Nachdem ich vom direkten Vorgänger unendlich enttäuscht war, habe ich mich heute dennoch an J.J. Abrams „Mission: Impossible 3“ gewagt, den – zumindest bisher – finalen Teil der Filmreihe um Agent Ethan Hunt. Bereits nach den ersten Minuten war Aufatmen angesagt: Zwar ist auch der Abschluss der Trilogie ganz anders ausgefallen, als Brian De Palmas Erstling, doch darf man das – im Gegensatz zu Teil 2 – durchaus positiv werten.
Ich weiß nicht, ob ich mir das nur eingebildet habe, oder ob ich aufgrund meiner Serien-Sichtungen vorbelastet bin, doch hatte ich teils wirklich das Gefühl einen „ALIAS“-Kinofilm vor mir zu haben. Schon allein die Geschichte – inklusive Handlungsklammer und Twist – scheint der Serie um Sydney Bristow entsprungen zu sein. Das IMF-Hauptquartier ähnelt vom Look zudem deutlich den Geheimdienstzentralen der Show. Die Einbindung von Ethan Hunts Privatleben – inklusive dem Aufrechterhalten seiner Geheimidentität – habe ich auch schon einmal gesehen und Simon Peggs Charakter entspricht 1:1 dem Computergenie Marshall. Zufall? Ich glaube nicht. Ebensowenig wie die Gastauftritte einiger „ALIAS“-Darsteller (inklusive Greg Grunberg).
J.J. Abrams hat das getan, was er am besten kann: Eine stimmige Geschichte packend inszenieren, sowie Handlung und Charaktere stets interessant gestalten. Also all das, was John Woo im zweiten Teil vergeigt hat. Zwar gewinnt auch hier der Plot um die Hasenpfote – dieses Mal übrigens ein echter MacGuffin – keinen Innovationspreis, doch bleiben die Aktionen des IMF-Teams stets interessant genug, um den Zuschauer bei der Stange zu halten. Überhaupt liegt der Schwerpunkt wieder mehr auf Teamarbeit, obwohl Tom Cruise natürlich immer noch im Vordergrund steht.
Im Gegensatz zum zweiten Teil gibt es unter J.J. Abrams Regie gute bis sehr gute Leistungen der Schauspieler zu beobachten. Philip Seymour Hoffman spielt ohne Zweifel alle an die Wand, doch auch Tom Cruise darf wieder mehr zeigen, als sein breites Grinsen. Dies kommt klar auch dem emotionalen Grundgerüst der Geschichte zugute und man ist als Zuschauer wieder wirklich an den Figuren und ihrem Schicksal interessiert.
J.J. Abrams hat mit „Mission: Impossible 3“ einen spannenden und äußerst unterhaltsamen Beitrag zur Agententrilogie geschaffen – wenn nicht sogar den unterhaltsamsten. Bei der nächsten Sichtung werde ich mich wohl auf die ungeraden Teile beschränken: 8/10 Punkte.
Ich habe zwar diesen Teil noch gar nicht gesehen, aber J.J. Abrams ist definitiv ein begnadiger Filmemacher. Alias war eine der besten Serien, und es ist schändlich, dass sie zu Ende ist (wobei besser so als anders.. die letzten beiden Staffeln waren dann doch ziemlich strange).
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Dabei war „Mission: Impossible 3“ sein erster Film. Bisher hatte nur bei einzelnem Episoden seiner Serien Regie geführt. Das Ende von „ALIAS“ fand ich eigentlich recht gelungen. Besonders im Vergleich zur vierten Staffel wieder eine deutliche Steigerung.
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Gut, „Filme“macher ist wohl der falsche Ausdruck; ich gehe dabei immer von seinen produzierten Serien aus. Felicity, Lost, natürlich Alias- im Endeffekt ist er ja der Kopf hinter vielen Dingen, die gut ankommen.
Ich war Alias verrückt und hab mir glaube ich die letzten 2 Staffeln innerhalb von 2 Wochen angeschaut. Das Ende war zwar gut und ich war auch nicht direkt enttäuscht, aber die 4. Staffel und ihr Inhalt waren so lala… mir hat einfach die Story ohne Vaughn, mit Vaughn nicht so gefallen.. und ist die Mutter gut, ist sie böse… irgendwie hat sich das alles doch im Kreis gedreht. Aber egal. Außerdem habe ich gelernt, Jennifer Garner zu lieben.
