ich die Geschichte der Serie durchwachsen und hätte mir teils andere Schwerpunkte gewünscht. Dem entgegen stehen imposante Bilder, die den Kinofilmen in so gut wie nichts nachstehen, zumindest wenn man die „Der Hobbit“-Trilogie im Kopf hat. An Howard Shores großartigen Score kommt Bear McCrearys Variante leider nicht heran. Dabei ist es ihm ganz gut gelungen, das Gefühl für Mittelerde heraufzubeschwören. Einzig die großen Themen des Vorbilds fehlen. Überhaupt ist das recht gut auf den Gesamteindruck übertragbar: „Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht“ spielt in der gleichen Welt wie die Filme, sieht so aus, klingt so und es gibt teils sogar die gleichen Figuren. Aber es fehlt (noch) das Herz.

Fazit

Zu Beginn der Serie war ich noch nicht sonderlich enthusiastisch, doch gegen Ende hatte ich viel Spaß mit „Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht“ und hätte am liebsten direkt weitergeschaut. Leider jedoch werden wir uns bis zur zweiten Staffel noch länger gedulden müssen. Bis dahin kann man, auch abseits des Hypes, einen vielleicht entspannteren Blick auf diese erste Staffel werfen: 8/10 (8.0) Punkte.

Willow (1988) (WS1)

Nach einem durchwachsenen und verregneten Samstag, habe ich mich sehr auf den Filmabend gefreut. In den Blu-ray-Player ist „Willow“ gewandert, den ich schon viel zu lange nicht mehr gesehen habe. Gutes Timing, denn Ende des Monats startet auf Disney+ auch die Serienfortsetzung. Auf diese freue ich mich, nach der erneuten Sichtung des Films, nun umso mehr. 🧙‍♂️🧙‍♀️

Willow (1988) | © Walt Disney

Willow (1988) | © Walt Disney

Immer noch einer meiner liebsten Fantasy-Filme

„Willow“ merkt man die Handschrift von George Lucas in nahezu jeder Szene an. Der Film wirkt so, als hätte er „Star Wars: Eine neue Hoffnung“ mit „Der Herr der Ringe“ gekreuzt. Kein Wunder also, dass „Willow“ vor Erscheinen von Peter Jacksons Adaption einer der wenigen hochwertig produzierten Fantasy-Filme war. Das humorvolle Abenteuerflair bringt er dagegen aus „Star Wars“ mit. Speziell die Kabbeleien zwischen Madmartigan und Sorsha erinnern stark an Han Solo und Prinzessin Leia. Aus heutiger Sicht mag das alles ein wenig angestaubt und naiv wirken, doch für mich macht genau das den Charme von „Willow“ aus.

Getragen wird die Geschichte von Warwick Davis, der hier wohl die Rolle seines Lebens spielt. Zumindest für mich wird der Schauspieler stets mit dem Nelwyn-Magier verbunden sein, auch wenn er in unzähligen, deutlich bekannteren Filmen aufgetreten ist. Obwohl der Film damals durchaus erfolgreich war, kam es nie zu einer Fortsetzung. Zumindest nicht in Form eines Films. Dafür hat George Lucas zusammen mit Chris Claremont eine Buchtrilogie verfasst, deren ersten Teil „Schattenmond“ ich zumindest bis zur Hälfte gelesen habe, welche leider schrecklich ist. Eine Kuriosität, die heute glücklicherweise wohl nicht mehr als Kanon betrachtet wird. Umso gespannter bzw. hoffnungsvoller bin ich, was die Serienfortsetzung angeht, deren Trailer wahrlich unterhaltsam aussieht:

Fazit

Was soll ich sagen? Ich habe jede Sekunde von „Willow“ genossen und den Kindern ging es ebenso. Der Zwergofant hat sich häufiger gefürchtet, doch mindestens genauso oft ansteckend gelacht. Ich hatte ganz vergessen, wie humorvoll der Film doch ist. Wenn ihr ein Faible für handgemachte Effekte und simples Storytelling mit fantastischen Figuren habt, dann stattet den Nelwyns unbedingt einmal (wieder) einen Besuch ab: 10/10 Punkte. (Zappelinchen: 10/10 Punkte; Zwergofant: 9/10 Punkte.)

