Auch wenn mich Gareth Edwards „Godzilla“-Verfilmung nicht 100%-ig überzeugen konnte, so hat sie mir doch enorm Lust auf weitere Monsterfilme gemacht. Was war also naheliegender als mit „Cloverfield“ erneut der Zerstörung einer Metropole durch ein gigantisches Monster beizuwohnen? Spoiler sind zu erwarten.
Im Gegensatz zu meiner ersten Sichtung von „Cloverfield“ hatte ich dieses Mal tatsächlich realistische Erwartungen, die nicht durch eine großartig effektive Marketingkampagne in den Himmel geschraubt wurden. So wusste ich bereits im Vorfeld, dass der Film, um den im Vorfeld solch ein Hype geschürt wurde, letztendlich ein simpler Monsterfilm ist. Viel bessere Voraussetzungen also, als noch bei der Erstsichtung vor sechs Jahren. Ebenso spielt die Übersättigung an Found-Footage-Filmen – eine Genrebezeichnung, die es damals noch nicht gab – dem Film in die Hände. Man kennt die Mechanismen und weiß die J. J. Abrams-Produktion heute als ikonischen Wegbereiter zu schätzen.
Bei der heutigen Sichtung hat mich die Handkamera seltsamerweise überhaupt nicht gestört. Ich mochte die beinahe 20-minütige Introsequenz sowie die folgende Non-Stop-Action. Wenn man darauf achtet, ist es auch interessant zu sehen, wie minutiös Regisseur Matt Reeves („Let Me In“) den so spontan wirkenden Film durchinszeniert hat. Schon alleine die unzähligen anderen Schaulustigen, die das Geschehen filmen, fotografieren usw. verleihen dem Setting Glaubwürdigkeit, wenngleich man sich als Zuschauer natürlich auch auf die typische Found-Footage-Dauerfilmerei einlassen muss. Für mich ist dies allerdings ein ähnlich fester Bestandteil des Genres, wie z.B. der unverwundbare Held in Actionfilmen.
Grandios fand ich erneut das Monster sowie die Mittendrin-Atmosphäre. Gerade in diesem Setting, das man bereits unzählige Male aus der Vogelperskeptive verfolgt hat, ist solch ein intimer Blick tatsächlich ein aufregender Twist. Einzig das Finale fand ich zu vorhersehbar und generisch. Vielleicht aber auch gerade deshalb passend, da der Film bereits zuvor plötzlich von lockeren Sprüchen zu panischer Ausweglosigkeit schwenkt. Insgesamt hat mir „Cloverfield“ noch einmal deutlich mehr Spaß gemacht, als bei der Erstsichtung. Auch wenn der Film nicht perfekt ist, sollten Monsterfilmfreunde unbedingt einmal reinschauen: 8/10 Punkte.
Ach ja, Cloverfield. Wurde von vielen schlechtgeredet. Mir hat er schon immer gut gefallen. Freue mich also, dass Cloverfield dich nun auch überzeugen konnte!
Leider warte ich noch heute auf den (am Ende) angedeuteten zweiten Teil. :[
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Da wurde am Ende ein zweiter Teil angedeutet? Muss ich irgendwie verpasst haben. Für mich war es ein typisches Found-Footage-Ende. Das Videomaterial wurde eben gefunden, die Protagonisten sind Geschichte – was aus dem Monster wird ist dann Teil einer globaleren Geschichte, die aber nicht in dieses intime Setting passt. Würde mir dennoch einen zweiten Teil anschauen… 😉
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Ja, schwer auf YouTube ein passendes Video zu finden, da die Qualität da echt mieserabel ist. Auf ner Blu-Ray sieht man es sicherlich um einiges besser.
https://www.youtube.com/watch?v=TpiyCGMhsfc
Am besten auf 720p ansehen, dann sieht man es recht deutlich ab ca. Sekunde 25.
Na gut, meine Erinnerung scheint mich getrübt zu haben. Laut einer Timeline, die ich gefunden habe ist das Datum auf dem Video vor dem eigentlich Angriff, auch wenn es erst am Ende des Film gezeigt wird. Dementsprechend ist es der Anfang vom Ende und nicht der Anfang von einem möglichem zweiten Teil. grml
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Das abstürzende Objekt war mir bisher auch nicht aufgefallen, doch spielt die Szene – wie du richtig festgestellt hast – ja ohnehin vor den Ereignissen des Films, was sie eher zum Prequel macht. So ungefähr. Danke auf jeden Fall für den Hinweis! Werde das nächste Mal darauf achten, auch wenn ich den Film nur auf DVD habe.
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Der damalige Hype hattte mich veranlasst, gleich die Finger davon zu lassen. Da wir beide einen ähnlichen Filmgeschmack haben, werde ich mir den auch mal ansehen.
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Da du ja Monsterfreund bist und J. J. Abrams seine Inspiration für „Cloverfield“ in den alten „Godzilla“-Filmen fand, dürfte er dir gefallen. Zumindest wenn du mit der Found-Footage-Optik klarkommst.
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Wenn man Blair Witch dazu zählt, kenne ich dieses Found-Footage schon 😉
Ich sag dir Bescheid, wenn ich ihn gesehen haben sollte 🙂
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Ja, mach das. Bin gespannt! 🙂
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Was hast du denn beim ersten Mal erwartet? Also, ich finde ja, dass bei dem Film schon von Anfang an ziemlich klar war, was da auf einen zukommt. Bei Super 8 hatte ich was anderes erwartet, aber bei Cloverfield eigentlich nicht.
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Der Film hätte in meiner Vorstellung in jede Richtung gehen können. Dass es letztendlich ein klassischer Big-Monster-Movie, nur eben in Found-Footage-Optik wird, war mir im Vorfeld nicht klar. Bei „Super 8“ hatte ich da schon eine genauere Vorstellung; vielleicht auch weil ich den Film erst später gesehen habe.
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Hm, war bei mir genau anders rum.
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Ist halt manchmal so. Eindrücke von und Meinungen zu Filmen sind eben unterschiedlich… 😉
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