Transformers: Die Rache – OT: Transformers: Revenge of the Fallen

Nach einer recht stressigen Woche und dem Ausblick auf noch mehr davon in den nächsten Tagen, haben wir einstimmig beschlossen uns bei der Wahl des Wochenendfilms auf Popcornkino zu beschränken. Da die Auswahl an noch ungesehenen Filmen in diesem Bereich nicht groß war, wanderte letztendlich „Transformers: Die Rache“ in den Blu-ray-Player – und obwohl ich nach den ersten 10 Minuten bereits wieder ausschalten wollte, haben wir letztendlich tatsächlich durchgehalten…

Erwartet hatte ich mir ehrlich gesagt nicht viel. Zwar wusste mich der Vorgänger „Transformers“ bei der Zweitsichtung recht gut zu unterhalten, doch waren die Kritiken für diese erste Fortsetzung so vernichtend, dass ich wahrlich eine der größten filmischen Katastrophen erwartete. Zu Beginn des Films wird man auch sofort in eine völlig übertriebene Actionsequenz hineingeworfen, woraufhin ich die Sichtung auch beinahe abgebrochen hätte. Doch letztendlich blieben wir dabei und nach einer gewissen Zeit hat sich anscheinend mein Wahrnehmung auf das Niveau des Films eingepegelt, was dazu führte, dass ich über weite Strecken tatsächlich gut unterhalten wurde.

Man darf sich natürlich nichts vormachen: Die Geschichte ist, wenn man dem Film überhaupt eine solche zugestehen möchte, größtenteils unglaublich hanebüchen. Tote Roboterkrieger, die mit unserem Hauptcharakter Sam Witwicky im Geiste kommunizieren. Ein absurder Plot rund um die Auslöschung der Sonne und Mördermaschinen, die unter den Pyramiden von Gizeh versteckt sind. Hinzu kommen Figuren, die unglaublich platt gezeichnet sind und keinerlei Form der Charakterentwicklung erfahren. Einzig bei Optimus Primes Niederlage musste ich an sein Ableben in den Comics denken, das mich als Kind doch ziemlich mitgenommen hatte – ganz im Gegensatz zur gestrigen Filmversion davon. Man sieht schon, dass die Stärken in anderen Bereichen liegen müssen.

„Transformers: Revenge of the Fallen“ ist in erster Linie natürlich ein großes Actionfeuerwerk. Besonders im Finale ist die Action so übertrieben bombastisch, dass man ihr kaum noch folgen kann. Allerdings empfand ich die Kameraführung bei Weitem nicht so extrem irritierend, wie ich dies nach den meisten Kritiken befürchtet hatte. Michael Bay ist es durchaus gelungen enorme Schauwerte in die viel zu langen zweieinhalb Stunden Film zu verpacken. Die CGIs sind exzellent und setzen das Sci-Fi-Szenario auf jeden Fall beeindruckend in Szene. Ich hatte somit durchaus Spaß mit den kämpfenden Riesenrobotern – besonders die Schlacht im Wald – und auch die Werbebilder für das US-Militär sehen natürlich sehr schick aus, doch reicht das für ein gelungenes Filmerlebnis?

Eigentlich vereint „Transformers: Die Rache“ alles, was man an einem Film verabscheuen sollte: Anbiederung an die Zielgruppe, pseudocoole Inszenierung, keine Handlung, blasse Charaktere und ein ärgerlich reaktionärer Grundton. Selbst der Humor versagt – bis auf das perfekt getimte ‚We gotta catch that plane!‘ – beinahe komplett. Doch gestern hat mir das irgendwie gereicht. Mich hat der Film nach einigen Anlaufschwierigkeiten tatsächlich erstaunlich gut unterhalten: 6/10 Punkte. Und nun dürft ihr meine Kritik in der Luft zerreißen…

18 Gedanken zu “Transformers: Die Rache – OT: Transformers: Revenge of the Fallen

  1. Uah…. ich messe schlechte Filme mittlerweile mit einer Skala von „eins bis Transformers 2″… Den ersten fand ich auch noch recht unterhaltsam, der zweite… grauenhaft.
    Gelacht habe ich einzig bei dem Satz: „Ich weiß, ich hab schonmal besser geworfen…“
    Dass das restliche Publikum im Kino damals bei der Hälfte des Films lachend im Sessel saß, spricht entweder absolut NICHT für die Leute, oder meinen doch größtenteils Anti-Mainstream-Humor. 😉
    Den dritten habe ich nach dem Kinobesuch fast noch schlechter (falls möglich) bewertet. Aber da warte ich mal die Zweitsichtung ab. 😀

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    • Ich fand den zweiten Teil ehrlich gesagt auch nicht viel schlechter, als Teil 1. Auch bei diesem war die Action komplett übertrieben, die Witze schlecht usw. Da passt die Fortsetzung schon gut in die Reihe.

