Alpha House – Season 1 & 2

Nachdem ich mit der dritten Staffel von „Veep“ so viel Freude mit Comedy im politischen Zentrum der USA hatte, habe ich mich direkt im Anschluss der von Amazon produzierten Serie „Alpha House – Season 1 & 2“ zugewandt. Da die Episodenzahl begrenzt ist und eine dritte Staffel leider eher unwahrscheinlich erscheint, bekommt ihr gleich die Besprechung der gesamten Serie in einem Artikel…

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Im Mittelpunkt der Serie stehen vier republikanische Senatoren, die in Washington, D.C. in einer Art Wohngemeinschaft zusammenleben. Soweit die grundlegende Prämisse, die übrigens eine reale Vorlage besitzt – nur dass sich in der Realität demokratische Senatoren zu einer WG zusammengeschlossen haben. Während der ersten Staffel konnte ich eine interessante Beobachtung machen: Mir ist aufgefallen, dass die Geisteshaltung der Autoren eher der demokratischen Sichtweise entspricht. Den Witzen über die republikanische Senatoren fehlt somit ein wenig der Biss bzw. es wirkt beständig so als würden sich die Drehbuchschreiber nicht so richtig trauen oder nur auf Stereotype zurückgreifen. Bei „Veep“ hingegen wird stets in die Vollen gegangen. Ohne Rücksicht auf Verluste. Demokraten nehmen sich selbst und den gesamten Politzirkus auf die Schippe. Hier jedoch scheint es so, als hätte man sich bewusst nicht zuweit vorgewagt.

Trotz des nicht allzu bissigen Humors, macht die Serie wirklich viel Spaß, besonders da mir die Charaktere speziell in der zweiten Staffel auch sehr ans Herz gewachsen sind. Man kennt ihre Eigenheiten und es gibt auch eine glaubwürdige Weiterentwicklung. Die Serie hat sich über ihren Verlauf also wirklich gemacht und ich finde es sehr schade, dass es im Moment nicht so aussieht, als würde Amazon noch eine dritte Staffel in Auftrag geben. Somit wird es vermutlich bei diesen beiden bleiben:

  1. „Alpha House – Season 2“ (8.3 Punkte)
  2. „Alpha House – Season 1“ (7.4 Punkte)

Solltet ihr Amazon Prime nutzen und Gefallen an US-Politik haben, dann kann ich euch die Serie trotz eines etwas holprigen Einstiegs nur ans Herz legen. John Goodman ist großartig und auch der restliche Cast (u.a. Clark Johnson, bekannt aus „The Wire“) überzeugt auf ganzer Linie. Reinschauen lohnt sich: 8/10  (7.9) Punkte.

16 Gedanken zu “Alpha House – Season 1 & 2

  1. Wusste gar nicht, dass Goodman da mitspielt. Da rutscht die Serie ja gleich mal ein paar Plätze vor auf meiner Watchlist. 🙂
    Bei Sorkins Serien ist es ja auch so, dass die Protagonisten demokratisch-idealistisch sind und die politischen Gegner zwar inhaltlich, aber doch eher mit Wattebällchen „angegriffen“ werden. Ich mag diese ruhigere Art eigentlich gern. Und wenn „Alpha House“ auch noch anders als „Veep“ ist, dann sind das ja gleich zwei Pluspunkte. 🙂

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    • Yep, er spielt mit und er spielt sehr gut. Wirklich eine Freude ihm zuzusehen, doch auch die anderen Senatoren sind sehr gut gecastet. Da hat Amazon gleich mit der ersten Serie ein gutes Händchen bewiesen.

      Lese ich da raus, dass du „Veep“ nicht magst? Bei Sorkin steht ja eher das Drama im Vordergrund und dort funktioniert dieser Ansatz auch sehr gut. In einem reinen Comedy-Format wirkt es leider manchmal etwas schwach. Dennoch insgesamt eine wirklich runde Serie.

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  2. Da habe ich in drei bis vier Episoden der ersten Staffel reingeschaut und fand es richtig nett. Etwa die Folge, als die Senatoren in den Irak mussten, um ihren Publikumswert zu erhöhen. War sehr spaßig. Überhaupt bieten die Republikaner doch sehr viel Witzpotenzial, dass es mich wundert, dass in dieser Fundgrube nicht öfter gewühlt wird.

    Problem: mit Veep (was meiner Meinung nach noch eine Eskalierstufe besser ist) und House of Cards ist meine „TV-Serien mit US-amerikanischem Politikbezug“-Kategorie bereits gut ausgefüllt. Vielleicht ein Fall für die Sommerpause. Obwohl… da läuft mittlerweile auch immer was Gutes, was mich daran hindert, Altlasten aufzuarbeiten.

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    • Nach deiner Antwort fällt mir auf, dass „House of Cards“ immer noch eine große Lücke bei mir ist. Dabei steht die erste Staffel sogar als Blu-ray im Regal, da ich ja noch nicht zu den Netflix-Nutzern gehöre. Im Vergleich dazu ist „Alpha House“ wohl auch einfach zu nett, aber das muss ja nichts Schlechtes sein. Bei den ganzen Polit-Serien bekomme ich zudem unglaublich Lust auf „The West Wing“. Altlasten und Wiederholungssichtungen sind aber wohl ähnlich schwierig unterzubringen… 😉

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    • Ja, das ist eine Amazon-Serie. Soweit ich weiß war das sogar die erste, die damals ziemlich groß durch die Presse gegangen ist.

      Schade, dass du keinen Zugang zu „The West Wing“ gefunden hast. Die roten Fäden werden über die Laufzeit klar und verweben sich zu einem komplexen Netz. Für mich nach wie vor die beste US-Politik-Serie und eben Sorkin.

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      • Ok, das erklärt deine Abneigung. Zu Sorkin als Person kann ich kaum etwas sagen, doch ich mag seine Schreibe sehr gerne und mir haben bisher all seine Serien und Filme gefallen. „The Newsroom“ steht bei mir auch noch an. Die Vorfreude ist groß! 🙂

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    • Sind ja echt nur 21 Episoden mit kurzer Laufzeit. Wenn du US-Politzirkus in Comedy-Form etwas abgewinnen kannst, dann schau auf jeden Fall rein. Ich finde es schade, dass da nun wohl nichts mehr kommt…

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