The Fall Guy (2024)

Der letzte Filmabend der Herbstferien. Damit habe ich acht Filme in der letzten Woche gesehen. Wie schön! So könnte es gerne weitergehen. Den Abschluss machte mit „The Fall Guy“ ein Film, den die Kinder schon länger sehen wollten. Ich selbst hatte mich auch darauf gefreut. Was der Film über einen Stuntman zu bieten hat, erfahrt ihr in der folgenden Besprechung… 🎥

The Fall Guy (2024) | © Universal Pictures Germany GmbH

The Fall Guy (2024) | © Universal Pictures Germany GmbH

Ein Stuntman für alle Fälle (in der Kinofassung)

Natürlich kenne ich die TV-Vorlage „Ein Colt für alle Fälle“. Die Serie war damals typische Nachmittagsunterhaltung. Irgendwo zwischen „Das A-Team“ und „Knight Rider“. Ich wusste allerdings schon im Vorfeld, dass der Film bis auf den Namen der Hauptfigur (eben Colt Seavers) und den Beruf des Stuntman nichts mit der Serie gemein haben sollte. Im Vorfeld unserer Sichtung stand noch die Frage im Raum, ob wir den Extended Cut oder die Kinofassung anschauen sollen. Normalerweise greife ich bei Verfügbarkeit immer zur erweiterten Fassung, doch ein wenig Recherche hat gezeigt, dass diese sich wohl eher wie ein unrunder Rohschnitt anfühlen soll. Nun gut, dann eben doch zur Kinofassung gegriffen, was mir auch ganz recht kam, denn es war schon spät und mit zwei Stunden Laufzeit ist auch diese nicht zu knapp bemessen.

Während der ersten dreiviertel Stunde dachte ich, das wird nichts mehr. Obwohl ich Setting und Schauspieler:innen wirklich mochte, hat sich speziell das Pacing von „The Fall Guy“ komplett falsch angefühlt. Irgendwie kam kein Rhythmus zustande. Sollte ich doch zur falschen Schnittfassung gegriffen haben? Wohl eher nicht, denn viele Szenen haben sich jetzt schon zu lang angefühlt. Ab dem zweiten Akt gewinnt der Film dann deutlich an Tempo und kann ein paar tatsächlich schöne Stuntszenen ausspielen. Auch mochte ich die Geschichte und die Tatsache, dass Stuntleute zu Held:innen werden. Das gibt von mir auf jeden Fall noch einmal Bonuspunkte. Ryan Gosling (erst gestern in „Crazy, Stupid, Love.“ gesehen) und Emily Blunt (u.a. „A Quiet Place“) harmonieren gut zusammen und auch die Nebenrollen sind top besetzt. Glücklicherweise konnte sich „The Fall Guy“ bis zum Finale noch steigern und bot insgesamt gute Unterhaltung:

Fazit

Vermutlich hatten wir uns alle von „The Fall Guy“ mehr erwartet. Am begeistertsten war noch der Zwergofant aufgrund der Stunts. Verstehe ich auch. Bei mir konnte der Film in der zweiten Hälfte einige Punkte wettmachen. Dennoch wäre mehr drin gewesen. Bei der nächsten Sichtung dann doch der Extended Cut. Wer seichte und gute Unterhaltung sucht, sollte ruhig einmal reinschauen: 7/10 Punkte. (Zappelinchen: 7/10 Punkte; Zwergofant: 8/10 Punkte.)

Konklave – OT: Conclave (2024)

Heute Abend haben wir einen Film nachgeholt, den Frau bullion und ich schon lange sehen wollten. Dank eines übrig gebliebenen Geburtstagsgutscheins und einem guten Deal, habe ich mir vor ein paar Tagen die 4K Ultra HD Blu-ray von „Konklave“ gegönnt und ihn heute direkt eingelegt. Sehr zur Freude der Kinder. Aber nun gut, da mussten sie durch, wenn sie einen Filmabend wollten. Vermutlich der erste, richtig ernsthafte Erwachsenenfilm für sie. Auch eine Erfahrung. Leichte Spoiler sind zu erwarten.

