Fubar – Die komplette Serie (Staffel 1 bis 2)

Nach der lang erwarteten ersten Staffel von „Alien: Earth“ hatte ich keine direkte Nachfolgeserie für mein abendliches Programm auf dem Plan. Nach ein wenig Recherche bin ich auf die Serie „Fubar“ gestoßen, von der ich schon gehört hatte. Hauptsächlich als Serienprojekt von Arnold Schwarzenegger. Da ich Arnie stets sehr gerne sehe, und die Serie nur zwei Staffeln hat, habe ich einmal reingeschaut. 💥

Fubar | © Netflix

Fubar | © Netflix

Wenn mich nicht alles täuscht, ist „Fubar“ der bislang letzte Auftritt von Arnold Schwarzenegger als Schauspieler. Er ist inzwischen 78 Jahre alt und es bleibt abzuwarten, ob er noch einmal eine (Action-)Rolle übernimmt. Schon alleine deshalb dürfte sich für Fans ein Blick lohnen. Seid jedoch gewarnt, dass der Humor völlig übertrieben ist und absurde Soap-Opera-Elemente an der Tagesordnung sind. Wenn euch das nicht abschreckt, dann viel Spaß mit „Fubar“:

Staffel 1: Take Your Daughter to Work Day

Die erste Staffel beginnt wie eine Agenten-Show der 1990er Jahre. Die Sets sehen ein wenig zu sehr nach Sets aus und der Aufbau riecht nach Fall-der-Woche. Daneben gibt es noch einen großen Teil Familiendrama und viel Humor. Spätestens mit der zweiten Episode wird es dann so übertrieben albern, dass es eine wahre Freude ist. Ich hatte wirklich viel Spaß mit dieser Staffel, auch wenn sie tonal oft neben der Spur wirkt: Die Dialoge erinnern teils eher an „American Pie“, denn an eine Thriller-Serie, die Action wirkt manchmal zu hart für die oft seichte Handlung und warum mitten in der Staffel plötzlich die Enkeltochter an Krebs erkrankt, wissen wohl nur die Drehbuchgött:innen. All das schränkt den Spaß nicht wirklich ein, denn die Prämisse, dass Luke (Arnold Schwarzenegger) und seine Tochter Emma (Monica Barbaro) beide CIA-Agent:innen sind, vom Job des jeweils anderen nichts wissen, und dies zufällig bei einer Mission herausfinden, ist wunderbar unterhaltsam. Quasi wie „True Lies: Wahre Lügen“ in Serienform. Wer also Lust auf alberne Agenten-Action, wie in den 1990er Jahren hat, Arnie mag und über die tonalen Unstimmigkeiten hinwegsehen kann, dürfte viel Spaß mit dieser ersten Staffel haben: 8/10 (7.8) Punkte.

Staffel 2: That’s It and That’s All

Die zweite Staffel schließt direkt an das Finale der ersten an. Alle Figuren befinden sich zusammen im Safe House und müssen miteinander klarkommen. Der Klamauk wird hier schon auf elf gedreht (Stichwort Donnie). Unser Einsatzteam wird jedoch bald schon wieder auf Missionen geschickt, was mehr oder weniger (eher weniger) sinnvoll erklärt wird. War die erste Staffel schon völlig übertrieben und drüber, so steigert sich das in der zweiten noch einmal. Oft saß ich augenrollend vor dem Fernseher, musste im gleichen Moment aber auch grinsen. Für mich funktioniert das Konzept einfach und speziell Arnie sehe ich immer noch gerne in dieser Rolle. Zum bestehenden Cast stößt noch Carrie-Anne Moss (bekannt als Trinity aus „Matrix“) dazu, welche eine ehemalige deutsche Agentin und Lukes verflossene Liebe spielt. Mit weiterem Fortschreiten der Handlung wird auch „Fubar“ immer abgefahrener. Die comichafte Gewalt nimmt zu und die Figuren sind nicht mehr ernst zu nehmen. Wenn dann noch ein Babyschwein zu einem wichtigen Handlungselement wird, dann sollte das niemanden mehr verwundern. Der Twist in der letzten Episode war recht unmotiviert und zugleich nur wenig überraschend. Obwohl die Serie recht hart abgesetzt wurde, funktioniert das Staffelfinale von „Fubar“ jedoch auch als Serienfinale. Ich hatte weiterhin erstaunlich viel Spaß mit Arnie und seiner Gang: 8/10 (7.5) Punkte.