Prädikat: Lieblingsfilm

Stranger Things – Staffel 4

Nachdem ich die ersten drei Staffeln des Netflix-Hits erst Ende 2020 nachgeholt hatte, war meine Wartezeit auf „Stranger Things – Staffel 4“ gar nicht so lang. Gutes Timing von meiner Seite. Auch die vierte Staffel habe ich nicht zur Veröffentlichung geschaut, sondern den Hype abgewartet. Somit konnte ich die Staffel auch bequem am Stück schauen bzw. quasi jeden Tag einen Mini-Spielfilm, denn die Laufzeiten der einzelnen Episoden sind wahrlich episch. Aber ich greife vorweg… 👹

Stranger Things – Staffel 4 | © Netflix

Stranger Things – Staffel 4 | © Netflix

Freddy Krueger im „Stranger Things“-Universum

Nach dem Finale der dritten Staffel waren die Freunde aus Hawkins über die ganze USA verstreut bzw. die ganze Welt, denn Hopper hat es bis in ein russisches Straflager verschlagen. Deutlich andere Voraussetzungen also, als in den bisherigen Staffeln. Die Protagonist*innen sind auch deutlich älter geworden. Teenager*innen mit entsprechenden Problemen. Teenage Angst ist somit auch eines der Hauptmotive der Staffel. Damit einher geht auch das offensichtlichere Thema, nämlich die spezielle Art des Horrors, der in Hawkins Einzug hält. Pate dafür war zweifellos der 80er-Jahre-Slasher „A Nightmare on Elm Street“, an den ich schon seit den ersten Auftritten des neuen Bösewichts Vecna denken musste. Als dann Robert Englund, der als Vecnas erstes Opfer eingeführt wird, einen großen Auftritt hat, fühlte ich mich in meiner Einschätzung bestätigt, spielt er in Wes Cravens wegbereitendem Slasher doch den ikonischen Traum-Killer Freddy Krueger.

Die inhaltlichen Verlagerung von fast schon kosmischem Horror hin zu einem eher intimen Slasher-Setting, steht diametral der ausgewalzten und episch anmutenden Erzählweise gegenüber. Nicht nur, dass die vierte Staffel eine Episode mehr hat, auch die Laufzeit wurde deutlich nach oben geschraubt. Die Standardlänge beträgt somit nun ca. 80 Minuten und steigert sich bis zum Finale sogar noch auf unfassbare 140 Minuten. Im Grunde sieht man also neun Episoden in Spielfilmlänge bzw. hätten aus den neun Episoden mit Überlange auch 13 einstündige Episoden entstehen können, was mir beinahe lieber gewesen wäre. Dabei legt die Serie dennoch ein unfassbares Tempo vor, vor allem an der spritzigen Montage und den schellen Sprünge zwischen den Handlungssträngen liegt. Langeweile kommt keine auf und doch hatte ich manchmal das Gefühl, als hätte die Geschichte schneller vorankommen können bzw. sich mehr auf die Geschehnisse in Hawkins fokussieren sollen.

Ein sehr persönliches und doch episches Finale

Das Finale ist dann wahrlich ein überbordendes Abenteuer: Die Freund*innen schlagen nicht nur eine epische Schlacht im Upside Down, auch in unserer Welt spitzt sich die Lage zu und Hopper darf in seinem russischen Gefängnis eine ganze Horde an Demogorgons und Demodogs zur Strecke bringen. Erst in den letzten Minuten finden alle Handlungsstränge zusammen und die erneute Bedrohung legt sich wie ein düsterer Schatten über Hawkins. Das ist alles wunderbar effektiv inszeniert und man merkt „Stranger Things“ in jeder Sekunde an, dass die Serie zu dem Zugpferd für Netflix geworden ist. Das Produktionsniveau ist wirklich beeindruckend.

