The First Avenger: Civil War – OT: Captain America: Civil War (2016) (WS1)

Der Countdown läuft. Der Urlaub nähert sich dem Ende und ich spüre schon wieder den Stress in mir aufwallen. Hinzu kommt, dass Frau bullion immer noch mit den Nachwirkungen ihrer Operation zu kämpfen hat und alles ab nächster Woche nicht einfacher wird. In bester Eskapismus-Tradition habe ich mich deshalb mit „The First Avenger: Civil War“ zurück ins MCU begeben. 🆚

The First Avenger: Civil War (2016) | © Walt Disney

The First Avenger: Civil War (2016) | © Walt Disney

Mehr „Avengers: Civil War“ als ein alles andere

Ich hatte mich richtig auf die Sichtung gefreut, denn schon beim ersten Mal hatte mir „The First Avenger: Civil War“ ausgezeichnet gefallen. Ich fand ihn nicht nur besser als seinen direkten Vorgänger, sondern auch gelungener als den vorhergehenden letzten  offiziellen „Avengers“-Film. Zu beiden Einschätzungen stehe ich auch noch heute. Die Rahmenhandlung rund um den Konflikt zwischen Iron Man und Captain America finde ich nach wie vor sehr gelungen. Die zentrale Schlacht am Leipziger Flughafen ist einfach nur bombastisch. Das Seitenverhältnis zieht hier von Cinemascope auf 1,85:1 auf, was den Kampf noch einmal immersiver wirken lässt. Ich habe wirklich jede Sekunde davon genossen.

Alles andere darum herum, inklusive Daniel Brühls (seinen Rollennamen habe ich schon wieder vergessen) großer Plan, kommt dagegen nicht wirklich an. Die moralische Frage ist dagegen durchaus relevant und wird hier für einen Marvel-Film ausreichend aufgearbeitet. Beeindruckend ist, dass in „The First Avenger: Civil War“ nicht nur Spider-Man, sondern auch Black Panther ins MCU eingeführt werden. Das wird ganz gerne mal vergessen. Auch Ant-Man erhält den ersten Auftritt zusammen mit den Avengers. Es ist schon ziemlich verrückt, was alles in diesen einen Film gepackt wird. Das ist nicht alles komplett rund, aber doch eine Freude anzuschauen und funktioniert deutlich besser als es hätte dürfen.

Fazit

Auch heute hat mir „The First Avenger: Civil War“ ausgezeichnet gefallen. Wäre dies ein offizieller Avengers-Film gewesen, ich hätte das sofort akzeptiert. Von den Kindern war ausgerechnet das Zappelinchen extrem begeistert, obwohl es anfangs so gar keine Lust auf den Film hatte. Der Zwergofant hätte sich noch mehr Spider-Man gewünscht. Und ich? Ich war sehr zufrieden mit diesem Einstand in die dritte Phase des MCU: 8/10 Punkte. (Zappelinchen: 10/10 Punkte; Zwergofant: 8/10 Punkte.)

Run, Fatboy, Run (1770)

Eigentlich habe ich mich heute morgen nicht bereit für einen Lauf gefühlt. Allerdings sollte es ab mittags durchgehend bis Samstagabend regnen, weshalb ich mich doch aufgerafft habe. Danach bin ich mit dem Zappelinchen los, um den Wocheneinkauf zu tätigen und nun sitze ich vor dem Rechner, um den Lauf einzutragen, während es draußen regnet. Also alles richtig gemacht. 🌧

Noch ein Lauf vor dem großen Regen, d.h. ich beende den Mai mit 229 km

Noch ein Lauf vor dem großen Regen, d.h. ich beende den Mai mit 229 km

Distanz: 8.70 km
Zeit: 00:48:38
Anstieg: 72 m
Ø Pace: 5:35 min/km
Ø Geschwindigkeit: 10.7 km/h
Ø Herzfrequenz: 150 bpm
Ø Schrittfrequenz: 155 spm
Temperatur: 15.0 °C
Kalorien: 697 kcal

2024: 1018 km
Mai: 229 km
KW 22: 46 km

Der Lauf selbst war recht angenehm. Ich kam doch ganz gut voran und außer ein paar vereinzelte Tropfen war es auch nicht zu nass. Eigentlich will ich die nächsten beiden Tage auch noch einmal raus, bevor die Arbeit wieder losgeht, doch mal sehen, wie sich das wettermäßig so gestaltet. 🏃‍♂️