      Auch wenn die Filme wohl nie zu meinen Lieblingen zählen werden, so sind sie für mich doch unterhaltsam und wecken stets Erinnerungen an meine Kindheit, als ich selbst noch mit Optimus Prime und Co. die wildesten Kämpfe nachgestellt habe – nur dass bei mir die Dialoge besser waren… 😉

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      • Natürlich… was denkst du, wie es mir geht? Und rate mal, wer sich die Original-Serie gekauft hat? 😉
        Aber nochmal zum Film: den Humor fand ich im ersten Teil noch besser, weil er einfach noch nicht total platt war, wie z.B. die Szene im 2. mit den 2 Abrisskugeln. Storytechnisch mit das Dümmste, was ich bei einem millionenschweren Blockbuster aus Hollywood je gesehen habe.

        Das mit den Dialogen glaub ich dir aufs Wort 😀

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      • Die Geschichte mit den zwei Abrisskugeln fand ich schon wieder so infantil, dass es beinahe bewundernswert ist, dass solch eine Szene mit aufwändigsten CGIs tatsächlich in dem Film umgesetzt wurde.

        Wie man es auch dreht und wendet: Es ist eine Spielzeugverfilmung. Mehr muss man wohl nicht sagen…

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  2. Ich habe mich bei dem Film wirklich nicht unterhalten gefühlt, dabei habe ich ihn in einer lustigen Runde mit Freunden gesehen – das wertet schlechte Filme normalerweise noch auf! Im Grunde habe ich auch kein echtes Interesse mehr an der Reihe – falls jemand jedoch Transformers 3 in meiner Gegenwart einlegen sollte, würde ich dem Effektgewitter doch den ein oder anderen Blick zuwerfen…

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    • Den dritten Teil werde ich mir wohl irgendwann noch geben, doch ob ich die Filme danach je noch einmal anschauen werde? Ich glaube nicht. Wie gesagt spielt hier viel Nostalgie mit rein, die leider jedoch von Michael Bay nicht ausreichend verarbeitet wurde…

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  3. Unabhängig davon, dass das hier ein Filmverbrechen ist (und von der Jury als „schuldig“ erkannt wurde), muss ich an dieser Stelle mal ein Lob für deine Kritiken aussprechen. Besser spät als nie, aber die gefallen mir prinzipiell doch immer sehr gut. Kurz und prägnant (also das Gegenteil von meinen), dabei gleichzeitig sehr persönlich und doch informativ. Da nimmt man es dir letztlich nicht mal übel, dass du sowas wie „Transformers 2“ mit 6 von 10 Punkten bedenkst.

    P.S.: Schön finde ich deine Rangfolge unter „Wer schreibt?“, da taucht „Vater“ als letztes auf. Ich nehme mal an, die folgt eher einer zeitlichen Chronologie denn der persönlichen Bedeutung 😀

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    • Das geht tatsächlich – wie passend für den Film – runter wie Öl. Freut mich sehr, dass meine Art von Filmkritik sein Publikum findet. Ich kann das Lob nur zurückgeben, besonders da ich weder die Zeit, noch die Nerven oder das Wissen hätte, solch ausführliche Analysen und Besprechungen zu schreiben, wie du.

      Die persönlichen Hintergründe in meinen Kritiken halte ich auch genau deshalb für nötig, weil ich durch sie mit solch aburd wirkenden Bewertungen durchkomme… 😉

      P.S.: Ist tatsächlich aus der Chronologie heraus entstanden. Natürlich könnte ich nun auch behaupten, dass der letzte Ton dieser Klangfolge am längsten im Ohr bleibt und deshalb besonders wichtig ist – was auch nicht gelogen wäre…

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  4. Negativhighlight des Films ist der Endkampf. Wenn der übermächtige sprechende LKW mit angeklebten Plastikteilen gegen den achsobösen Kaputtmachbot innerhalb weniger Sekunden siegt, obwohl er vorher nicht den Hauch einer Chance hatte.

    Der Film ist schlecht, schlecht, schleeeeeecht. 🙂

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    • Ich war zu diesem Zeitpunkt zumindest recht froh, dass sich der Kampf nicht noch ewig hingezogen hat. Zudem ist Optimus Prime so ziemlich der einzige Charakter, zu dem ich – aus seeligen Spielzeugtagen – so etwas wie eine Beziehung aufgebaut habe…

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  5. Ich habe den Film das erste Mal zu Ostern gesehen und hatte nach dem ersten Teil keine allzu großen Erwartungen. Trotzdem schaffte es der Film, selbst diese niedrigen Erwartungen noch zu unterlaufen. Ganz schrecklich, dieser verzweifelte Versuch zwischendurch auch mal witzig zu sein… Storytechnisch ja auch mal wieder die letzte Grütze… aber immerhin einmal mehr wirklich geile Effekte. Dass muss ich der Reihe ja lassen: Optisch macht sie ordentlich was her!

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    • Bei diesem Film scheint sich die filmische Blogosphäre ja wirklich einig zu sein. Objektiv bewertet natürlich ziemlicher Rotz, doch im richtigen Moment kann er in Anbetracht seiner Schauwerte durchaus unterhalten. Mag aber durchaus sein, dass ich bei einer unwahrscheinlichen nächsten Sichtung deutlich weniger Punkte gebe.

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