Konklave (2024) | © LEONINE

Konklave (2024) | © LEONINE

Ein ungewöhnlich utopischer Kirchen-Thriller

Mit der kürzlichen realen Papstwahl, war das Thema Konklave in aller Munde. Edward Bergers Film hätte keinen besseren Zeitpunkt erwischen können. Doch auch nach dem (wenn man es so nennen kann) Hype, schafft es der extrem ruhige Kirchen-Thriller zu begeistern. Das Tempo ist enorm langsam, was durch lange Kameraeinstellungen und bedächtige Kamerafahrten unterstützt wird. Dennoch geschieht unglaublich viel, was vor allem am grandiosen Drehbuch und dem fantastischen Schauspiel von Ralph Fiennes, Stanley Tucci, John Lithgow, Isabella Rossellini usw. liegt. Obwohl oder gerade weil ich mit der katholischen Kirche nicht viel anfangen kann, strahlt „Konklave“ eine unglaubliche Faszination aus. Edward Berger gelingt es famos durch etliche Parallelmontagen die übertrieben ritualisierte Tradition (auf der einen Seite das Verschließen des päpstlichen Zimmers) mit sehr weltlichen Bildern (auf der anderen Seite der tote Papst im Krankenwagen) zu kontrastieren. Handwerklich ein perfekt gelungener Film. Wie jedoch sieht es inhaltlich aus?

Ich fand die Geschichte von „Konklave“ enorm spannend und hatte am Ende eine typisch thrillerhafte Wendung befürchtet, z.B. dass Kardinal Lawrence alles fingiert hat, um seine eigenen Ziele durchzusetzen. Irgendetwas Düsteres, das die Verkommenheit der Menschen unterstreicht. Die tatsächliche Wendung jedoch war fast schon utopisch positiv und zukunftsgewandt. Fantastisch! Gerade in unserer heutigen Zeit, in der wir uns mit jeder Entscheidung gesellschaftlich und politisch rückwärts zu bewegen scheinen. Das Finale hat mir wirklich ein Lächeln ins Gesicht gezaubert und ich meine auch, dass ich Kardinal Lawrences Mundwinkel zum ersten Mal im gesamten Film leicht nach oben habe zucken sehen. Ich hätte nie und nimmer mit einem Happy End gerechnet. Umso schöner, dass mich dieses letztendlich so unerwartet überrumpelt hat. Und die Kinder? Die haben zwischendring schon recht häufig gegähnt, fanden den Film und das Seherlebnis aber dennoch gut. Man muss auch sagen, dass sie heute beide auf einem Geburtstag im Klettergarten und entsprechend ausgepowert waren.

Fazit

Mich hat „Konklave“ wirklich enorm begeistert. Es tat gut, einmal wieder einen erwachsenen Film zu schauen. Mit einer durchdachten Geschichte und ohne Action. Ein wahres Charakterstück. Das Finale hat dem ohnehin schon gelungenen Erlebnis dann noch die Krone aufgesetzt. Ein utopischer Thriller über die Papstwahl. Wer hätte das gedacht? 9/10 Punkte. (Zappelinchen: 7/10 Punkte; Zwergofant: 7/10 Punkte.)

Everest (2015) (WS1)

Wie bereits kürzlich erwähnt, habe ich nach unserem Urlaub in den Bergen verstärkt Lust auf Bergfilme. Heute war es endlich soweit und wir sahen mit „Everest“ quasi die Mutter aller modernen Bergfilme. Zumindest aber jenen Film, der mich nach meiner ersten Sichtung so sehr faszinierte, dass ich im Anschluss daran Jon Krakauers Buch „In eisige Höhen: Das Drama am Mount Everest“ verschlungen und unzählige Berichte gelesen und Dokus gesehen habe. 🏔️

Everest (2015) | © Universal Pictures Germany GmbH

Everest (2015) | © Universal Pictures Germany GmbH

Die packende Dramatisierung einer Tragödie

Habe ich „Everest“ bei der ersten Sichtung noch klassisch in 2D gesehen, stand heute die 3D-Fassung auf dem Programm. Diese lohnt sich wirklich und die Bergkulisse erwacht dadurch noch mehr zum Leben. Überhaupt ist Baltasar Kormákurs Film sehr bildgewaltig, was vor allem in den Sturmsequenzen zum Tragen kommt. Man fühlt sich teils mit den Figuren am Berg. Diese sind nicht immer einfach zu unterscheiden und ich musste dem Rest der Familie häufig erklären, wer nun genau wer ist und wie die Beziehungen der Figuren untereinander sind. Hier ist mir die Kenntnis von Jon Krakauers Buch natürlich eine große Hilfe gewesen. Auch wenn der Film keine Adaption dessen ist, so erzählt er doch dieselbe historische Begebenheit in sehr vereinfachter Form und einer, zumindest teils, neutralen Perspektive.