Fazit

Ich muss zugeben, in „Fubar“ nur reingeschaut zu haben, weil ich eine Serie als Lückenfüller brauchte. Ich mag Arnie, auch in seinen seltsamen komödiantischen Rollen, weshalb ich mich recht schnell in der Serie heimisch gefühlt habe. Objektiv gut ist weder das Drehbuch, noch das Schauspiel. Aber die Serie macht unfassbar viel Spaß bzw. kann viel Spaß machen. Ich hätte mir noch gerne zwei bis drei weitere Staffeln angeschaut, bin aber auch mit dem existierenden Finale zufrieden. Arnies letzten(?) Auftritt als Action-Star kann man sich durchaus geben: 8/10 (7.7) Punkte.

Unstable – Die komplette Serie (Staffel 1 bis 2)

Auch nach „Die wilden Neunziger“ habe ich mich wieder für eine bereits abgesetzte und damit leider nur recht kurzlebige Half-Hour-Comedy entschieden, um unser Abendprogramm zu ergänzen. Die Wahl ist auf „Unstable“ gefallen. Diese Netflix-Produktion war mir schon bei ihrer Ankündigung untergekommen und schien mir unterhaltsame Workplace-Comedy zu bieten. War dem so? 🔬

Unstable | © Netflix

Unstable | © Netflix

Ich schaue Rob Lowe schon seit „The West Wing“ sehr gerne. Spätestens mit seinen Auftritten in „Parks and Recreation“ und „Californication“ hat er sich letztendlich als Garant für überdrehte Rollen positioniert. Da die Serie von ihm und seinem Sohn John Owen Lowe entwickelt wurde, ist Rob Lowe die Rolle des Ellis Dragon wie auf den Leib geschrieben. Das merkt man auch in jeder Phase der Serie:

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Indiana Jones und das Rad des Schicksals – OT: Indiana Jones and the Dial of Destiny (2023)

Nachdem wir heute den Geburtstag meines Neffen gefeiert haben, waren wir abends alle recht vollgefressen und träge. Dennoch wollte ich endlich den Abschluss einer meiner liebsten Filmreihen sehen und habe deshalb „Indiana Jones und das Rad des Schicksals“ in den UHD-Blu-ray-Player geschoben. Im Kino hatte ich den Film verpasst und aufgrund der durchwachsenen Kritiken waren meine Erwartungen auch nicht sonderlich hoch. Wie uns das finale Abenteuer gefallen hat? ⌚

Indiana Jones und das Rad des Schicksals (2023) | © Walt Disney / LEONINE

Indiana Jones und das Rad des Schicksals (2023) | © Walt Disney / LEONINE

Indiana Jones zwischen jung und alt

„Indiana Jones und das Rad des Schicksals“ zu bewerten fällt mir nicht leicht. Schon alleine deshalb, weil es den Film gar nicht hätte geben sollen. Wie auch den Vorgänger schon nicht. Das Finale von „Indiana Jones und der letzte Kreuzzug“ war perfekt und hätte so als Abschluss der Reihe stehenbleiben müssen. Aber wie wir wissen, ist es anders gekommen. Nun haben wir also den fünften Teil der Reihe. Mit einem achtzigjährigen Harrison Ford als Indiana Jones. Einer gebrochenen Figur, die nicht gebrochen sein darf. Denn so wollen wir unseren Helden nicht sehen. Aber so ist es nun einmal. Warum mir dieses letzte Abenteuer dennoch wirklich gut gefallen hat, versuche ich im Folgenden zu erörtern:

Der Film besitzt alle wichtigen Bestandteile eines Indiana-Jones-Abenteuers. Somit auch einen Prolog, in dem ein Artefakt im Mittelpunkt steht, das mit dem weiteren Verlauf des Films nichts zu tun hat. Die Besonderheit in diesem Film: Wir erleben für 20 Minuten ein Abenteuer des jungen Indy. Harrison Ford wurde dafür digital verjüngt und ja, auch wenn manche Einstellung unangenehm künstlich aussieht, so funktionieren andere jedoch ausgesprochen gut und ich war teils beeindruckt, wie nah diese Sequenz an das Gefühl der alten Filme anzuschließen vermag. Ich bin mir sicher, dass wir in spätestens 10 Jahren fotorealistische Filme mit digitalen Darstellern sehen werden. Erschreckend. Hier fand ich es jedoch gelungen, da Ford selbst in dem Film mitwirkt und sein Einverständnis gegeben hat. Der Kontrast zum alten Indy wirkt danach umso größer, was die Sequenz auch erzählerisch motiviert.