Im ersten Ohr: Sneakpod #822 – Road House
Im zweiten Ohr: Skye Wallace, blink-182, Less Than Jake

The Abyss – Special Edition (1989) (WS1)

Der Zwergofant hat mich heute beim Mittagessen nach dem Marianengraben gefragt und ob es dort bemannte Tauchmissionen gibt. Diesen Gesprächsimpuls habe ich zum Anlass genommen, endlich einmal wieder „The Abyss“ zu schauen. Natürlich in der  längeren Special Edition und in der brandneuen 4K-Fassung. Meine letzte Sichtung liegt 17 Jahre zurück und der Film ist bis vor einem Monat in keinem HD-Medium verfügbar gewesen. Ist die neue Fassung also die erhoffte Offenbarung? 🤿

The Abyss (1989) | © Walt Disney / LEONINE

The Abyss (1989) | © Walt Disney / LEONINE

Ein endlich wieder aufgetauchtes Meisterwerk

Ich habe es in meiner letzten Besprechung bereits kurz angerissen: Mit „The Abyss“ verbinde ich ein ganz besonderes Seherlebnis. Ich war schon vor Internet-Zeiten der informierte Film-Nerd im Freundeskreis. Größtenteils gespeist durch die Zeitschrift Cinema und diverse TV-Magazine. So bin irgendwann auch darauf gestoßen, dass James Camerons Film in der Special Edition im Fernsehen läuft. Meine restliche Familie war im Urlaub (ich muss also vermutlich um die 16 Jahre gewesen sein) und habe meine Freunde zum Filmabend eingeladen. Keine exzessive Partys mit Alkohol, sondern Filmabende mit Chips und Süßkram. Ich kann mich nicht mehr daran erinnern, wie „The Abyss“ im Freundeskreis so ankam und weiß nur noch dass er mich komplett  umgehauen hat. Auch wenn die Erinnerungen an den Abend verschwommen sind, so habe ich die Atmosphäre noch genau im Kopf. Als ich Filmsammler wurde, war die DVD der Special Edition samt der unfassbaren Extras (bis heute eine der besten Making-of-Dokumentationen überhaupt) einer meiner wichtigsten Anschaffungen. Seitdem sind nun gut und gerne zwei Jahrzehnte vergangen. Eine Blu-ray des Films ist nie erschienen und ich warte seit exakt 15 Jahren auf eine Veröffentlichung von „The Abyss“ in HD. Dieses Jahr war es endlich soweit.

Um kurz auf die Technik einzugehen: Ja, „The Abyss“ hat nie besser ausgesehen. Teils wirkt der Film als wäre er erst gestern gedreht worden. Die KI-Überarbeitung ist in manchen Szenen durchaus sichtbar, aber meist nicht störend. Kein Vergleich zur 4:3-Letterboxed-DVD und eine Empfehlung für jeden Fan des Films. Die deutsche Tonspur dagegen klingt durchaus älter, aber das macht auch den Charme des Films aus. Inhaltlich ist James Camerons Unterwasserabenteuer immer noch so packend wie bei meiner ersten Sichtung vor 27 Jahren. Natürlich würde man die Figuren heute anders schreiben und auch an manchen Effekten nagt der Zahn der Zeit. Insgesamt funktioniert „The Abyss“ inszenatorisch aber noch tadellos. Auch inhaltlich ist er relevanter denn je, obgleich die unfassbare Naivität, mit der Cameron die erfolgreiche Drohung der Unterwasser-Aliens inszeniert hat, fast schon süß ist. Seine antimilitärische Haltung verwundert zudem. Für mich ist diese Naivität aber eine Stärke des Films und einer der Gründe, warum er sich einen festen Platz in meinem filmischen Herzen sichern konnte. Speziell nun in der neuen Fassung:

Fazit

Das lange Warten auf die erneute Sichtung von „The Abyss“ hat sich definitiv gelohnt. Der Film sieht besser aus denn je und kann inhaltlich immer noch überzeugen. Meine Begeisterung ist nicht komplett auf die Kinder übergesprungen, doch das hatte ich auch nicht erwartet. Es ist eben doch eine sehr persönliche Geschichte mit mir und der Crew der Deep Core. Für mich immer noch ein Meisterwerk und ich freue mich bereits darauf, sowohl die alten als auch neuen Making-of-Dokus zu sehen: 10/10 Punkte.  (Zappelinchen, das leider die ersten 45 Minuten verpasst hat: 7/10 Punkte; Zwergofant: 8/10 Punkte.)