Mich hat der Film auch heute wieder sehr mitgenommen und damit war ich nicht alleine: Gerade die Kinder haben mit den Bergsteiger:innen mitgelitten und mussten auch die eine oder andere Träne verdrücken. Man kann deutlich sehen, dass die 1996er Katastrophe nicht die Schuld von einzelnen Personen gewesen ist, sondern eine Gemengelage aus verschiedensten Ursachen. Wer sich genauer für den Hergang interessiert, dem kann ich Jon Krakauers „In eisige Höhen“ wirklich nur ans Herz legen. Der Zwergofant war so fasziniert von dem Film, dass er das Buch direkt mit in sein Zimmer genommen hat. Ich bin gespannt, ob er es wirklich lesen wird. Keine leichte Kost und doch unfassbar lesenswert.

Fazit

Auch bei meiner zweiten Sichtung hat mich „Everest“ wirklich begeistert. Das 3D hat zu den Schauwerten beigetragen und inhaltlich war ich durch die Kenntnis des Buches bestens vorbereitet. Somit zücke ich heute direkt eine höhere Wertung als bei meiner Erstsichtung und freue mich auch über den Eindruck, den der Film bei den Kindern hinterlassen hat: 9/10 Punkte. (Zappelinchen: 9/10 Punkte; Zwergofant: 9/10 Punkte.)

Drachenzähmen leicht gemacht – OT: How to Train Your Dragon (2025) – Review des Realfilms

Nachdem ich den Tag so gut geplant hatte, kam letztendlich doch alles anders: Während die Damen des Hauses einkaufen waren, haben der Zwergofant und ich mit der Oma einen ausführlichen Spielenachmittag verbracht. Abends sind wir noch schnell etwas essen gegangen und haben uns danach zu fünft im Kino versammelt, wo wir uns das Realfilm-Remake von „Drachenzähmen leicht gemacht“ anschauten. Ob sich das gelohnt hat, lest ihr in der folgenden Besprechung… 🐉

Drachenzähmen leicht gemacht (2025) | © Universal Pictures

Drachenzähmen leicht gemacht (2025) | © Universal Pictures

Wunderschön, erfolgreich und leider auch unnötig

Wo fange ich nur an? Am besten verweise ich zunächst auf meine Lobpreisungen zum Animationsfilm „Drachenzähmen leicht gemacht“ aus dem Jahr 2010. Alles, was ich in dieser Besprechung geschrieben habe, trifft auch auf das Realfilm-Remake zu. Einfach weil Dean DeBlois seinen Animationsfilm sehr vorlagentreu nahezu 1:1 in einen Realfilm verwandelt hat. Er sieht fantastisch aus, ist größtenteils famos besetzt und weiß auch inhaltlich genauso zu überzeugen, wie das Original. Ich war teils tatsächlich erstaunt, wie gut es Mason Thames schafft, dem animierten Hicks nahezukommen. Mir schien es, als hätte er wirklich versucht, die Performance des Vorbilds möglichst gut zu kopieren. Kopie. Ja, das ist leider das Wort. Der 2025er „Drachenzähmen leicht gemacht“ ist eine perfekte Realfilm-Kopie des Originals.

Ich habe mir lange (auch im Vorfeld schon) Gedanken gemacht, wie ich das nun finde. Letztendlich muss ich, bei all dem Spaß, den ich gestern im Kino hatte, auch sagen, dass der Film ziemlich unnötig ist. Er trägt nichts, oder nur sehr wenig, dazu bei, die Geschichte von Berk und den Drachen zu erweitern. Es handelt sich nur um eine optisch aufpolierte Fassung, wobei ich noch nicht einmal sagen würde, dass die Geschichte mit realen Schauspielern besser funktioniert als mit animierten Figuren. Aber das ist bestimmt Ansichtssache. Für ein Publikum, das sich eine 1:1-Kopie des Animationsfilms erhofft, ist „Drachenzähmen leicht gemacht“ eine Offenbarung. Besser kann man es nicht machen. Alle anderen werden sich zurecht fragen: War das wirklich nötig? Ich habe bisher mit „The Jungle Book“ nur ein Realfilm-Remake eines Animationsklassikers gesehen, das wirklich etwas Neues bot und das dennoch dem Kern des Originals treu geblieben ist.