Funktioniert Indy als gebrochener Held?

Der alte, gebrochene Held ist natürlich ein Problem. Das wird noch viel deutlicher als in „Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels“. Jedoch war ich auch beeindruckt, was Ford mit seinen achtzig Jahren noch zu leisten im Stande ist. Er hat tatsächlich weiterhin Indiana-Jones-Flair ausgestrahlt. Für mich war Mutt Williams einer der stärksten Aspekte des Vorgängers, weshalb ich es unglaublich schade fand, dass die Figur einfach so aus dem Film geschrieben wurde. Phoebe Waller-Bridge als Patentochter Helena Shaw war dafür ein spannender Neuzugang. Ich mochte die Dynamik zwischen ihr und Indy. Dennoch hätte man nicht alles auf Null drehen müssen. Am Ende hatte ich irgendwie die Hoffnung, die Zeitreise würde für etwas Persönliches eingesetzt. So wie der Gral in „Indiana Jones und der letzte Kreuzzug“ zur Rettung von Henry Jones Sr. Dazu kam es jedoch nicht. Das eigentliche Finale war fast schon übertrieben, jedoch immerhin keine Aliens bzw. interdimensionale Wesen, die sich auf und davon machen. Marions Auftritt am Ende war zumindest versöhnlich und ich bin mir sicher, dass der Hut in Zukunft nicht mehr von der Wäscheleine gepflückt werden wird. Schade, dass ihn Mutt nicht aufnehmen durfte.

Die Reise zum großen Abschluss hat mir insgesamt doch wirklich gut gefallen. Es gab etliche schöne Schauplätze und auch neue Ideen, die man zuvor noch nicht gesehen hat. Auch wenn „Indiana Jones und das Rad des Schicksals“ durchaus an moderne Sehgewohnheiten angepasst ist, so ist der Film nicht so offensichtlich hässlich, wie teils noch der Vorgänger. Insgesamt überwiegt bei mir momentan die positive Stimmung dem Film gegenüber, weshalb ich ihn folgendermaßen in meine Rangliste einordne:

  1. „Indiana Jones: Jäger des verlorenen Schatzes“ (10/10 Punkte)
  2. „Indiana Jones und der letzte Kreuzzug“ (10/10 Punkte)
  3. „Indiana Jones und der Tempel des Todes“ (10/10 Punkte)
  4. „Indiana Jones und das Rad des Schicksals“ (8/10 Punkte)
  5. „Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels“ (7/10 Punkte)

Fazit

„Indiana Jones und das Rad des Schicksals“ hat mich positiv überrascht, auch wenn ich um die Schwachpunkte des Films weiß. Die zweieinhalb Stunden sind wie im Flug vergangen und ich hatte durchweg Spaß mit dem Abenteuer. Der Zwergofant war sogar regelrecht begeistert. Ein paar grundsätzliche Entscheidungen hätte ich handlungstechnisch anders getroffen, aber der Film ist eben so, wie wir ihn bekommen haben und dafür fand ich ihn erstaunlich gelungen: 8/10 Punkte. (Zappelinchen: hatte keine Lust den Film mit anzuschauen; Zwergofant: 9/10 Punkte.)

Die statistische Wahrscheinlichkeit von Liebe auf den ersten Blick – OT: Love at First Sight (2023)

Endlich langes Osterwochenende! Da Frau bullion heute Abend strawanzen ist, habe ich mit den Kindern alleine meinen Urlaub eingeläutet. Mit welchem Film? Nun, das war gar nicht so einfach, denn ich wollte nicht, dass sich das Zappelinchen wieder ausklinkt und habe deshalb nach einem für sie passenden Film gesucht. Dabei ist mir „Die statistische Wahrscheinlichkeit von Liebe auf den ersten Blick“ eingefallen, der im Sneakpod hoch gelobt wurde. Also Netflix gestartet und abgehoben… 🛫

Die statistische Wahrscheinlichkeit von Liebe auf den ersten Blick (2023) | © Netflix

