Wie kann man den letzten Urlaubstag am besten nutzen? Da gibt es wohl einige Möglichkeiten, ich jedoch habe eine angebrochene Filmreihe weiterverfolgt. Tony Randels „Hellbound: Hellraiser II“ besitzt unter Genrefreunden einen exzellenten Ruf und wird in einem Atemzug mit dem Original genannt. Ich kann mich an meine erste Sichtung kaum noch erinnern, wodurch sich mir ein nahezu neuer Film präsentierte.
Die Fortsetzung des 80er Jahre Horrorklassikers „Hellraiser: Das Tor zur Hölle“ macht genau dort weiter, wo der Vorgänger aufhört. Und das in ausnahmslos jedem Aspekt. War der erste Teil eher ein bedrückendes Kammerspiel mit schockierenden Horrorelementen, so öffnen sich hier die Tore der Hölle meilenweit. Auch wenn viele Horrorfreunde es nicht gerne hören werden: „Hellbound: Hellraiser II“ ist eine typische Genrefortsezung. Mehr Gewalt, mehr Sex, mehr Blut und weniger Handlung. Insofern kann ich mich den Jubelstürmen leider nicht anschließen.
Grenzüberscheitende Elemente, welche den ersten Teil noch so frisch und unkonventionell wirken ließen, gibt es hier auch zu sehen. Als Beispiel nenne ich hier nur den Kuss, welcher wirklich äußerst verstörend anzusehen ist. Große Klasse! Leider bleiben solch relativ subtile Szenen in der Unterzahl und es wird zunehmen auf Blut und Ekel gesetzt. Die Geschichte bleibt dabei leider völlig nebensächlich und wirkt selbst wie ein großes Puzzle für das es keine Lösung gibt. Besonders gegen Ende mit dem Auftritt des Channard Cenobiten driften sowohl Effekte als auch Handlung in die Lächerlichkeit ab.
So intensiv manche Szenen (besonders in der ersten Filmhälfte) sind und so sehr ich die leider unterbudgetierte Visualisierung der Höllenwelt mochte, so sehr leidet der Film jedoch unter seinen Versatzstücken. Für mich kann dieses Sequel leider nicht mit seinem Vorgänger mithalten. Weniger wäre wohl eben doch mehr gewesen. Aber so ist das ja oft bei Fortsetzungen und das nicht nur in diesem Genre: 5/10 Punkte.
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