Der Erfolg gibt dem Film bzw. Universal Pictures jedoch recht und die zwei kommenden Teile sind gesetzt. Anscheinend soll es dieses Mal auch inhaltliche Änderungen geben. Wir werden es sehen und die Kinos nicht so leer bleiben:

Fazit

Ich liebe die Animationsfilmreihe und hatte auch gestern viel Spaß mit dem Realfilm-Remake von „Drachenzähmen leicht gemacht“. Jedoch frage ich mich auch, welche Version überleben wird. Wer wird in Zukunft zu welcher Fassung greifen? Ich wohl zum Animationsfilm. Der Rest der Familie sieht es ähnlich, nur dem Zappelinchen hat diese Version besser gefallen. Für meine Mutter war es der erste 3D-Film überhaupt und sie war komplett überrascht und begeistert. Schön, wenn Kino so etwas schafft. Remake hin, Remake her. Insofern bin ich in meiner Bewertung auch gnädig und bewerte den Film, so gut es geht, losgelöst vom Original: 8/10 Punkte. (Zappelinchen: 8/10 Punkte; Zwergofant: 8/10 Punkte.)

Planet der Affen: Revolution – OT: Dawn of the Planet of the Apes (2014) (WS1)

Endlich wieder ein Filmabend! Darauf hatte ich mich schon den ganzen Tag gefreut. Natürlich stand heute „Planet der Affen: Revolution“ auf dem Programm, nachdem uns der Vorgänger vor zwei Wochen schon wirklich gut gefallen hat. Ich wusste  bereits, was auf mich zukommt. Meine Vorfreude war entsprechend hoch… 🦧

Planet der Affen: Revolution (2014) | © Walt Disney / LEONINE

Planet der Affen: Revolution (2014) | © Walt Disney / LEONINE

Eine unfassbar packende Fortsetzung des Reboots

Schon bei ersten Mal war ich enorm begeistert von „Planet der Affen: Revolution“. Auch heute sollte es mir nicht anders gehen und ich habe versucht, den Grund dafür zu identifizieren. Das war gar nicht so schwer, denn ich hatte häufiger Tränen in den Augen. Ich kenne wohl kaum eine zweite moderne Blockbuster-Reihe, die mich emotional so packt wie diese. Caesar ist eine unfassbar charismatische Figur. Die Dynamik zwischen ihm und seiner Familie, den Menschen, Gegenspieler Koba und seiner Gefolgschaft ist komplex und nachvollziehbar. Caesar hadert mit seiner Führungsrolle, hinterfragt sich und zeigt dennoch Stärke. Damit ist er komplexer gezeichnet, als die meisten filmischen Held:innen. Seine Figur hat mich auch heute wieder enorm beeindruckt.

Weiterhin ist „Planet der Affen: Revolution“ ein technisches Meisterwerk. War der Vorgänger „Planet der Affen: Prevolution“ zwar durchaus beeindruckend, so war das CGI an manchen Stellen inzwischen durchaus auffallend. Diese nur drei Jahre später und inzwischen vor elf Jahren entstandene Fortsetzung ist nahezu makellos. Die Affen sind echte Charaktere, die Witterung überträgt sich in ihr Fell und ihre Interaktion mit den Menschen ist komplett glaubhaft. Einfach fantastisch. Somit gelingt Matt Reeves das Meisterstück, nicht nur formal sondern auch inhaltlich einen Film inszeniert zu haben, der ganz oben mitspielt und zudem eine Botschaft erzählt, die heute leider relevanter denn je ist.

Fazit

Auch heute hat mich „Planet der Affen: Revolution“ einfach nur begeistert. Ich habe das Gefühl, dass die Filmreihe in der allgemeinen Rezeption ein wenig abgestraft wird, weil sie nur ein Reboot ist. Für mich zementiert sie jedoch gerade meinen Ersteindruck, dass es sich hier um eine der besten Trilogien der jüngeren Kinogeschichte handelt. Große Empfehlung: 9/10 Punkte. (Zappelinchen: 9/10 Punkte; Zwergofant: 8/10 Punkte.)

Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels – OT: Indiana Jones and the Kingdom of the Crystal Skull (2008) (WS1)

Nach dem ersten kompletten Draußentag des Jahres, inklusive Abendessen auf der Terrasse, haben wir uns abends zu „Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels“ vor dem Fernseher versammelt. Erneut ohne Zappelinchen, das leider keinerlei Interesse an der Filmreihe zeigt. Ich selbst war ziemlich gespannt auf den Film, da meine bisher einzige Sichtung, damals im Kino, inzwischen schon unfassbare 17 Jahre zurückliegt. 💎💀

Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels (2008) | © Paramount Pictures (Universal Pictures)

Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels (2008) | © Paramount Pictures (Universal Pictures)

Eine späte und in Teilen erfolgreiche Fortsetzung

„Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels“ wurde damals ziemlich gescholten. Damit war die Wahrnehmung ähnlich wie auch bei „Star Wars: Die dunkle Bedrohung“. Es war schon immer gefährlich, späte Fortsetzungen zu beliebten Filmreihen zu drehen. Finanziell erfolgreich sind sie allerdings meist doch, sonst würde es heute nicht zu einer Flut an Legacy-Sequels kommen. Doch zurück zu Indy: Ich hatte damals viel Spaß mit dem Film, auch wenn ich ihn nicht perfekt fand. Am meisten haben mich wohl die Aliens bzw. die interdimensionalen Wesen gestört. Das hat für mich nicht so richtig zu den bisherigen Abenteuern gepasst. Heute jedoch muss ich zugeben, dass Spielberg Indy schon recht geschickt in die 1950er Jahre geschickt hat und das mit allem was dazu gehört: Kalter Krieg, Kommunisten, Atombombe und eben auch Aliens. Eine konsequente Weiterentwicklung der ursprünglichen Pulp-Serial-Idee von Goerge Lucas. Zu gerne würde ich immer noch die Umsetzung von „Indiana Jones and the City of Gods“ sehen, wie Frank Darabonts Drehbuchentwurf hieß.

Auch heute hat mir „Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels“ in Teilen wieder gut gefallen. Speziell die erste Hälfte finde ich immer noch richtig stark. Das Zusammenspiel zwischen Harrison Ford und Shia LaBeouf funktioniert für mich ausgezeichnet und ich hätte die Figur des Mutt Williams gerne weiterhin gesehen. Auch so manche handgemachte Actionszene oder die Erkundung des Grabes fand ich toll. Cate Blanchetts Bösewichtin Irina Spalko funktionierte für mich teils, doch kratzt sie manchmal schon an der Comichaftigkeit. Am meisten gestört hat mich wohl der Look des Films: Er wirkt in (zu) vielen Szenen zu digital. Das fängt bei offensichtlichen Greenscreen-Szenen an und hört bei völlig albernen Tarzan-Einlagen auf. Dazwischen befindet sich dann noch die Actionszene im Dschungel, welche vermutlich an die Panzerszene aus „Indiana Jones und der letzte Kreuzzug“ angelehnt sein soll, in vielen Einstellungen aber einfach nur peinlich wirkt und wie ein Videospiel aussieht. CGI in den 2000er Jahren war wirklich schwierig. Schade, dass Spielberg sich so stark darauf fokussiert hat.

Fazit

„Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels“ ist bisher eindeutig der schwächste Teil der Reihe. Mit Abstand. Harrison Fort ist allerdings fantastisch darin und was er hier mit 65 Jahren geleistet hat, ist beeindruckend. In Teilen kommt zwar durchaus Indy-Feeling auf, welches dann in anderen Szenen leider schnell wieder zunichte gemacht wird. Unnötig und inzwischen dennoch Teil der Reihe: 7/10 Punkte. (Zappelinchen: hatte keine Lust den Film mit anzuschauen; Zwergofant: 7/10 Punkte.)

Indiana Jones und der letzte Kreuzzug – OT: Indiana Jones and the Last Crusade (1989) (WS1)

Ein entspannter Samstag liegt hinter uns. Außer der langen Laufeinheit habe ich heute nicht viel gemacht. Der Zwergofant war den ganzen Tag mit Freunden draußen und das Zappelinchen hat sich in ihr Zimmer verkrochen. Da der Filmabend gestern schon ausgefallen ist, wollte ich heute unbedingt „Indiana Jones und der letzte Kreuzzug“ sehen. Das Zappelinchen hatte keine Lust auf den Film und Frau bullion ist  schnell eingeschlafen, weshalb es am Zwergofanten und mir lag, Indy zu begleiten. 📙

Indiana Jones und der letzte Kreuzzug (1989) | © Paramount Pictures (Universal Pictures)

Indiana Jones und der letzte Kreuzzug (1989) | © Paramount Pictures (Universal Pictures)