Die statistische Wahrscheinlichkeit von Liebe auf den ersten Blick (2023) | © Netflix

Eine unwahrscheinlich herzergreifende Romanze

Ich habe schon ewig keinen Liebesfilm mehr geschaut. Selbst die letzte RomCom („Wo die Lüge hinfällt“) liegt schon länger zurück und konnte mich zudem nicht überzeugen. Ganz anders jedoch „Die statistische Wahrscheinlichkeit von Liebe auf den ersten Blick“, denn hinter dem sperrigen Titel verbirgt sich ein wirklich schöner Film. Wenig Komödie, etwas mehr Drama und ganz viel Romantik. Teils musste ich an „Die fabelhafte Welt der Amélie“ denken, was wohl an der Erzählerin lag, die uns mittels statistischer Fakten durch den Film führt und zugleich das personifizierte Schicksal ist. Dieses Element sticht zwar heraus, ist aber in keiner Sekunde ablenkend oder wirkt wie ein aufgesetzter Fremdkörper.

Die Handlung stellt zwei junge Erwachsene in den Mittelpunkt, welche das Schicksal auf einem transatlantischen Flug zusammenführt. Beide verlieren sich aus den Augen und müssen sich in London wiederfinden. Auf einer Hochzeit und einer Trauerfeier. Da werden beinahe Erinnerungen an einen anderen Liebesfilmklassiker war. All das gewinnt keinen Innovationspreis, doch ist die Geschichte so unterhaltsam erzählt und die Chemie zwischen Haley Lu Richardson und Ben Hardy stimmt sowas von perfekt, dass es eine wahre Freude ist, dem bunten Treiben zuzusehen. Das Tempo des Films ist zudem enorm hoch und nach knapp 90 Minuten läuft schon der Abspann. Besonders gut gefallen hat mir auch, dass mögliche Konflikte mit Nebenfiguren aufgelöst werden und diese nicht einfach nur im Raum stehen oder seltsam die Handlung voranbringen sollen. Sehr sympathisch. Wie auch die Musikauswahl.

Fazit

Die Kollegen vom Sneakpod hatten tatsächlich recht, denn „Die statistische Wahrscheinlichkeit von Liebe auf den ersten Blick“ ist ein wundervoller Film. Das Zappelinchen war tatsächlich begeistert und auch der Zwergofant zumindest nicht bitterlich enttäuscht. Vielleicht sollte ich Romanzen dieser Art häufiger in unser Programm aufnehmen? Wirklich sehenswert: 8/10 Punkte. (Zappelinchen: 9/10 Punkte; Zwergofant: 7/10 Punkte.)

Die wilden Neunziger – OT: That ’90s Show – Die komplette Serie (Staffel 1 bis 2)

Nach dem Abschied von der Vampir-WG aus „What We Do in the Shadows“ war ich auf der Suche nach einer neuen Half-Hour-Comedy, um unser abendliches Programm zu ergänzen. Dabei habe ich mich wieder an „Die wilden Neunziger“ erinnert: Die Netflix-Serie ist quasi ein Legacy-Sequel von „Die wilden Siebziger“ und wurde bereits nach zwei Staffeln wieder abgesetzt. Ich hatte keine großen Erwartungen, wurde aber extrem positiv überrascht. Hello Wisconsin!

Die wilden Neunziger | © Netflix

Die wilden Neunziger | © Netflix

Die Originalserie begleitet mich bereits seit über 25 Jahren. Auch wenn sie nie die Popularität von z.B. „Friends“ erreicht hat, war sie für mich jedoch eine der prägenden Sitcoms. Die Mischung aus Nostalgie und Coming-of-Age samt klassischer Multi-Camera-Inszenierung mit Laugh-Track hat bei mir gezündet. Ich hätte nicht gedacht, dass Neuauflage „Die wilden Neunziger“ daran anschließen kann und doch waren die 26 Episoden für mich jeden Abend ein kleines Highlight:

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65 (2023)

An diesem Wochenende haben wir keine Zeit für einen Filmabend gefunden. Da der Zwergofant im Skilager ist, und Frau bullion mit dem Zappelinchen ausgeflogen, habe ich einmal wieder alleine einen Film geschaut. Die Wahl ist auf „65“ gefallen, da dieser für die Kids noch nichts ist und ich Frau bullion damit hätte jagen können. Somit ging es für mich alleine zurück in die Vergangenheit… 🚀🦖

