Traum Studios – OT: Dream Productions – Die komplette Miniserie (2024)

Kaum haben wir mit der Serie angefangen, ist sie auch schon wieder vorbei. Die Pixar-Produktion „Traum Studios“ spielt zwischen „Alles steht Kopf“ und „Alles steht Kopf 2“ und erzählt die Geschichte, wie Rileys Träume entstehen. In nur vier Episoden mit einer Laufzeit von jeweils ca. 22 Minuten wird die Welt der Filme somit um einen interessanten Aspekt erweitert. Wie das funktioniert, erfahrt ihr hier… 🎥

Traum Studios | © Walt Disney

Traum Studios | © Walt Disney

Eine aufwendiges und lohnendes Spin-off

Es ist schon verblüffend, wie viel Aufwand in dieses Streaming-Produkt gesteckt wird. Die Serie sieht nicht schlechter aus als die Filme und sie kann auch inhaltlich überzeugen. Zusammengenommen hätte sie mit 80-90 Minuten Laufzeit auch fast schon ein alleinstehender Film sein können. Ohne Kino-Release wäre einem solchen allerdings die Abwertung Direct-to-Video bzw. Direct-to-Streaming angehängt worden, weshalb der Kniff eine kurze Serie zu veröffentlichen schon der richtige Weg war. Ob jemand dafür jedoch extra Disney+ abonnieren würde? Das wage ich doch zu bezweifeln. Insofern ist es schöner Bestandskunden-Content, was eine Betrachtung ist, die selbst mich nervt, denn „Traum Studios“ ist tatsächlich sehr sehenswert und sollte als mehr als nur Content betrachtet werden. Gerade im Vergleich zum deutlich schwächeren „Vaiana 2“, der einer der größten Kinoerfolge für Disney war.

Natürlich sollte man sich kein „Alles steht Kopf 1.5“ erwarten, denn der Fokus liegt eindeutig auf den „Traum Studios“, sprich dem Filmstudio in Rileys Kopf, das unverarbeitete Themen in nächtliche Filme bzw. Träume gießt. Riley selbst und auch ihre Emotionen sieht man nur ab und zu. Die traumhafte Hollywood-Welt wird im Stil einer animierten Mockumentary eingefangen, was wunderbar funktioniert. Unzählige Gags auf das Filmgeschäft und klischeehafte Figuren, wie man sie in solch einer Welt erwarten würde, treffen auf mein freudiges Humorzentrum. Das alles wirkt extrem frisch und ist eine mehr als gelungene Ergänzung zu den Hauptfilmen. So lasse ich mir erweiterten Content (schon wieder dieses Wort) gerne gefallen.

Fazit

Mir hat „Traum Studios“ wirklich viel Freude gemacht. Ich hätte keine so hochwertige Produktion erwartet. Die Kinder waren durchaus auch angetan, doch für sie war es eher, nunja, Content eben. Eine weitere Serie, die mit unzähligen anderen Inhalten konkurriert. In dieser Welt sind wir nun also angekommen. Für mich war die Serie jedoch ein extrem lohnenswerter Snack, den ich auch möglichst lange gestreckt habe: 9/10 (8.8) Punkte. (Zappelinchen: 7/10 Punkte; Zwergofant: 8/10 Punkte.)

Peter Hase 2: Ein Hase macht sich vom Acker – OT: Peter Rabbit 2: The Runaway (2021)

Aufgrund diverser Ostervorbereitungen sind wir erst recht spät zur Ruhe gekommen. Das Zappelinchen hatte sich recht spontan entschlossen, mit ihrer Patentante in die Osternacht zu gehen, so dass wir mit „Peter Hase 2: Ein Hase macht sich vom Acker“ auf einen waschechten Kinderfilm zurückgreifen konnten. Eine überraschend gute Wahl, denn so viel haben der Zwergofant und ich schon lange nicht mehr bei einem Filmabend gelacht. 🐰

Peter Hase (2018) | © Sony Pictures Home Entertainment

Peter Hase (2018) | © Sony Pictures Home Entertainment

Eine enorm witzige Fortsetzung des Hasenfilms

Seit wir den Vorgänger „Peter Hase“ gesehen haben, sind bereits drei Jahre ins Land gezogen. Auch damals haben wir Ostern zum Anlass genommen, auch wenn der Film rein gar nichts mit dem Fest zu tun hat. Ich wusste nur noch, dass ich ihn damals überraschend lustig und sympathisch fand. Auch in die Fortsetzung bin ich schnell reingekommen. Dieses Mal geht es für Peter Hase in die Stadt, wo er zwielichtige Gestalten kennenlernt. Im Grunde bekommen wir es mit einer Gangstergeschichte zu tun, die sich im letzten Drittel zu einem Heist-Movie wandelt. Das alles ist so charmant und witzig erzählt, dass es eine wahre Freude ist.