Fazit

Insgesamt hat mir die vierte Staffel von „Stranger Things“ extrem viel Spaß gemacht. Auch wenn das Tempo stets hoch war, so hätte ich mir teils doch ein schnelleres Vorankommen in der Handlung bzw. auch mehr ruhigere Szenen zwischen den Figuren gewünscht. Aber das sind nur Details. Insgesamt machen die Duffer Brothers wieder ziemlich viel richtig und die Serie wirkt in ihrem vierten Jahr beinahe schon zu perfekt. Nach wie vor großartige Unterhaltung: 9/10 (9.4) Punkte.

Die Schule der magischen Tiere 2 (2022)

Heute war ein komplett verregneter Tag, weshalb wir uns am späteren Nachmittag recht spontan zu einem Kinobesuch aufgemacht haben. Zum ersten Mal seit einem guten halben Jahr. Gesehen haben wir zufälligerweise die Fortsetzung des Films, den wir beim letzten Kinobesuch geschaut haben und zwar „Die Schule der magischen Tiere 2″. Wie uns der erneute Besuch der Wintersteinschule  gefallen hat? 🦊🐧

Die Schule der magischen Tiere 2 (2022) | © LEONINE

Die Schule der magischen Tiere 2 (2022) | © LEONINE

Wohlfühlkino für die ganze Familie

Da die Sichtung von „Die Schule der magischen Tiere“ noch nicht allzu lange her ist, habe ich mich sogleich heimisch gefühlt. Besonders deshalb, weil die Stadt Bamberg, welche ganz bei mir in der Nähe ist und deren Drehorte wir vor zwei Jahren besucht haben, die Kulisse für die Außenszenen abseits der Schule bildet. Das fand ich, wie immer wenn ich Drehorte kenne, großartig. Doch auch abseits davon konnte mich „Die Schule der magischen Tiere 2“ ausgezeichnet unterhalten. Also für einen typisch deutschen Kinderfilm mit sprechenden Tieren, Teenie-Romanzen und Gesang.

Man merkt der Geschichte und ihren Figuren an, dass mit der Vorlage von Margit Auer durchaus Substanz im Hintergrund ist. Die Welt und ihre Regeln wirkt durchdacht und ich mochte die Charaktere, auch wenn diese natürlich weiterhin extrem klischeehaft sind und agieren. Nein, große Überraschungen gibt es auch in Fortsetzung nicht, dafür wurden die Gesangsnummern natürlicher in die Handlung integriert. Das funktioniert alles schon recht gut und auch die Kinder hatten Spaß mit dem Film. Ob man ihn unbedingt im Kino sehen muss, ist dagegen fraglich. Schaden kann es aber auch nicht.

Fazit

Ich muss gestehen, dass mir „Die Schule der magischen Tiere 2“ besser gefallen hat, als er vermutlich sollte. Es war toll, einmal wieder im Kino gewesen zu sein und die strahlenden Augen der Kinder zu sehen. Der nächste Kinobesuch ist schon vorgeplant. Dann aber etwas Größeres. Das hier war rundum sympathisches Familienkino: 7/10 Punkte. (Zappelinchen: 9/10 Punkte;  Zwergofant: 8/10 Punkte.)

Pirates of the Caribbean: Salazars Rache – OT: Pirates of the Caribbean: Dead Men Tell No Tales (2017) (WS1)

Die zweite Schulwoche ist zu Ende, die ersten Elternabende wurden besucht und so langsam habe ich das Gefühl, dass sich wieder etwas Normalität einstellen könnte. Zum Wochenabschluss gab es natürlich einen Filmabend und wir haben uns mit „Pirates of the Caribbean: Salazars Rache“ den letzten Teil der übernatürlichen Piratenfilmreihe angeschaut. Wie er uns gefallen hat, erfahrt ihr in der folgenden Besprechung… ☠

Pirates of the Caribbean: Salazars Rache (2017) | © Walt Disney

Pirates of the Caribbean: Salazars Rache (2017) | © Walt Disney

Ein unnötiger und recht unterhaltsamer Abschluss

Meine letzte Sichtung von „Pirates of the Caribbean: Salazars Rache“ liegt inzwischen schon wieder über vier Jahre zurück. Verrückt. Kommt mir noch gar nicht so lange vor. Bei der heutigen Sichtung wollte der Funke nicht so recht überspringen. Alles hat sich zu sehr nach am Reißbrett entworfen angefühlt. Da fühlte sich selbst der ohnehin schon generische vierte Teil frischer an. Vielleicht gerade weil man krampfhaft versucht hat, an Gore Verbinskis Trilogie anzuschließen? Jedoch hat der Charme gefehlt. Das CGI war viel zu viel und in etlichen Szenen hat „Pirates of the Caribbean: Salazars Rache“ ausgesehen, wie jeder x-beliebige Blockbuster der 2010er Jahre.