65 (2023) | © Sony Pictures Entertainment (PLAION PICTURES)

65 (2023) | © Sony Pictures Entertainment (PLAION PICTURES)

Ein schnörkelloser B-Movie mit Staraufgebot

Als ich damals von dem Film hörte, war ich zunächst begeistert. Sam Raimi als Produzent, Adam Driver als Hauptdarsteller und eine spannende Prämisse. Das klang nach einem ziemlichen Blockbuster. Dann erschien „65“ direkt im Streaming und die Kritiken waren eher mau. Mein Bedürfnis, den Film zu schauen, hat deshalb so lange abgenommen, bis er nicht mehr verfügbar war. Vor ein paar Wochen ist dann doch die Blu-ray ins Regal gewandert und ich hatte inzwischen richtig Lust auf das Sci-Fi-Abenteuer. Worum geht es? Ein Mann von einem fremden Planeten stürzt vor den titelgebenden 65 Millionen Jahren auf der Erde ab und muss sich dort mit einer jungen Passagierin bis zu einer Rettungskapsel durchkämpfen. Sci-Fi trifft auf Dinosaurier. Mich hat das recht gut unterhalten und dennoch kann ich die Enttäuschung vieler Zuschauer:innen nachvollziehen.

„65“ versucht Adam Drivers Figur stark zu charakterisieren. Im Grunde hat er seine Tochter verloren und nimmt sich der von Ariana Greenblatt gespielten Ziehtochter an. Quasi „The Last of Us“ mit Dinos statt Infizierten. Das alles ist ein wenig holprig erzählt und nimmt am Anfang auch ganz schön Tempo aus der Geschichte. Wer 90 Minuten, und länger dauert der Film nicht, Dino-Action erwartet, der wird ganz schön enttäuscht werden. Diese ist zwar auch vorhanden, doch beschränkt sie sich auf ein paar kürzere Szenen und das große Finale. Man sieht hier auch eindeutig, wo das Budget, immerhin 45 Millionen US-Dollar, hingeflossen ist. Neben den tatsächlich toll animierten Dinos vermutlich zu Adam Driver, der „65“ über den B-Movie-Einheitsbrei hinaushebt. Auch wenn es bei weitem kein herausragender Film ist, so fand ich ihn doch stets sympathisch und unterhaltsam.

Fazit

Man sollte von „65“ kein großes Kino erwarten. Wer allerdings Sci-Fi mit Dinos vermischt sehen will, und dazu ein wenig Annäherungsdrama, dann kann ich den Film durchaus weiterempfehlen. Hat mich auch an „Outlander“ erinnert, in dem Wikinger auf ein außerirdisches Monster treffen. Hatte meinen Spaß damit: 6/10 Punkte.

Dungeons & Dragons: Ehre unter Dieben – OT: Dungeons & Dragons: Honor Among Thieves (2023)

Nachdem wir gestern zu „Das Duell um die Welt“ vor dem Fernseher versumpft sind, war heute endlich wieder ein Filmabend an der Reihe. Der Zwergofant hatte sich „Dungeons & Dragons: Ehre unter Dieben“ gewünscht, den ich auch schon sehr lange sehen wollte. Das immer noch kranke Zappelinchen war zu Beginn nicht sonderlich begeistert, sollte sich am Ende jedoch als größter Fan des Films herausstellen. 🐲

Dungeons & Dragons: Ehre unter Dieben (2023) | © Paramount Pictures (Universal Pictures)

Dungeons & Dragons: Ehre unter Dieben (2023) | © Paramount Pictures (Universal Pictures)

Ein Pen-and-Paper-Abend in Filmform

Ich muss vorausschicken, dass ich „Dungeons & Dragons“ noch nie gespielt habe. Mein Rollenspielsystem war damals „Shadowrun“, mit dem ich viel Zeit verbracht habe. Ein wenig „Das Schwarze Auge“ habe ich auch gespielt, so dass mir das Fantasy-Setting nicht fremd war. Filmisch war ich mit „Dungeons & Dragons“ leider schon vertraut, denn den 2000er Film habe ich damals sogar im Kino gesehen. Was für ein Murks! Dennoch hatte ich an diesem Abend Spaß damit, selbst wenn der Film nur unfreiwillig komisch war. Seit ich von „Dungeons & Dragons: Ehre unter Dieben“ gehört habe, war ich sehr neugierig darauf. Der Trailer sah toll aus und High-Budget-Fantasy-Komödien gibt es ja leider nicht so häufig. Mir fällt noch „Your Highness“ ein, der für mich jedoch zu sehr auf Stoner- und Fäkalhumor gesetzt hat.