Parallel zur Hasenhandlung begleiten wir die von Rose Byrne und Domhnall Gleeson gespielten Elternfiguren der Hasensippe bei dem Versuch das Buch „Peter Hase“ zu verlegen. Hier wird der Film fast schon meta und kratzt teils deutlich an der vierten Wand. Das fand ich nicht unbedingt nötig und hat der Geschichte ein wenig die unschuldige Albernheit genommen, die ihr innewohnt. Davon abgesehen sieht der Film toll aus, die Tiere sind fantastisch animiert und die Handlung ist mitreißend. Einzig die vielen Pop-Songs waren mir, wie bereits beim Vorgänger, fast schon zu viel.

Fazit

Mich hat „Peter Hase 2: Ein Hase macht sich vom Acker“ wirklich positiv überrascht. Der Humor ist nicht sonderlich nuanciert, doch in seiner Plakativität enorm witzig. Wir haben viel gelacht und ich würde mir auch noch gerne einen dritten Teil anschauen. Funktioniert auch für ältere Kinder und Erwachsene gut: 7/10 Punkte. (Zappelinchen: war mit ihrer Patin in der Osternacht; Zwergofant: 8/10 Punkte.)

Vaiana 2 – OT: Moana 2 (2024)

Eine extrem fordernde Woche geht zu Ende. Wie jeden Freitagabend habe ich auch heute den Zwergofanten zum Karate-Training gefahren. Seit der Zeitumstellung fahre ich währenddessen nicht mehr nach Hause, sondern gehe eine Runde über die Felder spazieren und schaue mir danach den Rest des Trainings an. Danach haben wir noch die bestellte Pizza abgeholt und uns im Anschluss endlich „Vaiana 2“ angeschaut. Den Film hätten wir schon unglaublich gerne im Kino gesehen, doch leider waren damals alle abwechselnd krank. So ging es erst heute wieder in die Südsee… 🌊

Vaiana 2 (2024) | © Walt Disney

Vaiana 2 (2024) | © Walt Disney

Leider nur eine nett anzusehende Fortsetzung

Mit „Vaiana“ verbinde ich ganz besondere Erinnerungen: Es war nach „BFG: Big Friendly Giant“ der zweite Kinofilm, den ich damals vor acht Jahren mit dem Zappelinchen zusammen im Kino geschaut habe. Nicht nur deshalb fand ich den Film toll, es war auch der beste Disney-Film, den ich seit langer Zeit gesehen hatte. Beim zweiten Durchgang vor sechs Jahren war ich ebenso begeistert und entsprechend heiß auf die Fortsetzung. Inzwischen hatte sich die Vorfreude etwas gelegt, denn ich habe viele durchwachsene Kritiken gelesen. Auch der Fakt, dass die Geschichte zunächst als Serie umgesetzt werden sollte und man sich wohl ziemlich kurzfristig entschieden hat, aus dieser einen Kinofilm zu machen, sorgte bei mir nicht gerade für Begeisterung. Das für Streaming typische Bildformat von 2,00:1 ist wohl ein Überbleibsel davon. Ob mich der Film dennoch zu überzeugen wusste?

Ich sag es mal so: „Vaiana 2“ wäre nicht nötig gewesen. Für mich fängt er die Magie des Vorgängers nicht wirklich ein. Der Look ist famos, keine Frage. Auch habe ich mich gefreut, die liebgewonnenen Figuren wiederzusehen. Alles darüber hinaus? Das ist leider nur bestenfalls nett. Die Geschichte ist nahezu ein Remake des ersten Teils. Nur mit schlechterem Pacing und mehr Figuren. Auch die Songs haben bei mir nicht gezündet, was besonders schade ist, denn die von „Vaiana: Das Paradies hat einen Haken“ hatte ich noch tagelang danach im Ohr. Vielleicht fehlt hier einfach das Talent eines Lin-Manuel Miranda? Das liest sich nun alles katastrophal, doch ist es nicht. Mich hat „Vaiana 2“ durchgehend nett unterhalten. Aber eben auch nicht mehr. Spätestens bei der Mid-Credit-Szene und dem lieblosen Abspann davor hatte ich das Gefühl, dass Disney hier auf Teufel komm raus ein Sequel nachschieben wollte. Es macht den Vorgänger nicht kaputt, aber bietet auch keinen wirklichen Mehrwert. Dennoch habe ich wieder sehr gerne Zeit mit Vaiana, Maui und Co. verbracht. Das war schön.

