Vielleicht liegt es an meiner relativ langen Filmabstinenz – immerhin sind seit meiner letzten Filmsichtung bereits drei Wochen vergangen – doch Christopher Nolans „Batman Begins“ hat mir gestern weit besser gefallen, als noch bei der Erstsichtung vor dreieinhalb Jahren. Inzwischen kann ich den Film auch gut mit dem Nachfolger „The Dark Knight“ vergleichen, was neue Blickwinkel auf Nolans bombastische Comicaction zulässt.
Wie bereits bei der letzten Sichtung hat mir die erste Hälfte des Films wirklich ausgezeichnet gefallen. Man erlebt die Heldengeburt in all ihren Facetten, ohne dass diese jedoch zu abgedroschen oder vorhersehbar erscheint. Nolan zementiert hier bereits – auch wenn man dies als Zuschauer anfangs nicht wahrnimmt – das Fundament für den Hauptteil des Films, in der Batman zu voller Größe heranwächst. Ein weiterer Grund für die wirklich unterhaltsame Art und Weise der Heldengeburt ist Nolans auf düsteren Realismus getrimmte Inszenierung, welche damals noch ein Novum im Superheldengenre darstellte.
Die zweite Hälfte des Films hat sich für mich dieses Mal besser in den Film integriert, als noch bei der Erstsichtung. Zwar ist stilistisch durchaus ein gewisser Bruch festzustellen – auch besonders im Vergleich zu „The Dark Knight“ – doch macht dieser für die erzählte Geschichte durchaus Sinn. In diesem Abschnitt des Films erinnert Nolans Werk deutlich mehr an die „Batman“-Filme Tim Burtons, was sich besonders in der artifiziellen Darstellung von Gotham City und speziell The Narrows verdeutlicht. Hätte man den Film zuvor auch als klassischen Actionthriller klassifizieren können, gibt es nun keinen Zweifel mehr, dass „Batman Begins“ der Comicwelt entspringt.
Auch wenn mich der Film bei meiner gestrigen Sichtung nahezu perfekt zu unterhalten wusste, so habe ich doch immer noch einen Kritikpunkt. Wie auch in „Inception“ übertreibt es Nolan hier mit einer Actionszene. War es in dem Sci-Fi-Thriller die Schießerei in den Bergen, so gibt es hier deutliche Längen in der Verfolgungsjagd mit dem Batmobil. Zwar gut und mitreißend inszeniert, doch oft redundant und auf Dauer etwas ermüdend. Insgesamt ist dies aber nur ein kleiner Kritikpunkt an einem großartigen Filmerlebnis.
Nach der gestrigen Sichtung bin ich nun wieder richtig heiß auf „The Dark Knight“ und freue mich auch bereits auf dessen Nachfolger, der wohl wieder alle Rekorde brechen dürfte. Im Moment sehe ich „Batman Begins“ noch als stärksten Film der Reihe, doch dies kann sich mit der erneuten Sichtung der Fortsetzung wieder schlagartig ändern. Nahezu perfekt inszeniertes Unterhaltungskino: 9/10 Punkte.
Yikes.
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Einverstanden!
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Nichts einzuwenden. Von meiner ursprünglichen Einschätzung bei etwa 7/10 bin ich lange ab. Der Film wird mit jeder Sichtung besser.
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@Flo Lieb und Xander: Zwei Kommentare, zwei Meinungen – und beide so ausführlich… 😉
@Dr. Borstel: Ja, den Eindruck habe ich auch. Mal sehen, ob mir das mit „The Dark Knight“ ebenso geht.
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Ja, ich gehöre ja auch immer noch zu der Kategorie, die „Batman Begins“ um Längen besser findet als „The Dark Knight“. Da fand ich wirklich nur den Heath großartig.
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Ich fand „The Dark Knight“ auch wirklich stark, jedoch ist die Sichtung auch schon wieder so lange her, dass ich sie dringend auffrischen müsste. Vielleicht kommendes Wochenende. Im Moment steht aber auch eher „Batman Begins“ in meiner Gunst.
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Finde zwar den Dark Knight stärker, aber ja Batman Begins unterhält auch sehr, sehr gut. Nolan wird mittlerweile zwar bis zum abkotzen gehyped, aber ich muss zugeben, dass mich bisher noch jeder seiner Filme unterhalten konnte und das ist ja nicht unbedingt wenig.
Kann übrigens hier nur die Blu Ray Version empfehlen, hab damit meine DVD ersetzt 🙂
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Der Hype hat ja damals mit „The Dark Knight“ angefangen und hält sich bis heute. Ich finde Nolans „The Prestige“ bisher noch am gelungensten und auch „Momento“ ist für ein Debüt wirklich stark. Insgesamt haben mich aber all seine Filme – das Remake „Insomnia“ fehlt mir noch, fand aber das Original schon nicht herausragend – wirklich überzeugt.
Danke für den Tipp mit der Blu-ray, den ich schon vor Wochen befolgt habe und somit konnte ich mit dieser Sichtung den Film auch in einer ganz neuen Qualität bewundern.
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Batman Begins ist wirklich einer der wenigen Filme, die mit jeder neuen Sichtung besser werden. Dark Knight habe ich mittlerweile schon zu oft gesehen (war die erste BluRay, die mich richtig umgehauen hat…), weshalb ich die beiden Teile der Reihe mittlerweile gleich gut bewerten würde!
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„The Dark Knight“ habe ich bisher auch erst einmal gesehen – und das in den USA im Kino. Insofern wird der Film für mich immer ein Erlebnis bleiben. Ich freue mich aber auch schon sehr auf die Sichtung auf Blu-ray, zumal ich gespannt bin, wie sich die IMAX-Szenen machen.
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Bei „Batman Begins“ fehlte einfach ein starker Gegenpol zu Batman..Rhas Al Ghul und Scarecrow sind einfach kein Vergleich zum Joker. bin ja gepsantt wie sie das in „The Dark Knight Rises“ anstellen wollen Bane oder Catwoman sind jetzt nicht das schlimmste was Gotham zu bieten hat.
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Ich finde ja, dass in „The Dark Knight“ der Joker sogar zu dominant war. Da verkam Batman fast schon zur Nebenfigur. Solch ein Ansatz hätte zu „Batman Begins“ meiner Meinung nach nicht gepasst, da der Film ja die Entstehungsgeschichte des dunklen Ritters zeigt. Insofern bin ich auch guter Dinge für Nolans zweites Sequel.
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