„Dungeons & Dragons: Ehre unter Dieben“ macht von der ersten Sekunde an Spaß. Tatsächlich werden unsere Held:innen auch häufiger in Situationen gebracht, wo sie wie Rollenspieler:innen agieren. Pläne werden über den Haufen geworfen und absurde Ideen ausprobiert. Die Figuren machen Spaß und die Schauspieler:innen haben sichtlich Spaß damit, ihre Rollen mit Leben zu füllen. Die Handlung bzw. die Quest ist super simpel, doch das macht nichts, denn bevor es ans Finale geht, müssen unzählige Neben-Quests erfüllt werden. Es gibt tolle Fantasy-Schauplätze, tatsächlich auch Verließe und Drachen zu bezwingen, sowie viel Humor und Action. Trotz der langen Laufzeit wird es zu keiner Sekunde langweilig und am Ende sogar noch einmal emotional. Wirklich sehr gelungen, was die Regisseure John Francis Daley (u.a. bekannt als Schauspieler aus „Bones“ oder Regisseur von „Vacation: Wir sind die Griswolds“) und Jonathan Goldstein hier auf die Beine gestellt haben. Nun hätte ich Lust, mich selbst in die Welt von D&D reinzufuchsen. Leider bin ich mit dem Starterset immer noch nicht weitergekommen:

Fazit

„Dungeons & Dragons: Ehre unter Dieben“ hat uns allen enorm viel Spaß gemacht. Ich kann wirklich nicht verstehen, warum der Film kein größerer Erfolg war. Ein zweiter Teil ist leider noch ungewiss, was ich extrem schade finde. Ich habe jetzt schon Lust, den Film noch einmal zu sehen, was stets das beste aller Zeichen ist. In jeder Hinsicht beste Unterhaltung: 8/10 Punkte. (Zappelinchen: 9/10 Punkte; Zwergofant: 8/10 Punkte.)

Die Tribute von Panem: The Ballad of Songbirds and Snakes – OT: The Hunger Games: The Ballad of Songbirds and Snakes (2023)

Wir befinden uns im Jahr 2025! Da habe ich erst mein Filmjahr 2024 verarbeitet und schon steht der erste Film im neuen Jahr an. Obwohl wir heute alle recht müde waren, haben wir uns zu „Die Tribute von Panem: The Ballad of Songbirds and Snakes“ vor dem Fernseher versammelt. Den Film wollten wir schon ewig sehen und ich hatte erst Sorge, dass wir aufgrund der Laufzeit von zweieinhalb Stunden einschlafen würden. Nichts könnte jedoch ferner von der Wahrheit sein… 🐦🐍

Die Tribute von Panem: The Ballad of Songbirds and Snakes (2023) | © LEONINE

Die Tribute von Panem: The Ballad of Songbirds and Snakes (2023) | © LEONINE

Ein gelungenes Prequel mit Origin-Story

Als ich damals von „Die Tribute von Panem: The Ballad of Songbirds and Snakes“ hörte war ich nicht sonderlich neugierig. Die Origin-Geschichte eines Bösewichts hörte sich doch zu sehr nach der „Star Wars“-Prequel-Trilogie an und kommt damit 20 Jahre zu spät. Dann jedoch haben wir im vergangenen Jahr alle „Die Tribute von Panem“-Filme zusammen als Familie geschaut, die Kinder haben beide die Buchreihe gelesen und wir waren doch etwas gehypt. Ins Kino haben wir es zwar nicht mehr geschafft, doch ich habe die Blu-ray ins Filmregal geholt, sobald der Film in angemessenen Preisregionen angekommen war. Ob es tatsächlich am Film lag oder doch am energiespendenden Plätzchenteller, dass tatsächlich niemand (nicht einmal Frau bullion) eingeschlafen ist?