Fazit

Wenn ich den Vorgänger nicht so sehr lieben würde, wäre ich vielleicht nicht so enttäuscht gewesen. Die Kinder waren deutlich begeisterter, speziell das Zappelinchen (leider schon wieder recht angeschlagen), das zu Beginn eher keine große Lust auf einen Filmabend hatte. Frau bullion war nach 10 Minuten schon eingeschlafen, was auch kein gutes Zeichen ist. Mit viel gutem Willen eine nette Fortsetzung: 7/10 Punkte. (Zappelinchen: 9/10 Punkte; Zwergofant: 8/10 Punkte.)

Raus aus dem Teich – OT: Migration (2023)

Wir befinden uns gerade in dieser seltsamen Zeit zwischen den Jahren. Alle haben sich heute mit ihren Geschenken beschäftigt, der Zwergofant und ich haben LEGO gebaut und die Stimmung im Haus war etwas angespannt. Abends haben sich dann dennoch alle auf dem Sofa eingefunden, um mit „Raus aus dem Teich“ einen Animationsfilm zu schauen, den wir auch am liebsten im Kino gesehen hätten. Übrigens mein 80. Film in diesem Jahr und damit vermutlich auch einer der letzten 2024. 🦆

Raus aus dem Teich (2023) | © Universal Pictures Germany GmbH

Raus aus dem Teich (2023) | © Universal Pictures Germany GmbH

Ein wirklich witziges Animationsabenteuer

Ich mag die simple Prämisse von „Raus aus dem Teich“ sehr gerne. Meist sind dies ja die besten Filme, wenn inhaltlich kein riesengroßes Fass aufgemacht wird. Einfach eine Familie von Enten, die sich zum ersten Mal in ihrem Leben als Zugvögel versucht. Dabei erleben sie allerlei Abenteuer und es steckt natürlich eine positive Botschaft dahinter: Nicht die Angst das Leben diktieren lassen, sondern offen für Abenteuer und neue Begegnungen sein. Da habe ich mich doch direkt ertappt gefühlt. Weiterhin sind die einzelnen Charaktere wunderbar ausgearbeitet und jedes Familienmitglied nimmt eine mehr oder weniger klischeehafte Rolle ein. Dieses Setup funktioniert einfach und trägt den Film auch über weite Strecken.

Während ihrer Reise lernt unsere Entenfamilie etliche andere Figuren kennen. Das sind nette Begegnungen, welche den Abenteuerfaktor verstärken. Durch die  häufigen Schauplatzwechsel wirkt „Raus aus dem Teich“ ein wenig episodenhaft, was aber nicht weiter schlimm ist. Das einzige Element, was für mich nicht so gut funktioniert hat, war der böse Koch, der die Enten letztendlich mit einem Hubschrauber jagt. Diese doch recht persönliche Fehde zwischen Mensch und Tier hat für mich nicht so recht in die uns präsentierte Welt gepasst. Aber nun gut. Es ist eben ein Animationsfilm und die Regeln der Welt wurden auch nie glasklar definiert. Der Unterhaltungswert ist dennoch in jedem Moment gegeben. Bis hin zum schönen Finale, das uns mit einem wohligen Gefühl aus dem Film entlässt.

Fazit

Es ist schon immer ein sehr gutes Zeichen, wenn die Kinder laut bei einem Film lachen. Speziell der Zwergofant ist teils aus dem Kichern nicht mehr rausgekommen, was direkt ansteckend war. Nach ca. 80 Minuten ist das Abenteuer auch schon wieder vorbei, was den Animationsfilm zu einem wunderbaren Filmsnack macht. Wie nachhaltig dieser ist, muss sich erst noch zeigen: 7/10 Punkte. (Zappelinchen: 8/10 Punkte; Zwergofant: 8/10 Punkte.)