Prädikat: Lieblingsfilm

Run, Fatboy, Run (1769)

Auch heute habe ich mich zu einem kurzen Lauf aufgemacht. Da ich eh schon unterwegs war, wollte ich direkt die 220 km im Mai knacken. Ich kam gut voran und habe endlich das schöne Mohnfeld fotografiert, an dem ich schon häufiger vorbeigekommen bin. 🏃‍♂️

Zu dem Zeitpunkt war ich noch trocken, danach Wolkenbruch

Zu dem Zeitpunkt war ich noch trocken, danach Wolkenbruch

Distanz: 9.06 km
Zeit: 00:50:53
Anstieg: 65 m
Ø Pace: 5:37 min/km
Ø Geschwindigkeit: 10.7 km/h
Ø Herzfrequenz: 152 bpm
Ø Schrittfrequenz: 156 spm
Temperatur: 17.2 °C
Kalorien: 736 kcal

2024: 1010 km
Mai: 220 km
KW 22: 37 km

Kurz danach kam ein Wolkenbruch und ich war binnen weniger Minuten nass bis auf die Knochen. Aber irgendwie musste ich ja noch nach Hause kommen. Mal sehen, wie das die kommenden Tage wird, denn es ist bis Montagnacht Starkregen in unserer Region angesagt. 🌧

Im ersten Ohr: Sneakpod #822 – Road House
Im zweiten Ohr: Skye Wallace, blink-182, Frank Turner, Mad Caddies

Top 5 Western-Filme, die mir die Sporen geben

Von den Filmen, die mich nachhaltig beschäftigt haben, geht es bei Die 5 BESTEN am DONNERSTAG heute weiter zu den Top 5 Western-Filmen, die mir die Sporen geben. So ganz genau weiß ich nicht, was mir die Autorin mit dieser Aufgabenstellung sagen möchte, aber meine Interpretation derselben findet ihr unten. Yee-haw! 🤠

Die 5 BESTEN am DONNERSTAG #361 | © Passion of Arts, Gorona Guiboud, Bizkette1 (Freepik.com)

Die 5 BESTEN am DONNERSTAG #361 | © Passion of Arts, Gorona Guiboud, Bizkette1 (Freepik.com)

Das Thema für Ausgabe #361 lautet:

Top 5 Western-Filme, die mir die Sporen geben

  1. „Bone Tomahawk“ (2015) – Ein Western-Horror-Hybrid, der mir wahrlich die Sporen gegeben hat. Er hat eine extrem dichte Atmosphäre, welche die Ausweglosigkeit, in der sich die Figuren befinden, perfekt widerspiegelt. Hat mich sehr beeindruckt.
  2. „Der mit dem Wolf tanzt“ (1990) – Ganz anders Kevin Costners Epos, welches einfach nur unfassbar schön erzählt ist. Habe ich als Heranwachsender gesehen und die Sichtung hat mich damals geprägt. Sollte ich einmal wieder schauen.
  3. „Die glorreichen Sieben“ (1960) – Auch dieser Film entspringt einem jugendlichen Seherlebnis, allerdings war es damals wohl der zweite Teil. Neben dem fantastischen Score sind es Ausstattung und Schauspieler:innen, welche den Ruf des Films als der klassische Western überhaupt zementieren.
  4. „Mein Name ist Nobody“ (1973) – Auch Terence Hill will hier vertreten sein, dessen erster Nobody-Teil noch nicht ganz so klamaukig ist und die Wurzeln des Genres durchaus ernst nimmt. Ein Herrlicher Abgesang auf den klassischen Western, der bereits wie ein Italo-Western inszeniert ist.
  5. „Westworld“ (1973) – Zu guter Letzt möchte ich noch Michael Crichtons Western-Sci-Fi-Mix erwähnen, der auch die Vorlage zur großartigen HBO-Serie bildet. Quasi der Testlauf für „Jurassic Park“ und damit bereits 1973 sehr erfolgreich. Kann man heute noch gut schauen.

Anmerkung: Die Liste ist rein alphabetisch, nicht nach Wertung, sortiert und die Besprechungen der Filme und/oder Serien sind jeweils über den Titel verlinkt.