Trotz der Beliebigkeit macht der Film Spaß und ja, auch der Fanservice wirkt. Das Finale, als sich Elizabeth und Will wieder in den Armen liegen. Hach, schon irgendwie schön. Auch wenn die wunderbare Tragik des dritten Teils dadurch gemindert wird. Insgesamt ein wirklich unnötiger Film, der nur wenig Neues zu den Figuren beitragen kann und mir somit auch nicht sonderlich im Gedächtnis bleiben wird. Der Film gehört halt irgendwie dazu. Ich bin schon gespannt, wann Disney auf die Idee kommen wird und doch noch einen sechsten Teil bzw. eine Serie auf Disney+ in dieser Piratenwelt nachschiebt. Zuzutrauen wäre es ihnen. Für mich leider der schwächste Teil der Reihe:

  1. „Pirates of the Caribbean: Fluch der Karibik 2“ (9 Punkte)
  2. „Fluch der Karibik“ (9 Punkte)
  3. „Pirates of the Caribbean: Am Ende der Welt“ (8 Punkte)
  4. „Pirates of the Caribbean: Fremde Gezeiten“ (7 Punkte)
  5. „Pirates of the Caribbean: Salazars Rache“ (6 Punkte)

Fazit

Habe ich den Film bei der letzten Sichtung noch wohlwollender wahrgenommen, so haben sich seine Schwächen dieses Mal stärker in den Vordergrund gespielt. Auch die Kids waren nicht mehr so begeistert und somit ist es auch gut, dass wir uns bei den nächsten Filmabenden wieder anderen Welten zuwenden. Nett, mehr nicht: 6/10 Punkte. (Zappelinchen: 8/10 Punkte; Zwergofant: 8/10 Punkte.)

Pirates of the Caribbean: Fremde Gezeiten – OT: Pirates of the Caribbean: On Stranger Tides (2011) (WS1)

Diese Woche hat sich der Filmabend, aufgrund eines Geburtstags am Freitag, auf den Samstag verschoben. Nach ein paar Diskussionen bezüglich der Filmwahl landete schließlich „Pirates of the Caribbean: Fremde Gezeiten“ in 3D im Blu-ray-Player. Obwohl ich den Film bereits einmal gesehen habe, waren meine Erinnerungen daran schon sehr verblasst. Ein schlechtes Zeichen? 🏴‍☠️

Pirates of the Caribbean: Fremde Gezeiten (2011) | © Walt Disney

Pirates of the Caribbean: Fremde Gezeiten (2011) | © Walt Disney

Ein einfach gestrickter Abenteuerspaß

Nachdem der Vorgänger „Pirates of the Caribbean: Am Ende der Welt“ ein durchaus komplexes und düsteres Finale der ursprünglichen Trilogie war, ist „Pirates of the Caribbean: Fremde Gezeiten“ eher ein Gegenentwurf: Hier erleben wir ein von der Rahmenhandlung völlig losgelöstes Abenteuer mit Captain Jack Sparrow, das deutlich leichter und unbedeutender wirkt. Eben wie eine klassische Fortsetzung. Hier fällt deutlich auf, wie gut die ursprüngliche Trilogie eigentlich war und was Gore Verbinski und sein Team damit aufgebaut haben. Rob Marshalls Film wirkt dagegen ziemlich von der Stange. Durchaus unterhaltsam mit all den typischen Elementen, doch auch ohne Überraschungen oder sonderlich viel Mut.