Charlie und die Schokoladenfabrik – OT: Charlie and the Chocolate Factory (2005) (WS1)

Eigentlich hatte ich gestern keinen Filmabend fest eingeplant, doch der Zwergofant wollte schon länger „Charlie und die Schokoladenfabrik“ sehen, da sie in der Schule kürzlich die ersten 30 Minuten geschaut hatten, und das haben wir dann auch direkt umgesetzt. Meine letzte Sichtung lag bereits 18 Jahre zurück und somit war ich gespannt, wie mir der Film inzwischen gefallen würde… 🍫🍭🍬

Charlie und die Schokoladenfabrik (2005) | © Warner Bros (Universal Pictures)

Charlie und die Schokoladenfabrik (2005) | © Warner Bros (Universal Pictures)

Zuckersüß und doch bitterböse

Zunächst einmal musste ich ein wenig kreativ sein, was den Zugang zum Film angeht: Ich habe natürlich die Blu-ray im Regal stehen, doch gehört diese zur „Tim Burton Collection“ und diese hatte ich damals importiert, sprich es ist keine deutsche Tonspur vorhanden. Nach dem gestrigen O-Ton-Versuch bei „Schöne Bescherung“ wollte ich das bei einem unbekannten Film nicht direkt noch einmal wiederholen. Wir hatten Glück, dass „Charlie und die Schokoladenfabrik“ momentan auf Netflix läuft. Allerdings im 16:9-Vollbild und es lässt sich nicht rausfinden, ob das einfach eine Open-Matte-Version ist oder das ursprüngliche 1,85:1-Bild seitlich gecroppt wurde. Finde ich nach wie vor sehr nervig, dass Streaming-Dienste einfach irgendwas ausstrahlen und es weder Informationen zur Filmfassung noch den technischen Details gibt. Aber das interessiert, abgesehen von ein paar Filmfans, wohl ohnehin niemanden mehr, denn Film verkommt eben auch immer mehr zu Content.

Doch nun endlich zu „Charlie und die Schokoladenfabrik“: Ich habe die erste halbe Stunde geliebt. Das Haus der Familie Bucket ist so wunderbar typisch für Tim Burton, dass es eine wahre Freude ist. Ich mochte auch die Herzlichkeit, mit der die Familie trotz schwieriger Umstände, miteinander umgeht. Speziell die Beziehung zwischen Charlie und Großvater Joseph ist herzerwärmend und das Zappelinchen ist aus dem Schwärmen gar nicht mehr herausgekommen. Als es dann in die titelgebende Schokoladenfabrik geht, wird die Absurdität auf elf gedreht: So fantastisch die Sets hier auch sind, so anstrengend fand ich bei diesem Durchgang Johnny Depps Interpretation von Willy Wonka. Ich kenne zwar die erste Verfilmung mit Gene Wilder nicht, doch Johnny Depps Darstellung war zu gewollt und creepy für meinen Geschmack. Auch die episodisch strukturierte Erzählweise mit einem Raum pro Kind samt Musical-Nummer fand ich etwas ermüdend. Das Finale hat mich dann wieder versöhnt und auch dazwischen gibt es ein paar wirklich unterhaltsame Momente. Vermutlich ist es der erzählerische Ton des Films, der für mich insgesamt zu inkonsistent war.

Fazit

Mir hat Tim Burtons „Charlie und die Schokoladenfabrik“ auch heute wieder viel Spaß gemacht. Auch wenn er mich nicht so sehr überzeugen konnte, wie beim ersten Mal, wurde ich doch mit einem angenehm warmen Gefühl im Bauch aus dem Film entlassen. Nicht zwangsweise ein Weihnachtsfilm, doch kann man ihn gut in dieser Jahreszeit schauen: 7/10 Punkte. (Zappelinchen: 8/10 Punkte; Zwergofant: 7/10 Punkte.)

Wo die Lüge hinfällt – OT: Anyone but You (2023)

Mal wieder geht eine extrem energieraubende Woche zu Ende. Da der Zwergofant noch beim Karate-Training war und die Pizza spät geliefert wurde, sind wir auch mit Verspätung aufs Sofa gekommen. Eigentlich hatten wir einen gewissen Plan, doch war es dafür schon zu spät. Somit haben wir uns recht spontan für „Wo die Lüge hinfällt“ entschieden, den eine Freundin des Zappelinchens neulich erwähnt hatte. ❤️‍🔥

Wo die Lüge hinfällt (2023) | © Sony Pictures Entertainment (PLAION PICTURES)

Wo die Lüge hinfällt (2023) | © Sony Pictures Entertainment (PLAION PICTURES)