Ant-Man (2015) (WS1)

Ein anstrengender Tag geht zu Ende. Die zweite Urlaubswoche hatte ich mir wahrlich anders vorgestellt und doch bin ich wirklich froh, dass Frau bullion den Schritt gewagt hat uns sich langsam auf dem Weg der Besserung befindet. Nach der Vorfeiertagspizza  (ja, das ist ein Ding) haben wir uns vor dem Fernseher versammelt und mit „Ant-Man“ endlich einmal wieder einen Film zu viert geschaut. 🐜

Ant-Man (2015) | © Walt Disney

Ant-Man (2015) | © Walt Disney

Ein wunderbar spaßiges Abenteuer im MCU

Mir hat „Ant-Man“ bereits bei der ersten Sichtung sehr gut gefallen. Auch heute war das nicht anders. Dennoch hatte ich gerade in der ersten Hälfte so meine Anlaufschwierigkeiten mit dem Film. Warum auch immer. Mit zunehmender Laufzeit steigerte sich auch der Spaßfaktor und speziell der Endkampf im Kinderzimmer zählt für mich immer noch zu den Marvel-Highlights. Eben weil er so klein und persönlich ist. Wie gerne hätte ich hier die komplette Vision von Edgar Wright (bekannt für „Spaced“ oder „Shaun of the Dead“) gesehen, doch dazu ist es ja leider nicht gekommen. Doch auch unter Peyton Reeds Regie ist ein mehr als ordentlicher Film entstanden. Vor allem der Look in den Effektszenen ist besonders. Die perfekte Mischung aus „Liebling, ich habe die Kinder geschrumpft“ und dem typischen Marvel-Look.

Was die Schauspielleistungen angeht hat mir gerade das Zusammenspiel zwischen Paul Rudd, Michael Douglas und Evangeline Lilly ausgesprochen gut gefallen. Es ist eine Freude ihnen beim Spielen zuzusehen. Auch die Nebenfiguren werden von starken Schauspieler:innen verkörpert. Ganz egal ob Michael Peña, Judy Greer oder Bobby Cannavale. Hier werden schon alle Register gezogen. Auch das ist eben das MCU. Im großen Kontext der Infinity-Saga ist „Ant-Man“ eher eine kleine Origin-Story, doch es kommt immerhin zu einer Begegnung mit dem Falcon, welche in einem irrwitzigen Kampf gipfelt.

Marvel Cinematic Universe: Phase 2

Mit „Ant-Man“ ist nun erneut die zweite Phase des MCU abgeschlossen. Wie bereits nach der ersten Phase, gibt es hier mein Ranking der sechs Filme:

  1. „Guardians of the Galaxy“ (9/10 Punkte)
  2. „Ant-Man“ (8/10 Punkte)
  3. „Avengers: Age of Ultron“ (8/10 Punkte)
  4. „The Return of the First Avenger“ (8/10 Punkte)
  5. „Iron Man 3“ (8/10 Punkte)
  6. „Thor: The Dark Kingdom“ (7/10 Punkte)

Fazit

„Ant-Man“ war erneut ein großes Vergnügen für mich. Noch mehr hat der Film allerdings den Kids gefallen, die wirklich außerordentlich begeistert waren. Das freut mich deshalb besonders, weil das Zappelinchen nach den beiden Ausflügen zu erwachseneren Filmen eigentlich keine sonderliche Lust hatte, schon wieder zum MCU zurückzukehren: 8/10 Punkte. (Zappelinchen: 9/10 Punkte; Zwergofant: 9/10 Punkte.)

Run, Fatboy, Run (1768)

Der Tag hat heute recht früh mit einem Kontrolltermin von Frau bullion beim Arzt gestartet, mittags dann noch ein Termin bei der Bank und nachmittags hatte ich endlich Zeit eine Runde zu laufen. Das Wetter war bescheiden und doch wollte ich die 1.000 km endlich einsacken. Gesagt, getan. 🥳

Die ersten 1.000 km des Jahres sind im Kasten

Die ersten 1.000 km des Jahres sind im Kasten

Distanz: 11.10 km
Zeit: 01:01:13
Anstieg: 75 m
Ø Pace: 5:31 min/km
Ø Geschwindigkeit: 10.9 km/h
Ø Herzfrequenz: 148 bpm
Ø Schrittfrequenz: 154 spm
Temperatur: 17.8 °C
Kalorien: 870 kcal

2024: 1001 km
Mai: 211 km
KW 22: 28 km

Somit ist ein weiterer Laufmeilenstein erreicht. Das ist ein gutes Gefühl. Und auch nötig, denn meine Ernährung lässt momentan wirklich zu wünschen übrig. Auch wenn Frau bullion noch ein wenig länger krankgeschrieben ist, endet mein Urlaub in ein paar Tagen. Somit wird der Alltag auch wieder langsam aber sicher bei uns einkehren. 🏃‍♂️

