Coma (1978)

Was für ein Urlaub. Die Kinder krank, das Wetter mies und nun hat es auch noch mich erwischt. Dabei hatte ich so große Hoffnungen für diese Woche. Wenigstens ein Plan geht auf: Ich schaue fast jeden Abend einen Film. Heute fiel die Wahl auf Michael Crichtons „Coma“ aus dem Jahr 1978. Ich mag Crichtons Art Geschichten zu erzählen und habe eine Schwäche für Sci-Fi-Thriller aus den 70er Jahren. Wie diese (für mich) Neuentdeckung abschneidet, lest ihr in der folgenden Besprechung…

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Nach dem Film war ich tatsächlich erstaunt zu lesen, dass es sich bei der Vorlage zu „Coma“ nicht um einen Roman des Autoren und Regisseurs selbst handelt. Die Geschichte um sich häufende Fälle von plötzlich auftretenden Komas fällt mit ihren leichten Sci-Fi-Anleihen und dem medizinischen Setting voll und ganz in sein Beuteschema. Somit ist es nicht verwunderlich, dass Crichton aus der Prämisse einen geradlinigen Thriller strickt, der vor allem durch seine – von Geneviève Bujold sehr mitreißend gespielt – Heldin überzeugen kann.

In manchen Szenen wirkt „Coma“ auch heute noch höchst aktuell und frisch, andere dagegen können die beinahe 40 Jahre seit dem Dreh nicht verbergen. Letzteres macht aber auch den Charme des Thrillers aus, der heute bestimmt viel atemloser inszeniert worden wäre. Ich mochte die ruhigen Szenen zwischen den Charakteren und auch die große Enthüllung im Jefferson Institut weiß heute noch zu beeindrucken. Leider jedoch bleibt inhaltlich zu viel auf der Strecke und ich hätte mir ein wenig mehr als nur eine spannende Detektivgeschichte im medizinischen Umfeld gewünscht.

Mich hat „Coma“ wirklich gut unterhalten, was speziell am gelungenen Zusammenspiel von Geneviève Bujold und Michael Douglas lag. Auch war es unterhaltsam damals noch unbekannte Schauspieler wie Ed Harris oder Tom Selleck in unbedeutenden Nebenrollen zu entdecken. Inhaltlich ist der Film auch heute noch aktuell und mitreißend, jedoch sollte man sich auch nicht zu viel von der doch eher simplen Thriller-Handlung erwarten: 7/10 Punkte.

17 Gedanken zu “Coma (1978)

  1. Erstmal: Gute Besserung! 🙂

    Oh Mann, „Coma“ fand ich als Jugendliche im Fernsehen superspannend! Insbesondere Geneviève Bujold hat mich damals fasziniert – dass auch Michael Douglas mitspielte, hatte ich total vergessen. Schön, mal wieder an diesen Film erinnert zu werden – danke! 😉

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    • Danke dir! Habe ja noch zwei Tage Zeit mich auszukurieren… 😉

      Du kanntest den Film also schon. Klasse! Auf meinem Radar ist er eigentlich nur wegen Crichton gelandet, weil ich seine Art von Wissenschaftsthriller stets unterhaltsam finde.

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      • Na, soooo viel älter bist du jetzt auch nicht. Zudem kenne ich das auch, die ganzen Klassiker („Westworld“, „Logan’s Run“, „Soylent Green“ etc.) habe ich auch noch klassisch im Nachtprogramm bzw. dann die VHS-Aufnahme davon gesehen… 😉

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  2. Das sind doch wunderbare Ferien … Du hast mein Mitgefühl. Dennoch vielen Dank für den Review, der Film ist an mir nämlich bislang völlig vorbei gegangen. Klingt dennoch und trotz des Alters interessant und wandert auf die Watchlist. Nicht nur wegen der ersten Captain Janeway. *g*

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    • Ach, ist ja lustig. Das Stückchen Trivia bzgl. „Star Trek: Voyager“ hätte ich gar nicht auf dem Schirm gehabt. Danke dafür! Ist mal wieder etwas, mit dem ich auf Parties glänzen kann, wenn ich, ähm, einmal wieder Selbstgespräche führe… 😉

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  3. Danke, dass Du den Film aufgrund Deines Kommentars wieder in mein Gedächtnis gebracht hast. Ich habe ihn schon seit Jahren auf der Festplatte meines DVD-Recorders und habe ihn mir (den Film, nicht den Player) noch einmal angesehen. Gute Story, gute Schauspieler, clevere Dramaturgie. Schreit irgendwie nach einem Remake, um die Thematik noch einmal vor dem Hintergrund der inzwischen so rasanten Entwicklung der Medizintechnik zu beleuchten.

    Ach ja, Medizin: Dir gute Besserung. Ich bin derzeit nach Hüft-OP auch außer Gefecht. Werde die Zeit aber sicher nutzen, um einige Filmschätze der Vergangenheit (evtl. Hammer Studios) wiederzuentdecken. Die Westworld Serie wurde auch hoch gelobt. Würde dann ja perfekt zum Thema Crichton passen.

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    • Freut mich, dass du den Film kennst und auch zu schätzen weißt. Ich kannte ihn vor meiner Sichtung tatsächlich noch nicht und freue mich nun, ihn in „meinen“ Filmfundus aufgenommen zu haben. Ein Remake könnte tatsächlich funktionieren, wenngleich dies wohl auch in eine andere Richtung gehen würde.

      Ohje, Hüft-OP. Da drücke ich dir die Daumen, dass sich die Heilung bald vollständig einstellt. Vermutlich wirst du aber noch ein wenig daran haben. Umso besser, wenn man sich die Zeit dann mit Filmen und Serien versüßen kann… 🙂

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    • Ja, da hast du vollkommen recht. Ich schaue eh viel zu wenige Filme, die ein wenig älter sind. Da funktioniert das Marketing der neuen Streifen einfach zu gut, dabei besitzen gerade ältere Filme einen unbeschreiblichen Charme.

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