Gestern Abend ist die Filmwahl eigentlich auf Christpher Nolans „Prestige“ gefallen. Nach ca. 30 Sekunden hat mein DVD-Player unter undefinierbaren Geräuschen jedoch das Abspielen verweigert. Nach weiteren erfolglosen Versuchen habe ich sofort zu Simon Peggs und Edgar Wrights „Hot Fuzz“ gegriffen. Somit habe ich nach diversen Ankündigungen auch endlich den neuesten Film der „Spaced“-Crew gesehen.
Die Erwartungen waren hoch – unendlich hoch, was immer gefährlich ist. Ich bin zwar nicht direkt enttäuscht vom Film, hätte mir aber nach dem grandiosen „Shaun of the Dead“ doch etwas mehr erwartet. Aber so eng will ich das einmal nicht sehen, schließlich ist der inoffizielle Vorgänger auch mit jeder Sichtung gewachsen. Bevor ich nun die Lobeshymnen starte, will ich auch gleich erklären, was mir nicht so gut gefallen hat: Der etwas gewollt wirkende Aufbau der Geschichte.
Bei „Shaun of the Dead“ wurde die Handlung straight forward erzählt. Zwar konnte man die auftauchenden Zombies als Allegorie auf Shauns Leben sehen, doch hat dies nie den Fluss der Geschichte gestört. „Hot Fuzz“ wirkt hier holpriger. Der Aufbau als Whodunnit ist grundsätzlich eine nette Idee, doch nimmt sich die Geschichte hier etwas zu ernst und ist dafür viel zu leicht zu durschauen. Bereits nach Vorstellung der NWA, der Erwähung des Wettbewerbs und nach dem ersten Unfall, wusste ich was hier gespielt wird. Insofern waren all die Szenen, die in die Irre führen sollten bzw. die eigentliche Lösung des Falls gezeigt haben, zu langatmig. Mir hat hier das hohe Tempo der romantischen Komödie mit Zombies gefehlt.
Wenn man von den Schwächen in der Handlung absieht, bleibt jedoch ein unglaublich unterhaltsamer Film übrig. Simon Pegg und Nick Frost harmonieren einmal wieder tadellos zusammen. Die Gags sind – für Freunde des kreativen Trios – einfach himmlisch. Es gibt dutzende Anspielungen auf Actionfilme – wenngleich ich mir hier ein paar mehr Klassiker des Genres (z.B. „Die Hard“ oder „Lethal Weapon“) gewünscht hätte. Vielleicht ein rechtliches Problem. Fantastisch war auch wieder einmal die Besetzung der Nebendarsteller. Besonders Ex-James Bond Timothy Dalton weiß als schmieriger Supermarktbesitzer zu gefallen. Auch beim Rest des Casts haben Pegg und Wright erneut grandiose britische Schauspieler aus dem Ärmel gezaubert.
Insgesamt hat mir „Hot Fuzz“ sehr gut gefallen. Ich bin auch fest davon überzeugt, dass er in den nächsten Sichtungen noch wächst. Dann steht nicht mehr die etwas zu konstruierte Geschichte im Vordergrund und ich kann mich vollkommen auf die versteckten Gags und Anspielungen konzentrieren. Für Pegg/Wright/Frost-Fans unbedingt empfehlenswert: 8/10 Punkte. Was kommt eigentlich als nächstes?
Aaah, guck Prestige!! Würd mich total interessieren was du von dem Film hälst, ich fand den richtig gut für sein (eher seltsames) Genre.
Hot Fuzz.. nein Danke.. ich fand Shaun of The Dead schon schwierig genug..
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„Prestige“ wird geschaut, sobald die DVD gegen eine funktionierende Version ausgetauscht wurde. Ist mir nun schon das zweite Mal passiert mit Warner DVDs. Grmpf.
„Hot Fuzz“ ist klasse. Allerdings befürchte ich auch, dass du damit nichts anfangen kannst, wenn du schon Probleme mit „Shaun of the Dead“ hattest.
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Schöne Kritik. Ich werd mir wohl das Steelbook mit beiden Pegg- Filmen ordern. Freu mich schon auf den schrägen Humor.
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Besser spät als nie „Hot Fuzz“ geguckt, sag ich mal. Die Gore-Szenen haben meinen Bruder veranlasst, den Film nicht bis zum Ende zu gucken, was für mich ein weiteres Qualitätsmerkmal darstellt.
Ich warte als nächstes auf „Run, Fatboy, Run“
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@ Kaiser_Soze: Das Steelbook hätte mich auch gereizt, aber hab ja „Shaun of the Dead“ bereits und bin recht günstig an die Single Disc gekommen. Beim Müller kostet das Steelbook übrigens nur 19,99 EUR.
@ Inishmore: Die Goreszenen haben meiner Meinung nach grandios zur übertriebenen Geschichte gepasst. Ohne diese wäre so manche satirische Spitze garantiert nicht so wirkungsvoll gewesen.
Stimmt. „Run, Fatboy, Run“ hat richtig witzig ausgesehen. Hab übrigens erst kürzlich gelesen, dass David Schwimmer Regie führt. Neues vom bekannten Team gibt’s aber nicht, oder? Notfalls lege ich nochmal eine „Spaced“-Session ein.
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Unterhaltsam! Aber wie auch Shaun of the dead etwas aufgebläht: unnötig lang(weilig), besonders im letzten Drittel.
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Die Kritikpunkte kann ich nun nicht nachvollziehen. Finde gerade „Shaun of the Dead“ konzentriert sich doch auf das wesentliche. Aber nun gut, ist eben Ansichtssache. 🙂
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Hot Fuzz habe ich letzthin auf DVD angeschaut und fand den Film sehr gut.
Fuer mich Mal erfrischende Gesichter. Abgesehen von Dalton :).
Das Finale a la Bad Boys war sensationell. Groesstes Highlight darin, die Frau auf dem Fahrrad.
Schade waren die Trailer die ich dazumals im Kino gesehen habe. Die haben zuviel von der Geschichte bereits erzaehlt.
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Wenn dir „Hot Fuzz“ so gut gefallen hat, dann kann ich dir nur „Shaun of the Dead“ empfehlen – oder auch „Spaced“. Da gibt es die gleichen erfrischenden Gesichter und noch mehr abgedrehte Geschichten! 🙂
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@bullion
Danke. „Shaun of the Dead“ werde ich mir Mal anschauen. „Spaced“ hmmm. Es steht eine andere britische Serie bei mir noch zuerst an My Family
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„My Family“ kenne ich nur vom Durchzappen auf Comedy Central und hat mich auf den ersten Blick nicht sonderlich angesprochen. Kann aber auch – wie so oft – an der Synchro liegen…
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„My Family“ geht natuerlich schon nicht in die Richtung von „Hot Fuzz“.
Nicht, dass man mir noch einen Strick zieht, wenn ich es im gleichen Atemzug genannt habe 🙂
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Nicht doch! Wir befinden uns hier schließlich auf einem – zumindest meistens – sehr toleranten Blog! 😉
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