Eine neue Art der romantischen Komödie

Ich muss sagen, dass ich recht schwer in den Film reingekommen bin. Wenn ich an romantische Komödien denke, dann habe oft Richard Curtis im Kopf. Filme wie „Vier Hochzeiten und ein Todesfall“ oder „Notting Hill“. Auch amerikanische Filme der 1990er oder frühen 2000er Jahre, wie z.B. „Meine Braut, ihr Vater und ich“. Für diese hatte ich tatsächlich eine gewisse Schwäche. Die Figuren waren liebenswert trottelig und man konnte schnell Sympathien verteilen. „Wo die Lüge hinfällt“ wirkt in vielen Szenen dagegen wie ein wahr gewordener Influencer-Albtraum: Jede Person ist perfekt durchgestylt, besitzt Traummaße und hat mindestens ein paar Millionen auf dem Konto. All das wirkt so übertrieben künstlich, dass ich lange gebraucht habe, bis ich auch nur annähernd mit den Figuren mitfiebern konnte. Richtig sympathisch sind sie mir auch erst während der Gesangseinlage im Abspann geworden.

Weiterhin nervt es mich in RomComs immer, wenn die Liebenden (meist gegen Ende des zweiten Akts) sich plötzlich nicht mehr mögen, weil es irgendein nichtiges Problem gibt, das durch zwei Sätze aus der Welt zu schaffen wäre. Hier basiert der gesamte Film auf dieser Prämisse. Es hätte nach fünf Minuten ein Happy End geben können, wenn die beiden kurz miteinander gesprochen hätten. Ansonsten besitzt die eigentliche Geschichte durchaus Witz, was kein Wunder ist, stand doch William Shakespeares „Viel Lärm um Nichts“ Pate für die Handlung. Wer das in einer gelungeneren, modernisierten Fassung sehen möchte, dem kann ich nur Joss Whedons Adaption von „Viel Lärm um Nichts“ ans Herz legen, die ich deutlich spritziger fand.

Fazit

Insgesamt wurde ich durchaus gut von „Wo die Lüge hinfällt“ unterhalten, auch wenn ich aufgrund des schwachen Drehbuchs häufiger mit den Augen rollen musste. Die Kinder haben teils laut gelacht und sich teils fremdgeschämt ob der vielen nackten Haut. Für das Auge ist auf jeden Fall einiges geboten. Doch auch das rettet „Wo die Lüge hinfällt“ nicht über das Mittelmaß hinaus. Die wunderbare Schlussmontage, in der der gesamte Cast singt, hat für mich noch einen Punkt wettgemacht: 5/10 Punkte. (Zappelinchen: 6/10 Punkte; Zwergofant: 6/10 Punkte.)

Alles steht Kopf 2 – OT: Inside Out 2 (2024)

Wir kommen als Familie viel zu selten ins Kino bzw. schauen auch nur die Filme, die wir wirklich sehen wollen. „Alles steht Kopf 2“ stand ganz oben auf unserer Liste, doch einen Termin zu finden gestaltete sich leider alles andere als einfach. Weil im Juli jeder einzelne Freitag- und Samstagabend bereits verplant ist. Somit hatte ich heute Morgen spontan die Idee, in die Nachmittagsvorstellung am Sonntag zu gehen. Um den Film überhaupt noch im Kino sehen zu können. Gesagt, getan. 🏒

Alles steht Kopf 2 (2024) | © Walt Disney

Alles steht Kopf 2 (2024) | © Walt Disney

Eine perfekte Fortsetzung des Animationshits

Bei der letzten Sichtung hatte mich der Vorgänger „Alles steht Kopf“ komplett gepackt. Eben auch weil ich die Entwicklung unserer Kinder in Riley sah. Inzwischen steckt das Zappelinchen mitten in der Pubertät, weshalb „Alles steht Kopf 2“ auch etliche Knöpfe bei mir zu drücken wusste. Die Parallelen sind einfach sehr groß. Dabei wäre es sehr einfach gewesen, die Pubertät als Aufhänger für billige Gags zu nutzen. Natürlich gibt es ein paar typische Klischees, doch dahinter steckt deutlich mehr. Gerade die Dominanz von Zweifel wird großartig dargestellt. Ich habe mich hier selbst häufig wiederentdeckt und gerade die Visualisierung des nächtlichen Gedankenkarussells hat bei mir den Finger in die Wunde gelegt. Auch ein Zitat von Freude ist mir hängen geblieben, das mich wirklich zum Nachdenken gebracht hat:

„Ich weiß nicht, wie wir Zweifel stoppen können. Vielleicht können wir das nicht. Vielleicht ist es das, was passiert, wenn man erwachsen wird. Man empfindet weniger Freude.“

– Freude in „Alles steht Kopf 2“

Neben all den philosophischen Untertönen und den Aspekten, die mit Rileys Erwachsenwerden zusammenhängen, gelingt es Kelsey Mann in seinem Feature-Film-Regiedebüt doch stets eine gewisse Leichtigkeit beizubehalten. Der Abenteueraspekt steht in Rileys Innenwelt, wie bereits im Vorgänger, durchaus im Fokus und wenn unsere altbekannten Emotionen auf die weggesperrten Geheimnisse treffen, dann ist viel Albernheit dabei, ohne dass die erstaunlich gut funktionierende doppelte Ebene je verlassen wird. In dieser Hinsicht ist „Alles steht Kopf 2“ genauso gelungen wie der erste Teil. Zudem musste ich auch hier gegen Ende die eine oder andere Träne verdrücken. Im Kino. Mensch, wie peinlich.

Lohnt für „Alles steht Kopf 2“ ein Kinobesuch?

Wie gerne würde ich jetzt ohne Zweifel „Ja!“ schreien wollen. Ich freue mich unbändig, dass der Film ein großer Erfolg an den Kinokassen ist. Es ist ein zauberhafter Film, der auf die große Leinwand gehört. Allerdings gibt es z.B. keinen Vorfilm mehr, was ich sehr schade finde. Schließlich gehört das bei Pixar doch dazu oder etwa nicht, lieber Disney-Konzern? Dann hatte ich uns extra eine 3D-Vorstellung ausgesucht. Weil ich 3D, speziell bei Animationsfilmen, liebe und gerne mehr Geld dafür bezahle. Jedoch war die Projektion falsch eingestellt, so dass beide Bildteile im unteren Leinwandbereich gegeneinander verschoben waren. Auf Nachfrage hat uns der Kinomitarbeiter erzählt, das wäre so normal bei 3D und würde immer so aussehen. Ob unfähig oder dreist gelogen ist dann auch schon egal. Ich mag das Kino und will es unterstützen, aber es wird weder von den Studios noch von den Betreibern wirklich ernst genommen. Genug der Aufregung. Ich spüre einen extra Artikel zu dem Thema in mir aufkeimen und kann nur sagen: Ja, „Alles steht Kopf 2“ ist so gut, dass sich ein Kinobesuch lohnt.

Fazit

Mir hat „Alles steht Kopf 2“ unglaublich viel Spaß gemacht. Inhaltlich spielt er ganz vorne mit und auch audiovisuell ist er eine Pracht, zumindest soweit ich das beurteilen konnte. Das Zappelinchen war sehr begeistert und der Zwergofant immerhin angetan. Am meisten hat er jedoch wohl mich bewegt. Ich würde mich tatsächlich auf einen dritten Teil freuen, wenn dieser genauso liebevoll und durchdacht erzählt wird, wie Rileys Ankommen in der Pubertät. Fantastisch: 10/10 Punkte. (Zappelinchen: 10/10 Punkte; Zwergofant: 8/10 Punkte.)

Pitch Perfect (2012)

Nach einem langen und vollen Tag, haben wir es heute doch noch aufs Sofa geschafft. Als guter Vater nehme ich das Feedback meiner Kinder natürlich ernst und habe mich deshalb speziell für das Zappelinchen auf die Suche nach einem passenden Film abseits von „Ghostbusters“ und Co. gemacht: Meine Wahl ist auf „Pitch Perfect“ gefallen, weil das Zappelinchen Musik über alles liebt und selbst mit viel Elan im Chor singt. Ob ich mit meiner Vermutung richtig gelegen habe, dass dies genau ihr Film sein könnte? 🎶

Pitch Perfect (2012) | © Universal Pictures Germany GmbH

Pitch Perfect (2012) | © Universal Pictures Germany GmbH

Ein mitreißender Musikfilm mit Herz und Humor

Wie ich überhaupt auf den Film gekommen bin? Ich konnte mich noch dunkel an diverse Besprechungen im Sneakpod erinnern, die allesamt recht positiv waren. Zudem sehe ich Anna Kendrick, so wie kürzlich in „Stowaway: Blinder Passagier“, immer sehr gerne. Ich hatte also die Hoffnung, dass „Pitch Perfect“ ein Film sein könnte, der uns allen ganz gut gefällt oder zumindest keine Schmerzen verursacht. Ich hatte ein Highschool-Setting im Kopf, doch tatsächlich spielte der Film am College. Doch dem Schauplatz kommt gar nicht so viel Bedeutung zu, denn im Vordergrund steht die A-capella-Gruppe, Freundschaft und romantische Verwicklungen. Das alles wird mit viel Herz und Humor miteinander verwoben, so dass „Pitch Perfect“ wirklich viel Spaß macht.