Der wundervolle Abschluss der Originaltrilogie

Ich habe schon bei meiner letzten Sichtung vor 17 Jahren festgestellt, dass „Indiana Jones und der letzte Kreuzzug“ eigentlich zu perfekt ist. Waren „Jäger des verlorenen Schatzes“ und „Indiana Jones und der Tempel des Todes“ eher noch roh und ungestüm, wirkt der dritte Teil der Reihe fast schon zu durchdacht. Alleine schon der Prolog ist wunderbar, in dem Indy vom viel zu früh verstorbenen River Phoenix verkörpert wird. Der Übergang zur Haupthandlung ist perfekt gelungen. So hat eine Origin-Geschichte auszusehen. Ich war dieses Mal überrascht, dass es ganze 48 Minuten dauert, bis Henry Jones Sr. im Film auftaucht. So prägend habe ich das Zusammenspiel zwischen Harrison Ford und Sean Connery damals wohl empfunden. Auch heute noch ist die Vater-Sohn-Dynamik für mich das Highlight des Films.

Die unzähligen Schauplätze und Action-Set-Pieces machen unfassbar viel Freude. Auch die bösen Nazis sind erneut die perfekten Gegner für Indy und seine Freunde. Ich konnte mich an die meisten Dialoge noch perfekt erinnern und wusste ganz genau, dass ich als Kind bei den Fallen im Finale und dem Ergebnis des falschen Grals immer wegschauen musste. Das waren auch die Momente, in denen der Zwergofant am angespanntesten war. Ansonsten muss ich noch John Williams‘ grandiosen Score hervorheben: Neben dem klassischen Raiders-Marsch fand ich das Gral-Thema eine fantastische Ergänzung. Es strahlt eine wehmütige Vergänglichkeit aus, welche wunderbar zum Film passt. Man darf nicht vergessen, dass dies für lange Zeit Indys letztes Abenteuer war. Das musste ich heute auch erst einmal dem Zwergofanten erklären: Für mich als Kind bzw. Jugendlicher bedeutete der Film stets Abschied. Das zugehörige Lego-Set hat inzwischen natürlich seinen Platz im Filmregal gefunden:

Fazit

„Indiana Jones und der letzte Kreuzzug“ ist immer noch ein großartiger Abenteuerfilm. Sean Connery und Harrison Ford sind so gut zusammen. Dennoch hat mir beim aktuellen Durchgang „Jäger des verlorenen Schatzes“ noch einen Tick besser gefallen. Dem Zwergofanten übrigens auch, der die beiden Vorgänger minimal mehr mochte. Das Gesamt-Ranking gibt es nach dem letzten Teil, doch ich befürchte, dass es jetzt nur noch bergab gehen kann: 10/10 Punkte. (Zappelinchen: hatte keine Lust den Film mit anzuschauen; Zwergofant: 8/10 Punkte.)

Prädikat: Lieblingsfilm

Independence Day: Wiederkehr – OT: Independence Day: Resurgence (2016)

Auch die längste Woche geht einmal zu Ende. Das Zappelinchen kränkelt schon wieder, Frau bullion ist mit einer Freundin im Kino und ich war mit dem Zwergofanten beim Karate-Training. Danach habe ich noch etwas zu essen gemacht, weshalb wir erst deutlich nach 20 Uhr aufs Sofa kamen. Auf dem Programm stand „Independence Day: Wiederkehr“, vor dem mich bereits einige Leser gewarnt hatten. Zurecht? 👽

Independence Day: Wiederkehr (2016) | © 20th Century Fox Home Entertainment

Independence Day: Wiederkehr (2016) | © 20th Century Fox Home Entertainment

CGI-Massenschlacht à la Roland Emmerich

Habe ich in meiner Besprechung des ersten Teils noch gelobt, wie wunderbar klassisch dieser heute wirkt, so kann ich über die Fortsetzung diesbezüglich keine positiven Worte verlieren. Leider sieht „Independence Day: Wiederkehr“ über weite Strecken so aus, wie bereits Roland Emmerichs „2012“, der am Ende nur völligen CGI-Overkill bot. Natürlich entwickelt sich die Technik weiter und es ist auch nicht der Aspekt, warum der Film nicht mehr so gut funktioniert. Auch wenn „Independence Day“ ein Action-Spektakel war, so besaß er doch Herz und Charaktere, mit denen man wunderbar mitfiebern konnte. Zwar cheesy und klischeehaft, aber doch genau in dem Maß, wie man es von einem solchen Blockbuster erwarten würde.