Im ersten Ohr: Sneakpod #822 – Road House
Im zweiten Ohr: Skye Wallace, Diesel Boy, Frank Turner

Sonne und Beton (2023)

Die Operation von Frau bullion ist erfolgreich verlaufen. Morgen früh geht es noch einmal zur Nachsorge, doch das Schlimmste ist hoffentlich vorerst überstanden. Der Zwergofant hat sich spontan für eine zweite Nacht abgemeldet, so dass wir auch beim heutigen Filmabend nur zu dritt waren. Ich habe „Sonne und Beton“ vorgeschlagen und hoffte, dass der Film für das Zappelinchen nicht zu hart werden würde. Es war an der Grenze. Auch für mich. 🌇

Sonne und Beton (2023) | © Constantin Film (Universal Pictures)

Sonne und Beton (2023) | © Constantin Film (Universal Pictures)

Schmerzhaft authentisches Coming-of-Age-Kino

Im Gegensatz zu Frau bullion kannte ich Felix Lobrechts Roman nicht. Ich hatte im Vorfeld nur viel Gutes gehört und war demnach sehr gespannt auf den Film. Speziell das deutsche „Kids“ ist mir als Vergleich im Kopf geblieben, denn Larry Clarks Film aus dem Jahr 1995 hat mich damals nachhaltig mitgenommen. Ganz so hart ist „Sonne und Beton“ nicht, auch wenn er durchaus dahin geht, wo es weh tut. Berlin-Gropiusstadt im Jahr 2003 wirkt, aus meiner privilegierten Kleinstadtwelt betrachtet, wie ein anderer Planet. Die sozialen Verhältnisse sind schwierig, die familiären teils bestürzend. Ich hatte die meiste Zeit des Films einen dicken Kloß im Hals. Hunderte, nein tausende junge Menschen wachsen in diesen Hochhaussiedlungen auf. Die meisten von ihnen haben keine Chance. Ein Felix Lobrecht, der seine Geschichte in unbestimmten Teilen autobiografisch erzählt, ist da die Ausnahme.

Was „Sonne und Beton“ hoffnungsvoller erscheinen lässt als „Kids“, ist der Zusammenhalt der vier Hauptfiguren. Auch Larry Clark hat die freundschaftlichen Aspekte miterzählt, doch in David Wnendts „Sonne und Beton“ wirkt die Verbindung auf naive Art und Weise aufrichtiger. Selbst das in Teilen durchaus schockierende Finale ist viel versöhnlicher und optimistischer, was die vier Freunde angeht. Kein Vergleich zum Schlag in die Magengrube, mit dem uns „Kids“ zurückgelassen hat. Aber ich möchte die beiden Filme gar nicht zu sehr miteinander vergleichen. „Sonne und Beton“ hat eine ganz eigene Stimme. Es ist ein durch und durch deutscher Film und dennoch wirkt er viel frischer als das meiste, was man hierzulande sieht. In jeder Hinsicht wirklich gelungen.

Fazit

„Sonne und Beton“ ist kein einfacher Film, aber doch einer der nachwirkt. Das Zappelinchen war sichtlich verstört, weil es eben keine eindeutige Identifikationsfigur gibt. Dennoch hat irgend etwas geklickt. Für mich ist „Sonne und Beton“ einer der besten deutschen Filme der letzten Jahre. Kleines und doch umso größeres Kino. Sollte man gesehen haben: 9/10 Punkte. (Zappelinchen: 7/10 Punkte; Zwergofant: hat erneut bei seiner Patin übernachtet)

Run, Fatboy, Run (1767)

Nach einer recht kurzen und schlaflosen Nacht, habe ich mich früh morgens direkt zu einem Lauf aufgemacht. Die Operation von Frau bullion wurde noch einmal um eine Stunde nach vorne geschoben und ich wollte pünktlich zurück sein, um sie fahren zu können. Nun warte ich auf das Signal vom Arzt, damit ich sie wieder abholen kann.