Besonders die musikalischen Auftritte sind beeindruckend und eine große Freude. Zumindest wenn man Musikfilme mag. Dann kennt man auch die Struktur, die man z.B. bereits in „School of Rock“ und anderen Filmen in ähnlicher Form gesehen hat. Die Geschichte ist somit ziemlich nach Schema F erzählt und Überraschungen bleiben aus. Sieht man einmal von den tatsächlich überraschenden Projectile-Vomiting-Szenen ab. Auch wenn ich nicht alles an „Pitch Perfect“ perfekt fand, so funktionieren die wichtigen Elemente doch richtig gut. Bonuspunkte gibt es von mir für den Filme liebenden Love-Interest, der „The Breakfast Club“ als handlungstreibendes Element einführt. John Hughes eben. Passt perfekt zu diesem Film.

Fazit

Wie ihr lesen könnt, hatte ich viel Spaß mit „Pitch Perfect“. Sogar mehr als ich erwartet hätte. Am meisten freut es mich jedoch, wie begeistert das Zappelinchen ist. Da habe ich einen Glücksgriff gelandet, von dem es sogar noch zwei weitere Teile gibt. Famos! Auch der Zwergofant war angetan. Konnte also nicht viel besser laufen, der heutige Filmabend: 8/10 Punkte. (Zappelinchen: 10/10 Punkte; Zwergofant: 8/10 Punkte.)

Hilfe, ich hab meine Freunde geschrumpft (2021)

Heute hat das Zappelinchen entdeckt, dass mit „Hilfe, ich hab meine Freunde geschrumpft“ endlich ein Film auf Netflix verfügbar ist, den sie schon ewig sehen wollte. Den zweiten Teil der Filmreihe hat sie geliebt und somit war die Vorfreude groß. Mich selbst hat die Ankündigung eher kalt gelassen, da ich die beiden Vorgänger bestenfalls ganz okay fand. Was also hatte der dritte Teil zu bieten? 🧙‍♀️

Hilfe, ich hab meine Freunde geschrumpft (2021) | © Sony Pictures Home Entertainment GmbH

Hilfe, ich hab meine Freunde geschrumpft (2021) | © Sony Pictures Home Entertainment GmbH

Eher Teenie-Soap als Fantasy-Abenteuer

Schon im ersten Teil „Hilfe, ich hab meine Lehrerin geschrumpft“ hat es ewig gedauert, bis das Schrumpf-Abenteuer in Fahrt kam. Im zweiten Teil war es nicht besser und im Finale(?) der Trilogie(?) beschränken sich die Schrumpf-Szenen auf ein Minimum. Schade, denn damit bleibt der eigentlich interessante Aspekt des Films nahezu komplett auf der Strecke, zumal die Effekte auch nicht sonderlich gut aussehen. Da  hatte „Liebling, ich habe die Kinder geschrumpft“ vor 34 Jahren deutlich mehr zu bieten. Ganz nett anzusehen ist all das dennoch, da will ich mit dem Film gar nicht zu hart ins Gericht gehen.

Durchaus nett sind auch die Teenie-Soap-Szenen, welche den Großteil des Films ausmachen. Aber eben auch komplett austausch- und vorhersehbar. Zwar habe ich mich nicht durchgehend gelangweilt, doch sonderlich spannend anzusehen war all das Hin und Her auch nicht. Selbst meine Kinder waren nicht mehr übermäßig begeistert, was bei der Vorfreude schon einiges heißen mag. Die immerhin engagierten Schauspieler*innen machen da einiges wett.

Fazit

„Hilfe, ich hab meine Freunde geschrumpft“ ist noch einmal eine Spur schwächer als die ohnehin schon nicht sonderlich herausragenden Vorgänger. Ziemliche Durchschnittsware im deutschen Kinderfilm. Und das schreibe ich als jemand, der durchaus Gefallen am deutschen Kinderfilm gefunden hat. Kann man sehen, muss man aber definitiv nicht: 5/10 Punkte. (Zappelinchen: 7/10 Punkte; Zwergofant: 7/10 Punkte.)