Hatte die Reihe mit Barbossa und Davy Jones bisher stets imposante Bösewichte zu bieten, so bleibt Blackbeard leider eher blass. Deutlich besser gefallen hat mir erneut Penélope Cruz als Johnny Depps Gegenspielerin. Ansonsten wirkt alles ein wenig nach Schema F erzählt. Schön fand ich Jack Sparrows Flucht in London und so manchen, exotischen Schauplatz, besonders in 3D. Das unfassbar hohe Budget sieht man „Pirates of the Caribbean: Fremde Gezeiten“ durchaus an, sprich keine Szene wirkt billig, doch wirkliche Aha-Momente, wie in den beiden Vorgängern, waren für mich nicht dabei.

Fazit

Ich hatte viel Spaß mit „Pirates of the Caribbean: Fremde Gezeiten“ und den Kindern ging es ebenso. Doch bin ich mir sicher, dass ich mich auch bei der nächsten Sichtung nicht mehr wirklich an die Handlung erinnern können werde. Nötig wäre dieser vierte Teil also nicht gewesen, doch habe ich ihn erneut recht gerne gesehen. Ich kann mich insofern nur wiederholen und vergebe knappe 7/10 Punkte. (Zappelinchen: 6/10 Punkte; Zwergofant: 8/10 Punkte.)

Pirates of the Caribbean: Am Ende der Welt – OT: Pirates of the Caribbean: At World’s End (2007) (WS2)

Auf den heutigen Filmabend habe ich mich schon seit Anfang der Woche gefreut. Das große Ziel nach den ersten fünf Arbeitstagen nach dem Sommerurlaub. Endlich entspannt durchschnaufen. Natürlich stand „Pirates of the Caribbean: Am Ende der Welt“ auf dem Programm, nachdem uns zuletzt der erste Teil und der zweite Teil der Reihe zu begeistern wussten. Konnte das Finale der ursprünglichen Piraten-Trilogie auch für den erwarteten Entspannungseffekt sorgen? ☠

Pirates of the Caribbean: Am Ende der Welt (2007) | © Walt Disney

Pirates of the Caribbean: Am Ende der Welt (2007) | © Walt Disney

Ein bittersüßer Abschluss der Piraten-Trilogie

Heute habe ich „Pirates of the Caribbean: Am Ende der Welt“ nach der ersten Sichtung im Kino sowie der Wiederholungssichtung 2011 bereits zum dritten Mal gesehen. Nach den ersten beiden Begegnungen war ich nicht so begeistert, wie von den ersten beiden Teilen. Heute jedoch konnte ich dem Abschluss der Trilogie mehr abgewinnen. Schon ab den ersten Minuten eröffnet sich uns Zuschauer*innen der unglaubliche Bombast, mit dem Gore Verbinski sein Abenteuer inszeniert hat: Viele gebaute Sets, handgemachte Explosionen und aufwändige Kostüme. Auch heute noch herrlich anzusehen. Auch die VFX haben nichts von ihrer Qualität eingebüßt. Wenn ich alleine an den Endkampf im Strudel denke mit unzähligen CGI-Figuren im Regen, dann bin ich immer noch beeindruckt.

Die Geschichte ist deutlich düsterer als in den beiden Vorgängern. Zwar blitzt hier und da noch das bunte Piratenabenteuer rund um Captain Jack Sparrow auf, doch überwiegen die dramatischen und auch tragischen Elemente. Speziell das Finale der Liebesgeschichte zwischen Elizabeth Swan und Will Turner ist unerwartet bittersüß für einen Hollywood-Blockbuster dieser Größenordnung. Bei den letzten Sichtungen mochte ich diese Tragik nicht, doch heute hat sie mir gefallen. Es ist auch das Element, warum mir der dritte Teil bisher doch immer im Gedächtnis geblieben ist. Insgesamt bin ich ohnehin erstaunt, was die Drehbuchautoren aus der simplen Grundidee gestrickt haben. Eine eigene Welt mit ganz eigenen Regeln. Den Kindern waren die unzähligen Wendungen und Beziehungen der Figuren untereinander fast schon zu viel und ich musste während des Films einiges erklären. Dennoch hat sie die Düsternis erstaunlich wenig gestört. Das hatte ich nicht so erwartet. Aber das zeigt auch, dass „Pirates of the Caribbean: Am Ende der Welt“ durchaus Humor besitzt, der eben nur gezielter eingesetzt wird. Ein Mix, der nicht immer rund wirkt, am Ende aber doch erstaunlich gut funktioniert. Damit definitiv einer der ungewöhnlichsten und interessantesten der großen Franchise-Filme.

