Zwei sind nicht zu bremsen – OT: Pari e dispari (1978)

Der Monat ist schon halb vorbei und dies ist der erste Filmabend. Unfassbar. Sollte es etwa doch noch knapp werden mit den angepeilten 100 Filmen im Jahr? Die Wahl für meinen 83. Film ist auf „Zwei sind nicht zu bremsen“ gefallen. Frau bullion musste heute arbeiten und somit haben die Kinder und ich nach über einem Jahr seit „Zwei wie Pech und Schwefel“ endlich einen weiteren Spencer/Hill-Film gesehen… 🎲🎰

Zwei sind nicht zu bremsen (1978) | © 3L Vertriebs GmbH & Co. KG

Zwei sind nicht zu bremsen (1978) | © 3L Vertriebs GmbH & Co. KG

„Ich habe Vanille, Schokolade, Zitrone, leckere Erdbeere und Mokka!“

In meinen Erinnerungen habe ich „Zwei sind nicht zu bremsen“ immer wieder mit „Zwei bärenstarke Typen“ durcheinander geworfen. Beide Filme habe ich in meiner Kindheit auch unzählige Male gesehen, so wie die meisten Werke des Prügelduos. Von diesem Film sind mir vor allem Bud Spencer als LKW-Fahrer, die transportierten Delfine und das Jai-Alai-Match im Kopf geblieben. Und natürlich die oben zitierte Pistazieneisszene, welche überhaupt zu den einprägsamsten des gesamten, filmischen Kanons der beiden italienischen Schauspieler zählen dürfte. Immer noch herrlich!

„Mir sitzt heut‘ der Schalk im Nacken, drum setz‘ ich mal den ganzen Packen!“

Die Geschichte rund um die Glücksspielganoven ist auch hier natürlich eher ein Alibi für ausgefallene Actionszenen und wilde Prügeleien. Die Sprüche sind größtenteils immer noch großartig, an ein paar hat aber auch der Zahn der Zeit genagt. Kein Wunder, ist der Film und die Synchronarbeit doch ein Produkt ihrer Zeit. Die Produktion hat inzwischen immerhin schon 43 Jahre auf dem Buckel.

Fazit

Mit „Zwei sind nicht zu bremsen“ haben wir einen der letzten gemeinsamen Filme von Bud Spencer und Terence Hill gesehen. Danach gibt es noch ein paar Solowerke und vermutlich schließt sich das Zeitfenster für die Kids auch so langsam. Gerade das Zappelinchen war zu Beginn nicht sonderlich begeistert von der Filmwahl, hatte dann aber doch enorm viel Spaß damit, so wie wir anderen auch: 8/10 Punkte.  (Zappelinchen: 8/10 Punkte;  Zwergofant: 8/10 Punkte.)

Der weiße Hai 2 – OT: Jaws 2 (1978)

Nach einer ziemlich vollen und beruflich spannenden Woche, bin ich wirklich froh zwei Tage Pause zu haben. Was eignet sich besser zum Entspannen als ein Film? Nichts, korrekt. Also habe ich „Der weiße Hai 2“ in den Player geschoben und war gespannt, was die Fortsetzung zum ersten großen Blockbuster denn reißen kann… 🦈

Der weiße Hai 2 (1978) | © Universal Pictures Germany GmbH

Der weiße Hai 2 (1978) | © Universal Pictures Germany GmbH

Auf den ersten Blockbuster folgt das erste Sequel

„Ach, wie ist es doch schön, nach Amity Island zurückzukehren!“ Das waren meine Gedanken, während der ersten halben Stunde. Da ich bisher nur den großartigen ersten Teil kannte, hat es sich ein wenig so angefühlt, als würde ich längst verschollenes Material entdecken oder eine Zeitreise unternehmen. Ein seltsames Gefühl. Tatsächlich muss ich sagen, dass Regisseur Jeannot Szwarc die Atmosphäre von „Der weiße Hai“ ziemlich gut einfängt. Auch das Drehbuch ist durchaus kompetent. Zumindest in der ersten Hälfte des Films, die fast schon wie ein Remake des Spielberg-Klassikers wirkt. Allerdings ist Chief Brodys Paranoia ausgeprägter, was wohl der spannendste Teil der Geschichte ist, aus dem man mehr hätte machen können. Danach jedoch verkommt der Film zur Teenie-Hai-Hatz, was umso trauriger ist, wenn man bedenkt, wie großartig sich die zweite Hälfte des Originals gestaltet.

