Der Samstag ist schon wieder vorbei. Was habe ich noch einmal gemacht? Kann ich gar nicht so genau sagen (außer eine Runde zu laufen natürlich). Auf dem Sofa angekommen, hatte ich Lust auf einen Film, den ich schon viel zu lange vor mir herschiebe. Weil er ziemlich unangenehm sein soll. Manchmal muss es aber auch das sein und somit ist „Bone Tomahawk“ in den Blu-ray-Player gewandert… 🤠
Die wilde Seite des Wilden Westens
Im Vorfeld wusste ich nur, dass der Debütfilm S. Craig Zahlers einen Genretwist beinhalten und am Ende äußerst brutal werden soll. Dazu kann ich gleich sagen, dass mir das gar nicht so vorkam. Also die Brutalität schon, der Genretwist weniger. Der Film steigert sich über seine Laufzeit und steuert auf eine Konfrontation hin, doch es ist wahrlich kein komplettes Umschwenken, wie z.B. in „From Dusk Till Dawn“, sondern eher die konsequente und drastische Weiterentwicklung. Am ehesten musste ich hier noch an „Der 13te Krieger“ denken, auch wenn sich beide Filme, bis auf wenige Elemente, nicht wirklich vergleichen lassen. Für mich funktioniert „Bone Tomahawk“ wunderbar als Western. Besser sogar als die meisten klassischen Western.
Was macht „Bone Tomahawk“ so besonders? Für mich wohl die ruhige Inszenierung, das wunderbare Drehbuch und die großartigen Schauspieler. Wenn ich die Stimmung und die Dialoge, die Zahler erzeugt, mit einem anderen Filmemacher vergleichen müsste, dann wohl am ehesten Quentin Tarantino. Die Dialoge sind auf den Punkt und ich hätte zuvor nie gedacht, dass sie so witzig sind. Ich musste mehrfach schmunzeln und sogar lachen. Hinzu kommt ein unfassbarer Cast: Angefangen bei Kurt Russell, über den stets großartigen Richard Jenkins, Patrick Wilson und Matthew Fox, besetzt Zahler (wie eben auch Tarantino) selbst Nebenfiguren mit Genregrößen à la Sid Haig oder James Tolkan. Das muss man in einem Debüt erst einmal hinbekommen.
Beinahe schon eine Western-Elegie
Ich lese immer wieder, dass Filme oder Serien zu ruhig erzählt seien und man sich dort durchkämpfen müssen. Ob dies auch auf „Bone Tomahawk“ zutrifft, kann ich nicht sagen, doch möchte ich an dieser Stelle eine Lanze für langsam erzählte Geschichten brechen: Zahler nimmt sich unfassbar viel Zeit für scheinbare Nebensächlichkeiten, wie z.B. das gemeinsame Essen der Suppe, wenn sich Sheriff Hunt und Deputy Chicory das erste Mal treffen. Hier wird jedoch schon so viel über die beiden Figuren und ihr Verhältnis zueinander gesagt, dass ich jede Sekunde genossen habe. Wie kann man so etwas als langweilig empfinden? (Und nein, ich weiß nicht, ob das in diesem Fall ein Kritikpunkt war.) Ich liebe solch einen langsamen Aufbau, die langen Einstellungen und den Schauspielern einfach beim Schauspielen zuzusehen.
Fazit
Mich hat „Bone Tomahawk“ sehr begeistert. Ja, er ist brutal und unangenehm, doch wer das akzeptiert, der wird mit starken Figuren, herrlichen Dialogen und wunderbaren Bildern belohnt. Ich bin nun schon gespannt auf Zahlers weitere Filme, die glücklicherweise schon im Regal warten: 9/10 Punkte.
Ich liebe diesen Film. Der war zwar heftig aber sehr gut.
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Ja, fand ich auch. Sehr intensiv und packend.
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Das stimmt und ein „ordentliches“ Ende 😉
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Ich habe mich zudem gefreut, dass es dennoch irgendwie ein positives Ende für einige der Beteiligten gab. 🙂
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Das muss ja auch mal sein 😉
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Toller Film. Das mit der Western Elegie trifft es ganz gut. Ich habe im Leben nicht erwartet, dass dieser am Ende in so eine krasse Richtung gehen würde.
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Ich habe davon leider schon gewusst, weshalb es mich nicht so überrascht hat. Die Wucht der Gewalt hat mich dennoch umgehauen. Kann normalerweise gut was ab, doch hier musste ich teils wegschauen.
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Oh ja. So ging es mir auch… mit dem Wegschauen. Das war schon heftig. Dann solltest du dich ganz vorsichtig an „Brawl in Cell Block 99“ heranwagen. Da rastet der Regisseur dann richtig aus, was die Gewalt angeht 🙈
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Den werde ich, so oder so, die nächsten Wochen einmal angehen. Kann mir gut vorstellen, dass der noch unangenehmer ist mit seinem modernen Setting. Bin schon gespannt.
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Der ist auf jeden Fall echt gut, aber wirklich sehr brutal. Vor allem, wenn du die ungeschnittene Version hast, wirst du dich sehe häufig abwenden müssen
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Ja, hab die schöne ungeschnittene Fassung im Mediabook. Werde dafür einen Abend wählen, an dem ich besonders gut drauf bin und einen Dämpfer vertragen kann… 😉
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Besser so 😁
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Klingt so als würde ich ihn mögen. DVD* (Okay, BR-Player, check) oder gibt es den bei Netflix/Prime?
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Momentan nur im Stream zu kaufen/leihen oder eben gleich zur Blu-ray greifen. Habe, glaube mich zu erinnern, so 5-6 Euro für die Scheibe gezahlt, die sich auch gelohnt haben.
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Ich weiß gar nicht mehr, wie ich den genau fand. Aber in jedem Fall nicht so überschwänglich gut wie du.
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Kann ja nicht jeder meinen erlesenen Geschmack haben… 😋
Aber mal im Ernst: Kann gut verstehen, wenn einem der Film nicht so zusagt.
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Dein Tarantinovergleich ist auf jeden Fall nicht so weit hergeholt. An den Meister kommt der junge Padawan aber nicht ran… 😉
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Es ist irgendwie auch anders als Tarantino, auch was Gewalt oder den Einsatz von Musik angeht. Aber irgendwas ist da. Bin mal auf seine weiteren Filme gespannt.
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Du wirst ja sicher berichten.
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Aber sicher doch… 🙂
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