Fazit

So gut wie heute hat mir „Pirates of the Caribbean: Am Ende der Welt“ bisher noch nie gefallen. Dennoch bleibt es für mich der schwächste Teil der originalen Trilogie. Die ausbleibenden Fortsetzungen sind für mich ohnehin nur nette Zugaben. Die Kinder freuen sich dennoch bereits darauf. Ein beeindruckend stimmungsvoller Abschluss der Kerngeschichte: 8/10 Punkte. (Zappelinchen: 10/10 Punkte; Zwergofant: 10/10 Punkte.)

Pirates of the Caribbean: Fluch der Karibik 2 – OT: Pirates of the Caribbean: Dead Man’s Chest (2006) (WS2)

Da die restlichen Urlaubsabende bereits anderweitig verplant sind, gab es heute einen spontanen Filmabend. Natürlich haben wir „Pirates of the Caribbean: Fluch der Karibik 2“ eingelegt, der ganz hoch auf der Wunschliste der Kinder stand. Schließlich war „Fluch der Karibik“ vor ein paar Tagen ein monumentaler Erfolg. Auch ich hatte mich sehr auf die Fortsetzung gefreut, fand ich sie doch bei den beiden bisherigen Sichtungen ebenso gelungen, wie den ersten Teil. Und heute? ☠🦜

Pirates of the Caribbean: Fluch der Karibik 2 (2006) | © Walt Disney

Pirates of the Caribbean: Fluch der Karibik 2 (2006) | © Walt Disney

Eine herrlich überdrehtes und schlüssiges Sequel

„Pirates of the Caribbean: Fluch der Karibik 2“ macht genau dort weiter, wo der erste Teil aufgehört hat und das inhaltlich, was die Charaktere angeht und auch in Bezug auf Ton und Atmosphäre. Mit weitermachen meine ich nicht, dass eine reine Steigerung in Action- und Effektszenen stattfindet, sondern eine tatsächliche Weiterentwicklung. Mit Davy Jones und seiner Flying Dutchman stößt ein großer Teil der Mythologie dazu, ohne den die Trilogie nicht die wäre, als die wir sie kennen. So überdreht und spaßig die Slapstick-Elemente auf der Kannibaleninsel sind oder so herrlich der Schwertkampf auf dem Mühlrad inszeniert wurde, so düster sind bereits die Anleihen, welche sich im dritten Teil noch stärker manifestieren werden. Auch die Kinder haben diese Zweiteilung wahrgenommen und teils schallend gelacht, nur um sich im nächsten Moment vor Davy Jones‘ Crew zu gruseln.

Auch für den zweiten Teil muss ich wieder eine Lanze brechen, wie fantastisch die Effekte auch heute noch wirken. Speziell Davy Jones (sowohl nachts im Regen als auch im strahlenden Sonnenschein) ist nach wie vor ein Meilenstein der VFX-Kunst. Doch auch die Kombination aus praktischen Sets bzw. Requisiten und CGI in den Action-Szenen trägt viel zur Glaubwürdigkeit bei. Da sehen viele reine CGI-Sequenzen in modernen Filmen deutlich künstlicher aus. Gore Verbinski entwickelt somit nicht nur die Geschichte und ihre Figuren weiter, sondern auch die Welt mit all ihren audiovisuellen Eindrücken. Das ist immer noch ein riesengroßer Spaß.

Fazit

Für mich steht „Pirates of the Caribbean: Fluch der Karibik 2“ seinem Vorgänger in fast nichts nach. Das Setting und Captain Jack Sparrow mögen nicht mehr so originell erscheinen, doch das machen die neu eingeführten Elemente und Figuren fast schon komplett wett. Für mich immer noch eine der stärksten Fortsetzungen in solch einem großen Franchise: 9/10 Punkte. (Zappelinchen: 7/10 Punkte; Zwergofant: 10/10 Punkte.)