Auch wenn man natürlich nicht mehr auf den Überraschungseffekt setzen konnte, was das Verschleiern des nautischen Monsters durch Musik, Bojen und Co. angeht, so hätte man den Gummi-Hai doch nicht immer so offensichtlich zeigen müssen. Leider sieht der zweite Bruce nicht in allen Szenen wirklich gelungen aus, auch der Spannung ist die sichtbare Bedrohung leider abträglich. Dabei gibt es wahrlich fantastisch inszenierte Szenen, wie z.B. die Wasserski-Szene aus der Perspektive des Hais. Wirklich innovativ gefilmt und mitreißend inszeniert. Das Finale dagegen zieht sich merklich und selbst die Auslöschung des weißen Hais wirkt wie ein blasser Abklatsch des Originals.

Fazit

Selbst wenn hier keinesfalls die Qualität von „Der weiße Hai“ erreicht wird, so ist es doch spannend zu sehen, wie diese Fortsetzung bereits die Regeln für Sequels in Hollywood etabliert hat: halb Remake, halb unnötige Weitererzählung. Schon alleine deshalb lohnt sich ein Blick aus filmhistorischem Interesse. Daneben ist der „Der weiße Hai 2“ kompetent inszeniert und es ist nett, noch einmal nach Amity Island zurückzukehren. Nötig wäre das allerdings nicht gewesen: 7/10 Punkte.

Coma (1978)

Was für ein Urlaub. Die Kinder krank, das Wetter mies und nun hat es auch noch mich erwischt. Dabei hatte ich so große Hoffnungen für diese Woche. Wenigstens ein Plan geht auf: Ich schaue fast jeden Abend einen Film. Heute fiel die Wahl auf Michael Crichtons „Coma“ aus dem Jahr 1978. Ich mag Crichtons Art Geschichten zu erzählen und habe eine Schwäche für Sci-Fi-Thriller aus den 70er Jahren. Wie diese (für mich) Neuentdeckung abschneidet, lest ihr in der folgenden Besprechung…

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Nach dem Film war ich tatsächlich erstaunt zu lesen, dass es sich bei der Vorlage zu „Coma“ nicht um einen Roman des Autoren und Regisseurs selbst handelt. Die Geschichte um sich häufende Fälle von plötzlich auftretenden Komas fällt mit ihren leichten Sci-Fi-Anleihen und dem medizinischen Setting voll und ganz in sein Beuteschema. Somit ist es nicht verwunderlich, dass Crichton aus der Prämisse einen geradlinigen Thriller strickt, der vor allem durch seine – von Geneviève Bujold sehr mitreißend gespielt – Heldin überzeugen kann.

In manchen Szenen wirkt „Coma“ auch heute noch höchst aktuell und frisch, andere dagegen können die beinahe 40 Jahre seit dem Dreh nicht verbergen. Letzteres macht aber auch den Charme des Thrillers aus, der heute bestimmt viel atemloser inszeniert worden wäre. Ich mochte die ruhigen Szenen zwischen den Charakteren und auch die große Enthüllung im Jefferson Institut weiß heute noch zu beeindrucken. Leider jedoch bleibt inhaltlich zu viel auf der Strecke und ich hätte mir ein wenig mehr als nur eine spannende Detektivgeschichte im medizinischen Umfeld gewünscht.

Mich hat „Coma“ wirklich gut unterhalten, was speziell am gelungenen Zusammenspiel von Geneviève Bujold und Michael Douglas lag. Auch war es unterhaltsam damals noch unbekannte Schauspieler wie Ed Harris oder Tom Selleck in unbedeutenden Nebenrollen zu entdecken. Inhaltlich ist der Film auch heute noch aktuell und mitreißend, jedoch sollte man sich auch nicht zu viel von der doch eher simplen Thriller-Handlung erwarten: 7/10 Punkte.