In „Independence Day: Wiederkehr“ gibt es zwar ein Wiedersehen mit den meisten Figuren, doch bis auf Brent Spiners Dr. Okun waren mir alle egal. Inklusive Jeff Goldblums David Levinson, was ich besonders schade fand. Dafür mochte ich, dass Emmerich all-in geht, was den Trash-Faktor angeht. Überall Alien-Technologie und übertrieben moderne Fahrzeuge. Der Look ist dabei leider sehr wechselhaft und manchmal habe ich mich gefragt, wo die 200 Millionen US-Dollar Budget hin sind. Wenn ich da an „Maze Runner: Die Auserwählten im Labyrinth“ denke, der mit einem fünftel(!) Budget zwei Jahre zuvor so viel mehr herausgeholt hat. Unglaublich. Und der tatsächliche Unterhaltungswert? Der ist ist dann doch vorhanden, auch wenn er den Film nicht über den Durchschnitt zu heben vermag.

Fazit

Nach 20 Jahren war „Independence Day: Wiederkehr“ wohl eine der unnötigsten Fortsetzungen überhaupt. Was im ersten Teil noch wunderbar funktioniert hat, wirkt hier nur noch halbherzig aufgewärmt. Kein Totalausfall, aber eben auch ohne Mut oder Herz inszeniert. Am Ende bleibt ein höchstens durchschnittlicher Sci-Fi-Action-Film, der schon längst wieder in Vergessenheit geraten ist. Das Zappelinchen ist teils eingeschlafen, mochte den Film aber dennoch, und der Zwergofant wurde gut unterhalten: 5/10 Punkte. (Zappelinchen: 7/10 Punkte; Zwergofant: 7/10 Punkte.)

Jurassic World: Das gefallene Königreich – OT: Jurassic World: Fallen Kingdom (2018) (WS1)

Unglaublicherweise liegt bereits der erste Weihnachtsfeiertag hinter uns. Wie konnte das nur passieren? Habe ich nicht gerade erst Weihnachtsgrüße in die Welt hinaus geschickt? Nach einem zwischen müde und munter schwankenden Tag mit der erweiterten Seite meiner Familie, haben wir uns abends bei „Jurassic World: Das gefallene Königreich“ vor dem Fernseher versammelt. Auch wenn ich den Film beim ersten Durchgang eher schwach fand, hatte ich mich doch darauf gefreut… 🦖

Jurassic World: Das gefallene Königreich (2018) | © Universal Pictures Germany GmbH

Jurassic World: Das gefallene Königreich (2018) | © Universal Pictures Germany GmbH

Drei Film-Genres zum Preis von einem

Der erste „Jurassic World“ ist bisher mit jeder Sichtung gewachsen. Eigentlich müsste das auch J. A. Bayonas Fortsetzung gelingen, denn schließlich ist der Regisseur sehr talentiert und hat mit u.a. „Sieben Minuten nach Mitternacht“ großartig emotionale Filme geschaffen. Was soll ich sagen? Aufgrund meiner deutlichen angepassten Erwartungshaltung hatte ich heute wirklich viel Spaß mit „Jurassic World: Das gefallene Königreich“. Bayona packt drei unterschiedliche Filme in zwei Stunden: Der erste Teil ist ein Quasi-Remake von „Vergessene Welt: Jurassic Park“, in das noch ein wenig Weltuntergang mit reingemischt wird. Im zweiten Teil bekommen wir es mit einer Art B-Movie-Genetik-Thriller zu tun und im dritten Segment mit einem  recht klassischen Gruselfilm. Kein Wunder, hat J. A. Bayone doch auch den sehr gelungenen Grusler „Das Waisenhaus“ inszeniert.

All das passt nicht immer sonderlich gut zusammen. Jedes Segment fängt seinen Kern doch außerordentlich effektiv ein. Vom actionreichen Katastrophenfilm bis hin zum Monsterfilm im Geisterhaus. Oben auf dem Szenenfoto sieht man, wie der Indoraptor sich an ein Mädchen heranpirscht. Nicht wie ein instinktgetriebenes Tier, sondern wie ein bewusst denkender Geist oder ein Filmmonster. Das fühlt sich weniger wie ein „Jurassic Park“-Film an, doch bekommen wir tatsächlich etwas in dem Franchise noch nicht Dagewesenes zu sehen. Das hat für mich heute tatsächlich gereicht, zumal wir mit Bryce Dallas Howard und Chris Pratt weiterhin zwei charismatische Darsteller:innen haben, die uns durch all den Wahnsinn führen.