Fluch der Karibik – OT: Pirates of the Caribbean: The Curse of the Black Pearl (2003) (WS1)

Nach unserem beinahe zweiwöchigen Urlaub, der leider komplett von Corona geprägt war, sind wir wieder zurück im heimischen Hafen. Da das Wetter auch eher bescheiden war (und mein Test leider immer noch positiv ist) stand heute ein Filmabend auf dem Programm. Wie immer, wenn ich am Meer bin, habe ich auch Lust auf Filme, die rund um das Meer spielen und somit habe ich die Familie heute an „Fluch der Karibik“ herangeführt. Immer noch ein großer Spaß? 🏴‍☠️

Fluch der Karibik (2003) | © Walt Disney

Fluch der Karibik (2003) | © Walt Disney

Ein unwahrscheinliches Piratenabenteuer

Ich kann meine inzwischen beinahe 11 Jahre alte Besprechung des ersten Teils dieses unglaublich erfolgreichen Walt-Disney-Franchises nur zitieren:

Nachem Renny Harlins „Die Piratenbraut“ im Jahr 1995 so gnadenlos gefloppt ist, darf man es schon beinahe als Wunder betrachten, dass Disney das Multi-Millionen-Dollar-Projekt überhaupt in Auftrag gegeben hat. Dazu noch eine Idee, die auf einer Freizeitparkattraktion beruht. Insofern also nicht sonderlich erstaunlich, dass „Fluch der Karibik“ darauf getrimmt wurde für nahezu jede Zielgruppe als perfekter Unterhaltungsfilm zu funktionieren – und noch erstaunlicher: Es ist ihm tatsächlich gelungen. Abenteuer, Humor, Action, Romantik, angenehmer Grusel und eine neue Kultfigur. Ein Traum made in Hollywood – und das sowohl für die Produzenten als auch die Zuschauer.

Nach beinahe 20 Jahren ist der Glanz dieses Blockbusters ein wenig angestaubt, so wie die verfluchten Münzen aus dem Piratenschatz. Auch wenn der fünfte Teil immer noch unterhaltsam war, so kann man sich heute kaum noch vorstellen, wie frisch „Fluch der Karibik“ damals gewirkt hat. Damals, als es noch keinen öffentlich ausgetragenen Amber-Heard-/Johnny-Depp-Prozess gab, als Disney noch nicht alle anderen großen Unterhaltungsmarken geschluckt hatte und Gore Verbinski eher durch das gelungene Horror-Remake „Ring“ bekannt war. Selten wurde ich im Kino besser unterhalten als 2003 bei „Fluch der Karibik“ und dieses Gefühl sollte sich bis heute halten.

Auch für junge Pirat*innen ein großer Spaß

Natürlich hatte ich mich im Vorfeld der Sichtung gefragt, ob „Fluch der Karibik“ schon etwas für die Kinder sei, doch nach den düstereren „Star Wars“-Teilen war ich mir eigentlich recht sicher, dass es funktionieren wird. Das Zappelinchen hat zudem einen besonderen Bezug zum Film, denn sie hat erst dieses Jahr das Stück „He’s a Pirate“ aus Klaus Badelts bombastischem Score auf der Querflöte gelernt. Nach meinen Erzählungen war auch der Zwergofant heiß auf die Geschichte und somit waren die Voraussetzungen bestens. Wie zu erwarten hatten wir alle viel Spaß mit „Fluch der Karibik“, was an der Kombination aus vielen Elementen lag, die hier einfach perfekt zusammenkommen: Johnny Depp ist immer noch grandios in dieser ersten Iteration von Captain Jack Sparrow. Klaus Badelts Score mag heute totgenudelt wirken, doch funktioniert er immer noch fantastisch. Die Effekte wissen auch heute noch zu überzeugen: Speziell der Übergang zu den Skeletten im Mondlicht ist nach wie vor so herausragend, dass dieser sogar dem Zwergofant aufgefallen ist. Doch nicht nur die digitalen Effekte sind großartig, auch die tatsächlich gebauten Sets und praktischen Effekte zeugen vom Millionenbudget. Einfach eine (fast schon zu) runde Sache.