Die 200 km im Mai sind geknackt

Die 200 km im Mai sind geknackt

Distanz: 8.63 km
Zeit: 00:48:50
Anstieg: 68 m
Ø Pace: 5:40 min/km
Ø Geschwindigkeit: 10.6 km/h
Ø Herzfrequenz: 150 bpm
Ø Schrittfrequenz: 156 spm
Temperatur: 13.9 °C
Kalorien: 701 kcal

Training: Basis
Ausführungswert: 58%

2024: 990 km
Mai: 200 km
KW 22: 17 km

Der Lauf war hart und es war auch noch recht frisch. Aber ich bin froh, den Kopf freigelaufen zu haben. Die 200 km im Mai sind somit auch geknackt, worüber ich ganz glücklich bin. Besonders da der Juni wieder recht voll und stressig werden wird. 🏃‍♂️

Im ersten Ohr: Sneakpod #822 – Road House
Im zweiten Ohr: Skye Wallace, blink-182

Der Gesang der Flusskrebse – OT: Where the Crawdads Sing (2022)

Ein spannender Tag geht zu Ende: Die Operation von Frau bullion wurde nun tatsächlich recht spontan auf morgen vorverlegt, sprich es bleibt aufregend. Der Zwergofant hat bei seiner Patin übernachtet, weshalb wir einen erwachseneren Film schauen wollten. „Der Gesang der Flusskrebse“ war eines der letzten Lieblingsbücher von Frau bullion und ist brandneu auf Netflix verfügbar. Somit war die Wahl schnell klar und ich hoffte auf Ablenkung für die ganze Familie. 🦢

Der Gesang der Flusskrebse (2022) | © Sony Pictures Entertainment (PLAION PICTURES)

Der Gesang der Flusskrebse (2022) | © Sony Pictures Entertainment (PLAION PICTURES)

Ein ganzes Leben in einem Film

Ich wusste zuvor nur wenig über die Geschichte des Films. Eben das, was mir Frau bullion erzählt hatte, und quasi den Klappentext des Buches bzw. der Adaption. Ich hatte vermutet, dass der Mordfall viel stärker im Fokus steht, doch letztendlich wohnen wir der Lebensgeschichte des Marschmädchens bei. Von der frühen Kindheit bis zum letzten Atemzug. Im Zentrum der Geschichte steht eine Liebesgeschichte, die über lange Jahre unerfüllt bleibt. Zusammen mit dem Setting in den Südstaaten, hat mich „Der Gesang der Flusskrebse“ doch stark an „Wie ein einziger Tag“ erinnert. Zugegebenermaßen liegt die Sichtung der Nicholas-Sparks-Adaption schon sehr lange zurück, doch in meinem Kopf gleichen sich beide Filme doch sehr. Dabei wird „Der Gesang der Flusskrebse“ doch eher gelobt und „The Notebook“ (so der Originaltitel des anderen Films) als Kitsch abgetan. Wäre spannend, beide Filme noch einmal miteinander zu vergleichen.

Ich mag solche Geschichten und bin empfänglich für diesen ein Leben umspannenden Kitsch. Dabei wirkt „Der Gesang der Flusskrebse“ in seinen Themen sehr modern, gerade auch was unterschiedliche Männerbilder angeht. Diese sind fast schon stereotyp gezeichnet: Tate als moderner Mann, der lieber dreimal nach Einverständnis fragt und Kya in jeder Hinsicht respektiert. Auf der anderen Seite steht Chase, der jede(!) Grenze überschreitet und Kya nur als Besitz ansieht. Eigentlich sollte das alles nicht so recht funktionieren, denn die Intentionen sind zu offensichtlich. Jedoch spielt Daisy Edgar-Jones das Marschmädchen Kya mit einer erfrischenden Mischung aus Naivität und Stärke, dass man ihr ihre Entscheidungen einfach abnimmt. Auch die Inszenierung Olivia Newmans beweist viel Fingerspitzengefühl. Sie erweckt die Marschlandschaft zum Leben und macht aus ihr einen weiteren Charakter. Die Auflösung des Kriminalfalls ist am Ende nur noch eine Pflichtübung und unterstreicht den vorab etablierten Emanzipationsaspekt mehr oder weniger gekonnt.

Fazit

Mir hat „Der Gesang der Flusskrebse“ wirklich gut gefallen. Vielleicht auch weil es so eine ganz andere Art von Film ist, wie ich ihn momentan schaue. Das Zappelinchen war ebenfalls sehr angetan und Frau bullion findet zwar das Buch stärker, bestätigt der Adaption aber, dass sie alle wichtigen Stationen abhakt und sehr gelungen ist. Somit war es ein erfolgreich ablenkender Filmabend: 8/10 Punkte. (Zappelinchen: 8/10 Punkte; Zwergofant: hat bei seiner Patin übernachtet)