Die City-Cobra – OT: Cobra (1986)

Nach einer sehr intensiven Arbeitswoche war ich heute wirklich froh, mich ins wohlverdiente Wochenende verabschieden zu können. Die Frau ist unterwegs, die Kinder im Bett. Was also mit der gewonnenen Zeit anfangen? Richtig, mit „Die City-Cobra“ einen mir noch unbekannten Action-Kracher der 80er anschauen. Was Sylvester Stallone angeht habe ich ohnehin noch einiges nachzuholen…

Ach, wie herrlich simpel ist doch das Action-Kino der 80er Jahre. Keine Grauzone, kein doppeltes Spiel. Es reicht ein markiger Held mit dem stets passenden Oneliner auf den Lippen. Dazu eine entsprechende Ästhetik und Synthie-Score, der sich auch einmal in Power-Balladen entladen darf. Brigitte Nielsen gibt das ungewohnt hilflose Opfer und Sylvester Stallone darf den reaktionären Einzelkämpfer mimen. Die Geschichte rund um den mörderischen Kult ist zudem so flach, dass man diesen Aspekt des Films wirklich nicht ernst nehmen kann. Spaß macht das Werk dennoch.

Ich mochte die Atmosphäre des Films und die herrlich naiven Versatzstücke der 80er, die in „Cobra“ verarbeitet werden. Ernst nehmen kann man das alles aus heutiger Sicht ohnehin nicht mehr. Kein Thrill, keine Spannung, nur das anachronistische Wohlfühlen in dieser inzwischen schon 30 Jahre alten Filmwelt. Trotz des dämlichen Axt-Klapper-Kults schafft Regisseur George P. Cosmatos ein paar wirklich atmosphärische Bilder, welche die City der Cobra gekonnt einfangen. Auch hat mir die Interaktion zwischen den Charakteren Spaß gemacht. Und natürlich Cobras Technik Pizza zu schneiden.

Nein, ein wirklich gelungener Film ist „Die City-Cobra“ nicht. Aber vermutlich ist er heute besser als früher, kann man ihn in seinem überzogen reaktionären Ton einfach nicht mehr ernst nehmen. Ich für meinen Teil wurde dennoch weitgehend gut unterhalten und freue mich, diesen Kultfilm aus schummrigen Videotheken-Tagen endlich nachgeholt zu haben: 6/10 Punkte.

4 Gedanken zu “Die City-Cobra – OT: Cobra (1986)

  1. Den habe ich vor ein paar Jahren gesehen und mir sind eigentlich nur zwei Dinge im Gedächtnis geblieben:
    1. die auch von Dir erwähnte Art des Pizzaschneidens… hat Stallone die Pizza-Schere erfunden?
    2. als ein paar Typen Stallone vor seinem Haus bedrohen, zerreist er einem von ihnen das Hemd. Offenbar ungeplant, denn das unter dem Hemd verborgene Mikro wird sichtbar…

    Als nächsten empfehle ich dann, falls Du ihn noch nicht kennst, ‚Tango und Cash‘. Der ist auch blöd aber besser! 😉

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    • Sehr guter Punkt. Ich habe mich über das Mikro auch gewundert und schon gemutmaßt, ob es ein Undercover-Ermittler sei und der Handlungsstrang geschnitten wurde… 😉

      Yep, „Tango & Cash“ steht auch auf meiner Liste. Habe mir sehr günstig die Stallone-Box auf Blu-ray geholt und werde nun nach die Filme schauen.

      Gefällt 1 Person

  2. Pingback: Media Monday #300 | moviescape.blog

  3. Pingback: Tango & Cash (1989) | moviescape.blog

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