Kurzfilm: „Jurassic World: Battle at Big Rock“

Nach der Sichtung des Hauptfilms, haben wir noch den Kurzfilm „Jurassic World: Battle at Big Rock“ eingeschoben, der als Brücke zu „Jurassic World: Ein neues Zeitalter“ fungiert. Bei meiner ersten Sichtung hatte ich etwas mehr darüber geschrieben, doch heute belasse ich es dabei, den Kurzfilm hier einzubetten:

Fazit

Die Enttäuschung der ersten Sichtung ist verflogen und ich hatte viel Spaß mit „Jurassic World: Das gefallene Königreich“. Die Kinder mochten ihn noch deutlich mehr als ich. Es lohnt sich offener an den Film heranzugehen, auch wenn er weit nicht perfekt ist. Frischer Wind im Franchise, ob man das nun mag oder nicht: 7/10 Punkte. (Zappelinchen: 9/10 Punkte; Zwergofant: 8/10 Punkte.)

Red One: Alarmstufe Weihnachten (2024)

Was für eine Woche. Mein Energie-Level dürfte inzwischen im negativen Bereich sein. Zunächst war ich heute noch einen halben Tag arbeiten, danach habe ich versucht meinen Kopf freizulaufen. Wenig erfolgreich. Dann noch schnell mit dem kränkelnden Zwergofanten den Baum abgesägt und aufgestellt und schon ging es aufs letzte Weihnachtskonzert am Nürnberger Christkindlesmarkt. Abends waren wir eigentlich alle platt und doch wurde der Wunsch nach einem Filmabend laut, dem wir mit „Red One: Alarmstufe Weihnachten“ nachgekommen sind. 🎅

Red One: Alarmstufe Weihnachten (2024) | © Amazon Prime Video

Red One: Alarmstufe Weihnachten (2024) | © Amazon Prime Video

Generische Superhelden-Action an Weihnachten

Als der Zwergofant und ich in der Vorweihnachtszeit den Trailer zu „Red One: Alarmstufe Weihnachten“ gesehen haben, waren wir recht angetan. Kurzzeitig stand sogar ein Kinobesuch im Raum, der natürlich zeitlich nicht geklappt hat. Dann kamen die ersten vernichtenden Kritiken und der Film hat an Priorität verloren. Dank Veröffentlichung auf Amazon Prime Video konnten wir ihn nun ohne viel Aufwand nachholen. Was soll ich sagen? Ich bin froh, dass wir es nicht ins Kino geschafft haben. Es liegt bestimmt auch am heutigen, viel zu vollen Tag, der schlaflosen Nacht davor und der damit verbundenen Müdigkeit. Teils konnte ich mich kaum noch wach halten. Frau bullion und das Zappelinchen haben sogar Teile verschlafen. Kein allzu großer Verlust, würde ich behaupten.

Die Prämisse ist ja noch recht witzig, den Weihnachtsmann in die Realität zu holen. Warum das alles dann wie ein generischer Superheldenfilm aussehen muss? Viel zu viel überbordende Action und zu wenig leise Töne? Fand ich anstrengend und ermüdend zugleich. Dabei machen Chris Evans und Dwayne Johnson zusammen durchaus Spaß. Lucy Liu dagegen wirkt komplett verschenkt und J. K. Simmons (u.a. „Whiplash“) bekommt leider kaum etwas zu tun in seinem fast schon Cameo-Auftritt. Die Effekte sind durchwachsen, die Welt wirkt nicht konsistent und der Humor ist nur ganz nett. Da hatte ich mit den beiden vorherigen Jake-Kasdan-Filmen „Jumanji: Willkommen im Dschungel“ und „Jumanji: The Next Level“ deutlich mehr Spaß.

Fazit

„Red One: Alarmstufe Weihnachten“ ist kein neuer Weihnachtsfilmklassiker. Er macht durchaus Spaß, allerdings werde ich den Film morgen auch schon wieder vergessen haben. Die Kinder wurden ganz gut unterhalten, doch wirklich begeistert waren auch sie nicht. Vielleicht wäre an einem anderen Tag ein Punkt mehr drin gewesen, doch heute war das für mich bestenfalls okay und höchstens Durchschnitt: 5/10 Punkte. (Zappelinchen: 7/10 Punkte; Zwergofant: 7/10 Punkte.)