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Hey, lauter Alias-Fans hier. 😀
Ich setze mal einen manuellen Trackback auf mein Posting zu Mission:Impossible 3 von vor einem Jahr: http://www.thwidra.de/?p=206
Ich stimme zu, dass sich der Film wie Alias auf der Leinwand anfühlt, besonders die dramaturgischen Parallelen zum Pilotfilm von Alias sind wirklich sehr eindeutig. Man muss sich einfach mal den Pilotfilm und M:I3 hintereinander angucken. 😉
In zwei Dingen würde ich widersprechen: Marshall ist das Original und tausend mal besser als die Filmkopie. Und die Story um die Hasenpfote ist auch gut so wie sie ist. Warum auch sich irgendwelche Beschreibungen und Begründungen für vermeintliche Storytiefe ausdenken, wenn man den Fokus viel lieber auf die persönliche Ebene versetzen kann? Mit einem Ethan, der sich um seine Frau sorgt, kann man sich doch viel leichter identifizieren, als nach der Erklärung der Hasenpfote hinterherzujagen. Von daher ist das ganze origineller als die meisten anderen Actionfilem. (Was ist eigentlich ein MacGuffin?)
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Jetzt rächt es sich, dass ich die „ALIAS“-Boxen in Erwartung einer schönen deutschen Komplettbox verkauft habe. Aber auch mit etwas Abstand sind mir die Parallelen deutlich geworden.
Marshall ist natürlich das Original. Simon Peggs Figur wurde nur 1:1 nach ihm angelegt. Auch denke ich nicht, dass die Hasenpfote hätte erklärt werden müssen. Ist ja auch schließlich der Sinn eines – gelungenen – MacGuffins (Link führt zu Wikipedia).
Insgesamt warst du mit deiner Einschätzung, was Teil 3 anbelangt goldrichtig gelegen. Hat mir wirklich sehr gut gefallen! 🙂
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Wie schon bei Deinem Review zum 1. Teil erwähnt: ich fand Teil 3 auch sehr unterhaltsam!
Und die vielen Parallelen zu ALIAS sind eigentlich nur logisch – schließlich ist auch ALIAS in meinen Augen zu einem guten Teil vom Original „Mission: Impossible“ (der Serie) inspiriert!
Und da ich ja ebenfalls zu den großen ALIAS-Fans zähle, war mir eigentlich klar, dass mich ein m:i-Film von JJ Abrams nicht enttäuschen würde – und dem war dann auch so!
Und als nächstes darf man dann wohl darauf gespannt sein, wie JJ der „Star Trek“-Franchise wieder neues Leben einhaucht …
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Ist das jetzt fest mit J.J. und „Star Trek“? War ja nie ein großer „Star Trek“-Fan. Aber sollte nun J.J. die Regie übernehmen, werde ich wohl doch einmal einen Blick riskieren. Wer ist denn die aktuelle Spielfilm-Crew? Immer noch TNG?
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Soweit ich informiert bin, sollte das mit JJ als Regisseur jetzt fix sein. Und auch die ursprünglichen Gerüchte, dass der Film sich um Kirk und Spock auf der Sternenflottenakademie drehen soll, haben sich wohl bestätigt. Ich kann Dir jetzt allerdings ohne nochmal zu googeln leider keine „belastbare“ Quelle nennen und es ist auch schon ne Weile her, dass ich diesbzgl. recherchiert habe. Damals war auch noch nicht bekannt, welche Schauspieler die Rollen der jungen Kirk und Spock übernehmen sollen – nur dass William Shatner wohl einen Gastauftritt bekommen soll …
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Scheint mir aber ein ganz interessantes Konzept zu sein. Schwerpunkt auf Charaktere, deren Entwicklung. Ja, das passt zu J.J. Zudem habe ich die die alten „Star Trek“-Folgen damals sogar teilweise verfolgt und kann mit den Figuren so einigermaßen was anfangen. Sollte J.J. mein „Star Trek“-Interesse wecken? Man darf gespannt sein.
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Tja, wenn nicht JJ, wer dann? 😉
Ich mochte Star Trek schon immer sehr! Hauptsächlich die TNG um Picard, die habe ich wohl schon alle gesehen, ebenso wie DS9. Voyager war auch nicht schlecht und dürfte ich wohl auch schon alle gesehen haben. Enterprise habe ich dann auch nur noch teilweise gesehen, obwohl ich die Serie gar nicht soo schlecht fand. Aber die teilweise ungünstigen und manchmal auch wechselten Sendetermine der Serie haben mir das regelmäßige Verfolgen erschwert. Werde ich vielleicht irgendwann mal via DVD nachholen …
Die „klassische“ Crew um Kirk kenne ich dann auch eher aus den ersten 6 Kinofilmen …
Aber das Konzept klingt in der Tat interessant … ich freu mich auf jeden Fall schon auf dem Film. JJ bürgt schließlich auch für eine gewisse Qualität … 😉
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Ich hatte früher ab und zu dir ursprüngliche Serie, sowie TNG gesehen. DS9 und Voyager sind komplett an mir vorbeigezogen. Ein Freund hatte mir einmal ein paar Folgen der ersten Staffel von „Enterprise“ gegeben. War zwar teilweise ganz nett, aber so ganz konnte ich mich nie – auch durch die Filme nicht – ins „Star Trek“-Universum einfinden. Mein liebster „Star Trek“-Film bleibt sowieso „Galaxy Quest“! 😉
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