Zunächst einmal war ich vom Look des Films überrascht, denn der Trailer ließ eine CGI-Schlacht vermuten. Bis auf ein paar Establishing-Shots sieht „Die Tribute von Panem: The Ballad of Songbirds and Snakes“ jedoch wunderbar handgemacht und an Schauplätzen gedreht aus. Apropos Schauplätze: Ich wäre beinahe vom Sofa gefallen als ich bemerkt habe, dass ein paar Szenen im Völkerschlachtdenkmal in Leipzig gedreht wurden. Diesem haben wir 2017 einen Besuch abgestattet und in meinem Artikel habe ich noch bemerkt, dass mich das Bauwerk an Film- bzw. Serienkulissen erinnern würde. Nun haben wir es tatsächlich in einem Film gesehen. Sowas liebe ich ja. Auch inhaltlich hat mich der Film positiv überrascht. Klar wird die Origin-Story des Bösewichts Coriolanus Snow wenig überraschend erzählt und doch hat es mich gefreut, dass nicht wieder nur Hunger-Spiele in größer und weiter erzählt werden, sondern die persönliche Entwicklung im Mittelpunkt steht. Auch wenn es am Ende doch etwas schnell geht, bleiben die Motive einigermaßen nachvollziehbar. Zumindest fand ich es glaubhafter als die Wandlung Anakins zu Darth Vader (so sehr ich die „Star Wars“-Prequels auch mag).

Fazit

Es mag an einem weiteren Fresskoma (dieses Mal Plätzchen statt Raclette) gelegen haben, doch ich fand „Die Tribute von Panem: The Ballad of Songbirds and Snakes“ überraschend gelungen. Einerseits trifft Regisseur Francis Lawrence die Welt seiner alten Filme perfekt und andererseits reist er mit uns glaubhaft in die Vergangenheit. Auch den Kindern hat der Film gefallen, wenngleich der Zwergofant begeisterter war als das Zappelinchen. Vielleicht doch die Müdigkeit? So oder so ein gelungener Einstand ins Filmjahr 2025: 8/10 Punkte. (Zappelinchen: 7/10 Punkte; Zwergofant: 8/10 Punkte.)

Raus aus dem Teich – OT: Migration (2023)

Wir befinden uns gerade in dieser seltsamen Zeit zwischen den Jahren. Alle haben sich heute mit ihren Geschenken beschäftigt, der Zwergofant und ich haben LEGO gebaut und die Stimmung im Haus war etwas angespannt. Abends haben sich dann dennoch alle auf dem Sofa eingefunden, um mit „Raus aus dem Teich“ einen Animationsfilm zu schauen, den wir auch am liebsten im Kino gesehen hätten. Übrigens mein 80. Film in diesem Jahr und damit vermutlich auch einer der letzten 2024. 🦆

Raus aus dem Teich (2023) | © Universal Pictures Germany GmbH

Raus aus dem Teich (2023) | © Universal Pictures Germany GmbH

Ein wirklich witziges Animationsabenteuer

Ich mag die simple Prämisse von „Raus aus dem Teich“ sehr gerne. Meist sind dies ja die besten Filme, wenn inhaltlich kein riesengroßes Fass aufgemacht wird. Einfach eine Familie von Enten, die sich zum ersten Mal in ihrem Leben als Zugvögel versucht. Dabei erleben sie allerlei Abenteuer und es steckt natürlich eine positive Botschaft dahinter: Nicht die Angst das Leben diktieren lassen, sondern offen für Abenteuer und neue Begegnungen sein. Da habe ich mich doch direkt ertappt gefühlt. Weiterhin sind die einzelnen Charaktere wunderbar ausgearbeitet und jedes Familienmitglied nimmt eine mehr oder weniger klischeehafte Rolle ein. Dieses Setup funktioniert einfach und trägt den Film auch über weite Strecken.

Während ihrer Reise lernt unsere Entenfamilie etliche andere Figuren kennen. Das sind nette Begegnungen, welche den Abenteuerfaktor verstärken. Durch die  häufigen Schauplatzwechsel wirkt „Raus aus dem Teich“ ein wenig episodenhaft, was aber nicht weiter schlimm ist. Das einzige Element, was für mich nicht so gut funktioniert hat, war der böse Koch, der die Enten letztendlich mit einem Hubschrauber jagt. Diese doch recht persönliche Fehde zwischen Mensch und Tier hat für mich nicht so recht in die uns präsentierte Welt gepasst. Aber nun gut. Es ist eben ein Animationsfilm und die Regeln der Welt wurden auch nie glasklar definiert. Der Unterhaltungswert ist dennoch in jedem Moment gegeben. Bis hin zum schönen Finale, das uns mit einem wohligen Gefühl aus dem Film entlässt.