„Ich finde es toll, dass es hier auch kämpfende Piratinnen gibt und nicht nur Männer. Normalerweise wird das immer hintenangestellt, doch hier ist das nicht so.“
– Das Zappelinchen nach dem Film

Fazit

Ja, auch beinahe 20 Jahre nach seinem Entstehen, kann der erste „Fluch der Karibik“ immer noch überzeugen. Trotz seiner Laufzeit von knapp zweieinhalb Stunden ist er stets unterhaltsam und bombastisch inszeniert. Die Kinder waren noch begeisterter als ich vermutet hatte und nun freuen wir uns alle schon auf den zweiten Teil9/10 Punkte. (Zappelinchen: 10/10 Punkte; Zwergofant: 10/10 Punkte.)

Atlantis: Das Geheimnis der verlorenen Stadt – OT: Atlantis: The Lost Empire (2001)

Eine volle Woche liegt hinter uns. Da das Wetter eher durchwachsen ist, haben wir uns einmal wieder vor dem Fernseher versammelt und einen Film geschaut. Zumindest der Großteil der Familie, denn das Zappelinchen musste aus Gründen aussetzen. Somit gab es nicht das Finale der „Star Wars“-Prequel-Trilogie, sondern „Atlantis: Das Geheimnis der verlorenen Stadt“ aus dem Hause Walt Disney. 🤿

Atlantis: Das Geheimnis der verlorenen Stadt (2001) | © Walt Disney

Atlantis: Das Geheimnis der verlorenen Stadt (2001) | © Walt Disney

Ein ungewöhnliches Disney-Abenteuer

Ich weiß noch genau als damals „Atlantis: Das Geheimnis der verlorenen Stadt“ veröffentlicht wurde. Das war recht zeitgleich zu „Der Schatzplanet“ und beide Filme waren eher untypisch für Disney. Dieser Film war jedoch nicht so leicht zu bekommen, da es nur eine 4:3-Fassung (Pan & Scan) auf die Standard-DVD geschafft hat. Die Version im richtigen Format (2,40:1) wurde nur auf einer Deluxe-Edition-DVD veröffentlich, welche teuer und selten war. Nach ein paar Jahren wurde ich jedoch auf einer Filmbörse fündig und kam endlich in den Genuss des Films. Inzwischen läuft „Atlantis: The Lost Empire“ natürlich auf Disney+ und die Blu-ray bietet ebenfalls das richtige Bildformat (jedoch ohne das umfangreiche Bonusmaterial der Deluxe-Edition-DVD). Man hat es schon nicht leicht als Filmsammler.

Der Film selbst ist für Disney sehr erwachsen: Es gibt keinen Gesang, keine tierischen Nebenfiguren, dafür Blut, Kämpfe und Todesfälle. Wenn ich die Stimmung des Film beschreiben müsste, dann wohl am ehesten als Mischung aus Jules-Verne-Roman, gemischt mit „Indiana Jones“ und „Die Abenteuer von Tim und Struppi“ sowie einem großen Schuss LucasArts-Point-and-Click-Adventure und einem Hauch von „Avatar“. Der harte und kantige Animationsstil, der deutlich von Mike Mignola (Erschaffer der „Hellboy“-Comics) geprägt ist, trägt einen großen Teil zur unverwechselbaren Wirkung des Films bei. Dabei muss ich sagen, dass ich die erste Hälfte, sprich die Expedition bis nach Atlantis, gelungener fand als den phantastischeren zweiten Teil des Films. Dieser ist auch nicht schlecht, wirkt aber generischer.

Fazit

Leider wurde „Atlantis: Das Geheimnis der verlorenen Stadt“ kein allzu großer Erfolg, obwohl es sogar eine Direct-to-Video-Fortsetzung gab. Im Disney-Oeuvre bleibt der Film sowohl aufgrund seines Stils als auch aufgrund seines Inhalts ziemlich einzigartig. Kann ich allen Freund*innen von Animationsfilmen nur empfehlen, auch wenn ihr sonst vielleicht nicht viel mit Disney anfangen könnt: 8/10 Punkte. (Zwergofant: 8/10 Punkte.)