Elemental (2023)

Nach „Die drei ??? – Erbe des Drachen“ im Februar, war heute endlich einmal wieder die ganze Familie im Kino. Wir haben uns sehr auf „Elemental“ gefreut, vor dem noch der schöne Kurzfilm „Carl’s Date“ lief. Das Kinopublikum war leider schrecklich. Es hat das Konzept Vorfilm nicht verstanden, dauernd liefen erwachsene(!) Menschen durch den Saal, Meinungen wurden geäußert, Kinder haben alle 5 Minuten gefragt, wann der Film denn zu Ende sei usw. Glücklicherweise war der Film so stark, dass er es mir leicht gemacht hat, den Rest auszublenden. Mehr in der Besprechung… 🔥❤💧

Elemental (2023) | © Walt Disney

Elemental (2023) | © Walt Disney

Eine unfassbar schöne Fantasy-Romanze

„Elemental“ ist wohl kolossal gefloppt. Schlagzeilen, die Pixars kreatives Ende heraufbeschwören, liest man überall. Der Film sei enttäuschend, nur eine „Romeo & Julia“-Variante und würde Fantasy-Figuren wie in „Alles steht Kopf“ oder „Soul“ reaktivieren. Da frage ich mich schon, was für ein Film hier gesehen wurde. Und ob der offensichtlichste Grund für den Flop bewusst ignoriert wird: Disneys unfähige Veröffentlichungspolitik. Selbst ich hatte mir überlegt, ob sich ein Kinobesuch denn lohnt, wenn der Film ohnehin ein paar Wochen später auf Disney+ läuft. Zumal man sich dann auch das dämliche Kinopublikum sparen würde. Damit graben sie sich doch selbst das Wasser ab. So ging es doch allen Pixar-Filmen, die nach Corona veröffentlicht wurden. Ja, selbst die ach so tollen Realfilm-Remakes floppen an der Kasse. Kein Wunder! Eine Schande, dass nun auch ein fantastischer Film wie „Elemental“ darunter zu leiden hat und vermutlich falsche Schlüsse aus dem Flop gezogen werden.

Doch nun endlich zu „Elemental“: Ja, es wird eine „Romeo & Julia“-Variante erzählt. Sehr oberflächlich betrachtet. Der wahre Kern ist allerdings eine wunderschöne Einwanderergeschichte, die autobiographisch geprägt ist, da Regisseur Peter Sohns Eltern selbst Einwanderer waren. Obwohl es sich um einen Animationsfilm handelt, fühlt sich dieser Teil der Geschichte sehr authentisch an. Überhaupt sind die Elemente, die diese Welt bevölkern, keine abstrakten Wesen, wie z.B. die Seelen in „Soul“, sondern extrem haptische Figuren in einer sich sehr real anfühlenden Welt. Die Liebesgeschichte zwischen der jungen Feuerfrau Ember und dem Wassermann Wade ist absolut herzergreifend und zuckersüß. Es gibt auch keine Bösewichte, sondern nur den Konflikt zwischen Liebe, Elternhaus, Tradition und Selbstverwirklichung. Am Ende des Films sind mir sogar ein paar Tränen gekommen. Einfach nur schön. Wie übrigens auch der fantastische audiovisuelle Eindruck, den „Elemental“ hinterlassen hat. Ganz anders als das Kino, das am Ende unter einer zentimeterdicken Schicht aus Popcorn und Nachos begraben war. Vielleicht ist es auch diese Art von Publikum, die tatsächlich am Film interessierte Zuschauer*innen abhält, ins Kino zu gehen. Auch wenn ich mich nun wie ein alter Mann anhöre: Das hat es vor 20 Jahren noch nicht gegegben.

Fazit

Ich hatte mich auf „Elemental“ gefreut, aber hatte auch keine großen Erwartungen an den Film. Somit wurde ich extrem positiv überrascht und finde es umso trauriger, dass er gefloppt ist. Gerade weil es einmal wieder eine originelle Geschichte mit neuen Figuren war. Ich hoffe sehr, dass Pixar in Zukunft dennoch weitere davon produzieren darf. Diese hier hat mir ausgesprochen gut gefallen: 9/10 Punkte. (Zappelinchen: 8/10 Punkte; Zwergofant: 8/10 Punkte.)