Fazit

Es ist schon immer ein sehr gutes Zeichen, wenn die Kinder laut bei einem Film lachen. Speziell der Zwergofant ist teils aus dem Kichern nicht mehr rausgekommen, was direkt ansteckend war. Nach ca. 80 Minuten ist das Abenteuer auch schon wieder vorbei, was den Animationsfilm zu einem wunderbaren Filmsnack macht. Wie nachhaltig dieser ist, muss sich erst noch zeigen: 7/10 Punkte. (Zappelinchen: 8/10 Punkte; Zwergofant: 8/10 Punkte.)

Wo die Lüge hinfällt – OT: Anyone but You (2023)

Mal wieder geht eine extrem energieraubende Woche zu Ende. Da der Zwergofant noch beim Karate-Training war und die Pizza spät geliefert wurde, sind wir auch mit Verspätung aufs Sofa gekommen. Eigentlich hatten wir einen gewissen Plan, doch war es dafür schon zu spät. Somit haben wir uns recht spontan für „Wo die Lüge hinfällt“ entschieden, den eine Freundin des Zappelinchens neulich erwähnt hatte. ❤️‍🔥

Wo die Lüge hinfällt (2023) | © Sony Pictures Entertainment (PLAION PICTURES)

Wo die Lüge hinfällt (2023) | © Sony Pictures Entertainment (PLAION PICTURES)

Eine neue Art der romantischen Komödie

Ich muss sagen, dass ich recht schwer in den Film reingekommen bin. Wenn ich an romantische Komödien denke, dann habe oft Richard Curtis im Kopf. Filme wie „Vier Hochzeiten und ein Todesfall“ oder „Notting Hill“. Auch amerikanische Filme der 1990er oder frühen 2000er Jahre, wie z.B. „Meine Braut, ihr Vater und ich“. Für diese hatte ich tatsächlich eine gewisse Schwäche. Die Figuren waren liebenswert trottelig und man konnte schnell Sympathien verteilen. „Wo die Lüge hinfällt“ wirkt in vielen Szenen dagegen wie ein wahr gewordener Influencer-Albtraum: Jede Person ist perfekt durchgestylt, besitzt Traummaße und hat mindestens ein paar Millionen auf dem Konto. All das wirkt so übertrieben künstlich, dass ich lange gebraucht habe, bis ich auch nur annähernd mit den Figuren mitfiebern konnte. Richtig sympathisch sind sie mir auch erst während der Gesangseinlage im Abspann geworden.

Weiterhin nervt es mich in RomComs immer, wenn die Liebenden (meist gegen Ende des zweiten Akts) sich plötzlich nicht mehr mögen, weil es irgendein nichtiges Problem gibt, das durch zwei Sätze aus der Welt zu schaffen wäre. Hier basiert der gesamte Film auf dieser Prämisse. Es hätte nach fünf Minuten ein Happy End geben können, wenn die beiden kurz miteinander gesprochen hätten. Ansonsten besitzt die eigentliche Geschichte durchaus Witz, was kein Wunder ist, stand doch William Shakespeares „Viel Lärm um Nichts“ Pate für die Handlung. Wer das in einer gelungeneren, modernisierten Fassung sehen möchte, dem kann ich nur Joss Whedons Adaption von „Viel Lärm um Nichts“ ans Herz legen, die ich deutlich spritziger fand.

Fazit

Insgesamt wurde ich durchaus gut von „Wo die Lüge hinfällt“ unterhalten, auch wenn ich aufgrund des schwachen Drehbuchs häufiger mit den Augen rollen musste. Die Kinder haben teils laut gelacht und sich teils fremdgeschämt ob der vielen nackten Haut. Für das Auge ist auf jeden Fall einiges geboten. Doch auch das rettet „Wo die Lüge hinfällt“ nicht über das Mittelmaß hinaus. Die wunderbare Schlussmontage, in der der gesamte Cast singt, hat für mich noch einen Punkt wettgemacht: 5/10 Punkte. (Zappelinchen: 6/10 Punkte; Zwergofant: 6/10 Punkte.)