Da ich heute Lust auf eine Komödie hatte, habe ich mir Judd Apatows „Beim ersten Mal“ angesehen. Anfangs noch etwas skeptisch – „The 40 Year Old Virgin“ war mir noch als ziemlich großer Reinfall in Erinnerung – doch schon bald mit wachsendem Vergnügen.
Es ist wahrlich kein feiner Humor, den man hier serviert bekommt. Die Zoten sind grobschlächtig und die Witze landen öfter als unter der Gürtellinie als die Schmerzgrenze manchmal erträgt – aber dennoch: Der Film samt Figuren und Darstellern ist einfach sympathisch. Zudem gibt es unzählige Gaststars aus bei mir beliebten TV-Serien – wie z.B. „The Office“ oder „How I Met Your Mother“ – zu sehen, was den Film für mich noch einmal deutlich aufwertet.
Die Geschichte erfindet das Rad nicht neu, ist aber doch essentiell für den Film, da sie die Triebfeder für die Charakterentwicklungen darstellt. Zudem bleibt sie über die – für eine Komödie doch recht ausufernde – Laufzeit von über zwei Stunden stets unterhaltsam. Die Balance zwischen Schenkelklopfern und leichtem Drama ist zudem recht angenehm und wirkt nicht aufgesetzt.
Warum ich „Knocked Up“ – so der passende Originaltitel – um so viele besser bewerte, als den inoffiziellen Vorgänger „The 40 Year Old Virgin“? Wahrscheinlich weil ich damals den unverzeihlichen Fehler gemacht hatte und die totsynchronisierte Fassung sah. Das soll nicht wieder vorkommen, denn der anfangs etwas eigenwillige Humor besitzt eine ganz eigene – und wirklich unterhaltsame – Komik.
In Zukunft werde ich Judd Apatow wieder in meine engere Wahl was Komödien angeht mit einbeziehen. Hiermit hat er wirklich unterhaltsame und grundsympathische Feierabendunterhaltung abgeliefert. Kann was, der Film: 7/10 Punkte.
Ich habe schon Stimmen gehört, die über jede Komödie froh sind, in der Judd Apatow oder irgendeiner, der ihm nahesteht, seine Finger nicht drin hat. Weil er zur Zeit einfach extrem präsent in diesem Sektor ist 🙂
Ich persönlich mag sie aber sehr gerne. Sie sind halt sehr zeitgeistverbunden und in ein paar Jahren wohl etwas altbacken, so wie heutzutage American Pie oder noch früher die Eierkopf-Filme. Aber noch machen sie Spaß. Mein Favourit ist Superbad. Knocked up ist aber auch ziemlich gut. Vielleicht tatsächlich ein wenig lang. Aber mit viel Herz.
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Das hast du sehr schön beschrieben! Ich werde nun einmal Ausschau nach „Superbad“ halten und vielleicht auch „The 40 Year Old Virgn“ noch eine Chance geben…
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Word. Seh ich genauso.
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Synchros sind der Tod des Films!
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Naja so hart würde ich das jetzt nicht sehen. Filme in denen eher die Handlung, als Wortwitz oder Situationskomik im Vordergrund steht, schadet die Synchro weit weniger. Zudem bin ich mit manchen Synchronfassungen einfach aufgewachsen und möchste sie daher nicht missen. In Bezug auf die meisten Komödien gebe ich dir aber recht!
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Faszinierend, dass dieses dünne Filmchen in Kritiken immer wieder so gut abschneidet. Hat bei mir zwar auch so gerade noch 6 Punkte bekommen, aber da war auch schon ein Bonuspunkt für Katherine Heigl drin 🙂
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Naja, zwischen 6 und 7 Punkte ist ja auch kein sonderlich großer Unterschied. Mich hat der Film wirklich sehr positiv überrascht! 🙂
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